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DE742057C - Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von Pech durch Destillieren von Steinkohlenteeren - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von Pech durch Destillieren von Steinkohlenteeren

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Publication number
DE742057C
DE742057C DEST50244D DEST050244D DE742057C DE 742057 C DE742057 C DE 742057C DE ST50244 D DEST50244 D DE ST50244D DE ST050244 D DEST050244 D DE ST050244D DE 742057 C DE742057 C DE 742057C
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DE
Germany
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pitch
column
products
oils
pressure
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Expired
Application number
DEST50244D
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English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Carl Still GmbH and Co KG
Original Assignee
Carl Still GmbH and Co KG
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Filing date
Publication date
Application filed by Carl Still GmbH and Co KG filed Critical Carl Still GmbH and Co KG
Application granted granted Critical
Publication of DE742057C publication Critical patent/DE742057C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/04Working-up tar by distillation
    • C10C1/16Winning of pitch

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Working-Up Tar And Pitch (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von Pech durch Destillieren von Steinkohlenteeren Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von Pech' durch Destillieren von Steinkohlenteeren, insbesondere Innenabsaugteeren, unter Anwendung von Druckwärmespaltung in flüssiger Phase mit nachfolgender Entspannung.
  • Es sind Verfahren dieser Art bekannt, bei denen flüssige, schwersiedende. Anteile enthaltende Kohlenwasserstoffe zwecks Spaltung einer Erhitzung unter hohem Druck in flüssiger Phase unterworfen, die Spalterzeugnisse entspannt und die Entspannungserzeugnisse, nachdem sie mit einer aus einer nachgeschalccten Destillierkolonne abgehenden Flüssigkeit in Berührung gebracht worden sind, durch die Reihe der Böden dieser Kolonne geleitet werden, uni unter Ausnützung ihrer Eigenwärme in Benzindestillat, in pechfreie, aus Kolonnenrücklauf gebildete Öle und in hochsiedenden Rückstand fraktioniert zu werden.
  • Die Erfindung besteht darin, daß bei Verwendung von Steinkohlenteer als Ausgangsgut und bei dessen Verarbeitung nach einer Verfahrensweise der vorerwähnten Art nur die pechfreien Rücklauföle der Kolonne einem Druckwärmespaltofen und danach dein Entspannungsventil zugeführt und entspannt werden und daß als vorzulegende Flüssigkeit das in den Betrieb einzuführende frische Rohgut in Mischung mit Rückstand aus der Kolonne mit den Entspannungserzeugnissen in Berührung gebrachtund dadurch kontinuierlich bis auf ein Pech von gewünschtem Härtegrad abgetrieben wird. Durch diese Kombination mehrerer zum Teil bekannter Maßnahmen erreicht man, daß einerseits aus dem Rohgut mit hoher Ausbeute ein vorzügliches Pech von mehr oder weniger hohem Härtegrad erzeugt wird und daß andererseits die Erhitzerrohre des Druckwärmespaltofens, weil ihnen nur pechfreie Öle als Spaltgut zugeführt werden, von störenden Kbhlenstoffansätzen frei bleiben.
