DE76735C - Doppelfernrohr - Google Patents
DoppelfernrohrInfo
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- DE76735C DE76735C DENDAT76735D DE76735DA DE76735C DE 76735 C DE76735 C DE 76735C DE NDAT76735 D DENDAT76735 D DE NDAT76735D DE 76735D A DE76735D A DE 76735DA DE 76735 C DE76735 C DE 76735C
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G02—OPTICS
- G02B—OPTICAL ELEMENTS, SYSTEMS OR APPARATUS
- G02B23/00—Telescopes, e.g. binoculars; Periscopes; Instruments for viewing the inside of hollow bodies; Viewfinders; Optical aiming or sighting devices
- G02B23/16—Housings; Caps; Mountings; Supports, e.g. with counterweight
- G02B23/18—Housings; Caps; Mountings; Supports, e.g. with counterweight for binocular arrangements
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 42: Instrumente.
Firma CARL ZEISS in JENA. Doppelfernrohr.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. October 1893 ab.
Die nachstehend beschriebene Einrichtung von Doppelfernrohren bezweckt, die Verbindung
zweier Fernrohre zum binocularen Gebrauch in vortheilhafterer Form zu bewerkstelligen, als
durch das bisher gebräuchliche Nebeneinanderlagern beider Rohre mit parallel gerichteten
Rohrachsen ermöglicht wird.
Das Wesentliche dieser Einrichtung besteht darin, dafs 1. bei den zu verbindenden Fernrohren
die Durchsichtsrichtung senkrecht gemacht wird zur Rohrachse durch zweimalige
Ablenkung der Lichtstrahlen um je 90 ° mittelst eines Reflexionsprismas am Objectiv und eines
zweiten Reflexionsprismas mit gleichliegender Hauptschnittebene am Ocular des Fernrohrs,
und dafs 2. die so modificirten Fernrohre mit zweimal gebrochener optischer Achse in der
Nähe ihrer Ocularenden verbunden werden durch ein Gelenk oder ein Gelenksystem, welches ein scheeren- oder fächerartiges Zusammenklappen
und Auseinanderspreizen der beiden . Fernrohre innerhalb einer zur Durchsichtsrichtung
senkrechten Ebene ermöglicht.
Die beiden Figuren der Zeichnung stellen in zwei Projectionen diese Einrichtung in der einfachsten
Form der Ausführung dar, angewendet auf zwei Fernrohre mit gewöhnlichen terrestrischen
Ocularen.
Vor das Objectiv L eines jeden der beiden Fernrohre A und B ist ein gleichschenklig
rechtwinkliges Reflexionsprisma M gesetzt (welches auch mit dem Objectiv L zu einem Stück
verkittet sein kann), um die optische Achse auf der Objectivseite um go° gegen die Rohrachse
abzulenken. Ein zweites gleichartiges Reflexionsprisma N, dessen Hauptschnitt dem Hauptschnitt
von M parallel liegt, ist nahe vor dem eigentlichen Ocular O jedes Fernrohres — d. h.
zwischen diesem Ocular und dem bildumkehrenden Zwischensystem R eingeschaltet, um
durch nochmalige Ablenkung der optischen Achse um 90° innerhalb der Ebene des gemeinsamen
Hauptschnittes beider Prismen diese optische Achse wieder parallel ihrer Richtung
auf der Objectivseite, die Durchsichtsrichtung aber (und die Ocularachse) senkrecht
zur Rohrachse zu machen.
Das Prisma N ist bei jedem Fernrohr in ein würfelförmiges Metallgehäuse P am Ende des
Rohrkörpers eingesetzt, dessen eine zur Rohrachse parallele, zum Hauptschnitt des Prismas
senkrechte Seitenfläche den Öcularstutzen O trägt.
Mit den genannten würfelförmigen Endstücken sind nun ferner beide Rohre symmetrisch
an die Schenkel eines Gelenkes oder Scharniers G in der Art angesetzt, dafs die Achsen der beiden Oculare O der Drehungsachse
des Gelenkes genau parallel liegen, mithin beide Rohre innerhalb einer zur Gelenkachse
und zur Durchsichtsrichtung der Fernrohre senkrechten Ebene wie die Schenkel einer Scheere bewegt und auf gröfsere oder
geringere Divergenzwinkel eingestellt werden können, wie Fig. 2 zur Darstellung bringt.
