DE762986C - Verfahren zum Betrieb eines durch eine Kraftmaschine angetriebenen Synchrongenerators im Verbundbetrieb - Google Patents
Verfahren zum Betrieb eines durch eine Kraftmaschine angetriebenen Synchrongenerators im VerbundbetriebInfo
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Description
- Verfahren zum Betrieb eines durch eine Kraftmaschine angetriebenen Synchrongenerators im Verbundbetrieb Bei durch Kraftmaschinen, insbesondere Wasserturbinen, angetriebenen, Synchrongeneratoren im Verbundbetrieb sinkt bei beispielsweise durch Kurzschlüsse oder Frequenzschwankungen bedingten Spannungsabsenkungen im gespeisten Netz die Leistungsabgabe' des Generators an das Netz. Da die Kraftmaschine bestrebt ist, weiterhin die gleiche Leistung abzugeben, wird anfangs die f_lberschußleistung zwischen Turbinenleistung und an das Netz abgegebener Leistung den Generator beschleunigen. Ist bei der dabei herrschenden Netzspannung und dem Erregungszustand der Maschine die Kippleistung des Generators kleiner als die Antriebsleistung der Turbine, dann kommt der Generator zum Kippen, und die elektrische Leistungsabgabe an .das Netz wird praktisch Null, wobei im Netz sehr große Strom- und Spannungsschwankungen auftreten. Bei größeren Absenkungen, wie sie beispielsweise bei Kurzschlüssen gegeben sind, hat daher die Maschine das. Bestreben, durchzugehen. Zur Begrenzung .der Drehzahl wurden bereits Regler für die Kraftmaschinen und Stoßerresungen der Synchronmaschinen vorgesehen. Solche Einrichtungen sind jedoch einerseits sehr verwickelt, andererseits arbeiten sie vor allem bei Generatoren größerer Leistungen im Verbundbetrieb über lange Fernleitungen zu langsam. In diesen Fällen ist oftmals nur durch eine Außerbetriebnahme der betreffende Maschinensatz vor dem Durchsehen zu bewahren. Ein Absinken der in das Netz ;gelieferten Leistung ist daher die Folge. Außerdem werden dadurch, andere an dem gleichen Netz hängende Maschinen in Mitleidenschaft gezogen, so daß diese ebenfalls ausfallen können.
- Alle diese Mängel werden gemäß der Erfindung dadurch behoben, daß bei einer Spannungsabsenkung im gespeisten Netz zur Erreichung eines asynchronen Betriebes mit übersynchroner Drehzahl der Generator schnellentregt und im asynchronen Generatorbetrieb durch einen Widerstand im Erregerkreis die Wirkung der Erregerwicklung stark verringert wird. Mit Hilfe der Schnellentregung wird erreicht, daß bei Eintreten der Störung die Erregung rasch vernichtet wird. Durch die Einschaltung des Widerstandes in den Kreis der Erregerwicklung während des asynchronen Betriebes. wird weiterhin verhindert, daß der in dieser Wicklung fließende asynchrone Belastungsstrom im Vergleich zu dem in der Dämpferwicklung fließenden Strom groß wird. Auf diese Weise werden die ein- oder mehrachsige Wirkung der Erregerwicklung und damit die dadurch beding= ten Drehmomenten-, Strom- und Spannungsschwankungen ausgeschaltet. Die Maschine kann: daher als Asynchrongenerator die vorherige Turbinenleistung elektrisch an das Netz abgeben. Treten jedoch besonders starke Spannungsabsenkungen auf, dann wird vorteilhaft mit steigender Drehzahl außer der durch die Reglercharakteristik bedingten. Leistungsrücknahme der Kraftmaschine deren Leistung noch zusätzlich, z. B. durch ein Spannungsminimumrelais, gesenkt. Um einen Synchrongenerator für das neue Verfahren besonders geeignet zu machen, wird zweckmäßig sein asynchrones, )generatorisches Kippmoment insbesondere durch Anordnung einer besonders starken Dämpferwicklung außergewöhrnlich hoch ausgeführt. Gleichzeitig kann zwecks Verbesserung der Ausnutzung der Maschine zur Verminderung des Magnetisierungsstromes im asynchronen Betrieb der Luftspalt kleiner als sonst bei Synchronmaschinen gehalten werden.
