-
Einrichtung zur Fältelung der Gewebebahnleisten am Wareneingang der
Krumpfbehandlung dienender Gewebe-Ausrüstungsmaschinen Gegenstand der Erfindung
ist eine Einrichtung zur Fältelung der Gewebebahnleisten am Wareneingang der Krumpfbehandltmg
dienender Gewebe-Ausrüstungsmaschinen. Der zum faltigen Aufnadeln der Bahn auf die
Nadelketten von Spann- und Trockenmaschinen dienende entsprechend klein ausgebildete
Teil der Einrichtung soll aber auch in größerer baulicher Ausführung in Verbindung
mit einem Filzkal,ander und mehreren hintereinandergeschalteten Vorrichtungen ztan
krumpffreien Ausrüsten der Bahn dienen.
-
Bekannt sind verschiedene Verfahren und Vorrichtungen zum Krumpfen
von Geweben, welche, wie der Erfindungsgegenstand, davon ausgehen, daß eine Gewebebahn,
welche breit gezogen wird, in der Längsrichtung kürzer wird, falls sie an ihren
Leisten gefältelt gehalten ist, wodurch die Gewebebahn selbst in ihrer ganzen Breite
leicht gefältelt wird und dann beim Breitstrecken entsprechend in der Länge eingehen
bzw. krumpfen kann.
-
Bei Spann- und Trockenmaschinen ist z. B. eine Einrichtung bekannt,
welche unter Ausnutzung des allgemein bekannten Spreizmomentes, welches fein- und
hochgliedrige Nadel- oder Kluppenketten an ihren Umlenkungen tim Rollen bilden,
die geführte Bahn in Fältchen drängt. Die Stärke der Faltenbildung ist auch durch
Leiten dieser Ketten über elliptische Umlenkkörper regelbar. Werden die Gewebeleisten
während der Spreizstellung der Glieder von Nadelgruppen oder kleinen Kluppen aufgenommen,
so- fälteln sich die Gewebeleisten beim Einlaufen der Ketten von der gekrümmten
in die gerade Bahn, wo sich die Nadelgruppen oder Kluppen einander nähern, wodurch
die Gewebebahn über die ganze Breite mehr oder weniger leicht gefältelt wird. Obwohl
diese feingliedrigen
Ketten seit Jahrzehnten bekannt sind, haben
sie sich- nicht einführen können, weil sie wegen ihrer Feinheit in den Bolzenverbndungen
bei der großen Länge der Ketten neben dem hohen Kostenpunkt eine zu kurze Lebensdauer
haben.
-
Es sind auch Einrichtungen zum Krumpfen von Geweben auf Filzkalandern
bekannt. Auch hierbei werden die Gewebebahnleisten gefältelt den Breitstreclrädern
(Palmer) zugeführt. Eine solche Einrichtung besteht darin, daß die bekannten elastischen
Bänder oder Riemen, die durch ihren Anpreßdruck auf den Rändern der Palmerscheiben
die Gewebeleisten festklemmen, auf der Seite, die auf die Gewebeleisten gep:reßt
wird, gezahnt sind. In die Zahnlücken hinein werden unter Ausnutzung des Rückspr
eizmomentes, welches bekanntlich bei Riemen und Ketten an den Punkten entsteht,
wo die Bänder, Riemen öder Ketten von der gekrümmten in die gerade Bahn übergehen,
die feinen Querfalten in der Gewebebahn gebildet. Mit diesen gezahnten Riemen ist
die Querfaltenbildung zu sehr vom Zufall ib:härigig, also nicht zwangsläufig und
auch nicht regelbar, besonders wenn man bedenkt, daß die Gewebebahn naß ist und
das elastische Bandgut, z. B. Gummi, bei der Nässe des Gewebes nicht rutschfest
arbeitet, wodurch die Fältelung in ihrer Gleichmäßigkeit beeinträchtigt ist. Aus
demselben Grunde kann auch mit solchen Bändern kein hoher Breitstreckzug auf die
Gewebebahn ausgeübt -werden; insbesondere ist dies bei schweren Geweben der Fall,
die kräftig breit gezogen --erden müssen, sowie bei glatten Zellwoll-und Kunstseidengeweben,
denn die Anpreßflächen, womit die bekannten ge7a`mten Riemen die Gewebeleisten aufpressen,
sind durch die Zahnlücken um mehr .als die Hälfte verkleinert. Es ist daher nicht
möglich, mit einer solchen Einrichtung betriebssicher zu arbeiten, noch weniger
bei schweren Geweben, z. B. Drillichsboffen; welche etwa ro bis r2% in der Breite
eingehen. Man @:ann auch den Anpreßdruck der gezahnten Riemen nicht wahllos steigern,
denn dadurch würde eine unverhältnismäßig starke Abnutzung der gezahnten Riemen
oder gar Zermürbung des elastischen Riemenbaustoffes eintreten.