  • Es ist bei der Druckwärmespaltung von flüssigen Kohlenwasserstoffen in flüssiger Phase mit nachfolgender Entspannung und mit Fraktionierung der Entspannungserzeugnisse in nachgeschalteten Kolonnen oder Dephlegmatoren unter Ausnutzung ihrer Eigenwärme bekannt, allein die Fraktion der pechfreien Kolonnenrücklauföle dem Druck«#ärmesl>altofen als Spaltgut zuzuführen, während die schwerstsiedenden Rückstände zürn Aufspeichern weggeleitet werden. Hierbei gelangen zwar die Entspannungserzeugnisse auf ihrem Wege durch die Kolonnen in unmittelbare Berührung mit Kolonnenrückstand und Kolonnenrücklauf, jedoch findet hierbei keine Zumischung von frischem. Rohgut zu der Flüssigkeit statt, die mit den Entspannungserzeugnissen in unmittelbare Berührung zu bringen ist. Es ist aber für die Erfindung gerade wesentlich, daß der Pechgehalt des vorausgesetzten besonderen Rohguts, also des Steinkohlenteers, zuerst unmittelbar aus diesem durch die Wärmeeinwirkung der mit ihm in unmittelbare Berührung.gelangenden hocherhitzten Entspannungserzeugnisse sofort abgeschieden wird, bevor dieses Rohgut oder Bestandteile von ihm in den weiteren Betrieb hineingelangen; nur dadurch wird einerseits eine hohe Ausbeute an brauchbarem Pech erzielt, andererseits die Grundlage dafür geschaffen, daß für den Betrieb des Druckwärmespaltofens pechfreier Kolonnenrücklauf in guter Ausbeute aus dem Rohgut verfügbar wird. ' Es ist auch ein Verfahren der Druckwärmespaltung von flüssigen Erdölkohlenwasserstoffen in flüssiger Phase mit nachfolgender Entspannung der Spalterzeugnisse in ein ihre Flüssigkeitsanteile auffangendes Verdampfgefäß hinein und mit Fraktionierung der Entspannungserzeugnisse in nachgeschalteten Dephlegmationskolonnen unter Ausnutzung ihrer Eigenwärme bekannt, wobei ebenfalls eine Zerlegung in Benzindestillat, in pechfreie, aus Kolonnenrücklauf gebildete Öle und in schwersiedenden Rückstand erfolgt. Hierbei werden jedoch diese schwersiedenden 'Rückstandsöle, die aus der von den Entspannungserzeugnissen zuerst durchströmten DephIegmationskolonne abgehen, zusammen mit dem durch letztere mit hindurchgeschicktem Rohgut dem Spaltofen zugeführt, während die pechfreien Rücklauföle keine Weiterverarbeitung erfahren. Diese Verarbeitung gerade von schwersiedendem Kolonnenrückstand und von Rohgut, das solche schwersiedenden Anteile enthält, in dem Spärtofen führt jedoch zu dem Nachteil der gefürchteten Kohlenstoffansätze in den Druckerhitzungsrohrschlangen, dessen Vermeidung ein Ziel der Erfindung ist. Außerdem ist bei dieser Verfahrensweise eine solche Einwirkung der heißen Entspannungserzeugnisse, wie erfindungsgemäß, die zur Gewinnung eines Pechs von gewünschtem Härtegrad führen würde, überhaupt ausgeschlossen, da man nur Ölgemische und niemals Pech durch einen Druckerhitzungsofen schicken kann.
  • Ferner ist für die Druckwärmespaltung von flüssigen Kohlenwasserstoffen ein Entspannungsventil bekannt, bei dem die Entspannungserzeugnisse in eine vorgelegte ölige, kühlend wirkende Flüssigkeit eingeführt und mit ihr in unmittelbaren Wärmeaustausch gebracht werden. Hierbei ist jedoch nichts davon bekanntgegeben, daß die vorzulegende Flüssigkeit aus Steinkohlenteer oder überhaupt aus pechhaltigem Rohgut und aus einem schon hochkonzentrierten Kolonnenrückstand bestehen soll, auch nichts davon, daß zur Schaffung dieses Rückstands und zugleich eines pechfreien Rücklauföls für den Druckwärmespaltofen eine dem Ventil nachgeschaltete Destillierkolonne vorzusehen wäre.
