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DE767912C - Verfahren zum Gewinnen von Schwelteer bei der Erzeugung von Stadtgas durch Entgasen von Kohle in aussenbeheizten, stetig betriebenen, senkrechten Entgasungsraeumen - Google Patents

Verfahren zum Gewinnen von Schwelteer bei der Erzeugung von Stadtgas durch Entgasen von Kohle in aussenbeheizten, stetig betriebenen, senkrechten Entgasungsraeumen

Info

Publication number
DE767912C
DE767912C DESCH120586D DESC120586D DE767912C DE 767912 C DE767912 C DE 767912C DE SCH120586 D DESCH120586 D DE SCH120586D DE SC120586 D DESC120586 D DE SC120586D DE 767912 C DE767912 C DE 767912C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
degassing
coal
tar
chamber
smoldering
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DESCH120586D
Other languages
English (en)
Inventor
Walter Dr-Ing Schroth
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DESCH120586D priority Critical patent/DE767912C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE767912C publication Critical patent/DE767912C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B49/00Destructive distillation of solid carbonaceous materials by direct heating with heat-carrying agents including the partial combustion of the solid material to be treated

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Coke Industry (AREA)

Description

  • Verfahren zum Gewinnen von Schwelteer bei der Erzeugung von Stadtgas durch Entgasen von Kohle in außenbeheizten, stetig betriebenen, senkrechten Entgasungsräumen Bei den bekannten Verfahren zur Erzeugung von Stadtgas in außenbeheizten, stetig betriebenen, senkrechten Entgasungsräumen wird aus backender Steinkohle Stadtgas, Hochtemperaturkoks und Hochtemperaturteer gewonnen. Der im Verhältnis zu dem Gehalt der Kohle an teerbildenden Stoffen in geringer Menge anfallende Teer enthält aber häufig Anteile von aliphatischem Schwelteer.
  • Der Hochtemperaturteer wird nach bekannten Verfahren verarbeitet, welche für Schwelteer ungeeignet sind. Für dessen Aufbereitung werden besondere Verfahren angewendet. Ein Gemisch beider Teere kann nach dem heutigen Stand der Technik nicht aufgearbeitet werden und ist somit minderwertig.
  • Man hat deshalb schon versucht, die Teererzeugung bei außenbeheizten, stetig betriebenen, senkrechten Entgasungsräumen im Sinne einer ausschließlichen Erzeugung von Hochtemperaturteer zu lenken. Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist, in solchen Entgasungsräumen vor allem von Hochtemperaturteer praktisch freien Schwelteer zu gewinnen; daneben wird ein Gas erhalten, das ohne besondere Nachbehandlung als Stadtgas abgegeben werden kann, und es entsteht außerdem ein fester Koks, der eine besonders gute Reaktionsfähigkeit besitzt.
  • Das Verfahren nach der Erfindung besteht darin, daß durch einen senkrechten Entgasungsraum mit einer Kammerwandaußentemperatur von goo° und darüber stückige, nicht backende oder schlecht backende Steinkohle, die bisher nicht zur Verkokung verwendet wurde, in einem ständig von oben nach unten fließenden Strom mit einer solchen Wanderungsgeschwindigkeit hindurchgeführt wird, die einen Schnittpunkt der beiderseitigen Höchsttemperaturisothermen mit der Mittelebene des Entgasungsraumes an dessen unterem Ende ergibt, und daß während des Erhitzungsvorganges der Kohle durch Einführung von Wasserdampf im unteren Teil des Entgasungsraumes Wassergas erzeugt wird, das die Kohlefüllung aufwärts durchstreicht und am oberen Ende der Entgasungskammer gemeinsam mit den anderen darin entstandenen Gasen und Dämpfen abgeführt wird. Die stückige Form der Kohle kann hierbei eine durch Zerkleinern hergeführte Körnung sein, oder es kann kleinkörnige Kohle zu Stücken (Brikett) geformt sein. Hierbei soll das Höchstmaß des Durchmessers der Stücke so bemessen sein, daß das Stück auf seinem Wege in der Entgasungskammer bis in seinen Kern hinein auf die für die Entgasung festgesetzte Temperatur erhitzt wird. Andererseits soll der Stückgrößendurchmesser nicht unter 4. bis ä mm liegen. Die Backfähigkeit der Kohle darf nicht so groß sein, daß eine zusammenhängende Teernaht entsteht.