Die Stellung des Gelenkzapfens gegen die Ocularachsen der beiden Fernrohre ist so bemessen,
dafs
i. beide Rohre für den Transport bis zu annähernd paralleler Lage zusammengeklappt
werden können, so dafs das eine Rohr A die
in der Figur punktirt gezeichnete Stellung A1
gegen das andere B einnimmt, und dafs
2. beim Auseinanderklappen der Scheere die Ocularachsen zweimal durch Abstände zwischen
58 und 72 mm hindurchgeführt werden, die Fernrohre also für jeden Beobachter zweimal
binoculare Durchsicht mit genauer Anpassung des Ocularabstandes an den Augenabstand gestatten
— nämlich zuerst bei einer Divergenz der beiden Rohre von ca. 300 (für den mittleren
Augenabstand von 65 mm in der Fig. 2 durch die Stellung A0 des punktirt gezeichneten Rohres
dargestellt) und ein zweites Mal, wenn beide Rohre, wie gezeichnet, in annähernd gestreckte
Lage aus einander gespreizt sind.
Die specifischen Vortheile, welche die hier beschriebene Einrichtung des binocülaren Fernrohres
gegenüber der bisher angewendeten darbietet, bestehen in folgendem:
a) die Handhabung des Doppelfernrohres beim freihändigen Gebrauch wird wesentlich
erleichtert, besonders bei Benutzung starker Vergröfserungen. Dieses gilt für beide zuvor
erwähnte Stellungen der Rohre A0 und A der Fig. 2, weil bei beiden der Schwerpunkt des
Instruments ganz dicht am Kopfe des Beobachters verbleibt; namentlich aber gilt es hinsichtlich
der Stellung mit geringer Divergenz [A0 der Fig. 2), weil bei dieser die Rohre,
wenn der Beobachter sie nach unten wendet, als sehr bequeme Handhaben sich darbieten;
b) bei der Einstellung auf geringe Divergenz ' (A0 in Fig. 2) ermöglicht ein solches Doppelfernrohr
Beobachtung hinter einer Deckung, welche auch den Kopf des Beobachters noch überragt, weil, wenn bei dieser Einstellung die
Rohre nach oben gehalten werden, die Eintrittsöffnungen der Objective fast um die ganze
Rohrlänge über Augenhöhe des Beobachters liegen;
c) die Einstellung auf die gestreckte Lage (A in Fig. 2), welche die Eintrittsöffnungen der
Objective annähernd auf die doppelte Rohrlänge in der Richtung der Verbindungslinie
der beiden Oculare aus einander rückt, gewährt eine entsprechende Steigerung der Tiefenwahrnehmung.
Die beschriebene Einrichtung des Doppelfernrohres macht demnach zugleich das Princip und die Wirkungsweise des HeImholtz'schen
Telestereoskops in bequemer Form für den Anwendungsbereich des Handfernrohres nutzbar.
Unbeschadet des Fortbestehens der hier namhaft gemachten specifischen Vortheile gestattet
die zuvor beschriebene und in Zeichnung dargestellte Einrichtung des Doppelfernrohres in
der Ausführung mannigfache Abänderungen, welche das Wesen der Sache unberührt lassen
-— sowohl in der Anordnung der optischen Theile wie auch in der mechanischen Verbindung
der Fernrohre.
Hinsichtlich der ersteren ist zunächst hervorzuheben, dafs jede Art von Fernrohren, welche
aufrechte Bilder zeigen, angewendet werden kann, also aufser den Fernrohren mit terrestrischem
Ocular (wie in der Zeichnung angenommen ist) auch G aiii ei'sehe Fernrohre und
Fernrohre, in welchen die Bildaufrichtung —· ohne das Zwischensystem des terrestrischen
Oculars — durch eine Prismencombination bewirkt wird.