  • Bekannt sind schließlich noch Verfahren zur 'Druckwärmespaltung von flüssigen Erdölkohlenwasserstoffen in flüssiger Phase mit nachfolgender Entspannung und mit Unterteilung der Entspannungserzeugnisse in Fraktionen durch mehrere hintereinandergeschaltete, fraktionierend wirkende Kondensationsstufen, wobei die Entspannungserzeugnisse in eine vorgelegte Kühlflüssigkeit eingeleitet. werden, die eine Mischung aus Kondensaten einzelner dieser Stufen und Ausgangsöl darstellt; hierbei werden Kondensate der mittleren Stufen, die pechfrei sind, dem Spaltofen zugeführt. Ein wesentlicher Unterschied dieser bekannten Verfahren gegenüber der Erfindung liegt schon in der stofflichen Beschaffenheit des Ausgangsguts. Das zur Aufgabe der Erfindung gehörende Gewinnen von Pech gewünschten, mehr oder weniger hohen Härtegrades kann nämlich bei ihrer Verfahrensdurchführung überhaupt nur mit Steinkohlenteer als Ausgangsgut, nicht dagegen mit Erdölkohlenwasserstoffen zustande gebracht werden. Für dieses Ziel ist einerseits der asphaltige Charakter der schwerstsiedenden Anteile von Erdöl, der im Falle ihrer Eindickung zu Rückstand von bestenfalls zähflüssiger Beschäffenheit, aber nicht hartpechartiger Natur führt, hinderlich, andererseits der natürliche Hohe Gehalt von Steinkohlenteer an echtem Pech in bester Weise förderlich. Der hauptsächlichste und nachhaltigste Unterschied des Verfahrens der Erfindung gegenüber diesen bekannten Verfahren besteht jedoch in der Verfahrensdurchführung selbst und gründet sich darauf, daß die Erfindung von einer der Entspannung unmittelbar nachgeschalteten Destillierkolonne zur Fraktionierung der Entspannungserzeugnisse in Benzindestillat, pechfreie Rücklauföle und Rückstand Gebrauch macht und daß gerade dieser Destillationsrückstand in Mischung mit dem Rohgut als die Flüssigkeit benutzt wird, die dem Entspannungsventil vorgelegt und in Berührung finit den Entspannungserzeugnissen durch unmittelbaren Wärmeaustausch abgetrieben wird. Hierdurch wird nämlich erreicht, daß diese Vorlageflüssigkeit außer dein schon pechhaltigen Rohgut nur noch einen hochsiedenden, d. h. schon nahe bis zur Konzentration und Beschaffenheit von Pech gebrachten Kolonnenrückstand. enthält, bei dem also die Mitverarbeitung von flüssigen, verdünnend -wirkenden Ölen, die eine nutzlose und nachteilige Verzehrung von Wärme aus dem nur begrenzten Wärmevorrat der Entspannungserzeugnisse bedeuten würde, ausgeschaltet ist. Erst durch diese der Erfindung eigentümliche Zusammensetzung der Vorlageflüssigkeit aus dem schon hochkonzentrierten Rückstand einer regelrechten Destillation und dem schon ansehnliche Anteilmengen an Pech enthaltenden Rohgut, dem Steinkohlenteer, wird der Erfolg gesichert, daß mit dem Verfahren ein hinreichend weitgehendes Eindicken der Flüssigkeit bei ihrem Abtreiben erreicht und damit ein Pech von gewünschtem Härtegrad erzielt wird. Das hieraus folgende fortschrittliche Ergebnis des Verfahrens der Erfindung besteht darin, daß die Erzeugnisse des Verfahrens überhaupt nur Benzin als Destillat und gut brauchbares Pech als Rückstand sind, während zugleich die in die Druckwärmespaltung zu überführenden und völlig im Verfahren aufzuarbeitenden Zwischenfraktionen zufolge ihrer Beschaffenheit als pechfreie Rücklauföle einen glatten und störungslosen, -insbesondere von Kohlenstoffansätzen freien Betriebsverlauf der Druckwärmespaltung gewährleisten.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der Zeichnung erläutert, die eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Gesamtanlage schematisch in einer Aufrißdarstellung, teils im senkrechten Schnitt, darstellt.
