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Beschickungsvorrichtung für Durchlauföfen Die Erfindung bezieht sich
auf eine Fördervorrichtung für vom Gut durchwanderte Ofen, denen das den Ofen mit
einer festgesetzten Geschwindigkeit durchwandernde Gut mittels einer besonderen,
rascher fördernden Beschickungsvorrichtung zu.geiührt wird. Erfindungsgemäß wird
das Gut der ständig laufenden, rasch fördernden Beschickungsvorrichtung mittels
einer ebenfalls ständig laufenden Zubringervorrichtung zugeleitet, deren Fördergeschwindigkeit
ebenso groß oder etwas kleiner als die Wandergeschwindigkeit des Gutes im Ofen ist.
Auf diese Weise wird erreicht, daß Güter beliebiger Größe, die auf der Zubringervorrichtung
sich unmittelbar hintereinander befindend dem Ofen zugeleitet werden, infolge :der
großen Fördergeschwindigkeit der Beschickungsvorrichtung diese in großen Abständen
durchlaufen und daraufhin den Ofen selbst Glicht aufeinanderfolgend, d. h. mit möglichst
geringem Platzbedarf, durchwandern. Dabei sind sie keinerlei Stößen ausgesetzt,
da es bei der Fördervorrichtung gemäß der Erfindung vermieden wird, daß aufeinanderfolgen@de
Güter zusammenstoßen können, obwohl die Fördergeschwindigkeit der Beschickungsvorrichtung
erheblich größer sein kann, beispielsweise ro mal so groß als diejenige, mit der
das Gut durch den Ofen bewegt wird.
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Gemäß der weiteren Erfindung können die Zubringervorrichtung, die
Beschickungsvorrichtung und die das Gut durch den Ofen hindurchfördernde Einrichtung
verschiedenartig ausgebildet sein, beispeilsweise die erste als Schüttelrost, die
zweite als Förderkette, die dritte als Vorrichtung mit schwingenden Hubbalken. Zweckmäßig
ist es jedoch, die ständig laufende Zubringervorrichtung und diejenige Fördervorrichtung,
welche das Gut
durch den Ofen hindurchbewegt, gleichartig, gegebenenfalls
wegen ihrer praktisch gleich großen Fördergeschwindigkeit mit gemeinsamem Antrieb
auszubilden, während die Beschickungsvorrichtung wegen ihrer größeren Fördergeschwindigkeit
abweichend, z. B. als Förderkette oder Rollgang, ausgestaltet sein kann. Es ist
jedoch auch sehr zweckmäßig, sämtliche Fördereinrichtungen gleichartig, z. B. als
Rollgänge, auszubilden. Um dabei zu vermeiden, daß beim Übergang des Gutes von einem
Rollgang bestimmter Geschwindigkeit auf einen solchen anderer Geschwindigkeit kein
Schlüpfen einzelner Rollen eintritt, werden gemäß der weiteren Erfindung die an
einem benachbarten Rollgang anderer Fördergeschwindigkeit angrenzenden Rollen, zweckmäßig
die des Rollganges geringer Geschwindigkeit, mit Freilauf in der Bewegungsrichtung
des Gutes ausgebildet. Damit außerdem die am Anfang eines Rollganges anderer Geschwindigkeit
liegenden Rollen das Gut sofort sicher übernehmen, «-erden diese Rollen gegenüber
denjenigen des zurückliegenden Rollganges etwas erhöht angeordnet.
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Es ist einleuchtend, daß die beschriebene Fördervorrichtung anstatt
zum Beschicken von Öfen bei entsprechend sinngemäßer Abänderung auch zum Entleeren
von solchen Öfen verwendet werden kann, denen :das den Ofenraum mit einer festgesetzten
Geschwindigkeit durchwandernde Gut mittels einer besonderen, rascher fördernden
-,I#,ustragvorriclitung entnommen wird. Erfindungsgemäß wird in diesem Falle .das
Gut, das der ständig laufenden Atistragvorrichtung von der im Ofen selbst vorgesehenen
Fördervorrichtung zugeleitet wird, von jener auf eine weitere Transportvorrichtung
gebracht, deren Fördergeschwindigkeit erheblich kleiner als die Fördergeschwindigkeit
der Austragvorrichtung, aber ebenso groß oder mir um weniges größer als die Wandergeschwindigkeit
des Gutes im Ofen ist.