-
Demgegenüber ist Gegenstand der Erfindung eine Krampfeinrichtung,
die entweder für sich als Mittel zum gefältelten .Zuführen der Gewebebahnleisten
auf die Nadelketten von Spann- undTrockenmaschinenverwendbar ist oder welche in
Verbindung mit einem Filzkalander aus mehreren hintereinandergeschalteten Vorrichtungen
besteht, die mit- und nacheinander arbeiten. Im :ersten Falle besteht sie erfindungsgemäß
aus einem umlaufenden Paar einstellbarer Scheiben mit Fältelrädern mit radial stehenden,
Nadeln tragenden Stäben, die sich von der Aufna#del- bis zur Abnadelstelle in ihrem
Abstand zueinander zum Fälteln der Gewebebahnleisten verringern. Das faltige Rufnadeln
geschieht in der Weise, daß die Fältelräder mit ihren Nadeln genau über die Nadeln
der Nadelketten der Spannmaschinen angebracht werden. Die Gewebebahn wird dann,
wie an sich bekannt, von den Nadeln der mit gleicher Geschwindigkeit gegenüber den
Nadelketten angetriebenen. Fältelräder erfaßt, gefältelt und durch seitlich neben
den FältelräderA angebrachte Bürstenrollen in gefälteltem Zustande auf die Nadelketten
der Spannmaschine aufgenadelt. Durch das Breitstrecken der gefältelten GeNebebahn
vermittels der Nadelketten krumpft die Gewebebahn in Längsrichtung.' Die Stärke
der Fältelung ist rege lL@.r. Die Fältelräder haben hier nur die Aufgabe, die Gewebebahn
zu fälteln und sie gefältelt an die Nadelketten der Spannmaschine weiterzugeben.
Demzufolge können dieselben in diesem Falle nur als Fältelräder und die erzielte
Krumpfung nicht mit krumpffrei, sondern nur mit krumpfarm bezeichnet werden. Im
übrigen arbeiten die Fältelräder genau wie die baulich größer ausgeführten Krampfräder,
welche dann auch mit Klappen besetzt sein können,. aber die Gewebebahn während des
Fältelns gleichzeitig breit strecken, so daß sie in Längsrichtung krumpfen kann,
wobei dann durch die Hintereinanderschaltung mehrerer Einrichtungen die Krumpfung
der Gewebebahn gesichert -wird.