  • Es bedeutet i den Druckerhitzungsofen mit der durch die Gasbrenner :2 befeuerten Rohrschlange 3, und 4 ist das Entspannungsventil, das am Boden eines Gefäßes 5 angeordnet ist. Die Verbindung zwischen der Erhitzerrohrschlange3 und dem Entspannungsventil 4 wird durch die Rohrleitung 6 geschaffen. Das Entspannungsventi14wirddabei durch einenArm 7 in Stellung gehalten, der um die Achse 8 schwingen kann und durch einen gewichtsbelasteten Hebel 9 niedergedrückt wird. Das der Druckerhitzung in der Rohrschlange 3 zu unterwerfende Gut besteht im vorliegenden Beispiel erfindungsgemäß aus bestimmten, im Destillationsprozeß abfraktionierten Anteilen rles in den Betrieb einzuführenden Rohgutes und der Spalterzeugnisse. Es wird durch die Drackpumpe io mittels der Saugleitung 12 aus verschiedenen später zu erwähnenden Sammelbehältern 62; 70, 73 entnommen und mittels der Druckleitung i i der Rohrschlange 3 zugeführt. Das Rohgut wird in dem Behälter 13 gespeichert und in der später zu beschreibcndcn Weise in den Betrieb gegeben. Das Gefäß--5, an dessen Boden das Entspannungsventil 4 angeordnet ist, besitzt am oberen Teil einen Abfluß 14, so daß sich in demselben und über dem Ventil 4, d. h. auf dessen druckentlasteter Seite, eine Flüssigkeitsschicht 15 ansammelt. Die durch 14 überfließende Flüssigkeit, d. h. das nach dem Verfahren der Erfindung zu gewinnende Pech von mehr oder weniger hohem Härtegrad, wird durch einen Kühler 16- geführt und durch eine Falleitung 17 in einen Behälter i8 abgeleitet. Oberhalb des Ventils 4 befinden sich in dem Gefäß 5 in der senkrechten Ventilachse das beiderseits offene Rohr i9 und die Prellplatte 2o. Der obere Teil des Rohres i9 reicht in den von Flüssigkeit freien oberen Raum 2i des Gefäßes 5 hinein. In diesem Raum 21 wird ein Dampfdruck aufrechterhalten, der nur wenig höher als der äußere Atmosphärendruck ist, nämlich nur um so viel höher, als die Durchflußwiderstände der verbleibenden Dämpfe durch die nachfolgenden Vorrichtungen, insbesondere die Destillier- und Fraktionierkolonne, ausmachen. Das Entspannungsventil 4 wird beispielsweise so belastet, daß es bei einem auf seine Unterseite wirkenden Druck von 5o Atm. zu öffnen beginnt; dieser Druck herrscht dann also auch am oberen Austrittsende der Erhitzerrohrschlange 3. Die Druckpumpe io -muß dann das angesaugte, zu verarbeitende Teeröl durch die Leitung i i mit einem Druck zuführen, der um das Maß der Durchflußwiderstände in der Schlange 3 größer ist, beispielsweise mit einem Druck von 6o Atm. Die Erhitzung des Öles in der Schlange 3 wird beispielsweise so hoch getrieben, daß es durch die Rohrleitung 6 mit einer Temperatur von 5io° dem Entspannungsventil ¢ zuströmt. Bei der Entspannung des Öles in dem Ventil 4 von 5o Atm. auf annähernd atmosphärischen Druck wird die Temperatur des Gutes erheblich, beispielsweise bis ungefä.lir 4o0°, erniedrigt. Annähernd diese Temperatur kann dann auch in dem Gefäß 5 und in seinem Dämpferaum 21 erhalten werden. Der Entspannungsstrahl aus dem Ventil 4 reißt durch das Rohr i9 injektorartig die in dem Gefäß 5 stehende Flüssigkeit gegen die Prellplatte 2o hoch und wirft sie dadurch im Kreise herum; hierdurch wird ein Teil der höchstsiedenden, pechartigen- Anteile dauernd abgeschieden und fließt als Verfahrenserzeug-. nis durch den Auslaß 14 ab.
  • Der imZeichnungsbeispiel über demDämpf eraum 21 angeordnete, durch die heraufsteigenden Dämpfe mittelbar beheizte Verdampfer 2-a, 23 mit mittlerem Dämpfedurchzugrohr 24 und Prallplatte 25 sowie mit dem seitlichen Syphonablauf 26,27 kann im Verfahren entbehrt und in der unten angegebenen Weise ausgeschaltet wer den. Die gegebenenfalls aus ihm abzuziehende Flüssigkeit kann durch die Leitung 28 einem Kühler 3 i und von hier durch eine Abflußleitung 32 dem Behälter 33 zugeführt werden.
  • Auf dem als Verdampfer ausgebildeten Behälter 22 ist, unmittelbar anschließend, die Destillierkolonne 38 ausgebaut, die im vorliegenden Beispiel aus vier Glockenböden besteht. Der überlauf 39 ihres untersten Bodens mündet unter Zwischenschaltung einer Tauchflasche 40 in den oberen Teil des Behälters 22 ein. Von der Tauchflasche 4o aus geht eine Falleitung 41, in die ein Absperrorgan 42 eingebaut ist, nach dem Boden des Gefäßes 5. hin, wo sie bei 43 einmündet. Diese Leitung 41 schafft die Möglichkeit, den aus der Kolonne 38 durch den Überlauf 39 abfließenden Destillationsrückstand gegebenenfalls . unter Umgehung des Verdampfers 22 direkt in den Fuß des Gefäßes 5 einzuleiten. Ablaßhähne 45, 46 am Boden des Behälters 22 und des seitlichen Syphons a7 dienen zur vollständigen Entleerung bei Betriebsunterbrechung.
