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Vorrichtung zum Gießen von Stereotypplatten Um auch für kleinere Betriebe
Gießwerke zur Herstellung von Stereotypplatten zu schaffen, hat man Gießwerke entwickelt,
die einen Schmelzkessel aufweisen, der in die Gießstellung gekippt werden kann.
Die Gießform und der Gießkessel sind so zueinander angeordnet, daß in der Gießstellung
der Gießmund des Schmelzkessels fest an der Eingußöffnung der Gießform anliegt und
der Guß der Stereotypp:lat:te unter dem Druck der 1liIetallsäule im Gießkessel sich
vollziehen kann. So ist ein Gießwerk bekannt, das Siereotypplatten mit einem Anguß
herstellt und ein Gießwerk, das Stereotyp:platten ohne einen Anguß gießt, die, wie
bei den großen Gießwerken mit ortsfestem Gießkessel, unmittelbar in die Druckmaschine
genommen werden können.
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Diese Gieß-,verke, die auch Kippgieß-,verke oder Kipper genannt werden,,
sind, da für kleinereBetriebe bestimmt, in ihrerLeistung, d. h. hinsichtlich dem
Inhalt des Schmelzkessels, beschränkt; größere Gießwerke aber, z. B. solche mit
einem ortsfesten Schmelzkessel, sind`zu teuer und unwirtschaftlich.
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Nun gibt es aber auch Betriebe, bei denen es zweifelhaft erscheint,
ob die Kipper für sie noch ausreichen. Es kommen übrigens Fälle vor, in denen bei
Kippgießwerken rasch nacheinander ein-. größere Anzahl von Stereot-,Ipplatten gegossen
werden müssen, der Kesselinhalt dafür aber nicht ausreicht; beim
-Nachwerfen
von Platten in den Schmelzkessel kann. aber die Gießtemperatur nicht gehalten werden,
so da.ß man deswegen gezwungen ist, Pausen einzulegen, bis die Gießtemperatur wieder
erreicht ist. Es könnte zwar die Heizung verstärkt oder eine zusätzliche Heizung
genommen werden; doch würden diese Maßnahmen die Pausen nur geringfügig verkürzen,
keineswegs jedoch die störenden Unterbrechungen im Gießen wegschaffen können. Auch
würden diese Maßnahmen z. B. bei elektrischer Heizung, die wegen besserer N@'ä rmeausnutzung
im Innern und im Schmelzbad des Schmelzkessels selbst angeordnet ist, eine Verringerung
der Aufnahmefähigkeit des Kessels ergeben, oder es müßte zum Ausgleich eine Vergrößerung
des Kessels vorgenommen werden, die aber auch nicht erwünscht ist.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die genannten Gießwerke
mit kippbar angeordneten Schmelzkesseln, bei denen die Gießform in Gießstellung
an den Schmelzkesseln anliegt, einen größeren Verwendungsbereich zu geben. Erfindungsgemäß
geschieht dies dadurch, daß dem Gießwerk ein nur zum Schmelzen des 1,letalls dienender
Kessel zugeordnet wird, aus dem der Schmelzkessel des Kippgießwerkes oder der Kippgießwerlte;
beliebig gespeist -,verden kann.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung kann der Schmelzkessel der Kippgießwerke
seine Größe behalten. Es kann in ihm die ihm zukommende 1-Ienge Metall geschmolzen
und mit dem Gießwerk bei keiner erhöhten Anforderung in einfacher Weise gearbeitet
werden. Bei einer erhöhten Anforderung jedoch wird der zusätzlich angeordnete Schmelzkessel
mit in Benutzung genommen, so daß nach Verbrauch des im Schmelzkessel des jeweiligen
Kippgießwerkes befindlichen Metalls das im zusätzlichen Kessel befindliche flüssige
Metall in den Schmelzkessel des Gießwerkes übergeführt wird und dort sofort vergossen
werden kann. Es kann aber auch die Überführung eines beliebigen Teiles des flüssigen
Metalls und auch zu beliebiger Zeit erfolgen. Das Kippgießwerh selbst braucht für
keine größere Schmelzleistung, als für den gewöhnlichen Bedarf erforderlich ist,
gewählt zu werden. Hierdurch wird einerseits an Wärme gespart, da keine größere
Menge Metall, als jeweils erforderlich ist, geschmolzen zu werden braucht, andererseits
können die Anschaffungskosten gering gehalten werden.
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Ferner hat die Erfindung noch den besonderen Vorteil, den Kippgießwerken
eine größere Verwendung z. B. in größeren Betrieben zu ermöglichen. Es ergibt sich
eine bessere Verteilung der Anheizungszeit, Flüssighaltung und Verteilung des Gießmetalls.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise, und
zwar mit zwei dem Schmelzkessel zugeordneten Kippgieß-,verken, veranschaulicht.
Es stellen dar Abb. i eine Vorderansicht, Abb. 2 eine Seitenansicht des Kippgießwerkes
in der Ruhestellung und Abb. 3 eine Seitenansicht des Kippgießwerkes in der Gießstellung.
