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Bildrückwand Die Erfindung bezieht sich auf eine Bildrückwand mit
einem Schutz gegen Werfen oder Verziehen. Es sind schon die verschiedensten Versuche
gemacht worden, Bildrückwände zu schaffen, die ein Bild gegen Werfen oder Verziehen
sichern sollen. Die bisher bekannten Bildrückwände sind durchweg in irgendeiner
Weise mit dem eigentlichen Bild oder dem Bildträger verbunden, z. B. durch Verleimen,
Nageln o. dgl. Auch ist bereits ein Versteifungskissen bekannt, bei dem eine elastische
Einlage aus Pappe von einem Blech allseitig umschlossen und mit diesem auf seiner
gesamten Oberfläche verleimt ist. Dieses Versteifungskissen hat iedoch erhebliche
11Zäneel. Denn die verhältnismäßig dünne Blechumhüllung reicht nicht aus, die durch
Feuchtwerden und Quellen der Einlage auftretenden Kräfte ohne Verbiegen aufzunehmen.
Gerade durch die Verleimung auf der vollen Oberfläche wird die Pappeinlage derart
eingefeuchtet, daß sie aufquillt und beim späteren Trocknen Schrumpfungen und Formänderungen
erleidet, denen das dünne Blech der Umhüllung unter Aufbiegen der Ecken nachgeben
kann.
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Diese Nachteile werden erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch vermieden,
daß eine oder mehrere steife Tafeln lose hinter dem eigentlichen Bild oder einem
Bildträger angeordnet sind. Dabei können die Versteifungstafel oder -tafeln zwischen
Bild
oder Bildträger einerseits und einer damit verbundenen besonderen Rückwand anderseits
lose eingeschaltet sein. Hierdurch wird erreicht, daß infolge des Fehlens einer
unmittelbaren Verbindung zwischen Bild und Bildversteifung das Bild stets vollkommen
eben gehalten wird.
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Es empfiehlt sich, die Versteifungstafel oder -tafeln aus metallischem
Werkstoff herzustellen und wenigstens an einer Seite an einer Papptafel ganz oder
überwiegend lose anliegen zu lassen. Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung besteht darin, daß die Stütze zwischen zwei Papptafeln angeordnet
ist. Dadurch wird erreicht, daß die Papptafeln sich bei Änderungen des Feuchtigkeitsgehaltes
frei und unbehindert ausdehnen oder zusammenziehen können, dabei aber von der unnachgiebigen
Stütze'stets eben gehalten werden. Die Papptafeln verändern sich infolgedessen ausschließlich
in ihrer Länge und Breite, ohne sich aber zu wölben oder zu werfen. Da die Stütze
nur lose anliegt, also nicht durch Verleimung auf der vollen Fläche an den Papptafeln
befestigt ist, bleibt die Pappe bei der ganzen Verarbeitung trocken. Sie unterliegt
demnach lediglich den Feuchtigkeitsschwankungen der Luft, so daß allein schon durch
das Fehlen eines großen Leimauftrages die Gefahr des Werfens stark vermindert ist.
Die beiden Papptafeln haben zweckmäßig gleichlaufende Faserrichtung und sind erfindungsgemäß
in der neutralen Zone oder in deren Nähe unmittelbar oder über eine Zwischenlage
vorzugsweise durch kleine Leimtupfen aneinandergeheftet. Eingehende Versuche haben
bestätigt, daß die Formänderungen der Papptafeln sich im Gegensatz zur Sperrholzplatte
weniger ungünstig auswirken, wenn die Fasern beider Platten in gleicher Richtung
verlaufen, so daß die hauptsächliche Quellungsrichtung, die quer zur Faserachse
und zweckmäßig in der Querrichtung der Bildrückwand liegt, bei beiden Platten die
gleiche ist. Die Heftung der Papptafeln verfolgt den Zweck, ein Herausfallen der
Stütze zu verhindern und die Handhabung und Verarbeitung zu erleichtern. Infolgedessen
können die Leimstellen auf ein Mindestmaß verringert werden. Durch die Verlegung
der Heftstellen in die neutrale Zone oder in deren Nähe bleiben sie auf die Pappe
praktisch ohne Einfluß.
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Ein besonders wirksamer Schutz gegen Werfen der Bildrückwand kann
in der Weise erzielt werden, daß die Stütze durch Eindrücken in die Papptafel oder
Papptafeln ganz oder teilweise eingebettet ist. Einmal wird dadurch ein besonders
gutes Anliegen der Stütze herbeigeführt. Zum anderen können sich bei Verwendung
von zwei Papptafeln diese gegenseitig vollkommen abstützen.
