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Einrichtung zur Geheimhaltung von Telephonie und Telegraphie In vielen
Fällen ist es »erwünscht, telephonisch oder telegraphisch zu übermittelnde Nachrichten
während der 'Übertragung vom Sender zum Empfänger, -,wobei die Übertragung drahtlos
oder über Leitungen erfolgen kann, gegen unerwünschte Kenntnisnahme vom Inhalt der
Nachrichten von .dritter Seite zu schützen. Bekannt,sind Einrichtungen, bei denen
beispielsweise, das geheimzuhaltende Material magnetisch gespeichert; dann zerschnitten
wird und schließlich die einzelnen Stücke verwürfelt werden. Hierbei sind bei bekannten
Einrichtungen die einzelnen Stücke 'verschieden lang, andere bekannte Einrichtüngen
verwenden Stücke gleicher Länge. Die Verwürfelung von Stücken gleicher Länge, die
in sich noch den Charakter des originalen Textes haben, verbürgt keinen hohen Geheimhaltungsgrad.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf .:in Verfahren zur geheimen
Übertragung von Nachrichten, die auf einem rotierenden magnetischen walzenförmigen
Speicher in Grüppen geordnete Stücke von der Länge eines Walzenumfanges gespeichert
und in beliebiger Reihenfolge nach- Vollspeicherung einer Gruppe abgetastet werden.
Erfindungsgemäß werden die einzelnen Stücke einer
Gruppe mit gegenseitig
unterschiedlicher Phasenlage abgetastet und empfangsseitig bezüglich Phasenlage
und Reihenfolge auf einer Walze derart gespeichert, daß sich nach Abtastung wiederum
Klartext ergibt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Phasenverschiebung
des aufgezeichn,eten Materials zwecks Zerstörung des originalen Charakters des Textes
innerhalb eines jeden Stückes vorgenommen, wobei für jedes Stück beispielsweise
sechs Möglichkeiten der Phasenverschiebung vorhanden sind. Hierbei tritt in einer
Anordnung jeder Phasenverschiebungswert nur einmal auf. Demgemäß besteht nun für
die Verivürfelung die Möglichkeit, innerhalb jeder Gruppe einmal in der Reihenfolge
der Stücke, dann in Richtung der Phasenverschiebungsmöglichkeiten oder in beiden
Richtungen zugleich zu tauschen.
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In vorliegender Anordnung ist der Speicher eine Walze, die mit Stahldraht
eng bewickelt ist. Der Speicher ist beispielsweise in drei Gruppen aufgeteilt, wobei
gleichzeitig auf Gruppe i gespeichert wird, Gruppe 2 gelöscht wird und innerhalb
Gruppe 3 phasenverschoben abgetastet und gleichzeitig verwürfelt wird.. Ist die
Speichermöglichkeit auf Gruppe i erschöpft, dann ist Gruppe 3 restlos abgetastet
und Gruppe :2 gelöscht, die Vorgänge in. den einzelnen Gruppen verschieben sich
dann um eine Gruppe, so daß nunmehr in Gruppe i abgetastet, auf Gruppe 2 gespeichert
und Gruppe 3 gelöscht wird usf.
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In der Abbildung ist der prinzipielle Aufbau der erfindungsgemäßen
Geheimhaltungseinrichtung dargestellt. Das Verschlüsselungsgerät ist mit I bezeichnet
und das Entschlüsselungsgerät mit II. Beide Speicher A und B
laufen
synchron und phasenrichtig. Beispielsweise wird der Vorgang einer Telephonieverschlüsselung
verfolgt. Demnach wird die im Mikrophon i erzeugte Frequenz auf einen Eingangsverstärker
2 gegeben und gelangt von hier aus zum Verteiler 3 des Verschlüsselungsgerätes I.
