DE802759C - Rohrgestuehl mit Klappsitz - Google Patents

Description

• Rohrgestühl mit Klappsitz Bei der Bestuhlung von Versammlungsräumen, z. B. Hörsälen, Theatern usw., werden die Seitenteile zur Aufnahme der Sitzaggregate aus Stahlrohrrahmen hergestellt. Diese Rahmen sind starr, also unnachgiebig, und erfordern einen erheblichen Rohrverbrauch. Berücksichtigt man dabei, daß die Oberflächenbehandlung, z. B. durch Verchromen, sehr teuer ist, so bewirkt der erhöhte Rohrverbrauch, daß die Herstellungskosten des Rohrgestühles über das tragbare Maß hinaus sich erhöhen. Die Bearbeitung der Rohrrahmen erfordert durch den größeren Arbeitsaufwand für Biegen und Schweißverbindungen mit Nachbearbeitung ebenfalls vermehrte Herstellungskosten. So kommt es, daß in vielen Fällen auf die in gebrauchstechnischer und ästhetischer Hinsicht vorteilhaften Rohrgestühle mit Rücksicht auf die zu hohen Anschaffungskosten verzichet werden muß. Die Erfindung behandelt eine wesentlich vereinfachte Ausführung des Rohrgestühles unter Vermeidung der angeführten Nachteile und unter Benutzung vorteilhafter Einrichtungen für die Fußlagerung und Sitzbefestigung, insbesondere für Reihenbestuhlungen. Erfindungsgemäß besteht das Seitenteil zur Aufnahme des Sitzaggregates aus einem einzigen Rohrholm, der vorzugsweise schräg nach hinten ansteigend in seiner freischwebenden Lage die beispielsweise bei Stahlrohr besonders wirkungsvolle Durchfederung aufweist.
• Das einstielige Seitenteil der Bestuhlung endet in der Bodenauflage in einem Rohrbogen, der von einem gleichgeformten zweiteiligen Preßstück umschlossen wird. Der Rohrbogen ist in der gleichgeformten Auspressung der Fußauflage zwecks Einstellung der jeweiligen Sitzneigung verschiebbar, die danach ohne weiteres der bei Versammlungsräumen und Theatern üblichen Bodenneigung angepaßt werden kann. In der gewünschten Stellung des einstieligen Seitenteiles wird mittels einer Feststelleinrichtung der Fußauflage der Seitenholm unbeweglich festgehalten. Je nach Bedarf kann er beliebig nachgestellt werden, d. h. die Schräglage des Gestühls kann jederzeit verändert werden. Die einstielige Ausführung der Bestuhlungsstützetl bietet die Möglichkeit der vereinfachten Befestigungsweise von Sitz und Lehne durch Laschenverbindungen, wodurch umständliche Anpassungsarbeiten vermieden werden. Der Holm endet oben vorteilhaft in der Armlehnenauflage, falls Armlehnen erwünscht sind.
• Die Herstellung der einstieligen Rohrstütze ist denkbar einfach, weil Bodenteil und Armlehne in einer Ebene gebogen sind und `keinerlei Schweißverbindungen oder sonstige Bearbeitungen notwendig sind.
• Einen wesentlichen Vorteil bietet die zweiteilige Ausführung der einstieligen Stütze dergestalt, <laß das Unterteil bis zum Sitz und das Oberteil mit Rücken- und Armlehne je ein Teil für sich bilden. Für das Rohrstück unterhalb des Sitzes entfällt die kostspielige Verchromung, die auch bei durchgehend einstieliger Ausführung durch die billigere Lackierung ersetzt werden kann. Das obere Rohrstück mit Lehne kann einfach in das untere Rohrstück eingeschoben und arretiert werden. Für diese Stück ist eine beliebige Oberflächenbearbeitung entsprechend den Ausstattungswünschen vorgesehen. So kann eine Verchromung oder ein Messingüberzug oder auch die Verwendung anderer Materialien erfolgen, beispielsweise Kunststoffrohre. Es kann auch bei der Ausführung des separaten Unterteiles mit Sitz das Oberteil nur aus der Rückenlehne bestehen, die .dann mit einer Einzapfung in das Unterteil eingesteckt wird.
• In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht.
• Fig. i zeigt die Seitenansicht des Gestühles mit einstieliger Stütze i, die eine angesetzte Armlehne 2 aufweist. Der Klappsitz 3 ist auf der Haltelasche 4 im Gelenk 5 befestigt und hat im Anschlag 6 das Widerlager. Der hochgeklappte Sitz 3 wird durch das Gegengewicht 7 in die aufgeklappte Lage gestellt. Die Rückenlehne 8 wird durch die Lasche c) an der Rohrstütze i befestigt. Die Fußbodenauflage io besteht erfindungsgemäß aus zwei gepreßten Stahlblechteilen, welche eine der Form des Rohrbogens angepaßte Auspressung i i aufweisen. Die Feststellung der Stütze i nach eingestellter Sitzlage erfolgt durch die Klemmschrauben 12, wie dies auch aus Fig. 2 erkennbar ist, die einen Querschnitt durch die Fußauflage nach der Linie II-II in Fig. i darstellt. Die Fußauflage wird durch die Schrauben 13 am Boden befestigt.
• Fig. 3 zeigt eine .Ausführungsform, bei welcher die eitistielige Stütze 14 oben in der Armlehne 15 ausläuft. Die Rückenlehne 16 wird bis zum Sitz durchgeführt.
• Fig. 4 zeigt die zweiteilige Ausführung der einstieligen Stütze mit dem unteren Rohrstück 17, das beispielsweise über die Rohrschelle 18 den Sitz 3 trägt und dem oberen Rohrstück i9, das über die Rohrschelle 2o die Rückenlehne 16 trägt, oben in die Armlehne ausläuft und unten in das untere Rohrstück 17 eingesteckt werden kann.
• Fig. 5 zeigt die Vorderansicht eines Aggregates des Reihengestühles mit der äußeren Abschlußstütze i4° und der Mittelstütze 14, die jeweils zwei Sitzaggregate trägt.