-
In diesem Falle und in größerer baulicher Ausführung, d. h. in Verbindung
mit einem Filzkalander sowie mehreren Vorrichtungen, die hintereinander arbeiten,
besteht sie aus der Vereinigung folgender Merkmale: ein umlaufendes Paar schräg
zueinander einstellbarer Breitspanns.cheiben mit Krampfrädern mit radial stehenden
Nadeln oder. K1uppen tragenden Stäben, die sich von der -Aufnadelstelle Moder Einkluppstelle
his zur Abnadel-:o,derAuskluppstelle inihremAbstandzueinander regelbar verringern
zum allmählichen Breitspannen und gleichzeitigen Läng3zusammen,-schieben der Bahn,
ferner bei nadeltragenden Stäben eine anschließende Abnadelvorrichtung, weiterhin
eine anschließende, umlaufende, der größten Gewebebreite entsprechende Filzlamellen-,valze
mit an der @w:aufstclle im Abstand weiter voneinander als an der Ablaufstelle bewegbaren,
auf ihre ganze Länge verteilten Filzringen mit je zwischen diesen liegenden federnden
Abstandhaltern und einer die Filzlamellenwalze an der unteren, vom Gewebe überlaufenen
Hälfte umgebenden heizbaren Mulde mit glatter F1äc11e, sowie schließlich ein das
Gewebe übernehmender
Filzkalander. Weitere Einzelheiten der Erfindung
sind aus nachstehendem und den Unteransprüchen zu ersehen.
-
Das aus der ,Naßbehandlung (Bleichen, Färben, Appretieren usw.) kommende:
Gewebe wird in diesem nassen Zustande zuerst von der ersten der drei Vorrichtungen,
dem Breitspannscheibenpaar mit den Kxumpfrädem, an Stelle der bisherigen Palmerscheiben,
aufgenommen. Diese Krumpfräder, welche die Gewebebahn sehr stark breit strecken
müssen, sind zum hierbei notwendigen, rutschfesten Erfassen der Gewebebahnleisten
mit Nadelgruppen oder kleinen Kluppen besetzt; welche ihrerseits durch einstellbares
und mvangsläufiges Sichnähern die - Gewebebahn zwangsläufig, regelbar und gleichmäßig
fälteln,wo:-duwrch die Gewebebahn während der sehr starken Breitstreckung in ausreichendem
Maß der Länge nach ungehindert krumpfen kann. Sind die Krumpfräder mit Nadelgruppen
(nicht Kluppen) besetzt, dann durchläuft die Gewebebahn mit ihren Leisten eine Abnadelvorrichtung.
Diese hat die Aufgabe, die im breit-.gespannten Zustand auf den Nadeln befindliche
und der Abnadelung Widerstand entgegensetzende Gewebebahn derart abzunadeln, da.ß
die Längung der Leistenteile dabei möglichst verhindert wird, auch während der spgnnungslo,sen
Weiterleitung der Gewebebahn. Bei mit Kluppen besetzten Krumpfrädern kommt die Einrichtung
in Fortfall.
-
Nachdem die `Gewebebahn die Krumpfräder und gegebenenfalls die Abnadeivorrichtung
durchlaufen hat, wird dieselbe von einer weiteren Vorrichtung, der Filzlamellenwalze
mit Mulde, übernommen. Diese der größten Gewebebreite entsprechende Lamellenwalze,
welche in einer heizbaren' Mulde umläuft, schiebt durch ihre an der Zulaufstelle
im Abstand weiter voneinander als an der Ablaufstelle bewegbaren Filzringe die Gewebebahn,
die auf den Krumpfrädern stark breit gezogen wurde, gleichmäßig und regelbax auf
das erforderliche Breitenmaß wieder zusammen. Hierdurch tritt zu der durch die Krumpfräder
bereits entwickelten Längskrumpfung eine Brcitenkrumpfumg, welche gemeinsam das
Gewebe krumpffrei machen. In diesem Zustande wird die Gewebebahn spannungslos dem
Trocken- oder Filzkalander zugeführt und getrocknet.