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E wurde bereits vorgeschlagen, gehört aber nicht zum Stand der Technik,
bei Blankglühdurchlauföfen eine Fördervorrichtung zu verwenden, der das den Ofen
mit einer festgesetzten Geschwindigkeit durchwandernde Gut mittels einer besonderen,
rascher laufenden Beschickungsvorrichtung zugeführt wird. Bei der älteren Einrichtung
ist jedoch die (zugleich die Zubringervorrichtung darstellende, also mit dieser
gleich rasch laufende) Beschickungsvorrichtung nur -während der Beschiekung bzw.
Entnahme des Gutes in Tätigkeit, sie arbeitet also absatzw.e:i.se. Für den Gegenstand
der Erfindung ist es dagegen wesentlich, daß erstens die Beschickungsvorrichtung
und die Zubringervorrichtung ständig laufen und daß zweitens die Zubringervorrichtung
erheblich langsamer als die Beschickurgsvorrichtung und gleich schnell (oder nur
wenig langsamer) als die das Glühgut durch den Ofen bewegende Fördervorrichtung
läuft.
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Ein weiterer, ebenfalls nicht zum Stand der Technik gehörender Vorschlag
bezieht sich auf eine Durchlaufofenanlage mit Rollgangförd.erungdes Gutes durch
eine Ausgangsschleuse. Auch hierbei wird. wie bei einer Ausführungsform des Gegenstandes
der vorliegenden Erfindung, :das Gut durch die Austragvorrichtung rascher bewegt
als durch die im Ofenraum vorgesehene, mit einer festgesetzten Geschwindigkeit laufende
Fördervorrichtung. Während jedochbei der älteren Einrichtung der letzte Teil der
Fördervorrichtung mit der höchsten Fördergeschwindigkeit betrieben wird und zwischen
dein (im Ofenraum vorgesehenen) langsamer laufenden Teil der Fördervorrichtung und
im (in der Ausgangsschleuse liegenden) rascher laufenden Teil der Fördervorrichtung
ein für sich arbeitender dritter Rollgangteil (Wechselbettrollgang) angeordnet ist,
der wahlweise mit der Geschwindigkeit des langsamer oder des schneller kaufenden
Rollgangteiles fördert, unterscheidet sich der Gegenstand der genannten Ausführungsform
der Erfindung dadurch, daß bei einem auf die rascher fördernde Au.stragvorrichtung
noch eine weitere Fördervorrichtung folgt, deren Fördergeschwindigkeit erheblich
kleiner als die Fördergeschwindigkeit der Austragvorrichtung, aber ebenso groß oder
nur um weniges größer als die Wandergesch~vindigkeit des Gutes im Ofen ist.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausfülirungsbeispiel der Erfindung in schematischer
Darstellung.
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Mit i bis 27 und mit 75 bis ioo sind dort die Rollen sämtlicher Rollengänge
bezeichnet, die das Gut, Kästen 28 bis 38, durch den Ofenraum 39 befördern. An der
Eingangsöfinun:g in den Ofenraum 39 ist eine Schleusenkammer 4o vorgesehen, durch
deren Schleusen 41 und .42 ein Austritt des aus dem Ofen beim Blankglühen zur Verwendung
gelangenden Schutzgases verhindert wird. 43 ist ein Vorraum, durch den etwa durch
die Schleusen .12 und 43 dringendes Schutzgas an seinem Austritt ins Freie verhindert
und in den @bzugslzanal .:l l geleitet wird. L in auch an dieser Stelle noch einen
Schutzgasaustritt ins Freie zu verhindern, sind kurz vor dem Abzugskanal 44. Drosselbürsten
45 vorgesehen, die auf dem Glühgut bzw. auf den Kästen, die das Glühgut einschließen,
schleifen. In gleicher Weise wie die Eingangsöffnung ist die Austrittsöffnung aus
dem Ofen ausgebildet. Dort schließt sich ebenfalls an
den Ofenraum
39 eine Schleusenkammer 46 mit den Schleusen 47, 48 an, auf die eine Austragskammer
49 folgt, in welcher die Drosselbürsten 50 vorgesehen sind und an deren Ende
eine Gasabzugsöffnung 51 angeordnet ist.
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Gemäß der Erfindung wird das Gut durch die Beschickungskammer mit
einer der Wandergeschwindigkeit im Ofenraum 39 praktisch gleichen Geschwindigkeit
hindurchb.ewegt, :darauf anschließend durch die Schleusenkammer 40 sehr rasch durchgeschleust
und dann durch den Ofenraum selbst wieder mit geringer Geschwindigkeit gefördert.
