DE75391C - Mahlstuhl mit Walze und Gegenschale - Google Patents
Mahlstuhl mit Walze und GegenschaleInfo
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Classifications
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- Crushing And Grinding (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Mahlstuhl, welcher zum Spalten, Schroten, Auflösen
und Ausmahlen der verschiedensten Mahlproducte, wie Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Mais etc., verwendet werden kann. Zu
diesem Zwecke besitzt der Stuhl eine drehbare, geriffelte Walze aus einem Material, wie Hartgufs,
Stahl u. s. w., und eine mit dieser zusammenarbeitende , stillstehende, aus einem
oder mehreren Theilen und dem gleichen Material (Hartgufs oder Stahl) bestehende Schale,
welche letztere in ihrer Entfernung und Lage zur Walze genau eingestellt werden kann und
an ihrer Arbeitsfläche mit nach ihrer Stärke in Abtheilungen zerfallenden verschiedenen
Riffelungen versehen ist, die von den gröberen zu den feineren übergehen. Die Abtheilungen
der Riffelungen sind zweckmäfsig ebenflächig begrenzt. Die gröberen Riffeln der Schale
befinden sich dabei über den feineren und sind etwas weiter von der Walze entfernt als
diese. Hierdurch ist es möglich, die verschiedenen oben genannten Processe getrennt
oder gleichzeitig vorzunehmen, indem bei Einstellung der Schale derart, dafs die unteren
feineren Riffeln mit den darüber stehenden arbeiten, die Kerne eine fortlaufende Bearbeitung
erfahren, d. h. in einem einzigen Mahlgange gespalten, geschrotet und zu Grütze, Mehl und
Kleie ausgemahlen werden können.
Für die selbstthätige Schmierung der Walzenlager ist eine besondere Construction vorgesehen.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. ι eine Seitenansicht des Schrotauslös- und Mahlstuhles,
Fig. 2 einen senkrechten Querschnitt,
Fig. 2a denselben, aber bei ausgekehrter Schale,
Fig. 2b die Schalenfläche in gröfserem Mafsstabe,
Fig. 2C die Mahlflä'che mit ebenflächig begrenzten Riffelungsabtheilungen,
Fig. 3 den Stuhl je zur Hälfte in Vorderansicht und Längsschnitt,
Fig. 4 und 5 Arbeitsstellungen der Walze· und der Schale in gegenüber Fig. 2 gröfser
gehaltenem Schnitt,
Fig. 6 und 7 die Schmiervorrichtung.
Das in den Einlauf α gebrachte zu mahlende Gut wird durch die Speisewalze b zwischen
die Schale c und die Walze d geführt. Die Walze d besteht aus einem Material, wie Hartgufs,
Stahl u. dergl., und ist an ihrem Umfange gröber oder feiner, aber gleichmäfsig geriffelt,
während die Riffelung der Schale, welche aus dem gleichen Material wie die Walze besteht,,
eine verschiedenartige ist und zweckmäfsig in eine geeignete Anzahl Abtheilungen zerfällt,
(Fig. 2b und 2c). Auf der Zeichnung sind sechs Abtheilungen angegeben, und es besitzt hier die
oberste Abtheilung die gröbste Riffelung,, bestimmt für den ersten gewöhnlichen Mahlgang,
d. h. für das Spalten und Schroten. Die allgemeine Riefenbreite beträgt anfangs ungefähr
3 mm und sinkt auf Y2 mm am Untertheil der
Schale c. Die Abtheilungen sind vortheilhaft, wie die Fig. 2c deutlich erkennen läfst, ebenflächig oder segmentartig begrenzt, so dafs
anfangs hauptsächlich nur ihre mittleren Theile im Mahlprocesse zur Geltung gelangen, allmälig
aber nach Mafsgabe der fortschreitenden Ab-
nutzung auch die mehr seitwärts gelegenen Riffelungen mehr und mehr mitschneiden. Zu
beachten ist ferner, dafs die Absätze, welche die einzelnen Abtheilungen von einander
trennen, in die Richtung der Riffelungen fallen. Die Schale c, welche auch aus zwei oder
mehr Stücken bestehen kann, liegt in dem um Zapfen e° drehbaren Lager oder Support e,
in welchem sie durch zwei Schrauben f mit Klemmmuttern/1 verstellbar befestigt ist. Seitlich
ragt der Support e mit je einem Lappen oder Ansatz e1 durch eine Oeffhung g1 des
Gehäuses g, und es wird mittelst der Muttern h1
