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Kartei mit Kartenwählvorrichtung Zusatz zum Patent 742 709
Die
Erfindung ist eine Weiterbildung der Kartei mit Kartenwählvorrichtung nach Patent
742 709; wobei Wahlstäbe und Karten mit mindestens je zwei einander korrespondierenden,
in je zwei oder mehreren Reihen angeordneten Gruppen von Bezeichnungselementen zusammenwirken.
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Die erfindungsgemäße \Zeuerüng besteht darin, daß die zur positiven
Kennzeichnung herangezogenen Bezeichnungselemente gegenüber den zur negativen Kennzeichnung'
herangezogenen Bezeichnungselementen bezüglich einer zugehörigen Symmetrielinie
versetzt im Innern der KarXe unter Aufrechterhaltung voller Kartenränder angeordnet
sind. Wird die Kennzeichnung, wofür bereits.m Stammpatent (letzter Absatz) alle
Sperrungs-und Freigabemethoden, z. B. auch mechanische, elektrotechnische oder andere
beliebige vorgesehen sind, nach der im Ausführungsbeispiel des Stammpatentes beschriebenen
Möglichkeit der Anordnung von Löchern und Einhchlitzungen auf die zusätzliche Erfindung_
angewendet, so ergeben sich beispielsweise Kennzeichnungspaare, deren eines Element
ein@Loch und deren anderes Element ein allseits begrenzter Schlitz: ist, welcher
vom Inneren der Karte gegen einen Kartenrand zu verläuft; ohne diesen zu verletzen.
Damit ist die Karte gegen alle Beschädigungen weitaus
widerstandsfähiger
als bei der im Stammpatent näher erläuterten Ausführungsmöglichkeit. Die Aufrechterhaltung
voller Kartenränder hat allerdings zur selbstverständlichen Folge, daß die Trennung
der bezüglich eines bestimmten Merkmales positiv gekennzeichneten Karten von den
negativ gekennzeichneten durch Verschieben in der Verbindungslinie des dem betreffenden
Merkmal zugehörigen Bezeichnungselementepaares nur so weit erfolgen kann, als es
der Schlitzlänge entspricht. Dieses Ausschieuen muß andererseits, gleichgültig wie
die Bezeichnungselemente im übrigen ausgebildet sein mögen, mindestens so weit erfolgen,
daß Angriffspunkte zum Erfassen und gänzlichen Ausscheiden einer Kartengruppe gegeben
sind.
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Die erfindungsgemäße Anordnung ermöglicht es, daß die Karteikartenformblätter
mit einer beliebigen Anzahl von z. B. zu einer Symmetrielinie spiegelbildartig angeordneten
Lochgruppenpaaren ausgestattet sein können, wobei die Bereitmachung jeder Karte
für den Betrieb durch Verbindung zweier oder mehrerer Löcher einer der einen Gruppe
angehörigen Reihe zu Schlitzen, korrespondierend mit stehenbleibenden Löchern der
entsprechenden Reihe der anderen Gruppe, erfolgen kann.
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Die den einzelnen Kombinationsmöglichkeiten zugehörigen, entsprechend
frei wählbaren Widmungen sind durch entsprechende Zeichenerklärung in einem Kodex
oder einer ähnlichen Einrichtung festgelegt.
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Die Erfindung wird am besten erläutert, wenn ein spezielles Ausführungsbeispiel
näher beschrieben wird.
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In der Zeichnung ist ein solches Ausführungsbeispiel dargestellt,
wobei fünfzehn Lochgruppenpaare mit den Bezeichnungen I bis YV vorgesehen sind.
Die Paare sind zur Symmetrielinie S-S symmetrisch angeordnet.