  • Die Kolonne 38 wird von unten her durch die aus dem Dämpferaum 2 1 und gegebenenfalls aus dem Verdampfer 22, 24 kommenden Öldämpfe durchzogen, während ihr von oben her teils Rückflußöl aus der darüber angeordneten, später zu erwähnenden Kolonne, teils Rohgut aus dem Speicherbehälter 13 zugeführt wird, das die Pumpe 48 mittels der Saugleitung 49 in die Druckleitung 47 fördert. Von der Druckseite der Pumpe 48 aus kann dabei das Gut entweder durch die Rohrleitung 50 in die genannte Zufulirleitung 47 überführt oder durch eine andere Leitung 5 i dem Fuß des Gefäßes 5 zugeleitet werden; gegebenenfalls kann man beide Zufuhren gleichzeitig nach einem bestimmten Anteilsv erhältnis vornehmen, das durch die in beiden Leitungen vorgesehenen Absperrorgane 34., 35 einzuregeln ist. Zwischen die Leitungen 5o und 47 kann in einen Umgang 52, 53 der Wärmeaustauscher 54 eingeschaltet werden, der in den Abgaszug 30, 36 des Ofens i eingebaut ist und eine gewisse Vorwärmung des durch die Leitung 47 in die Kolonne 38 einzuführenden Rohguts zu bewirken geeignet ist. Dieses Rohgut durchströmt dann zunächst die Kolonne 38 und gegebenenfalls danach den Verdampfer 22. Wenn dieses Rohgut Edelteer von der im nachstehenden Beispiel vorausgesetzten Art ist, so besitzt dasselbe einen Gehalt an Pech, d. h. an Bestandteilen, die oberhalb 36o° sieden, beim Eintritt in die Kolonne 38 von etwa 25 Hundertteilen. Benn Austritt aus dieser Kolonne, d.li. am überlauf 39, kann das hindurchgegangene Gut einen Pechgehalt bis zu etwa 6o Hundertteilen -zeigen. Dieses so an Pech vorkonzentrierte Gut kann, wenn es gegebenenfalls weiter durch den Verdampfer 22 geführt wird, noch stärker eingedampft werden. -Die aus dem obersten Boden der Kolonne 38 abziehenden Dämpfe werden in eine -weitere Kolonne 55 eingeführt, die unter Vermittlung eines Zwischenringes 56 auf die erstgenannte Kolonne 38 aufgebaut ist. Dadurch bilden die Kolonnen 38 und 55 praktisch zwei Abschnitte einer einheitlichen Kolonne. Natürlich könnten ebensogut beide Kolonnen 38 und 55 auch getrennt, jede für sich angeordnet sein. Auf der Spitze der Kolonne 55 ist zur Ermöglichung einer guten Fraktionierung ein Dephlegmator 57 üblicher Bauart aufgebaut. Der Zwischenring 56 enthält ein ringförmiges, gelöchertes Rohr 58 zur Einführung von direktem Brausedampf; außerdem könnte hier eine- indirekt wirkende Heizschlange (nicht mitgezeichnet) vorgesehen werden. Im übrigen dient das Abteil 56 hauptsächlich als Sammelboden, um flüssige Destillationsprodukte, die von oben her aus der Kolonne 55 zurückfließen, gegebenenfalls durch eine absperrbare Abzweigleitung 59 herauszuführen, die unter Einfügung eines Syphons 6o und eines Fallrohres 61 nach einem Behälter 62 hinleitet. Derjenige Teil von Rüclflußprodukten aus der Kolonne 55, der nicht aus dem Zwischenring 56 durch 59 nach außen abgezogen wird, fließt in den obersten Boden der Kolonne 38 über. In verschiedenen Höhen werden die Böden der Kolonne 55 mit -absperrbaren Abzweigen 63 und 64 versehen, um ölige Destillationsprodukte, eventuell von verschieden hohen Siedepunkten, als flüssige Kondensate nach Wunsch abziehen zu können. Die Abzweige 63 vereinigen sich zu einer Abführleitung 65 und'die Abzweige 64 zu einer Abführleitung 66. Die Leitung 65 wird über einen zwischengeschalteten Syphon 68 und eine Fallleitung 69 nach dem Behälter 70, die Leitung 66 wird über einen zwischengeschalteten Syphon 7 1 und eine Falleitung 72 nach dein Behälter 73 geführt. Die in den genannten