in jedem Lappen eine Schraube h gehalten, die an ein am Gestell drehbares Gelenkstück,
wie Kugel 2, angreift.' Durch diese Einrichtung kann : die Schale C mehr oder weniger weit
der Walze d genähert werden und durch Verstellung in ihrem Support auch eine feinere
Einstellung zur Walze erhalten, so dafs, je nach der Einstellung der Schale, die eingebrachten
Kerne einer verschiedenen Behandlung ausgesetzt werden. Steht zum Beispiel die
Schale so weit von der Walze entfernt, dafs die Kerne nur im oberen Theil der Schale behandelt
werden (Fig. 4), so werden sie nur gespalten oder geschrotet, worauf bei Näherstellung
in der Weise, dafs der untere Theil dem Cylinder thunlichst nahe steht (Fig. 5),
die Vermahlung des Gutes in einem einzigen Mahlgang erfolgt, was dadurch ermöglicht ist,
dafs das Mahlgut vom Eingang bis zum Auslauf sechsmal bearbeitet wird, d. h. verschiedene
Riffelungen passirt. Während der Arbeit wird das Gut ohne Druck gewalzt, die Grütze wird
aufgelöst, enthülst, das Schroten erzeugt wenig oder gar kein Mehl. Die unteren Abtheilungen
werden also bei den Arbeiten mehr oder weniger .benutzt werden, die oberen aber in
gewissen Fällen nur als Trichter dienen. Nach Herausschrauben der Schraube h aus der Kugel i
kann man auch den Support e mit der Schale c ganz zurücklegen und dadurch die Mahlfläche
der letzteren bequem und vollkommen zugänglich machen, wie in Fig. 2a gezeigt;
hierbei dienen die Flügel e2 als Anschlag.
Der Antrieb der Walzen b und d, sowie die Kuppelverrichtung k sind aus der Zeichnung
leicht verständlich; I ist ein Zuleitungsschieber, der mittelst des Hebels ll eingestellt
wird, und in eine Reinigungseinrichtung für die Walze. Der Abgang des Stuhles fällt in
den Kasten η und gelangt von hier in ein Beutelsieb oder dergleichen. Die Pfeile in
Fig. 2 deuten den Weg der eintretenden Luft an, welche zur Kühlung von Walze und Schale
sowie des ganzen Walzenstuhlinnern beiträgt.
Die Schmiervorrichtung (Fig. 6 und 7) besteht in einem Ring 0 von etwas gröfserem
Durchmesser als die Achse d1, der lose auf die letztere gesteckt ist und bei Drehung der
Walze d mitgenommen wird. Unterhalb der Achse befindet sich in der Lagerschale ρ ein
Raum p\ der durch die Oeffnung p'2 mit OeI
gefüllt werden kann. Der Oelspiegel wird dabei durch ein unter der Welle befindliches
Standrohr q stets unterhalb der Achse d1 gegehalten;
es taucht dagegen der Ring 0 in das" OeI ein und bringt durch seine Drehbewegung
die aufgenommenen Oeltheilchen nach oben, wo sie auf der Achse vertheilt werden. Durch
das mit Hahn versehene Rohr r kann das OeI aus der Lagerschale abgelassen werden und
das Gefäfs 5 dient zur Aufnahme des aus q und r fliefsenden Oeles.
Der beschriebene Apparat hat einen geräuschlosen Gang, da er ohne Rädergetriebe, arbeitet
und die arbeitenden Theile beim Leerlaufen sich nicht berühren.
Claims (2)
1. Ein Mahlstuhl mit Walze (d) und Gegenschale
(c), dadurch gekennzeichnet, dafs die der Walze (d) gegenüber angeordnete
Gegenschale (c) zur allgemeinen Einstellung zur Walze (d) in einem zurücklegbaren
Lager (e) befestigt, zur feineren Einstellung jedoch auch ihrerseits noch in diesem
Lager verstellbar gemacht ist und ferner mit letzterem zur völligen Aufdeckung ihrer
Mahlfläche rückwärts umgeklappt' werden kann. :
2. Ein Walzenstuhl nach Anspruch 1., bei welchem die Gegenschale (c) mit in Abtheilungen
feiner werdenden Riffelungen versehen ist, welche Riffelungsabtheilungen in der Bewegungsrichtung der Walze (d)
auf einander folgen und ebenflächig oder segmentartig begrenzt sind (Fig. 2c), !um
anfangs mehr in ihrer Mitte, nach Mafsgabe der fortschreitenden Abnutzung aber auch
seitlich zu schneiden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=348356
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
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