Dieser Verteiler verteilt nun den zu verschlüsselnden gesprochenen Text auf den
Speicher, und zwar so-, daß der Reihe nach auf Gruppe i, Gruppe 2, Gruppe 3, dann
wieder Gruppe i usf. gespeichert wird. Zum Aufsprechen des zu verschlüsselnden Materials
auf den Speicher sind Aufschreibköpfe4, 5, 6, 7 usw. vorhanden, die mit dem Verteiler
3 verbunden sind. Zu jeder Gruppe gehören laut Abbildung sechs Aufschreibköpfe,
die vom Verteiler 3 der Reihe nach zum Zweck des Ansprechens betätigt werden. Als
Verteiler 3 ist beispielsweise ein Schrittschaltwert mit lückenloser Schaltfolge
angenommen, welches seinen Fortschaltimpuls nach jedem Umlauf der Achse A erhält.
Damit wird also erreicht, daß der einzelne Aufschreibkopf nur während der Zeit eines
Speicherumlaufes wirksam ist. In der Abbildung sind der besseren Übersicht wegen
nur die Speicherbahnen des walzenförmigen Speichers gezeigt. Auf diese Speicherbahnen
sind auch die zur Abtastung dienenden Abtastköpfe 8, 9, io, 11, 12 und 13, also
sechs Stück je Speicherbahn, angesetzt, desgleichen ein Löschkopf i4 je Speicherbahn.
Von den um eine Speicherbahn verteilten Abtastköpfen kann immer nur einer -wirksam
sein, welcher Abtastkopf das nun ist, hängt von der gewünschten Phasenverschiebung
des auf dieser Speicherbahn ;gespeicherten Materials ab. In der Ab-
bildung
sind sämtliche vorhandenen Abtastköpfe. auf ihre Speicherbahnen funktionsmäßig so
angesetzt, daß kein Phasenversch.iebungswert doppelt vorhanden ist. Die zur Abtastung
auf den einzelnen Speicherbahnen gewählten Abtastköpfe sind einem Verteiler 15
gruppenmäßig
zugeordnet. Dieser Verteiler gleicht dem Verteiler 3 und wird auch nach jedem Speicherumlauf
fortgeschaltet. Innerhalb der einzelnen Gruppen des Verteilers 15
wird nun
die Ver.vürfelung der bereits phasenverschobenen Stücke vorgenommen, d. h., die
einzelnen Speicherbahnen sind so über ihre phasenverschobenen Abtastköpfe an den
Verteiler 15 gelegt, daß wie im gezeigten Fall der Verteiler 15 die Speicherbahnen
der Gruppe 2 (schraffierte Bahnen) in folgender Reihenfolge abtastet: Speicherbahn
6, i, 5,-3, 2, 4. Damit ist also eine Verwürfelung von sechs phasenverschobenen
Stücken gewährleistet. Es ist nun ohne weiteres möglich, bei der Abtastung der übrigen
beiden Gruppen bezüglich der Speicherbahnfolge anders zu vertauschen; es sei noch
darauf hingewiesen, daß auch bei diesen Gruppen wieder andere Phasenverschiebungen
in Frage kommen. So besteht beispielsweise im abgebildeten Fall gruppenmäßig folgender
Verwürfelungsplan in sich phasenverschobcner Stücke: Gruppe i: 5, 4; 2, 6, i, 3;
Gruppe 2: 6; i, 5, 3, 2, 4; Gruppe 3: 6, 5, 4, 3, 2, i. Die in den einzelnen Gruppen
vorliegende Reihenfolge kann nach Bedarf von Zeit zu Zeit, oder auch bereits urimittelbar
nach Abtastung der betreffenden Gruppe geändert werden. Eine Schlüsseländerung innerhalb
einer Gruppe ist also immer nur dann möglich, wenn die betreffende Gruppe entweder
gespeichert oder gelöscht -wird oder auch während nacheinander beides geschieht.
Bereits schon vorher sind Löschköpfe erwähnt worden. Wie bekannt, ist jeder Speicherbahn
ein Löschkopf zugeordnet. Alle vorhandenen Löschköpfe sind wiederum gruppenmäßig
einem Verteiler 16 zugeordnet, der genau so wie Verteiler 3 und 15 nach jedem Umlauf
der Speicherwalze --eitergeschaltet wird. Im
Verteiler 16 ist die
Schaltung sö gehalten, daß sämtliche Speicherbahnen einer Gruppe während sechs Umläufe
gelöscht Nverden.