-
Mit dieser Krumpfeinrichtung werden die Gewebe nicht erst nach oder
bei ihrer Fertigmachttng zusätzlich behandelt, sondern diese Krampfarbeit wird bereits
in das fortlaufende und übliche Vorbehandlungsverfähren eingeschaltet und braucht
keinerlei zusätzliche Arbeitskräfte. Im vorliegenden Falle ist die Krumpflnlage
einem normalen Filzkalander vorgeschaltet, der die Gewebebahn gleich nach der Naßbehandlung,
z. B. dem Bleichen, Färben, Appretieren usw., zu trocknen hat. Durch die gleichmäßige
Schmälerung der Gewebebahn durch die Lamellenwalze wird die Gewebebahn in Breitenrichtung
völlig entspannt und darüber hinaus der Länge nach in ganz leichte feine Wellchen
gelegt, die das Krumpfen der Bahn auch in der Breite ermöglichen bzw. fördern und
die beim Einlaufen der Bahn zwischen Filz und Trockentrommel beim Niederplatten
verschwinden; die Bahn ist danri im 'erwünschten Grad gekrumpft. Außerdem zieht
die volle Entspannung der Bahn in der Breitenrichtung eine weitere Entspannung in
der Längsrichtung nach sich. Die Bildung der eben erwähnten leichten Wellen kann
je nach Art der Gewebe genau eingestellt werden. Dies ist notwendig, da sonst bei
zu starken Wellen Längsfalten in der Bahn entstehen. würden.
-
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Einrichtung nach der
Erfindung in den Abb. i bis 9 schematisch dargestellt. In Ab.b. i ist an- dem dargestellten
Krumpfrad a die Anzahl der Spreizstäbe 3 der Deutlichkeit halber stark verringert.
Die Gewebebahn W wird am Einlauf dort, wo die Spreizstellung der Spreizstäbe 3,
welche kleine Nadelgruppen oder Kluppen tragen, am größten ist, in der üblichen
Weise aufgenadelt oder eingekluppt. Diese Spreizstäbe 3 sind mit ihren inneren Enden
auf der Innenradscheibe 2 (Abb. i und 3) schwenkbar befestigt, während ihre äußeren
Enden unterhalb der Nadeln oder Kluppen durch die Außenradscheibe i in Gelenkköpfen
4. schwenk- und gleitbar geführt sind. Innenradscheibe 2 und Außenrad.-scheibe i
sind zueinander exzentrisch gelagezt, und zwar durch das Exzenter 9. Dieses ist
auf dex Büchse der Außenradscheibe i lose drehbar gelagert und steht still, während
sich die Außenradscheibenbüchse selbst auf dem Zapfen z (Abb.3) dreht. Auf dem Exzenter
9 aber läuft die Innenradscheibe 2 um. Auf dem Bund der Innenradscheibe 2 sowie
auf dem Ende der Außenradscheibenbüchse i sind zwei gleich große Zahnräder? (Abb.3)
befestigt. Diese beiden Räder sind durch zwei kleine Zahnräder 8 und Achse 29 untereinander
verbunden und drehen sich im Läger i o, welches mit dem Exzenter deckel i i o ein
Stück bildet und mit dem Exzenter 9 verschntubt ist. Daclurch wird verhindert, daß
die beiden kleinen Zahnräder 8, -welche in die beiden großen Zahnräder 7 eingreifen,
bei ciner etwa notwendigen Verstelltmg oder Verdrehung des Exzenters 9 außer Eingriff
kommen, denn der Eingriff der Zahnräder ist nur dort möglich, wo der Schnittpunkt
der beiden großen Zahnräder 7, welche zueinander exzentrisch stehen, liegt, weil
sie mit Außenradscheibe i und
Innenradscheibe 2 fest verbunden sind.