Claims (5)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Rohrgestühl mit Klappsitz, bei welchem vornehmlich je ein Seitenteil als Stütze für zwei Sitzaggregate dient, dadurch gekennzeichnet, daß das Seitenteil aus einem vorzugsweise nach hinten ansteigenden einstieligen Rohrholm (i bzw. 14 bzw. 17) besteht.
2. 2. Ausführungsform des Rohrgestühls nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der einstielige Holm (i4) einerseits in der Armlehne (i5) und andererseits in dem Fußauflagebogen endet, wobei die Biegungen in einer Ebene liegen.
3. 3. Ausführungsform des Rohrgestühls nach den Ansprüchen i und 2, gekennzeichnet durch eine am Rohrholm (i bzw. 14) z. B. durch Punktschweißen befestigte Traglasche (4) mit Drehlager (5) und Widerlager (6) für den Sitz (3).
4. 4. Rohrgestühl nach den Ansprüchen i bis 3, gekennzeichnet durch eine zweiteiligeFußbodenauflage (io), bei welcher die beiden vornehmlich aus Stahlblech bestehenden Hälften je eine dem Rohrbogen der Stütze angepaßte Auspressung (i i) aufweisen, und die mittels der Klemmschrauben (i2) die Befestigung der Stuhlstütze sichern.
5. 5. Ausführungsform des Rohrgestühls nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der einstielige Holm unterteilt ist, indem ein Unterteil (i7) den Sitz (3) über die Rohrschelle (i8) und ein oberes Rohrstück (i9) die Rückenlehne (i6) über die Rohrschelle (20) trägt, wobei vornehmlich das obere Rohrstück in das untere Rohrstück eingeschoben und in bekannter Weise arretiert wird.