DE763673C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von einseitig geschlossenen Hohlkoerpern aus vorgelochten Bloecken - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von einseitig geschlossenen Hohlkörpern aus vorgelochten Blöcken Es ist bekannt, auf Strangpressen einseitig geschlossene Hohlkörper in der Weise herzustellen, daß während der Ausübung des Preßdruckes auf den Hohlblock an der der Matrize abgekehrten Seite gleichzeitig der Dorn unter Druck vorgetrieben wird, so daß ziehend auf den Werkstoff eingewirkt wird. Daneben ist, ebenfalls für die Anwendung bei Strangpressen, vorgeschlagen worden, das Strangpreßverfahren durch eine schlagartige Einwirkung auf das Werkstück einzuleiten, und zwar in der Form, daß auf den in bekannter Weise zur Durchführung der Pressung unter hydraulischem Druck stehenden und auf den Preßblock drückenden Preßstempel zwecks Einleitung der Fließbewegung des Werkstoffes ein Schlag ausgeübt wird. In Anlehnung an dieses Verfahren soll erfindungsgemäß die Einleitung der Fließbewegung des Werkstoffes durch Schlageinwirkung auf den Werkstoff bei Herstellung einseitig geschlossener Hohlkörper in der Form angewandt werden, daß im Anschluß an die auf den Rohling ausgeübte Schlag- oder Stoßwirkung der Werkstoff durch Angriff an der der Schlagseite gegenüberliegenden Seite in die Langform gezogen wird. Es findet also gleichzeitig eine Zugbeanspruchung des Werkstücks an der Fließstelle statt. Die Zug«-irkung wird mit stetiger Kraft von einem vorzugsweise liv draulischen Teil und die Schlagwirkung von einem mechanischen Teil der beides vereinigenden Vorrichtung bewirkt. Die Größe der Zugkraft kann den verschiedenen Werkstücken entsprechend so angepaßt werden, daß die Zugspannung am fließenden Teil des Werkstücks die Elastizitätsgrenze nicht überschreitet. sondern nur zu einem gewissen hohen Anteil erreicht oder mit anderen Worten ausgedrückt: Die Veränderlichkeit einer mechanisch erzeugten Schlagwirkung. die auf die Strukturbildung des fließenden Werkstoffes von einem entsprechenden Einfluß ist, wird durch die besondere Zugwirlzung ausgeglichen.
• Die Vorrichtung bestellt aus einer Presse. deren Schlagstempel mechanisch, z. B. durch einen Kurbeltrieb oder durch Kniehebel, bewegt wird, während in dem Preßstempel ein Ziehkopf geführt ist, der mit einem vorzugsweise unter livdraulischem Druck stehenden Kolben Verbindung hat. Beides ist so vereinigt, daß der Ziehkopf in Tätigkeit tritt, wenn durch den Preßstempel das Fließen des Rohlingswerkstoffes eingeleitet worden ist.
• Die Zeichnungen veranschaulichen verschiedene Ausführungsbeispiele einer Presse mit hydraulisch zu bedienendem Ziehkopf bei in einem Fall durch Kurbeltrieb und im anderen Fall durch Kniehebel be-,vegtem Preßstempel. Es stellen dar Abb. i und 4 Aufrisse im Schnitt, Abb. 3 einen Längsschnitt und Abb. -2 eine Einzelheit.
• i bezeichnet den Aufnehmer für den zu einem Hohlkörper oder Rohr zu verarbeitenden napfartigen Rohling. 2 ist ein in oder unter den Aufnehmer eingesetzter Ring oder an diesem gebildeter Ringansatz, durch den der mechanisch angetriebene Preßstempel 3 das Werkstück formgebend hindurchdrückt (Abb.2), wobei der Ringspalt zwischen dem Stempel 3 und dem Ring :2 die Wandstärke des zu erzeugenden Hohlkörpers bestimmt. In seiner Wirkung drückt der Stempel 3 auf den Boden und mit der Ringfläche :I auf den oberen Rand des Rohlings. Der Stempel 3 hat durch seinen Träger 3 mit dem Körper 6 Verbindung, der zwischen den schlittenartigen Schuhen ; gelagert ist, die kreuzkopfartig in den Führungen e gleiten. Seitliche Zapfen 9 an dem Stempelträger 6 dienen zum Angriff der Stangen io, die mit ihrem anderen Ende z a, af den Zapfen i i der Kurbelwellen 1 2 gelagert sind (Abb. i und 3). Der Antrieb der Kurbelwellen erfolgt durch die Zahnräderpaare 13, i.l. von denen die Räder 14 mit einer nicht dargestellten Synchronisierungswelle in Verbindung stehen. -Nach Abb. .i «-erden statt des Kurbeltriebes Kniegelenkliebel 15, 16 zur Bewegung des Stempelträgers 6 benutzt.