- Die Wiederaufnahme des gewöhnlichen Betriebes geschieht vorzugsweise in der Form, daß der Generator bei Wiederkehr der vollen Spannung als Reaktionsmaschine in den Syn-
chronismus gebracht wird und hierauf wieder seine gewöhnliche Erregung und Antriebs- leistung bekommt. Insbesondere wird die durch das Spannungsminimutnrelais verur- sachte Verriegelung freigeg'ehen. An Hand der Zeichnung wird die Erfin- dung im folgenden beispielsweise erläutert. Gemäß Fig. i besitzt der Synchrongenerator i eine Ständerwicklung 2 und einen Läufer 3. der die Erregerwicklung .I und den Dämpfer- käfig 5 trägt. Die Erregerwicklung -4 wird von der Erregermaschine C gespeist, deren Er- regerwick@ung 7 seli>st wied°_r im gewöhn- lichen Betrieb von der Hilfserregerniaschine 8 mit Strom versorgt wird. Zur Schnellent- regun.g wird zweckmäßig die Erreger- maschine 6 als Nebenschlußmaschine geschal- tet. "vie die g°strichelten Verbindungen 9 und io erkennen lassen. Bekanntlich wird durch Einschalten eines Schwingun-widerstandes ii vor dem Anker der Erreaerrnaschine 6 er- reicht, daß die Stromverteilun, im gesam- ten Erregerkreis labil wird and zum schnellen Zusammenbrechen kommt. Außerdem wird im asvnchrotiett (-,etterator- Iretrieb durch Öffnen des Schalters 1d ein Großer Widerstand 13 in den Erregerkreis gelegt. durch den die Beteiligung der Er- regerwicklung am asvnclironett Generator- betrieb weitgehend ausgeschaltet wird. Damit werden die außerordentlich hohen Strom-. Spannungs- . und Leis tungspendelungen, welche durch die einachsige Wirkung der Er- regerwiclclung bedingt sind, auf ein 'Mindest- maß herabgesetzt. Dies ist bei Netzen mit großen Leistungen besonders wichtig. Man kann unter Umständen an Stelle der Schnell- entregung mit Hilfe des Widerstandes i i den Widerstand 13 auch in bekannter Weise zur Schnellentreguna verwenden. Der Wider- stand 13 ist im gewöhnlichen Betrieb kurz- geschlossen. Ein weiteres Ausführungsbe:spel der Er- findung zeigt Fig. =. Dabei wird im asyn- chronen Generatorbetrieb an Stelle des Reihenwiderstandes 13 ein der Erreger- wicklung 4. des Synchrongenerators parallel geschalteter großer Widerstand 15 durch Öffnen des Schalters 16 im Erregerkreis in Reihe geschaltet, nachdem beispielsweise mit der hier in gleicher Weise wie beim ersten Beispiel ausgebildeten Einrichtung schnell- entregt wurde. Zur Schnellentregung wird zuerst der den Schwingungs-,viderstand i i überbrückende Schalter 12 geöffnet, während der Schalter 17 vor dem Widerstand 15 ent- weder ständig geschlossen ist oder nach dem Einschalten des Schwingungswiderstandes i t geschlossen wird. Im ersten Fall kann der Schalter 17 auch ganz wegfallen. Der Schalter 16 im Haupterregerhreis wird nach Beendi- - Gemäß der Erfindung wird weiterhin der Vorteil erreichst, daß jede besondere Stoßerregungsano.rdnung ganz wegfallen bzw. in allen Fällen in wirtschaftlich noch tragbaren Grenzen gehalten werden; kann. Außerdem ergibt sich ein Schutz .des Netzes vor Überspannungen bei der Kurzschlußfortschaltung.
- Der erfindungsgemäße Betrieb. eines Synchrongenerators kann unter Umstränden auch in den Fällen von Bedeutung sein, in denen er nicht mit anderen Maschinen zusammenarbeitet. Diese Möglichkeit ist. insbesondere dann vorhanden., wenn andere Takthalter, z. B. aus Kondensatoren und hochgesättigten Drosseln bestehende Anordnungen, am vom Synchrongentrator gespeisten Netz hängen.
Claims (6)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Betrieb, eines durch eine Kraftmaschine, insbesondere Wassertur'bine, angetriebenen: Synchrongenerators im: Verbundbetrieb, dadlurch gekennzeichnet, daß: bei einer Spannungsabsenkung im ,gespeisten Netz zur Erreichung eines asynchronen Betriebes mit übersynchroner Drehzahl der Generator schnellentregt und im asynchronen Generatorbetrieb .durch einen Widerstand im Erregerkreis die Wirkung der Erregerwicklung stark verringert wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein, im ,gewöhnlichen Betrieb kurzgeschlossener großer Widerstand (13) mit der Erregerwicklung des Synchrongenerators in Reihe geschaltet wird, nachdem schnellentregt wurde.
- 3. Verfahren nach. Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein ,großer, der Erregerwicklung (4) des Synchrongenerators parallel geschalteter Widerstand (15) durch Öffnen eines Schalters (16) im Erregerkreis mit der Erregerwicklung in Reihe geschaltet wird, nachdem schnellentregt wurde.
- 4. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei besonders starker Spannungsabsenkung mit steigender Drehzahl außer der durch die Reglercharakteristik bedingten Leistungsrücknahme der Kraftmaschine deren Leistung noch zusätzlich, z. B. durch ein Spannungsminimumrelais, gesenkt wird.
- 5. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß .der Generator bei Wiederkehr der vollen Spannung als Reaktionsmaschine in den Synchronismus. gebracht wird und hierauf wieder seine gewöhnliche Erregung und Antriebsleistung erhält.
- 6. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das asynchrone, generatorische Kippmoment des Synchrongenerators insbesondere durch Anordnung einer besonders starken Dämpferwicklung außergewöhnlich hoch und zweckmäßigerwei.se sein Luftspalt kleiner als sonst ausgeführt sind. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften Nr.48o'897, 545 328; 7 0 7 124, 6oi 099, 421396; »Elektrotechnik und Maschinenbau«, 1926, S.933.
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DE762986C true DE762986C (de) | 1953-03-16 |
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