Behältern 62, 70 und 73 gesammelten flüssigen Produkte aus der Kolonne 55, die wegen des Unterbleibens einer Zwischenkühlung noch ihre Eigenwärme aus der Kolonne besitzen, dienen in der eingangs beschriebenen Weise als Gut zur Speisung der Druckpumpe io, deren Saugleitung 12 zu diesem Zwecke mit absperrbaren Abzweigen an jeden der drei genannten Behälter angeschlossen ist. Es können auf diese Weise Fraktionen verschiedener Siedepunkte, die aus den Entspannungserzeugnissen des Ventils 4. stammen, als Ausgangsstofie für die Druckerhitzung in der Rohrschlange 3 Verwendung finden. Dabei liegen die Siedepunkte bzw. Siedegrenzen dieser drei Fraktionen naturgemäß uni so höher, je tiefer die Böden der Kolonne 55 gelegen sind, aus denen sie abgezogen werden, d. h. die Abführleitung 66, 72 und der dazugehörige Behälter 73 bekommen die verhältnismäßig niedrig siedenden Produkte, die man etwa nach Vorbild der Steinkohlenteerdestillation als Mittelöle ansprechen kann, die Abführleitung 65, 69 und der Behälter 70 höhersiedende Produkte und die Leitung 59, 61 und der Behälter 62 die höchstsiedenden öligen Produkte, die etwa den Charakter von sogenanntem Schweröl haben. Aus der Spitze der Kolonne 55 ziehen durch die Leitung 74 die leichtestsiedenden Destillationserzeugnisse ab, die zur Hauptsache aus Benzinen, d. h. Produkten bis herauf zum Siedepunkt i8o' und beigemischten höhersiedenden Anteilen bestehen. Je'nach der Betriebsführung und Wirksamkeit der Kolonne 55, die man durch den Dephlegmator 57 weitgehend regeln kann, läßt sich der prozentische Anteil der hochwertigen benzinartigen Produkte mehr oder weniger steigern. Es ist z. B. ohne besondere Schwierigkeiten möglich, ein Destillat bis- zu 95 % Benzingehalt zu erzielen, namentlich dann, wenn nicht sehr hochgradige Anforderungen an den Härtegrad des im Verfahren zu erzielenden Pechs gestellt werden. In manchen Fällen kann es aber für die Betriebsführung bequemer und für den Spaltprozeß vorteilhafter sein, die Kolonne 55 so zu betreiben, daß durch die Dämpfeleitung 74 ein Dämpfegemisch abzieht, (las außer den gewünschten hochwertigen Benzinanteilen bis i8o' Siedepunkt eine größere Anteilmenge, bis etwa 5o °/o oder sogar noch mehr an höhersiedenden Bestandteilen enthält. Dem abziehenden benzinhaltigen Dämpfegemisch ist bei Benutzung der Dampfbrause 58 noch deren Wasserdampf sowie ein ge@@-isser Teil permanenter Spaltgase beigemengt. Die Weiterverarbeitung dieses Dämpfegemisches geschieht vorteilhaft in der nachstehend beschriebenen Weise. ' Das Dämpfegemisch wird einem Kühler 75 zugeleitet, der in seinem oberen Teil eine durch Wasser gekühlte Rohrschlange 76 zum Kondensieren der Dämpfe und im unteren Teil einen Scheidebehälter 77 zur Trennung des Wassers und Öls enthält. Das Wasser fließt vom Boden des Scheidebehälters 77 durch ein Syphonrohr 78 über einen Schautopf 79 und eine Falleitung 8o als Abwasser weg. Das gewonnene, auf dem Wasser aufscl iwimmende Öl, das man als ein Leichtöl bezeichnen kann, wird oben durch einen Schautopf Si in eine Falleitung 8z abgeführt und dann durch diese über einen Syphon 83 und eine «eitere Falleitung 84 in einen Behälter 85 überführt. Die bei der Kühlung in der Kühlschlange 76 unverdichtet gebliebenen permanenten Spaltgase ziehen durch den Schautopf 8i in eine anschließende Leitung 86 ab und werden in einem Gasbehälter 87 gesammelt, von dem aus sie zur beliebigen Verwendung zur Verfügung stehen. Sie bilden in der Regel ein Gas von hohem Heiz-und Leuchtwert.