Durch Verdrehen des Exzenters 9, welches zwischen der Lagerbüchse der Außenradscheibe
i und Lagerbund der Innenradscheibe 2 drehbar eingeschoben ist, verlegt sich auch
der Schnittpunkt der beiden großen Zahnräder 7. Dieser Verlegung des Schnittpunktes
müssen die beiden kleinen Zahnräder 8 durch ihre Verbindung mit dem Exzenter 9 folgen
und dadurch den Eingriff der Zahnräder beibehalten. Um zu verhindern, daß sich das
Exzenter 9 mitdAeht, dient der am Exzenterdeckel i i o befestigte Festhaltehebel
ioo in Abb. i. Derselbe ist in Abb.3 wegen des Querschnitteis nicht sichtbar. '
Die leistenfältelnde Wirkung der Kruanpfräder kann dadurch verändert werden, daß
die mit dem Exzenter 9 verbundenen Festhaltehebel ioo beider Krumpfräder gleichzeitig
um eiste entsprechende Anzahl von Graden verstellt werden. Die Verbindung 'beider
Festhaltehebel ioo geschieht in der Art, daß eine horizontal gelagerte Welle durch
zwei Paar konische Zahnräder zwei aufrecht stehende Gewindespindeln untereinander
verbindet. An den Enden der Festhaltehebel sind pendelbeweglich je eine Gewindemutter
befiestigt, worin sich die Gewindespindeln .drehen und somit die Festhaltehebel
gleichzeitig verstellen bzw. um entsprechende Grade verstellen können. Durch Verstellen
des Festhaltehebals ioo in Abb. i nach unten wird auch die Innenradscheibe 2, worauf
die Spreizstäbe 3 mit ihren inneren Enden schwenkbar befestigt sind, mit dem Höhepunkt
der Exzentrizität nach unten verstellt. Die Folge davon ist, daß die aufzunehmende
Gewebebahnleiste an ihrer Einlaufseite von weniger stark gespreizt stehenden Nadel-
oder Kluppenstäben erfaßt wird. Gleichzeitig aber verläßt die Gewebebahnleiste an
der Auslaufseite der Krumpfräder dieselben an einer stärker gespreizten Stelle.
Dadurch ist die Fältelung eine schwächere gegenüber der Stelhmg von vorher. Durch
Verstellen des Festhaltehebels ioo z. B. um 45° wird die Gewebebahnleiste an der
Auslaufseite genau so glatt auslaufen, als sie an der Einlaufseite. eingelaufen
ist.
-
Bei Drehung der Krumpfräder, welche wie die Palmerscheiben durch Ritzel
und Zahnkranzp (Abb.3) angetrieben werden, findet von der Stelle aus, wo die Gewebebahn
aufgenadelt oder eingekloppt wird, über den halben Umfang der Krumpfräder hinweg
bis zu1 Abnadel- oder Abkluppstelle ein fortlaufendes Nähern der Spreizstelle 3
während, d er Breitstreckung statt, wodurch sich auch die auf den Spreizstäben befindlichen
Nadelgruppen oder Kruppen fortlaufend einander nähern und eine entsprechende Fältelung
der Gewebeleisten verursachen. Die Umfangsgeschwindigkeit der Krumpfräder wird durch
ein Regelgetriebe nach Bedarf geregelt.
-
Abb.4 zeigt ein Ausführungsbeispiel, worin. statt .der Spreizstäbe
3 Hebel 5 ebenfalls mit Nadeln ;oder Kluppen angebracht sind. Bei dieser Bauart
erfolgt ein Sichnähern der Hebelenden mit den Nadeln oder Kluppen dadurch, daß sie
durch die exzentrische Einstellung der Innenradscheiben a zu den Außenradscheiben
i mittels der Exzenter 9 durch die entsprechend gelenkig gehaltenen Verbindungsstäbe
6 näher an den Mittelpunkt des ganzen Rades herangerückt werden, «Teil sie von einem
großen Kreis auf einen kleinen Kreis verteilt werden. Es tritt hierbei allerdings
das hintereinanderfolgende Sicluiähern der die Kluppen tragenden Hebelenden gegenüber
den Spreizstäben 3 nicht so stark in Erscheinung, denn es fällt hier die Spreizwir-Iaing
der Spreizstäbe 3 durch Fehlen der Führung 4 fort.. Wie schon angedeutet, müssen
die Verbindungsstäbe 6 in Abb. 4 kreuzgelenkig ausgebildet sein. Dies kann wegen
der Kleinheit der Zeichnung im einzelnen nicht eingezeichnet werden, und praktisch
steht dem nichts entgegen.
-
Wenn die Krumpfräderstäbe mit Nadeln. besetzt sind, ist eine Vorrichtung
zum Abnadeln der Gewebebahn von den Nadeln an ihrer Ablaufstelle notwendig. Krumpfräder
mit Nadelbesetzung kommen mehr für schwere und unempfindliche Gewebearten zur Verwendung.