  • Beim Durchgang der Kohlestücke, z. B. walnußgroßer Stücke, einer sehr gering backenden Steinkohle durch die außenbeheizte, senkrecht stehende Entgasungskammer «-erden die Kohlestücke allmählich bis auf etwa Sooerhitzt, wenn die Außentvandtemperatur der Kammer etwa goo-- beträgt. Bei dem Erhitzungsvorgang werden aus der Kohle die flüchtigen Bestandteile ebenso allmählich ausgetrieben. Sie steigen in der Entgasungskammer empor und werden an ihrem oberen Ende abgeführt. Da die jeweils obenliegenden Kohlestücke immer eine tiefere Temperatur besitzen, so gelangen die jeweils bei einer bestimmten Temperatur aus dem Kohlestück austretenden Gase und Teerdämpfe nicht in höhere Temperaturen, als sie an ihrem Entstehungsort, in dem Kohlestück, besitzen. Ein Kracken der Gase und Dämpfe findet daher nicht statt. Andererseits behält aber das Kohlestück seine Form, es schrumpft nur zusammen und wird zu Koks, der noch eine geringe Menge flüchtiger Bestandteile enthält, aber als festes Stück verbleibt. In dem Kohlestück findet ein Verkokungsvorgang statt, der eine Verkittung der kleinsten Kohleteilchen zu einem festen Gefüge bewirkt; die einzelnen Kohlestücke backen aber nicht zusammen.
  • Die Einführung des Wasserdampfes am unteren Ende der Entgasungskammer bewirkt dort in der heißesten Zone der Kohlefüllung die Bildung von Wassergas. Infolge des Fehlens von Teerkoks ist die Reaktionsfähigkeit des Kokses, insbesondere an der Oberfläche der Stücke, stark erhöht, so daß die Wassergasbildung auch bei niederen Temperaturen in voller Stärke eintritt. Dieses Wassergas steigt durch die ganze Kohlefüllung zum Abzug und reißt die aus den Kohlestüchen austretenden Entgasungsgase und Dämpfe mit sich, die dadurch schnell von ihrem Entstehungsort entfernt und in den Bereich niederer Temperaturen übergeführt werden. Dadurch wird eine weitgehende Zersetzung und Umwandlung der Kohlen"v asserstoffe verhindert und eine große Menge Schwelteer erzeugt. Im gleichen Sinne wirkt der Abzug der Entgasungserzeugnisse und des Wassergases am oberen Ende der Entgasungskammer, da die dadurch entstehenden Kohlenwasserstoffe immer aus den tiefer gelegenen heißeren Schichten der Kohlefüllung in oberhalb gelegene kühlere Kohleschichten gelangen.
  • Die Absaugung der Entgasungserzeugnisse aus dem Entgasungsraum wird so eingestellt, daß innerhalb der Kammer ein geringer Unterdruck vorhanden ist. Dann entsteht eine zwangsweise Führung der leicht zersetzbaren Kohlenwasserstoffe in stets kühlere Schichten, eine Umwandlung wird verhindert, und die durch die Erhitzung der Kohle entstandenen Entgasungsprodukte werden in der Form erhalten, in der sie entstehen.
  • Die Wanderungsgeschwindigkeit der Kohle durch die Entgasungskammer nach dem Verfahren bewirkt, daß die Kohlestücke auf ihrem Gesamtweg durch die Entgasungskammer so hoch erhitzt «erden, daß sie, wenn sie zum unteren Ende der Kammer gelangen, die Höchsttemperatur angenommen haben, die für den Entgasungsprozeß vorgesehen ist. Dadurch wird die größte Durchsatzleistung unter Gewinnung der größtmöglichen Menge Schwelteer erzielt.
  • Die von der beheizten Kammerwand des Entgasungsraumes zur -litte in der Kohleschicht vordringende Wärme bildet mit ihren Höchsttemperaturen eine Ebene. die, beginnend im oberen Kammerteil, nach unten zu zur Mittelebene der beiden Kammerwände neigt und diese schließlich in einer Linie trifft. Der Schnittpunkt dieser als Isothermen der Höchsttemperatur zu bezeichnenden Ebenen mit der Mittelebene der Kammer liegt nun nach dem Verfahren am unteren Ende des Entgasungsraumes, der meistens eine im Querschnitt rechteckige Kammer ist. Damit ist die beste Ausnutzung der Temperaturverhältnisse unter Berücksichtigung der zu erzeugenden größtmöglichen Schwelteermenge gegeben.