Abgesehen von dem verschiedenen Constructionstypus der zu verbindenden Fernrohre
ist auch in der Anordnung der beiden Reflexionsprismen zur zweimaligen Brechung der optischen
Achse erheblicher Spielraum gegeben. Wesentlich ist nur, dafs die eine Brechung nahe am
Objectiv, die andere Brechung — welche die optische Achse wieder ihrer Eintrittsrichtung
im Objectraum parallel machen soll — nahe am Ocular erfolge. Dabei kann aber das
Prisma M statt vor das Objectiv L —- wie die
Zeichnung darstellt — ebensogut auch hinter das Objectiv gelegt, und das Prisma N kann,
statt es dicht an die Collectivlinse des eigentlichen Oculars O heranzurücken, ebensowohl
weiter von dieser Collectivlinse abgerückt als auch näher an die Äugenlinse des Oculars
herangerückt, also zwischen Collectiv- und Augenlinse oder sogar hinter der letzteren
(aufserhalb der Augenlinse) angebracht werden, je nachdem man einen längeren oder kürzeren
Ocularstutzen für wünschenswerth findet.
Selbstverständlich ist, dafs die in der Beschreibung vorgesehenen Reflexionsprismen überall
— wenn auch stets unvortheilhaft — durch ebene Spiegel ersetzt werden können, die gegen
die Achsenrichtung unter 45 ° geneigt sind.
Was andererseits die mechanische Verbindung der beiden Fernrohre durch ein Gelenk- oder
Scharnierstück anlangt, so ist für diese nur wesentlich, dafs sie die scheerenförmige Bewegung
der beiden Rohre innerhalb der zu den Ocularachsen senkrechten Ebene ermögliche und sichere, weil hiermit sowohl der
Parallelismus der Visirlinien der Fernrohre wie die genaue Anpassung des Ocularabstandes an
den Augenabstand des Beobachters wenigstens bei einem Divergenzgrad der Rohrachsen gegeben
ist. Dafs hierbei die Gelenkachse symmetrisch stehe zu den beiden Rohren, letztere
also in allen Stellungen symmetrische Lage zur Verbindungslinie der beiden Oculare behalten
— wie in der Zeichnung angenommen —, ist ebenso wenig wesentlich, wie dafs die Gelenkverbindung
nur . eine einzige Drehungsachse darbiete. Ebensogut wie ein symmetrisch angeordnetes
Gelenk kann ein solches verwendet werden, dessen Achse unsymmetrisch steht gegen die Ocularachsen der beiden Fernrohre
und dessen Schenkel ungleiche Länge besitzen und entsprechend ungleiche Winkel bilden mit
den Rohrachsen, ζ. B. zu dem Zwecke, bei Einstellung der Oculare auf den mittleren
Augenabstand das eine Rohr annähernd waagrecht, das andere aber senkrecht nach unten
gerichtet zu erhalten, um letzteres als bequeme Handhabe zum Halten des Instruments benutzen
zu können. Ebenso kann es vortheilbaft sein, trotz der gröfseren Schwierigkeit der technischen
Ausführung, statt eines Scharniers mit nur einem Drehzapfen eine Gelenkverbindung mit
zwei oder mehreren unter sich parallelen Achsen in Anwendung zu bringen, sei es zu dem
Zwecke, bei gröfseren Fernrohren ein möglichst compendiöses Zusammenlegen für den Transport
zu ermöglichen, oder zu dem Zwecke, eine noch gröfsere Mannigfaltigkeit von Stellungen
der beiden Rohre bei einem dem Augenabstand entsprechenden Ocularabstand herbeizuführen,
als mit einem einfachen Gelenk erreichbar ist.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Doppelfernrohr zum binocularen Gebrauch, bestehend aus zwei, aufrechte Bilder zeigenden Fernrohren, deren Durchsichtsrichtung durch Reflexionsprismen oder Spiegel am Objectiv und am Ocular unter rechtem Winkel gegen die Rohrachse abgelenkt ist, welche beiden Fernrohre an ihren Ocularenden durch ein einfaches oder mehrfaches Gelenk in solcher Art mit einander verbunden sind, dafs sie innerhalb einer zur Durchsichtsrichtung senkrechten Ebene scheerenartig zusammengelegt und aus einander bewegt werden können.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE76735C true DE76735C (de) |
Family
ID=349603
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE76735C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2815490A1 (de) * | 1978-04-10 | 1979-10-18 | Michael Wannert | Teleobjektiv |
-
0
- DE DENDAT76735D patent/DE76735C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2815490A1 (de) * | 1978-04-10 | 1979-10-18 | Michael Wannert | Teleobjektiv |
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