DE805685C - Luftmatratze - Google Patents

Description

• Die bis heute übliche aufblasbare, aus einem elastischen Werkstoff, beispielsweise Kautschuk, bestehende Luftmatratze besteht aus zwei getrennten, für sich aufblasbaren Teilen; und zwar dem Kopfkissen und der Liegefläche. In der Praxis hat sich herausgestellt, daß man zwar in den ersten :Minuten auf einer solchen Luftmatratze weich zu liegen glaubt, nach längerer Zeit, d. h. mehreren Stunden, sich aber Unbehagen bis zum störenden Schmerz einstellt.
• Der Grund hierfür ist folgender: Der ruhende menschliche Körper ist nicht an allen Stellen gleich schwer, vielmehr sind Becken- und Schulterkörperteil besonders schwer. Auf einer gewöhnlichen Feder- bzw. Wollmatratze wird das Körpergewicht wesentlich von Hüften und Schultern getragen. Die empfindliche Gegend der untersten Rippen und Nieren liegt nur mit ganz geringem Druck auf, und (las Rückgrad bleibt im wesentlichen gestreckt. Bei einer aufgeblasenen Matratze dagegen kann Becken-und Schulterkörperteil nicht mehr die Hauptlast übernehmen, da hier jeder Quadratzentimeter Oberfläche des aufliegenden Körpers denselben Auftrieb erfährt. Daraus erklärt sich auch der erste Eindruck besonderer Weichheit einer Luftmatratze. Während sich beispielsweise auf einer Wollmatratze der rund 25 kg Auflagedruck der Hüfte in Seitenlage auf rund 20 cm2 tragende Fläche verteilt, erfolgt auf einer Luftmatratze die Verteilung auf die ungefähr fünffache Fläche. Infolge der gleichmäßigen Druckverteilung erfahren plötzlich früher nicht zum Tragen herangezogene Partien, vor allem die bereits erwähnte Unterrippen-und Nierengegend, einen sehr spürbaren Druck, da sie einen ihrer Unterfläche entsprechenden Teil des Auftriebes zu spüren bekommen. Zu dieser gleichmäßigen Druckverteilung tritt ein weiterer Effekt. «'eil das Rückgrad nicht starr ist, ermöglicht die Druckverteilung ein besonders starkes Einsinken von (lüfte und Schultern. Man liegt demnach auf einer Luftmatratze praktisch stets mit nach oben durchgebogenem Rückgrad. Beide Effekte zusammen, also Druck auf druckungewohnte Partien und hohle Verbiegung des Rückgrades, verursachen das geschilderte starke Unbehagen.
• Die Erfindung hat sich die Beseitigung dieser Mängel der Luftmatratze zur Aufgabe gestellt. Sie besteht zwecks Verhinderung eines Druckausgleiches innerhalb der Luftmatratze darin, daß besonders schwere Körperpartien von selbständigen Luftkammern getragen werden. Hüfte und Schultern vermögen also wieder in gewohnter Weise die Häüptlast zu tragen, und das Rückgrad bleibt in' gewohnter Weise gestreckt. Die Praxis hat gezeigt, daß die Hauptlast der Hüftpartie zufällt und es zumeist genügt, sie für sich allein abzufangen. Die abgeteilten Kammern werden so klein wie nur irgend möglich gemacht und richten sich in ihrer Lage innerhalb der Gesamtfläche nach den Körperabmessungen des Benutzers.
• An Hand der schematisch eine Luftmatratze zeigenden Abb. i und 2 werden zwei Ausführungsformen der Erfindung erläutert.
• Bei der Luftmatratze nach Abb. i ist die Kammer A das wie üblich gesondert bei a aufblasbare Kopfkissen, Kammer B die gleichfalls für sich bei b aufblasbare Hauptliegefläche, die durch die gleichfalls bei c für sich aufblasbare, die schwere Hüftpartie tragende Kammer C unterbrochen ist.
• Bei der Ausführungsform nach Abb. 2 ist eine Vereinfachung insofern getroffen, als man die Kammer C quer über die ganze Matratze laufen läßt, so daß die Kammer B nach Abb. i in zwei selbständigen Kammern BI und B2 geteilt ist, die für sich bei b1 und b2 aufblasbar sind, aber auch unter sich in Verbindung stehen können. Die Kammer C ist bei c für sich aufblasbar.
• Damit die für die Unterteilung verwendeten Querriefen d für den ruhenden Körper nicht störend wirken, sind sie möglichst schmal auszubilden.
• Durch die Längsriefen f der einzelnen Hohlräume erhält die belastete Matratze eine eine bessere Ruhelage des Körpers gestattende Muldenform mit überhöhten Seitenwulsten.

Claims (3)

1. PATENTANSPRCCHE: i. Aufblasbare, aus einem elastischen Werkstoff, beispielsweise Kautschuk, bestefiende Luftmatratze mit Kopfkissen und Liegefläche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Hauptliegefläche (B bzw. B1, B2) eine oder auch mehrere für sich aufblasbare, besonders schwere Körperpartien allein tragende und den Druckausgleich mit dem übrigen Matratzenluftinhalt verhindernde Kammern (C) enthalten sind.
2. 2. Luftmatratze nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Querriefen (d) für die Unterteilung der Liegefläche möglichst schmal sind.
3. 3. Luftmatratze nach den Ansprüchen i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Matratzedhohlraumteile mit Längsriefen (f) versehen sind.