  • Bei der bisher üblichen Entgasung backender Steinkohle in stetig betriebenen, senkrechten, außenbeheizten Entgasungsräumen ist es bekannt, daß die sich bildenden beiden Teernahtebenen einen Keil bilden, dessen Spitze in der Mittelebene der Kammer in der oberen Hälfte der Kammerhöhe liegt. Infolge der erst unterhalb der Teernaht einsetzenden Koksbildung, welche eine bestimmte Zeit erfordert, muß die Kohle von der Teernaht an auf einen großen Teil ihrer Weglänge meist über die ganze untereHälfte derKammerhöhe hinaus in höherer Temperatur stehen, um die Verfestigung zum Koks und die völlige Entgasung zu erreichen. Je nach den Kohlensorten kann die Höhenlage der Teernahtspitze in der Kammermitte zwar etwas schwanken, d. h. bei gewissen Kohlen kann ein etwas schnellerer Durchsatz erfolgen. und damit die Teernahtspitze etwas gesenkt werden, doch ist die Höhenlageänderung nicht erheblich. In jedem Fall ist der anfallende Hochtemperaturteer mit nebenbei noch erzeugten Schwelteermengen vermischt. Dadurch wird aber überhaupt ein nicht erwünschtes Teererzeugnis gewonnen, im Gegensatz zum Verfahren nach der Erfindung, das praktisch unvermischten, und zwar Schwelteer, gewinnen läßt. Die Teernaht bildet sich nur bei backenden Kohlen. Bei den nach dem Verfahren benutzten Kohlen tritt eine Teernahtbildung nicht ein, und die Höchsttemperatur wird in der Kammermitte erst am unteren Ende der Kammer erreicht.
  • Der beim erfindungsgemäßen Verfahren gewonnene Teer ist ein reiner Schwelteer, dessen Aufbereitung Dieselkraftstoffe ergibt. Solche konnten bisher im Gaswerksbetrieb nicht gewonnen werden, da bei der bisher üblichen Entgasung nur Hochtemperaturteer oder ein mit Schwelteer vermischter Hochtemperaturteer erzeugt wurde, aus dem keine Dieselkraftstoffe gewonnen werden konnten. Die anfallende Menge des Schwelteeres übersteigt erheblich, bis zum Doppelten, die sonst bei der üblichen Hochtemperaturentgasung anfallende Hochtemperaturteermerige. Der Koks ist fest und hart, besitzt aber eine größere Reaktionsfähigkeit als die, welche der sonst bei Hochtemperaturentgasung gewonnene Koks besitzt. Die durch die Entgasungsräume in der Zeiteinheit durchgesetzten Kohlenmengen sind erheblich größer als die Mengen, welche beim Schwelen mit niederer Beheizungstemperatur durchgesetzt werden können. Die bisher üblichen Verfahren zur Gewinnung von Schwelteer in größeren Mengen wenden eine Erhitzung der Kohle nur auf die Schweltemperatur, d. h. etwa 6oo°, an. Gewonnen wird dabei zwar Schwelgas und Schwelteer, aber nur mürber Schwelkoks. Mit dem Verfahren nach der Erfindung werden abgabefähiges Stadtgas, Schwelteer und fester Koks unter wesentlich erhöhter Durchsatzleistung der Entgasungsräume erzeugt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Gewinnen von Schwelteer bei der Erzeugung von Stadtgas durch Entgasen von Kohle in außenbeheizten, stetig betriebenen, senkrechten Entgasungsräumen, dadurch gekennzeichnet, daß stückige, nicht backende oder schlecht backende .Steinkohle durch die Kammer bei einer Kammerwandaußentemperatur von goo° und darüber mit einer Wanderungsgeschwindigkeit geführt wird, die einen Schnittpunkt der beiderseitigen Höchsttemperaturisothermen mit der Mittelebene der Entgasungskammer an deren unterem Ende ergibt, und daß durch Dampfeinführung im unteren Kammerteil Wassergas erzeugt wird, das zusammen mit den in der Kammer entstehenden Gasen und Dämpfen abgesaugt wird. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften Nr. 359 367, 488 025, 535 832, 645 737, 658:207, 670 139; österreichische Patentschriften Nr. i i 1568, 111 571; Handbuch der Gasindustrie, Bd. I, Teil 5, S. 87 ff.
DESCH120586D 1940-06-16 1940-06-16 Verfahren zum Gewinnen von Schwelteer bei der Erzeugung von Stadtgas durch Entgasen von Kohle in aussenbeheizten, stetig betriebenen, senkrechten Entgasungsraeumen Expired DE767912C (de)

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Citations (8)

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