  • Wenn -das durch den Schautopf 8 1 abgezogene Leichtöl erhebliche Mengenanteile von höher als i8o° siedenden Produkten enthält, so wird es vorteilhaft vor seinem Übertritt in die Falleitung 82 durch Absperrung der letzteren in eine abzweigende Rohrleitung 88 und aus dieser über den Syphon 89 in die Rektifizierkolonne go überführt, die eine indirekte Beheizung 92 besitzt. Die bis i8o' siedenden dampfförmigen Destillate der Rektifizierkolonne go, d. h. Benzine nebst geringfügigen Beimengungen von Wasserdampf, ziehen aus der Spitze des Dephlegmators gi durch die Leitung rot in den Kühler 103 ab, werden in dessen Kühlschlange io4 kondensiert und im Scheidebehälter io5 in Benzine und Wasser geschieden. Das Wasser wird durch das Syphonrohr roh über den Schautopf 107 in eine Falleitung io8 als Abwasser weggeführt. Das Benzin fließt durch den Schautopf iog, der mit einem aufgesetzten Entlüftungsrohr iio versehen ist, in eine Falleitung i i i ab und wird in dem Behälter 112 aufgespeichert.
  • Der aus dem Fuß der Kolonne go durch die Leitung 98 abgezogene Destillationsrückstand wird entweder, wie die Zeichnung angibt, durch die Leitung 98, durch einen Kühler 99 und über die Falleitung ioo in den Behälter ioi abgeführt oder einem der aus der Kolonne 55 abgezogenen Rücklauföle, z. B. dem aus den Abläufen 64 nach dem Behälter 3 gefiihrten 01, zugemischt, da er fast ausschließlich aus Ölen besteht, die von ISo° an aufwärts sieden.
  • Beispiel Als Rohgut wird ein Edelteer genommen, der bei der Hochtemperaturverkokung von westfälischer Steinkohle mit etwa ig °% flüchtigen Bestandteilen in Kammeröfen durch eine Absaugung der Destillationserzeugnisse aus inneren, mit Gasabführrohren gasdicht verbundenen Hohlräumen unter Anwendung von beträchtlichem, etwa -2oo min WS erreichendem Unterdruck gewonnen und vor seiner Verwendung durch eine Vordestillation von seinen leicht flüchtigen, bis etwa i8o' siedenden Anteilen in der Hauptsache befreit «-orden ist. Derartiger Innenabsaugungsteer entli@ilt etwa ;; E1undertteile an teils aliphatischen, teils aromatischen Kohlenwasserstoffen, die 1»s 3(10' sieden, d. h. an eigentlichen Ölen, und etwa 25 Hundertteile an höliersiedenden Bestandteilen, die als Pech zu bezeichnen sind. Der N aphthalingehalt dieses Teers beträgt etwa 2 %.
