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Verfahren zur Herstellung harzartiger Kondensationsprodukte Es wurde
gefunden, daß man wertvolle, mit sauren Härtern schon .bei gewöhnlicherTemperatür'
hartbare harzartige Kondensätiänsprodükteerhält, wennmanKoridensationsprodukte,
aus Phenolen, Aminötriazinen und überschüssigem Formaldehyd mit löslichen Kondensationsprodukten
aus mehrbasischen Säuren und mehrwertigen Alkoholen vereinigt und weiterkondensiert,
bis- ein homogenes, in üblichen Lösungsmitteln lösliches Harz entständen ist. Vorteilhaft
führt man die Weiterkondensation in Anwesenheit von Lösungsmitteln aus, zweckmäßig
solchen, die mit Wasser ein azeotropes Gemisch bilden, und destilliert das Lösungsmittel
während der Weiterkon= densation -weitgeheed, z. B. zu 8o bis S5-°%0, im Vakuum
ab, wodurch das bei ,der Reak= `tiön gebildete. sowie etwa noch anhaftendes Wasser
entfernt wird. Geeignete Lösungsmittel sind z. B. Alkohole oder Ketöne, wie Isopropylalkohol,
Butylalkohol,. Cyclohexanol, Aceton, Cyclohexanon, ferner ÄthylenglylcolmonoalIcyläther
oder Gemische solcher Stoffe.
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Für die an sich bekannte Herstellung- des Formaldehydkondensationsproduktes
sind _beispielsweise Phenol, Kresole; Xylenole- sowie Phenole mit höheren Alkylgruppen,
wie p-tert.-Butylphenol und p-Octylphenol geeignet- Geeignete Aminotriazine sind
z. B. z, 4, 6-Triamino-z; 3, 5-triazin (Melamin), Mellon und Melam so-,vie Gemische
der genannten Verbindungen. Das Mzngenverliältnis. Phenol Aminotriazinkomponente
liegt vorteilhaft zwischen 40 : 6o und 95 - 5 Gewichtsteilen. Der Formaldehyd gelangt
in solchen Mengen zur Anwendung, daß sowohl auf t Mol Phenol wie auf z Mo1 Aminotriazinkompönente
mehr als je z Mol Formallehyd zugegen .ist. -Die Herstellung der -Ph.enol=Amino:triazin-Kondensationsprodukte
erfolgt in Anwesenheit von alkalisch wirkenden Mitteln-, wie Al= lialilau'gen, Alkalicarbonaten,
Alkaliphenölaten, Alkalicyaniden, Ammoniak oder von .geeigneten °Ajninen, z. B.-Dimethyl-,
Diäthyl-oder -Cyclöhexylainin, gegebenenfalls unter Zusatz von Lösungsmitteln.
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,Ist die Kondensation bis zu dem gewünschten Punkt fortgeschritten,
so: säuert man mit relativ starken organischen Mono-, Di- oder Tricarbonrsäuren,
wie Ameisensäure, - Essigsäure, Oxalsäure, ' Maleinsäure, Weinsäure oder Citronensäüre,
oder mit anorganischen
Säuren, z. B. Phosphorsäure, an, trennt die
wässerige Schicht ab und wäscht zweckmäßig zur Entfernung der Salze aus.
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Mit dem erhaltenen löslichen Produkt vereinigt man ein noch lösliches
Kondensationsprodukt aus einer mehrbasischen Säure und einem mehrwertigen Alkohol.
Als mehrwertige Alkohole sind geeignet Triäthylenglykol, Butandiol-1, 4, Glycerin,
i, i, i-Trimethylol--, propan, Hexantriol, ":2, 4-Butantriol, Ery-thrit, Pentaerythrit,
Sorbit u. dgl. Als Polycarbonsäuren kommen in Frage Maleinsäure, Bernsteinsäure,
Glutarsäure, Adipinsäure, 3-Oxopimelinsäure, Korksäure, Acelainsäure, Sebacinsäure,
Phthalsäure und Mellithsäure. Zusammen mit den Polycarbansäuren kann man auch einbasische
- Säuren, z. B. Fettsäuren aus der Paraffinoxydatj1on, Leinölfettsäure, Holzölfettsäure
u. dgl. verwenden.