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Jede Lochgruppe weist mindestens zwei zur Symmetrielinie S-S gleichlaufende
Lochreihen auf, von denen mindestens eine in jeder Gruppe nur zu Manipulationszwecken
dient. wie dies der Einfachheit halber im nachstehenden für die Lochgruppen ZV näher
erläutert werden soll. Die Lochreihen f und k dienen der Bezeichnung, während die
Lochreihen e und g lediglich als -Ianipulationslochreihen dienen: die seitliche
Verschiebung der harten wird ermöglicht, nachdem nebeneinanderliegende Löcher der
Reihen e-f bzw. g-ic durch die Adjustierung in einer der beiden Gruppen 1@- zu Schlitzen
verbunden worden waren.
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Betrachtet inan (las Feld I des dargestellten Ausführungsbeispiels.
so vollzieht sich der Auswahlvorgang iii folgender Weise: DieVorausset zuiig zur
inechaiiischen Handlitl)uii(1 der Kartei ist die \larkierun- der Bezeichnungselemente
entweder im positiven oder negativen Sinne. _riötweüdigen Schlitzungen durchgeführt
worden sind, erscheinen im Auswahlfeld I':(linl:'s der-Symmetrielinie S-S) die Löcher
a, o; b, o; c; o, 1, 2; d, o, r, 2, 3 als positive, -die übrigen Löcher als negative
Bezeichnungselemente. Die zugehörigen Löcher des Kontrollfeldes I (rechts der Symmetrielinie
S-S) weisen die umgekehrte Markierung auf; es sind also dort die Löcher a, o; b,
o; C, o, 1, 2; d, o, 1, 2; 3 in der Verschubrichtung zu Schlitzen erweitert. Steckt
man nun den Auswahl- und den Kontrollstab z. B. durch je eines der Löcher a, o,
so ist klar, daß bei Verschiebung des Auswahlstabes nach links (Auswahlrichtung)
der Auswahlstab infolge des Anliegens desselben an der linken Wand des Loches a,
o im Auswahlfeld und infolge des Fehlens der rechten Wand des korrespondierenden
Loches a, o im Kontrollfeld die Karte nach links um die geringe Verschiebung des
Auswahlstabs in der Größenordnung von Millimetern (Millimeterverschiebung) mitnehmen
wird.
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Wurde der Auswahlstab z. B. durch das zu einem Schlitz erweiterte
Kennzeichnungselement a, 9, d. h. durch ein negativ gekennzeichnetes Element, gesteckt
und der Kontrollstab durch das entsprechende positiv- gekennzeichnete Element d,
9 des Kontrollfeldes, so wird bei der Millimeterverschiebung des Auswahlstabs nach
links infolge Fehlens der linken Wand des Loches a, 9 im Auswahlfeld und Belassens
der rechten Wand des korrespondierenden Loches im Kontrollfeld die Karte zwangsläufig
an ihrer Stelle festgehalten. Erfolgt der Verschiebungsvorgang für eine Reihe von
positiv und negativ gekennzeichneten Karten, so werden diese in der ersten Phase
der Trennung in zwei in der Größenordnung von -Millimetern gegeneinander verschobene
Gruppen geordnet, worauf der Auswahl- und der Kontrollstab herausgezogen und einer
derselben in eines der Löcher oder Schlitze der linksseitigen Endreihe der ausgewählten
Kartenblattgruppe gesteckt; der andere Stab wird durch ein Loch der rechtsseitigen
Endreibe der nicht verschobenen Kartenblattgruppe gesteckt. Durch Fortsetzung der
Auseinanderbewegung der beiden Stäbe werden beide Kartenblattgruppen vollständig,
und zwar zwangsläufig Fehler ausschließend getrennt (zweite Phase des Auswahlvorgangs).
Der Vorgang kann selbstverständlich auch finit einem Auszugsstab bewerkstelligt
werden, wobei jedoch entweder auf die Sicherheit der zwangsläufig fehlerfreien Trennung
verzichtet oder eine andere mechanische Kontrollmöglichkeit vorgesehen sein inül,,te.
