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Herstellen :einer Tonaufzeichnung durch Umspielen und Mischen mehrerer
Tonaufzeichnungen Die Erfindung bezieht sich :auf ein Verfahren zum Herstellen einer
Tonaufzeichnung durch Umspielen und Mischen mehrerer Tonaufzeichnungen.
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Bei. der Herstellung von Tonfilmen werden ,in .der Regel mehrere verschiedene
Tonaufzeichnungen zwecks Hezstellung einereinzigen Aufzeichnung umgespielt. Beispielsweise
wird der Dialog in einer Tonaufzeichnung aufgezeichnet, :dne Geräusche werden auf
:einerzweiten Tonaufzeichnung und der musikalische Hintergrund auf einer dritten
Aufzeichnung aufgezeichnet. Diese Aufzeichnungen werden foto!elektriscih abgetastet,
unter Einstellung entsprechender Lautstärke miteinander gemischt und dann in einer
einzigen Aufzeichnung aufgezeichnet, die :dann fotografisch zur Herstellung des
Tonbildfilms kopiert wird. Bei Herstellung :dieser Teilaufzeichnungen muB man Reintonverfahren
benutzen.
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Die Verwendung des Reintonverfahrens hierbei ergibt eine Reihe von
Schwierigkeiten, ,insbesondere mit Rücksicht auf die Zeitkonstanten der Reintonstromkreise.
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Man hat bereits früher vorgeschlagen, beim Umschreiben einer Tonaufzeichnung
zwei Wiadergabesysteme zu benutzen, von denen
eins die Impulse zur
Betätigung des Rei:nto:nverstärkers gibt, während das zweite mit einer gewissen
Nacheilung die tonfrequenten Ströme liefert. Durch eine derartige Einrichtung werden
:die von dem :ersten Abtastgerät gelieferten Ströme mit einer genügend großen Voreilung
aufgezeichnet, daß .ein Abschneiden der Spitzen der Tonaufzeichnung, welche von
.dem zweiten Abtastgexät gesteuert wird, vermieden wird, wobei die Bedingung erfüllt
sein muß, daß .das voreilende Signal identisch sein muß .mit dem aufzuzeichnenden
Signal, mit dem einzigen Unterschied, daß es zeitlich verschoben ist.
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Beim Umspielen und Mischen mehrerer Tonaufzeichnungen, auf die sich
die vorliegende Erfindung bezieht, würden die diesem Verfahren entsprechenden Einrichtungen
sehr kompliziert werden, denn um außer dem aufzuzeichnenden Signal das erforderliche
voreilende, aber im übrigen identische Signal zu erzeugen, müssen jede Wiedergabeeinrichtung
mit zwei Abtastgeräten, alte Verstärker in :doppelter Ausfertigung und alle Mischer
in doppelter Ausfertigung mit mechanischen Zwischenverbindungen für die Regelung
versehen sein, so: daß die Bewegung irgendeines Reglerknopfes eine identische Änderung
für beide Signale bewirkt.
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Diese Komplizierung soll gemäß der Erfindung vermieden -,verden.
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Wenngleich bei Umschreiibesystemen häufig eine größere Anzahl von
Wiedergabevorrichtungen gleichzeitig benutzt werden, von -denen jede einen Teil
zur endgültigen Aufzeichnung beiträgt, so wird :doch der größte Teil des Tons beim
Tonfilm in der Regel von nur einer Tonwiedergab:eeinrichtung geliefert, und zwar
von derjenigen, welche den Dialog wiedergibt. Ferner ist zu beachten, daß der Vorteil
der Reimtonaufzeichnungen vor allem bei Aufzeichnung von Sprache bemerkbar ist.
Andere Schallereignisse, wie Musik oder Geräusche, sind gegen ein Abschneiden der
Spitzen bei weitem nicht so empfindlich. Wenn demnach die Voreilun:g nur für den
Teil des gesamten aufgezeichneten Signals angewandt wird, der von einer einzigen
Wiedergabemaschine, nämlich von derjenigen, welche die Sprache wiedergibt, angewandt
und der Rest wie üblich behandelt wird, so erhält man nahezu alle Vorteile des Vorenlungsverfahrens.