Zu diesem Zweck müssen sich die Rollen, mit denen das Gut gefördert wird, mit verschiedener
Geschwindigkeit drehen. Dies erkennt man ohne weiteres aus dem unterhalb des Ofens
dargestellten, die Geschwindigkeit der Rollen und somit die Fördergeschwindigkeit
des Gutes :darstellenden Diagramm. Man erkennt, daß -die Rollen i bis 12, die dem
Beschikkungsrollgang angehören, sich mit einer bestimmten Geschwindigkeit, beispielsweise
5 mm/s, drehen. Die Geschwindigkeit -der Rollen 13 bis 21 -des darauffolgenden Rollenganges
ist .demgegenüber um das lo fache größer, also 5o mm/s, während die Umfangsgeschwindigkeit
der nächstfolgenden Rollen 22 bis 27 bzw. 75 bis 84 wieder gering, nämlich 5 mm/s,
ist. Die Umfangsgeschwindigkeit des dann folgenden Rollganges mit den Rollen 85
bis 93 ist wieder größer, nämlich 5o mm/s, und die Umfangsgeschwindigkeit des weiterhin
folgenden Rollganges, d. h. der Rollen 94 bis ioo, :ist wieder klein,. nämlich 5
mm/s. Außerdem sind die Rollen i bis 5 mit Freilauf versehen, d. h. sie können sich
in der Förderrichtung, in oder sie normalerweise mit 5 mm/s angetrieben werden,
auch rascher drehen. Dadurch kann der Bedienungsmann in einfacher. Weise beispielsweise
den Knasten 28 an den Kasten 29 -anschließen, ohne daß dabei irgendwelche Reibung
zwischen Kasten und Rollen entsteht. Die Kästen 28 bis 30 werden
,nun mit 5 mm/s Wandergeschwindigkeit gefördert. Gelangt der Kasten 3o auf
die Rolle 13, die, wie aus dem Diagramm ersichtlich, mit großer Geschwindigkeit
umläuft, so wird er auch dementsprechend rasch gefördert. Damit die Rolle 13 den
Kasten sicher faßt, ist sie gegenüber den Rollen des vorhergehenden Rollganges etwas
erhöht angeordnet. Um dabei ein Rutschen an -den Rollen io und i i beim Übergang
von dem Rollgang geringer Geschwindigkeit auf den Rollgang großer Geschwindigkeit
zu vermeiden, sind die Rollen i i und 12 wieder mit Freilauf ausgestattet. Der Kasten
durchläuft also nunmehr auf den Rollen 13 bis 21 mit io fachen Geschwindigkeit die
Schleusenkammer 40. Die Rollen 22 und 23 werden wieder mit Normalgeschwindigkeit
bewegt, sind aber ebenfalls mit Freilauf ausgestattet, um den mit hoher Geschwindigkeit
ankommenden Kasten ohne Schlupf aufnehmen zu können. Die Rallen 24 bis 27 haben
wieder festen Antrieb und befördern den Kasten durch den Ofen mit der normalen Wandergeschwindigkeit
von 5 mm/s.
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Das Ausschleusen erfolgt in ähnlicher Weise wie das Einschleusen.
Bss zur Rolle 82 geschieht .der Antrieb mit normaler Wandergeschwindigkeit. Die
Rollen 83 und 84 sind wieder mit Freilauf versehen, die Rollen 85 bis 93 haben festen
Antrieb und laufen mit der hohen D.urchschleusgeschwindigkeit, außerdem ist die
Rolle 85 etwas höher als die anderen Rollen angeordnet. Die Rollen 94 bis ioo werden
mit einer Geschwindigkeit angetrieben,-die gleich groß oder nur um weniges 'größer
als die Wandergeschwindigkeit des Gutes im Ofen ist, dabei sind die Rollen. 94 und
95 mit Freilauf versehen.
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Es sei noch :erwähnt, d.aß die Verschlüsse der Schleusen aus Klappen
bestehen, die beim Durchgang des Gutes beiseibegeschoben und dann durch ihr Eigengewicht
geschlossen werden. Man kann auch seitlich solche Klappen anordnen, die also dann
auf einer vertikalen Achse gelagert sind und durch Federkraft in ihre Schließstellung
gelegt werden.