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kann aber auch zur Durchführung dieser zweiten Phase des Auswahlvorgangs, -,vie
dies bei Lochkarteien vielfach bekannt ist (vgl. z. B. Loch 21 gemäß der französischen
Patentschrift 865 o42), auf jeder Karte ein oder mehrere eigene Ausschieblöcher
nahe dein Rande des Kartenblattes vorsehen.
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Die Möglichkeiten der neuen Kartei werden am besten an einem Spezialbeispiel'erläutert.
Die Gruppen I dienen der Festlegung einer bestimmten Zahl. Die beispielsweise vorgesehenen
Reihen a, b; c und d mit je zehn Bezeichnungslöchern und je einem
Manipulationsloch gestatten die Festlegung der Zahlen i bis 9.999. Beim Ausführungsbeispiel
ist die Adjustierung für die Nummer 1,i34 Vorgenommen. Durch entsprechende Wahl
der Anzahl der Reihen sind praktisch beliebig viele Kombinationen möglich. Im Einzelfalle
ergeben sich immer so viel. Kombinationsmöglichkeiten, als sich mathematische Kombinationen
-durch Verbindung von Nullen-.und Zahlenwerten vornehmen: lassen;: eine Reihen-
(Stellen-)Anordnung von zehn Löchern (o-9) läßt also zehn Kombinationen und jede
Reihenvermehrung gleicher Lochanordnung von o-9 jene Anzahl von Kombinationen zu;
die sich mit 2-, 3; 4 usw. mal zehn Zahlenwerten von o-9 herstellen läßt, also bei
zwei Reihen ioo Kombinationen von o-99, bei drei Reihen iöoo Kombinationen von o-999,,
bei sieben Reihen i Million Kombinationen von ö-999999 und unbegrenzt mehr, bei
jedoch verschiedener Anzahl der Reihen (Stellen) und verschiedener Anzahl der Zahlen
innerhalb der einzelnen Reihen (z. B. von 0-r, o-2 0-3 usw.) jede beliebige Zwischenkombination
je nach Bedarf.
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Die erfindungsgemäßen Lochanordnungen gestatten es, daß unter Benützung
von-somit praktisch der Anzahl nach unendlichen Kombinationsmöglichkeiten sowohl
jedes einzelne Karteiblatt als auch jede beliebige Blattserie entnommen werden kann.
Bei richtiger; sowohl den mathematischen Gesetzen entsprechender als auch der technischen
Instruktion nach einwandfrei angewendeter Entnahme- (Ausscheidungs-)Vorgangsweise
ist zwangsläufig jeder Fehler ausgeschlossen; beim Auswahlvorgang können also niemals
ein gewünschtes Einzelblatt oder die Blätter einer gewünschten Serie nicht bzw.
nicht vollständig oder umgelehrt einzelne oder mehrere nicht erwünschte Blätter
zufällig mitkommen.
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Die Gruppen Il beziehen sich beim Ausführungsbeispiel auf die Bezeichnungen
für die Leitung einer Organisation: Dieses Gruppenpaar ist auf der gezeichneten
Karte unbenützt und daher durch volle Ausschlitzung aller Löcher der rechten Gruppe
II und unverändertes Stehenlassen aller Löcher der linken Gruppe II adjustiert.
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Für das Gruppenpaar III, das beispielsweise Bezirke bezeichnet, ist
bloß das Kombinationsmerkmal i adjustiert.
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Die Gruppen IV sind den zwölf Monaten des Jahres gewidmet. Auf der
beispielsweise adjustierten Karte ist die Kombination 121 festgelegt, wofür sich
im Kodex die Widmung »September« ergibt. , In den Gruppen V ist bei der adjustierten
Karte die Kombination 212, die eine bestimmte Dienststelle bezeichnet, festgelegt,
Das Gruppenpaar VI weist bei der adjustierten Karte auf den ersten Tag eines 1lonats
hin.
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Die Grüppen VII sind auf einen Ort außerhalb des Gaugevietes durch
Festhaltung der Kombination ZZi i adjustiert...