Bei reinen Zellwollgewehen, welche gegen Nadeln sehr empfindlich sind, besonders
bei leichten Zellivoll- und Kunstseidengeweben, kann nur mit Kluppenrädem gearbeitet
werden, da die Nadeln an empfindlichen Stoffen beim Abnadeln leicht Leistenbeschädigungen
verursachen. Diese Abnadelvarrichtung hat folgende Aufgabe zu erfüllen: Da sich
die Gewebebahn unter Einwirkung des Breitstreckzwges auf den Nadeln der Krumpfräder
.befindet, muß beim Abnadeln der Bahn auf deren Leistenteile ein Zug ausgeübt werden,
auf deren Mittelteil hingegen nicht. Diese unterschiedliche Beanspruchung der Gewebebahn
hat ein Längen der Leistenteile zur Folge. Beim spannungslosen Weiterleiten der
Gewebebahn, welches beim Krumpfen erforderlich ist, entsteht dann eine Quetschfaltenbildung
an den Leisten, wenn die Gewebebahn zwischen Trommel und Filzwand eingeführt wird.
Die unvermeidliche Zugeinwirkung auf die Gewebeleisten während der Abnadelung und
das daduzch eintretende gewisse Längen derselben wird durch Vorcilung der Leistenteile
aufgenommen. Die durch Voreilung, aufgenommenen Leistenteile müssen aber wieder
vor Abgabe an den nächsten Maschinenteil, die Filzlamellenwalze b, zusammengestaucht
werden. Hierzu dient die
Zwischenwalze -i i - (Abb. 2 .und 9), welche
mit geringer Voreilung angetrieben wird; sie ist mit Filzringen in geringen Abständen
voneinander belegt. In den Zwischenräumen dieser Filzringe, in die Abgabestelle
hineinreichend, liegen die Zähne des Kammes 27 (Abb. 8 und 9), welcher seinerseits
an der Mulded befestigt ist und an der Filzlamellenwalze b leicht anliegt. Die Gleitbleche
26, welche nur kurz sind und nur die Gewebeleistenteile mit leicht federndem Druck
bedecken, sind direkt mit den die Krumpfräder haltenden Seitenteilen der Maschine
verbunden, so. daß beim Verstellen der Gewebebreite dieselben selbsttätig mitverschoben
werden. Durch den leichten Druck, den die Gleitbleche 26 auf die Gewebeleistenteile
ausüben, werden diese veranlaßt, die Voreilung der Zwischenwalze i i so weit mitzumachen,
als zurr Abnadeln der Gewebeleisten von den Nadeln notwendig ist. Die Mittelteile
der Gewebebahn hingegen machen diese Voreilung nicht mit, da sie nur lose auf der
Zwischenwalze i i aufliegen: Die Voreilung der Gewebeleisrenteile wird an dem Punkt
unterbrochen, wo sie zwischen dem Kamm 27 lind der ohne Voreilung laufenden Filzlamellenwalze
b eingeklemmt werden. Durch diese Einklemmung der Gewebeleistenteile findet eine
Aufstauung der Leistenteile statt, die der Dichte der Mittelteile der Bahn entspricht.
Der Bremsstab 25 (Abb.8und9), welcher mit Filz belegt ist, bezweckt 'einem Ausgleich
etwaiger Spannungsunterschiede innerhalb der Gewebebahn. Bei spannungslosem Weiterleiten
einer Gewebebahn treten geringe, aber feststellbare Spannungsunterschiede auf. Da
die Gewebebahn spannungslos, d. h. nur lose an dem Bremsstab 25 vorbeiläuft, werden
nur diejenigen Gewebeteile sich dort abbremsen, die eben Spannung aufweisen sollten,
sie müssen sich dann mit den spannungslosen Teilen der Bahn, ausgleichen.