Demnach besteht die Erfindung darin, daß die den zu mischenden Tonaufzeichnungen
mittels j e eines Tonspaltes erzeugten entsprechenden Ströme einer Vorrichtung,
.die aus einem Tonaufzeichnungskre:is und einem von dem Hüllstro:m des Mischstromes
gesteuerten Reintonkreis besteht, zugeführt werden und daß :eiuigewenige der zu
m:iech.enden Tonaufzeichnungen, vorzugsweise nur die die Sprache beinhaltende, von
je :einem vor dem eigentlichen Tonspalt liegenden zweiten Tonspalt abgetastet
und die entsprechenden Ströme über je einen Gleichrichter dem Reinton kreis zugeführt
werden.
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Im folgenden wird die Erfindung beispielsweise beschrieben.
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In dr Ze:ichnung ist der zusätzliche Wiedergabekanal mit der voreilenden
Steuerung des Blendenkreises im oberen Teil der Figur und :die Verbindungen für
:den anderen Wi,ed"eirgab,elsana,l und dasAufzeichnungsgerät im unteren Teil der
Figur dargestellt. Das Licht einer Tonlampe io fällt durch einen Kondensar i i auf
edme Blende 12, in der zwei getrennte Lichtspalte 13 und 14 angeordnet sind. Durch
das Objektiv 15 wird das von diesen Spalten ausgehende Licht auf den Film F projiziert.
Die Bilder der Spalte 13 und 14 werden auf dem Film F, während dieser über die Tontrommel
läuft, abgebildet. Das durch den Film F fallende Licht wird durch Linsen 17 und
18 auf Fotozellen ig und 2o geworfen.
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Wenn der Film F sich von oben nach unten bewegt, wird jeder Teil :des
Films von dem Spalt 14 um eine bestimmte Zeit früher abgetastet als vom Spalt 12.
Diese Zeit kann :durch Wahl des Abstandes der Bilder der Spalte 12 und 14 auf dem
Film eingestellt werden.
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Selbstverständlich können statt einer Tonlampe zwei getrennte Tonlampen
oder auch statt zweier Fotozellen eine Fotozelle mit zwei Kathoden benutzt werden.
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Der von der ersten Fotozelle ig gelieferte Strom wird ausschließlich
zur Steuerung der Reintonblende benutzt. Damit :die Blende und die aufzuzeichnende
Tonschwingung stets im richtigen Verhältnis zueinander stehen, werden die Ströme
der beiden Fotozellen durch im wesentlichen identische Kanäle geschickt bis zum
Hauptlautstärkeregl@er. Von diesem Punkt an werden die Ströme ebenfalls durch identische
Kanäle geschickt, so daß entweder der voreilende oder der spätere Impuls die Blende
steuert, je nachdem, welcher von beiden der größere ist. Die Fotozelle ig ist mit
dem Vorverstärker 2i und ebenso die Fotozelle 2o mit dem Vorverstärker 22 verbunden.
Die Ausgänge dieser beiden Vorverstärker sind mit einem Lautstärkeregler 23 bzw.
:dem Mischer 24 verbunden. Der Lautstärkeregler des Mischers 2d. ist mr'it dem Lautstärkeregle@r
23 mechanisch :gekoppelt, so daß :die Lautstärkeveränderung in dem einen Kanaleine
gleichartige Änderung im anderen Kanal bewirkt. Der Ausgang des Reglers 23 ist mit
dem Verstärker und Kompresso,r 25 und der Ausgang des Mischers 24.
mit
:dem Verstärker und Kompressor 26 verbunden. Die Teile 25 und 26 haben gleiche Eigenschaften.
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Die beiden Kanäle sind ferner mit den Hauptreglern 27 und 28 versehen,
die ebenfalls miteinander mechanisch gekoppelt sind. Das Hauptsignal wird dann .dem
Verstärker 4o zugeführt, dessen Ausgang mit :dem Aufzeichnungsgalvanometer 41 verbunden
eist. Parallel zum Verstärker 4o ist der Verstärker 30 zur Steuerung der
Reintonblende vorgesehen, dessen Ausgang über einen Übertrager 32 mit dem Gleichrichter
34 verbunden ist. Hieran ist der übliche Reinton angeschlossen; der gleichgerichtete
Strom wird einem KondlenSator 35 zugeführt, der :durch einen Widerstand 47 überbrückt
ist, und fließt dann durch ,den Widerstand 36 zum Kondensator37.Dieses Wilderstand@s-Kapazitäts-Glied
bildet den üblichen Filterkreis, dessen. .Ausgang mit dem Gitter der Verstärkerröhre
38 verbunden ist, in deren Anodenkreis die Reintonb:lende lmegt. Das Hauptsignal
kann somit die Reintonblende in der üblichen Weise steuern.