• Der Stempelträger 6 bildet gleichzeitig den Rückzu-zylinder 1; für den hydraulisch zu bedienenden Kolben 18. der in dem im Pressengestell ortsfest gelagerten Zylinder i9 gleitet, an den eine Druckmittelleitung bei 2o angeschlossen ist. An den Kolben 18 ist über eine Druckstange 21 der Ziehkopf 22 anges s chlojsen.
• Die Arbeitsweise ist aus Abb. 2 zu ersehen, in der der Stempel 3, .I, auf den Rohling 28 drückend, das Fließen des Werkstoffes einleitet und die Ziehwirkung des Kopfes 22 durch den Kolben 18 beginnt. Der weitere Fortgang des Pressens und Ziehens ist in bezug auf letzteres mit gestrichelten Linien angedeutet.
• Mittelbar oder unmittelbar von dein Preßstempel 3 aus kann die Zügwirl-;urig des Ziehkopfes so gesteuert "cerden, daß der Zug unmittelbar nach dein Eintritt des Werkstofffließens zur Einwirkung gelangt.
• Es ist selbstverständlich, daß die Form des Ziehkopfes 22 und seiner Verbindungsstange 21 zum Kolben i8 nach Maßgabe der jeweilig zu erzielenden Werkstückformen eingerichtet «-erden kann.
• In den Abbildungen ist ein zusätzlicher Ring 2' oder Ringansatz vorgesehen zu dem Zweck, in einem Arbeitsgang gewissermaßen zwei verschiedene Arbeitszüge, d.li. eine abnehmende Wandstärkenverminderung des Hohlkörpers, durchzuführen.
• In Abb. 3 werden die Ringe 2, 2' durch einen Halter 23 gestützt, der all dein Keilkörper 2.I ruht. Dieser Keilkörper ist an einem in einem Zylinder 23 gleitenden Kolben 26 angeschlossen, der unter Anwendung eines Druckmittels in dem Zylinder gehoben und gesenkt werden kann. Bei gehobenem Keilkörper 24. wird der Halter 23 frei, der sich dann durch eine Stange 27 hin und her bewegen läßt, um beispielsweise das Preßgut aus der Presse entfernen oder die Ringe 2. 2' leicht auswechseln zu können.
• Es ist vorteilhaft, die Werkzeuge mit einem Ölfilm versehen arbeiten zu lassen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE. i. Verfahren zur Herstellung von einseitig geschlossenen Hohlkörpern aus vorgelochten Blöcken, dadurch gekennzeichnet. daß im Anschluß an die bekannte, auf den Rohling ausgeübte, den Werkstoff in Fließbewegung bringende Schlag- oder Stoßwirkung der Werkstoff durch Angriff an der der Schlagseite gegenüberliegenden Seite in die Langform gezogen wird. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß durch einen mechanisch bedienten Stempel der Fließvorgang durch Schlagwirkung eingeleitet und alsdann durch mit dem Verformungsvorgang sich anpassender Geschwindigkeit erfolgende Druckwirkung aufrechterhalten wird, während der hydraulisch bediente Ziehkopf unmittelbar nach oder bei Einleitung des Fließvorgangs in dem Preßwerkstoff einen in Fließrichtung wirkenden Zug auf das im Fluß befindliche Werkstück ausübt. 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und a, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegte Werkzeug die ausgedrückte Werkstoffmenge in bezug auf die Werkzeug" trägerwegeinheit gleich oder annähernd gleich hält. 4. Vorrichtung für das Verfahren nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch Bekenn-, zeichnet, daß die mechanischen Mittel für den Preßstempel und die Mittel für den zusätzlichen Zidhvorgang in einer Vorrichtung vereinigt sind. 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßstempel (3) z. B. mit einem Kurbeltrieb oder einem Kniehebel in Verbindung und der. Ziehkopf (a2) durch einen Kolben (i8) unter hydraulischem Einfluß steht, für den ein Zylinder mit Druckmittelanschluß unmittelbar oder mittelbar mit der Vorrichtung verbunden ist. 6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Stempelträger (6) als Rückzugzylinder (i7) für den Ziehkopfkolben (i8) ausgebildet ist. 7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßstempel (3) mittelbar oder unmittelbar mit Steuermitteln für den Ziehkopfkolben (i8) in Verbindung steht. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften Nr. 584 136, 629643.