-
Die von den Krumpfrädern über die Sollmaßbreite, d. h. stark breit
gestreckte Gewebebahn, wird, nachdem sie gegebenenfalls das Abnadelglied durchlaufen
hat, durch die Zwischenwalze i i (Abb. i und 2) der Filzlamellenwalze-b zugeführt.
Diese läuft unter sanftem Andrücken in der mit Dampf heizbaren: Mulde
d -um. Die Filzlamellenwalze b besteht aus einer großen Anzahl am
Außenrand mit Filz belegter 12 (Abb. 5), welche auf der Nutwelle 23 (Abb. 2) in
Gegennuten pendelbar aufgesteckt sind. Die Blechscheiben oder Lamellen sind aus
dünnem Stahlblech. gepreßt und gebördelt. Auf dem gebördelten Rande ist ein tun
die Hälfte schmalerer Filzstreifen befestigt. Die zum Teil aus dem Metall heraüsgestanzten
Zungen 13 dienenwie Blattfedern als Abstandhalter. Diese Federzungen 13 veranlassen
den Lamellenpacken, auf -der Nutwelle auseinanderzukreben. Durch die Endscheiben
i q. (Abb. 2), welche kreuz-, gelenkig sind (Abb.6) und auf der Nutwelle durch Gegennuten
und Muttern befestigt sind, wird der ganze Lamellenpadken in bestimmter Breite zusammengedrückt
gehalten. Die Rollenhebel i 5 und Rollen 28 führen die Endscheiben: 14 derart, da.ß
sich die Lamellenränder an der Gewebeauslaufseite leicht berühren. Da die Filzstreifen
um die Hälfte schmaler sind als die Metällamellenränder, verbleibt zwischen den
Filzen eine Lücke. An der Gewebeeinlaufseite hingegen spreizt der Lamellenpacken,
soweit es die Endscheiben 1 4. , zulassen, auseinander. Beim Umlauf der Filzlamellenwalze
findet ein fortlaufendes Rückspreizen der einzelnen Lamellen zueinander in Bewegungsrichtung
der Gewebebahn statt. Hierdurch wird die über die Sollmaßbreite 'hinaus breitgestreckte
Gewebebahn im Einspringen in Breitrichtung unterstützt und darüber hinaus zur Überwindung
der innerem Reibwiderstände des Gewebes in die 'Filzlücken hinein in zahllose kleine
Längswellen gelegt, wodurch die Gewebebahn auch in Breitrichtung stark aufgelockert
und gleichzeitig auf Sollmaßbreite gebracht ist, nm, in diesem Zustande dem Trockenzylinder
c zugeführt zu werden. Die Metallmulde ist notwendig, um die . Gewebebahn an die
Filzlamellenwalze leicht anzudrücken, denn. die Gewebebahn muß möglichst ohne Längsspannung,
da diese ja Krumpfverluste in Längsrichtung verursachen würde, behandelt werden.
Durch die Beheizung der Mulde mit Dampf wird das Gewebe infolge der Vortrocknung
und- Erwärmung gefügiger und die Trokkenleistüng der Maschine erhöht. Die zusammenführende
Wirkung der Filzlamellenwalze ist den Erfordernissen entsprechend regelbar. Dies
geschieht durch Schwenken der beiden Rollenhebel-15 zeit den Rollen 28 um _ die
Lagerbunde der Achsleger 22 (Abb. 2), wodurch der Wirkungsbereich der rückspreizenden
Lamellen verkleinert wird. Diese Rollenhebel 15, welche in Abb. 7 mit Hilfsrollen
16 versehen sind, sind durch Welle 18, Hebel 2o und Zugstange 19 untereinander verbunden
und durch Schneckengetriebe 3 i, 17 und 30 einstellbar. Angetrieben wird
die Filzlamellenwalze von der Trockentrommel aus, und zwar entsprechend regelbar.