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Zwischen den Kip-pgi,eßu-erl;en A und B ist eine dem Niederschmelzen
von Metall dienende Vorrichtung C angeordnet. Die Kippgießwerke A und B bestehen
aus einem verschwenkbaren Schmelzkessel i (Abb. 2, 3), der mit einer aus dem Gießkern
z und der Gießschale 3 bestehenden Gießform zuisammenarbeitet, und zwar in der Weise,
daß beim Kippen des Schmelzkessels i in die Gießstellung (Abb. 3) die Gießform sich
schließt und der Gießmund @ des Schmelzkessels i sich auf die Einfüllöffnung .f
der Gießform legt. Der Gießmund 5 ist durch einen Schieber 6 geschlossen, der durch
das Verschwenken eines Hebels 7 nach oben geöffnet wird und dem flüssigen Metall
den Weg in die Gießform freigibt. -Nach dem Schließen des Gießmundes 5 durch den
Schieber 6 beim Herabdrücken des Hebels 7 wird der Schmelzkessel i in die Ruhestellung
zurückgeschwenkt, wobei die Gießform sich öffnet und die gegossene Stereotypplatte
8u zum Wegnehmen von dem Gießkern 2 freige,legt wird (Abb. 2). Der Schmelzkessel
i ruht auf einer verschwenkbaren Achse 8, die in den Gestellseitenwänden io, i i
gelagert ist. Die Gießschale 3 ruht mit Rollen 13 in Schlitzen 12 der Seitenwände
io, i i, ist durch ein Gelenk 14 an dien Schmelzkessel i angelenkt und wird über
ein Gestänge 15 durch einen auf einer Achse 18 befestigten umlegbaren Hebel i9 nach
links oder rechts bewegt, wodurch der Schmelzkessel i um die Achse 8 verschwenkt
und die Gießform gleichzeitig entweder geöffnet oder geschlossen wird. An Stelle
des Handhebels ig zum Kippen des Schmelzkessels i und zum Öffnen und Schließen der
Gießform kann auch ein Motor verwendet werden. Ein zweckmäßig in seiner Drehrichtung
umkehrbarer Motor 20 treibt über einen Trieb 21 eine Schnecke 22 und diese ein auf
der Achse 18 sitzendes Schneckenrad 23. Angelassen wird der Motor 2o durch Druckknöpfe,
von denen z. B. der Druckknopf 24 die Bewegung des Schmelzkessels i in die Gießstellung
und der Druckknopf 25 das Zurückschwenken des Schmelzkessels i in die Ruhestellung
vermittelt. ;eben diesem Motorischen Antrieb wird man den auf die Achse 18 aufsteckbaren,
strichpunktiert gezeichneten
Hebel ig belassen, um gegebenenfalls
auch nur mit dem Handantrieb arbeiten zu können.
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Der Schmelzkessel i ist mit einer E.inwurföffnung 28, mit einem bei
zu hoher Gießtemperatur auf die Heizung wirkenden Maximalausschalter 29 und einem
Abzugrohr 30 für die im Kessel sich entwickelnden Dämpfe versehen.
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Die Vorrichtung C besteht aus einem Schmelzkesse132, der vorteilhaft
erhöht angeordnet ist, damit das flüssige Metall frei in die Schmelzkessel i der
Kippgießwerke A, B
überfließen kann. In dem Boden 33 des Schmelzkessels 32
ist für jedes Kippgießwerk A, B je eine Öffnung 34 vorgesehen, an die sich
ein Rohr 35 anschließt, das über die Ummantelung 36 des Schmelzkessels 32 hinausreicht
und als Verlängerung einen in die Höhe schwenkbaren Auslauf 37 hat, der in niedergeklapptem
Zustande über der Einfüllöffnung 28 des Schmelzkessels i endet.
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Die Öffnung 34 ist durch ein Ventil 38 absperrbar, dessen Spindel
39 über den Kessel 32 hinausragt und mit einem Hebel 4o derart verbunden ist, daß
durch ein Heben des Hebels 4o das Ventil 38 gelüftet und so die Öffnung 34 freigegeben
wird. Der Hebel 40 ist außerdem frei drehbeweglich angeordnet. Über der Spindel
39 ist ein Handrad 41 vorgesehen, durch das ein Druck auf das Ventil 38 ausgeübt
werden kann. An dem Rohr 35 wird vorteilhaft ein Kanal zur Aufnahme einer Heizung
vorgesehen. Der Schmelzkessel 32 ist mit einem Pyrometer 43 ausgestattet. Die Abzugrohre
3o der Schmelzkessel i der Kippgieß.werke A und B schließen sich vorteilhaft
an die über dem Schmelzkessel 32 befindliche, den Kessel verschließende Haube 44
an, die mit einem Abzugrohr 45 versehen ist und eine mit einem Deckel 47 verschließbare
Einwurföffnung 48 hat. Wenn es erforderlich ist, wird ein Trittbrett 49 vorgesehen.
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Bei dem Schrne@lzkessel 32 ist elektrische Heizung angenommen. Der
Schmelzkessel ist dieser Heizung entsprechend - ausgebildet und der Kesselmante136
mit den erforderlichen Öffnungen versehen. Erhält der Kessel 32 eine andere Heizung,
so sind die für jeweilige Heizung erforderlichen Einrichtungen zu treffen. Auch
wird die Isolierung der jeweiligen: Heizungsart entsprechend ausgebildet. Die Schmelzkessel
i, 32 können mit einer unter sich gleichen oder mit verschiedenartiger Heizung ausgerüstet
sein, z. B. elektrischer Heizung, Gas-, Kohlen- oder Ölfeue,rung.