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In den Gruppen VIII ist die Arbeitsgemeinschaft: »Versicherung« durch
Festlegung der Kombination 3i3 bestimmt: In den Gruppen IX. ergibt sich für das
Kombinationsmerkmal b aus dem Index das Jahr 1941.
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Die Gruppen X, XI, XII sind den Namen gewidmet; und zwar Gruppe X
dem Anfangsbuchstaben, Gruppe XI und XII den folgenden Buchstaben; die Karte ist
beispielsweise auf einen Namen mit dem Anfangsbuchstaben E, Kombinationsmerkmal
13, dem zweiten und dritten Buchstaben kk (ck); Kombinationsmerkmal 113,
und. den Folgebuchstaben st, I#-,ombinationsmerkmal 3 11, festgelegt.
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Im Gruppenpaar XIII sind die Kombinationsmerkmale 4, ä und io in der
Karte adjustiert.
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In den Gruppen XIV sind die Kombina-' tionsmerkmale 4 und-7 und in
den Gruppen XV die Kombinationsmerkmale i o, 11, 14 und i9 festgehalten.
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Je nach den Notwendigkeiten des vorher festzulegenden Organisationsplanes
können die einzelnen Lochgruppen mit einer vorher bestimmten Anzahl von waagerechten
Lochreihen a, b, c usw. und senkrecht zu diesen angeordneten Lochreihen i,
2, 3 usw. gewählt werden. Dadurch ist es möglich, die Lochgruppen allen Bedürfnissen
eines bestimmten Organisationsplanes anzupassen und dennoch auf einem verhältnismäßig
kleinen Räum unterzubringen: Weitere Varianten in @bezug auf die Form der Karten,
ihre Größe, die Anordnung und den Inhalt der Lochreihen sind gegeben und ermöglichen
auch bei außerordentlich unübersichtlichen Organisationen mit stark ineinandergreifenden
Details eine rasche und fehlerfreie Auswahl aller Karten mit gleichen oder bestimmten
Xferkmalen. Hierbei kann eine Kombination verschiedener Merkmale
für
die Auswahl- im Programm stehen und die Auswahl selbst durch ein mehrmaliges Wiederholen
gleichartiger Vorgänge erfolgen.
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Zwecks Erleichterung der Auswahl, zu Kontroll- und gegebenenfalls
Demonstrationszwecken können Karteikarten von verschiedener Farbe je nach ihrer
Bestimmung ver-Avendet werden, so daß beispielsweise für alle Anfangsbuchstaben
des Alphabets Karten von anderer Farbe Anwendung finden.
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Die Karteiblätter können im Karteikasten ohne jede bestimmte Reihung
eingelegt werden; wobei nur darauf zu achten ist, daß sinngemäß entsprechende Lochgruppen
hintereinanderzuliegen kommen, bei rechteckigen Karteiblättern das Blatt also nicht
auf dem Kopf oder um i8o° um die Symmetrielinie verdreht steht. Zur Gewährleistung
der richtigen Einordnung im Kasten, die sich also nicht auf die Reihenfolge, sondern
bloß auf die richtige, aufrecht stehende Lage der Blätter bezieht, ist es vorteilhaft,
an oder auf den Karten Merkzeichen vorzusehen. Solche können insbesondere beispielsweise
durch schräges Abschneiden der rechten oberen Ecke erhalten werden. Es ist zu betonen,
daß die einzelnen Karteikarten in jeder beliebigen Reihenfolge im Karteikasten hintereinanderliegen
können. Der Auswahlvorgang wird daher weder erschwert noch geändert, wenn ein beliebiges
Einlegen der Karte in den Kasten .erfolgt oder diese wie beim Spielkartenmischen
wahllos durchmischt wurden. Nach Auswahl einer oder mehrerer bestimmter Karten können
diese also an beliebiger Stelle in den Kasten eingefügt «erden. Es bedarf also nicht
des sonst so zeitraubenden Einordnens der Karten an eine ganz bestimmte Stelle zwischen
anderen Karten.