-
Die Filzlamellenwalze b kann auch statt der Filzlamellen mit hochelastischen
verfilzten Bändern oder einem Band ausgerüstet sein. Für diesen Fall können die
erwähnten Bänder oder das Band an den kreuzgelenkigen Endscheiben 1¢ unter Zugspannung
in Achsrichtung befestigt sein. -Bei dem ersten Teil des Erfindungsgegenstandes,
den mit Nadeln oder Kruppen besetzten
Krumpfrädern, besteht das
Besondere gegenüber dem Bekannten darin, daß das vorteilhafte Rückspreizmement zum
zwangsläufigen Fälteln der Gewebebahnleistenund rutschfesten Erfassen auch schwerer
Gewebearten auch mit Streckrädern vorgenommen werden kann. Dies war bisher nur mit
den spreizenden und umständlichen Ketten an den Kehren möglich. Die Krumpfräder
nach der Erfindung erfassen die Gewebeleisten durch Nadeln ;oder Kluppen rutschfest
und können daherdie Aufgabe zum sehr starken Breitstrecken der Gewebebahn betriebssicher
erfüllen. Dies ist bei den bekannten und bereits erwähnten verzahnten elastischen
Riemen nicht der Fall. Denn diese müssen das Gewebe durch den Anpreßdruck der Zähne
auf den Breitstreckrädern halten. Außerdem ist die Fältelung mit den verzahnten
Riemen weder zwangsläufig noch regelbar. Bei den Krumpfrädern wird die Fältelung
zwangsläufig und daher gleichmäßig herbeigeführt. Außerdem ist die Fältelung einstellbar;
dieselbe kann sogar mitten im Arbeitspnozeß, während die, Maschine weiterarbeitet,
vorgenommen werden, und zwar durch den Stellhebel ioo. Auch den feingliedrigen und
spreizenden Ketten. auf Sparm-und Trockenmaschinen gegenüber .haben diese Krumpfräder
Vorteile. Während die Spannketten der Spannmaschinen die Gewebebahn während des
Trockners krumpfhindernd festhalten, geben die Krumpfräder dieselbe zum Trocknen
vollständig frei. Außerdem ist bei den bekannten feingliedrigen Spreizketten kaum
die Möglichkeit, eine so vorteilhafte Fäl-. telung bei so kleiner Einteilung vorzunehmen,
wie dies bei den Krumpfrädern nach der Erfindung erfolgen kann, nämlich 2o mm Einteilung
bei 17 mm Kluppen- oder Nadelgruppenbreite. Diese Anordnung stößt auf keinerlei
technische Schwierigkeiten, denn die Kluppen- ;oder Nadelgruppen werden einfach
auf die .äußeren Enden der sich strahlenförmig in den Krumpfrädern befindlichen
runden Stäbe gesteckt und haben außer dem Breitstreckzug keinerlei Belastung ioder
,Reibung auszuhalten. Auch kommt man bei einem Streckwerk mit Krumpfrädern mit weniger
als dem zehnten Teil der Anzahl Kuppen- oder Nadelgruppen aus, wodurch der Kostenpunkt
der l#,mimpfräder gegenüber den feingliedrigen Spreizketten auf einen Bruchteil
herabsinkt.
-
Obwohl die bekannten Breitstreckräder (Palmer) sich im Gebrauch als
praktisch erwiesen haben, ließ sich bisher mit denselben keine zwangsläufige und
regelbare Fältehuig der Gewebeleisten bewerkstelligen. Auch war es mit Streckrädern
nicht möglich, gefältelte Gewebeleisten durch Nadeln öder gar Kluppen zu- Krumpfzwecken
rutschfest zu erfassen. Bei dem Erfindungsgegenstand sind» in Verbindung zeit einem
Filzkalander die bekannten Breitstreckräder (Palmer) durch die bereits erwähnten
Krumpfräder ersetzt. Diesenehmen die Gewebebahn auf ihre Nadeln oder Kluppen und
strecken dieselbe unter gleichzeitiger Fältelung der Gewebebahnleisten breit, und
zwar über die Sollmaßbreite hinaus, wodurch eine erhöhte Längskrumpfung erzielbar
ist.