  • Von diesem Rohgut fördert die Pumpe .18 stündlich 25o kg durch Leitung 51 in das Gefäß 5 hinein. Gleichzeitig treibt die Druckliumpe io eine viermal größere Menge, also iooo kg stündlich, von Spaltölen, die aus den Abläufen 59, 63 und 64 der Kolonne 55 stammen, unter so hohem Druck in und durch die Erhitzerschlange 3, daß am Entspannungsventil 4 ein Druck von 5o Atm. gehalten werden kann. Die Beheizung des Ofens i wird so eingestellt, daß diese Ölmenge bis auf eine Temperatur von 5io°.vor dem Entspannungsventil 4 erhitzt wird. Durch die Entspannung im Ventil 4 bis auf praktisch Atmosphärendruck und durch die Kühlwirkung der dem Ventil vorgelagerten Flüssigkeit 15, welche durch Zuflüsse teils von Rohgut, teils von Kolonnenrückstand ständig erneuert wird, findet eine Abkühlung der Entspannungserzeugnisse statt, so daß im Raum 21 eine Temperatur von etwa 37o° herrscht. Durch die Wärmeabgabe der Entspannungserzeugnisse an das Flüssigkeitsgemisch 15 werden aus diesem die Öle verdampft, so daß aus dem Ablauf 14 ein Pech mit einem Erweichungspunkt von 65 bis ;o° C, und zwar in einer Menge von 125 kg stündlich, abgezogen wird. Die restlichen Öldämpfe, welche die benzinartigen Spalterzeugnisse und geringe Anteile an hochsiedenden pechähnlichen Körpern enthalten, treten in (lie Kolonne 38, 55 von unten ein, werden im Dephlegmator 57 teilweise kondensiert und durch die Rektifizierwirkung der Kolonne fraktioniert. Aus der Spitze des Deplileginators 57 entweicht ein Destillat, das im Kühler 75 einerseits 5o kg Benzin mit 95 °/o Anteilen bis iSo° C, andererseits 25 kg Spaltgase je Stunde abgibt. Aus dem Fuß der Kolonne 38 wird eine ziemlich geringfügige Menge von Destillationsrückstand, d. h. hochsiedende Öle und pechähnliche Stoffe, durch die Uinführungsleitung :1.i dem Gefäß 5 bei 4.3 zugeführt. Aus den seitlichen Abläufen 64, 63 und 59 der Kolonne 55 werden Mittel-und Schweröle von den ungefähren Siedegrenzen Zoo bis 35o' C in die Behälter 73, 70, 62 abgezogen und von diesen letzteren aus in noch warmem Zustande durch die Saugleitung 12 der erwähnten Druckpumpe io zugeführt. Dieses somit im Kreislauf durch die Apparatur geführte Spaltöl reichert sich allmählich mit Naphthalin bis zu einer Konzentration von etwa 2o bis 25 °/o an, die dann als Beharrungszustand bestehen bleibt. Das Naphthalin, das zum Teil über den ursprünglichen Naphthalingehalt des Rohguts hinaus neu gebildet wird, bleibt in den Kolonnenrücklaufölen gelöst, weil diese mit ihrer Eigenwärme durch die Abläufe 59, 63 und 64 abgenommen und in den Spaltofen geführt werden.
  • Die eingesetzte Menge von stündlich 25o kg Rohteer als Ausgangsmaterial ergibt also an Erzeugnissen des Verfahrens 125 kg = 5o °/o Pech, 5o kg = 2o °/a Benzin und 25 kg = io °/o Spaltgase. Die restlichen 5o kg --_ 2o °/o bilden, außer Verlusten, den Anfall von Ölen mit Naphthalingehalt, die in einzelnen derBehälter 62, 70, 73 als überschuß auftreten und im Endergebnis den einer Spaltung nicht fähigen Anteil des als Ausgangsstoff dienenden Rohguts darstellen.

Claims (1)

  1. PATE NTTAN SPRUCH Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von Pech durch Destillieren von Steinkohlenteeren, insbesondere Innenabsaugteeren, unter Anwendung von Druckwärmespaltung von Teerölen in flüssiger Phase mit nachfolgender Entspannung der Spaltprodukte in eine vorgelegte Flüssigkeit und Fraktionierung der Entspannungserzeugnisse in einer nachgeschalteten Destillierkolonne unter Ausnutzung ihrer Eigenwärme in Benzindestillat, pechfreie Rücklauföle und Rückstand, dadurch gekennzeichnet, daß nur die pechfreien Rücklauföle der Kolonne in an sich bekannter Weise einem Druckwärinespaltofen und danach dem Entspannungsventil zugeführt und entspannt werden, während das frische Rohgut in Mischung finit dem Rückstand aus der Kolonne in untnittelbarein Wärmeaustausch mit dem sich entspannenden Ölstrom in Berührung gebracht und dabei kontinuierlich bis auf Pech von gewünschtem Härtegrad abgetrieben wird.
DEST50244D 1931-12-17 1932-12-15 Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von Pech durch Destillieren von Steinkohlenteeren Expired DE742057C (de)

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DEST50244D Expired DE742057C (de) 1931-12-17 1932-12-15 Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von Pech durch Destillieren von Steinkohlenteeren

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DE (1) DE742057C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE973761C (de) * 1949-12-31 1960-06-02 Teerverwertung M B H Ges Verfahren zur Reinigung von Naphthalin ohne Warmpressen
DE1282655B (de) * 1962-01-24 1968-11-14 Expl Des Procedes Ab Der Halde Verfahren zur Herstellung von Elektrodenpech

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