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Der Löschstiorn wird im gezeichneten Fall der Löschs.tromquelle
17 entnommen. Da, wie bereits bekannt; immer in einer der, Gruppen gespeichert,
in der dieser Gruppe folgenden Gruppe abgetastet und in der. anschließendem Gruppe
gelöscht wird,, muß die Stellung der Verteiler 3, 15 und 16 eritsprethend sein,
d. h: laut Abbildung wird beispielsweise über Verteiler 3 damit begonnen, auf Gruppe
3 zu speichern, gleichzeitig wird über Verteiler 15 die verwürfelte Abtästung
der phasenverschobenen Stücke der Gruppe 2 begonnen, während gleichzeitig über Schalter
16 die Löschung der gesamten Gruppe i beginnt. Der aus dem Verteiler 15 kommende
vorschlüsselte Text wird über einem Ausgangsverstärker drahtlos oder über, eine
Leitung zum Empfänger gegeben. Der Empfänger besitzt ein Entschlüsselungsgerät II,
welches in seinem Aufbau dem Verschlüsselungsgerät gleicht. Ein Unterschied besteht
insofern, als beim Entschlüssefungsgerät der vom Eingangsveretärker herkommende
verschlüsselte Text durch Verteiler 18 bezüglich 'Reihenfolge der einzelnen Stücke
und Phasenverschiebung innerhalb des einzelnen Stückes, richtig- eingeordnet wird,
d. h., wenn in Verschlüsselungsgerät i der Verteiler 15, wie in der Abbildung gezeigt,
in der zweiten Gruppe das um einen bestimmten Betrag phasenverschobene Stück 6 als
erstes Stück in dieser Gruppe abtastet, dann verteilt im Entschlüsselungsgerät Il
der Verteiler 18 dieses, phasenverschobene Stück 6 auf die sechste Speicherbahn
der Gruppe 2, und zwar', vom Abtastkopf ig der Speicherbahn 6 in Gruppe :2 aus betrachtet,
in richtiger Phasenlage. Die richtige Phasenlage wird also immer dann erreicht,
wenn diejenigen Köpfe, die im Verschlüsselungsgerät Abtastköpfe sind, im Entschlüsselungs!gerät
Aufschreibköpfe werden bzw. dieAufschreibköpfe im Verschlüsselungsgerät beim Entschlüsselungsgerüt
Abtastköpfe werden. Der Verteiler- 18 im Entschlüsselungsgerät muß also, mit dem
Verteiler 15 im Verschlüsselungsgerät synchron und phasenrichtig laufen. Der Verteiler
2o arbeitet .als Abtästverteiler, und zwar derart, daß er die gespeicherte Grüppe
stückweisse abtastet. Beispielsweise würde in der Ab-
bildung der Verteiler
20 in Gruppe i die Speicherbahn. i über Abtastkopf 21 abtasten, dann Speicherbahn;
2 über Abtastkopf 22 usw. Auf diese Weise kommt wieder der Klartext zustande. Verteiler
2o ist der bereits bekannte Löschverteiler, denn auch im Ent-, schlüsselungsgerät
müssen entleerte Speicher -gelöscht werden, auch das geschieht, wies be bereits
bekannt, gruppenweise aus einem Lösch stromquelle 25. Der durch Verteiler 2o abgenommene
Klartext wird einem Ausgangsverstärker zugeführt und kann dann abgehört werden.
Das Zusammenwirken der drei Verrteiler 18, 2o und 24 ist ähnlich wie- im Verschlüsselungegerät,
wenn laut Abbildung Verteiler 18 auf Gruppe 2 eine Speicherung vornimmt, dann wird
durch Verteiler 2o die Gruppe i abgetastet und durch' Verteiler 2q. die Gruppe 3
gelöscht.