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Zweckmäßig .gibt man das Kondensationsprodukt aus Polycarbonsäur e
und .mehrwer ti-.gem Alkohol in Mengen von 3 -bis 20 0/", berechnet auf das Phenol
-Aminotriazin-Fczrmaldehydkondensationsprodukt, zu. Man kann das Gemisch der beiden
Anfang skondensationsprodukte für sich im Vakuum in der Wärme kondensieren, :bis
ein homogenes Gemisch entstanden ist. Zweckmäßig löst man aber die Produkte in einem
geeigneten Lösungsmittel der oben angegebenen Art bzw.. vereinigt Lösungen der beiden
Produkte und dampft im Vakuum das Lösungsmittel weitgehend ab, wobei -das bei der
Reaktion entstehende-Wasser entfernt wird.
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Die erhaltenen Kondensationsprodukte bzw, deren _Lösungen können ohne
weiteres -für Lackzwecke Verwendung finden. Sie könnenmit den üblichen Lösungsmitteln,
z. B. Äthylalkohol, verdünnt werden. Sie zeichnen sich dadurch aus, daß sie mit
sauren Härtern, wie Salzsäure, Bromwasserstoffsäur e, aromatischen Sulfonsäuren
und deren Chloriden, Benzotrichlorid usw., schon bei gewöhnlicher Temperatur zu
glasklaren, durch Feuchtigkeit sich nicht trübenden Lackfilmen erhärten. So erhaltene
Filme sind elastisch, wasserfest und besitzen gute Lizhtbeständigkeit. Die Kondensationsprodukte
verfärben - sich auch heim längeren Lagern in Eisengefäßen nicht.
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Die in den folgenden Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
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Beispiel i 755 Teile Phenol, 25u Teile Melamiri und Zooo Teile wässerige
30 °/Qige FormaIdehydlösungwerden mit 5 Teilen-\vasserfreieni Ka-Iiumcarbonat versetzt
und 75 Minuten unter RückflußkühLung zum Sieden erhitzt. Hierauf wird abgekühlt,
die wässerige Phase abgetrennt und das gebildete 'Anfangskondensationsprodukt mit
iooo Teilen Wasser gewaschen. Das flüssige Produkt wird nach Abtrennung der Waschflüssigkeit
in iooo Teilen Äthylenglykolmonoäthyläther gelöst. Zu ^dieser Lösung werden 6a Teile
einer 75 °%igen Lösung des Kondensationsproduktes aus r, 2, 4-Butantriol und Bernsteinsäure
in rlthylenglylcolmonoäthyläther hinzugefügt.
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,-z7äch dem Abdestillieren des Glykoläthers r vermindertem Druck (15
bis i9 mm Hg) bis zu einer Innentemperatur von .etwa 70° werden nochmals i5o Teile
Äthylenglykolmonoäthyläther hinzugefügt und auf diese Weise etwa io-go Teile einer
68 1%igen Lösung des Mischkondensafionsproduktes erhalten, die sich z. B. für Lackzwecke
eignet und nach Zusatz eines sauren Härters als Kaltlack verwendet werden kann.
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Beispiel z 865 Teile Kresol DAB 6 und 25o Teile Melamin werden mit
iooo Teilen 30 °/oigem Formaldehyd und 5 Teilen -Kaliumcarbonat unter Rückflußkühlung
a5 Minuten zum Sieden erhitzt. Nunmehr wird das Reaktionsprodukt durch Zugabe einer
io °/pigen Lösung von 15 Teilen Citronensäure angesäuert. Nach Abtrennung der wässerigen
Phase wird in der im Beispiel i beschriebenen Weise das gebildete Anfangskondensationsprodukt
mit iooo Teilen Wasser gewaschen. Das durch mechanische Abtrennung von Wasser so
weit als möglich befreite Harz wird in einem Gemisch aus 75o Teilen Äthylenglykolmonoäthyläther
und a5o Teilen Butanol gelöst; dann fügt man 56 Teile einer 84 °/pigen Lösung des
Kondensationsproduktes aus Adipinsäure und i, i, i-Trimethylolpropan in Äthylenglykolmonoäthyläther
hinzu.
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Nunmehr werden aus der noch wässerigen Harzlösung durch Vakuumdestillation
Wässer, nicht umgesetzter Formaldehyd, sowie nicht umgesetztes Kresol zusammen mit
dem Lösungsmittelgemisch durch Erhitzen bis zu einer Innentemperatur von etwa 450
bei 15 bis 3o min Quecksilberdruck entfernt. Nach Beendigung des Destillationsvorganges
wird das verbleibende Harz in i5o Teilen Äthylenglykolmonoäthyläther gelöst. Man
erhält etwa a35o Teile einer 6o °/oigen Harzlösung.