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Um die geschilderten Vorteile bei einem möglichst geringen Werkstoffaufwand
zu verwirklichen, weist die Stütze vorzugsweise die Form eines Andreaskreuzes auf,
dessen Balken in Richtung der Diagonalen der Papptafeln liegen. Das vorzugsweise
aus metallischem Werkstoff bestehende Kreuz kann in der Weise hergestellt sein,
daß an einem durchgehenden Kreuzbalken zwei Teilbalken seitlich angeschweißt oder
angelötet werden. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, die Metallstütze auch aus
Abfallstreifen herzustellen.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt Fig. r eine Papptafel in Draufsicht, Fig. 2 eine Stütze
in Form eines Andreaskreuzes, ebenfalls in Draufsicht, Fig. 3 die Ausbildung der
'Enden der Kreuzbalken in Draufsicht und im Längsschnitt, Fig. 4 und 5 zwei verschiedene
Arbeitsstufen bei der Herstellung der Bildrückwand uryd . , Fig.6 die fertige Bildrückwand
im St#ftrki@t,nach der Linie VI-VI der Fig. 5, wobei die QuersMnitte übertrieben
stark dargestellt sind.
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Die dargestellte Bildrückwand besteht aus zwei gleichen Papptafeln
a und einer Stütze b in Form eines liegenden Kreuzes, eines sog. Andreaskreuzes.
Die Stütze b ist aus metallischem Werkstoff und besteht aus einem durchgehenden
Balken c und zwei seitlich daran befestigten Teilbalken d. Die Spitzen e der Balken
sind beidseitig abgeflacht, wie besonders aus Fig. 3 ersichtlich.
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Die Herstellung der Bildrückwand geschieht in folgender Weise: Auf
die eine der beiden Papptafeln a wird das Metallkreuz b derart aufgelegt, daß seine
Balken c, d in Richtung der Diagonalen der Papptafel a zu liegen kommen. In die
inneren Winkel des Kreuzes, also in der Nähe der neutralen Zone der Papptafel, wird
je ein kleiner Leimtupfen f aufgetragen (Fig. 4). Alsdann wird die zweite Papptafel
ä so auf die erste und die Metallstütze gelegt, daß die Fasern beider Papptafeln
in gleicher Richtung, und zwar zweckmäßig in Längsrichtung der Bildrückwand verlaufen.
Danach wird die so vorbereitete Bildrückwand in einer Klebepresse gepreßt, so daß
die Leimstellen f sicher aneinanderhaften. Dabei senkt sich die Stütze b so weit
in die beiden Papptafeln a, a' hinein, daß sich diese nahezu auf ihrer vollen
Fläche berühren und gegenseitig abstützen. Zugleich legt sich die Stütze b beiderseits
an die Papptafeln an. Durch die punktförmige Heftung der Papptafeln ist ein Herausfallen
des Metallkreuzes wirksam verhindert, ohne daß die gegenseitige Beweglichkeit von
Stütze und Papptafeln behindert wäre.
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Eine zusätzliche Sicherung des Metallkreuzes b kann noch in der Weise
erfolgen, daß die abgeflachten Spitzen a der Kreuzbalken c, d mit Hilfe von Heftklammern
g an den Papptafeln lose gehalten werden (Fig. 5).
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Wie bereits erwähnt, ist die dargestellte Ausführungsform nur eine
beispielsweise Verwirklichung der Erfindung und diese nicht darauf beschränkt, vielmehr
sind noch mancherlei andere Ausführungen und Anwendungen möglich. So könnte die
Bildrückwand, die vorzugsweise für Bilder mit Papprahmen bestimmt ist, mit gleichem
Vorteil auch bei Rahmen aus Holz oder Metall Anwendung finden. Die Stütze könnte
statt aus Metall auch aus einem geeigneten nichtmetallischen Werkstoff bestehen
und eine andere Form aufweisen.
Sie könnte beispielsweise aus einem
Rahmen oder einem flachen Ring bestehen, der gegebenenfalls in Richtung der Papptafeldiagonalen
strahlenförmige Ansätze aufweist. Jedoch hat die gewählte Kreuzform den Vorzug einer
besonders einfachen und billigen Herstellung. Die Versteifungstafeln können statt
aus Metall auch aus Pappe, Sperrholz, Preßspan, Kunstharz oder einem anderen geeigneten
steifen Werkstoff bestehen.