DE764033C

DE764033C - Verfahren zur Herstellung gefaerbter Faeden und Folien aus Farbstoff enthaltender Viscose

Info

Publication number: DE764033C
Application number: DESCH113130D
Authority: DE
Inventors: Hugo Vom Dr-Ing Hove
Original assignee: Schlesische Zellwolle A G
Current assignee: Schlesische Zellwolle A G
Priority date: 1937-06-20
Filing date: 1937-06-20
Publication date: 1953-07-27

Description

Verfahren zur Herstellung gefärbter Fäden und Folien aus Farbstoff enthaltender Viscose Es ist bekannt, zur Herstellung gefärbter Gebilde, wie Fäden und Folien aus Viscose, der Viscose vor dem Verspinnen Farbstoffe zuzusetzen. Beispielsweise sind Verfahren bekanntgeworden, bei denen eine Cellulosexanthogenatlösung mit der Lösung -eines Estersalzes eines Leukoküpenfarbstoffes versetzt wird und die Entwicklung der Färbung während oder nach der Koagulation des Viscosefadens im Spinnbad durch saure Oxydation erfolgt. Auch hat man schon feinverteilte Farbpigmente der Viscose oder der Löselauge für das Xanthogenat zugesetzt.
Eine besondere Schwierigkeit bei der Herstellung spinngefärbter Fäden und Filme aus V iscose besteht darin, daß die Farbstoffe oder Farbstoffkomponenten in der Viscose äußerst fein verteilt werden müssen, um ein störungsloses Spinnen und eine gleichmäßige Anfärbung des Gespinstes zu erzielen. Sowie der Verteilungsgrad des Farbstoffes in der Viscose nicht fein genug ist, treten Änderungen im Farbton auf, da beim Filtrieren der Viscose ein erheblicher Teil des Farbpigmentes auf den Filtertüchern zurückgehalten wird.
Es wurde nun gefunden, daß man die erwähnten Schwierigkeiten vermeiden kann, wenn man eine Viscose verspinnt, die Farbstoffe mit einer oder mehreren Hydroxylgruppen enthält. Die Farbstoffe werden dabei vor der Sulfidierung der Alkalicellulose beim Viscoseherstellungsp.rozeß zugefügt, so daß die Einwirkung des Schwefelkohlenstoffes auf die Alkalicellulose in Gegenwart der Farbstoffe erfolgt. Die erfindungsgemäß verwendeten Farbstoffe: mit einer oder mehreren Hydroxylgruppen nehmen vermöge ihrer freien Hydroxvlgruppen wahrscheinlich an der Sulfidierungsreaktion teil. und es xird hierdurch eine feinere Dispergierung des Farbstoffes in der Viscose erzielt. Dali die Farbstoffe während des Sulfidierungsvorganges wahrscheinlich in Reaktion mit dem Schwefelkohlenstoff eintreten, zeigt sich durch eine bathochroine Färbung derselben an. welche bei der nachherigen Zersetzung der Viseos.- durch die Säure des Fällbades zurückkehrt. Durch die erfindungsgemäße Arbeitsweise wird, bedingt durch die feinere Dispergierung des Farbstoffes, ein tieferer Farbton in dem durch das Spinnbad ausgefällten Faden oder Film erzielt, als wenn in bekannter Weise der Zusatz des Farbstoffws zur Löselauge erfolgt.
Zur Ausübung des Verfahrens eignen sich wasserlösliche und wasserunlösliche Farbstoffe aus sämtlichen Farbstoffklassen. -Man kann dabei je nach dem gewünschten Echtheitsgrad die Farbstoffe auswählen: denn durch die erfindungsgemäße Arbeitsweise wird eine Vertiefung des Farbtones, aber nicht eine Erhöhung seiner Echtheitseigenschaften in bezug auf Licht- und Kochfestigkeit erzielt. Die Farbstoffe werden zweckmäßig feingepulvert der Alkalicellulose zugesetzt und mit derselben vor dem Sulfidieren möglichst fein vermischt. Ausführungsbeispiel Vorgereifte Alkalicellulose wird mit 5%, b: rechnet auf Cellulose, feingepulvertem aplithol AS-ITR-ITR gut gemischt und mit Sclnvefellcohlenstofi sulfidiert. lach <l--ni Lösen wird die Viscose bis zu einer Hottenroth-Reife von 13.5 nachgereift und dann in üblicher «eise in ein 'Müller-Bad versponnen. Es wird eine tierrot gefärbte Faser erhalten.
Setzt man die gleiche -Menge desselben Farbstoffes in feingepulvertem Zustand der Löselauge zu, so wird eine Faser erhalten, die wesentlich schwächer gefärbt ist.

Claims

PATE NTaasnP,U c!: Verfahren zur Herstellung gefärbter Fäden und Folien durch Verspinnen Farbstoff enthaltender Viscose, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Viscose verspinnt, bei der die Einwirkung des Schwefelkohlenstoffes auf die Alkalicellulose in Gegenwart von Farbstotien mit einer oder mehreren Hvdrozvlgruppen erfolgt ist. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschrift Nr. 623 118; 'USA.-Patentschrift Nr. i 1z63;oi.