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In :dem Kanal für :das voreilende Signal fließt :der Strom durch .den
Verstärker 29, der ähnlich .dem Verstärker 30 ist, und über den Übertrager
31 zum Gleichrichter 33. Der Ausgang des Gleichrichters 33 ist verbunden über einen
Widerstand 47' und beeinflußt die Verstärkerröhre 38 in gleicher Weise. wie der
Ausgang des Gleichrichters 34.
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Das auf .dem Film F aufgezeichnete Signal beeinflußt .somit die Reintonvorrichtung,also
die Bewegung der Blende 3:9 zweifach, während die auf anderen Filmen aufgezeichneten
Signale, die :dem Mischer durch die Leitungen 43 .und 45 zugeführt werden, das Beintonsystem
nur einmal beeinflussen und, bei ihnen der VOTt-#il der Vorellung des Reüntoni.mpulses
nicht vorhanden ist. Es bist jedoch dabei zu beachten, daß die Gleichrichter 33
und 34, über welche die Signale des Films F die Reintoneinrichtung beeinflussen,
parallel geschaltet sind :und ldaß die Spannung,derart geschalteter Gleichrichter
sich nicht einfach addiert, sondern daß die gleichgerichtete Spannung lediglich
von der höheren :der beiden Eingangsspannungen abhängt. Nimmt man an, d'aß die beiden
den Fotozellen rg und 2o zugeordneten Verstärkersysteme so eingestellt sind, daß
sie dieselbe Leistung ab,-geben, so gibt -der Kanal B leine größere Leistung als
der Kanal A während der Zeit eines Crescendos. In den übrigen Zeiten ist die gleichgerichtete
Spannung und die Beeinflussung des Systems die gleiche wie in übliehen Beintonsystemen.
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Wenn auf .dem Film F plötzlich ein Signal großer Amplitude erscheint,
so b:eeinflußt es zunächst die Fotozelle rg, und,die Ausgangsleistung des Gleichrichters
33 wirkt auf die Röhre 38 und die Blende 39 genügend schnell, so. daß trotz
.der Zeitverzögerung durch den Filterkreis 35, 36, 37 und die Trägheit der Blende
die Blende in dem Zeitpunkt, in welchem das Signal durch :den Aufzeichnungskanal
22, 24, 26, 4o zur Aufzeichnung gelangt, weit genug geöffnet ist, daß ein Abschneiden
dier aufzuzeichnenden Spitzen nicht erfolgt. Umgekehrt wird :das Signal, wenn es
von groß,er Amplitude plötzlich abfällt, obwohl die von Fotozelle rg und Gleichrichter
33 herrührenden Impulse :eine gewisse Zeit vor Ankunft des Signals am AufzeichnungsgalvanOlmeter
41 bereits aufgehört haben, weiterhin den Gleichrichter 34 beeinflussen, so daß
die Blende offen bleibt und somit ein Abschneiden der Aufzeichnungsispitzen vermieden
wird; die Blende schließt sich erst nach Ablauf des Signals und nach Ablauf einer
Zeit, die von den Konstanten :des Filterkreises 35, 36, 37, 47 bestimmt wird.
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Die den übrigen Tonaufzeichnungen entsprechenden Signale, die den
Signalen des Films F zugemischt werden sollen, werden bei 43 und 45 an den Mischer
24 angeschlossen und ihre Lautstärke durch Regler 44 b:zw. 46 geregelt. Wenn man
noch einen zweiten oder dritten zusätzlichen Kanal mit voreilender Abtastung anschließen
will, so können die Kreise für das voreilende Signal mit dem oben beschriebenen
Kreis für das voreilende Signal verbunden werden, wobei dann an Stelle,des Reglers
23 eine Einrichtung 24 gesetzt wird. Man kann aber auch derartige zusätzliche Kreise
für voreilende Abtastung mit gleichartigen Vorrichtungen versehen, wie sliie in
der Zeichnung mit den unpaarigen Zahlen 21 bis 33 bezeichnet sind, und den Ausgang
dieser Kreise nmit dem Widerstand 47' verbinden.