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DE741652C - Bindemittel fuer Kernsand - Google Patents

Bindemittel fuer Kernsand

Info

Publication number
DE741652C
DE741652C DEC57206D DEC0057206D DE741652C DE 741652 C DE741652 C DE 741652C DE C57206 D DEC57206 D DE C57206D DE C0057206 D DEC0057206 D DE C0057206D DE 741652 C DE741652 C DE 741652C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
waste liquor
binder
sulphite waste
water
cores
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEC57206D
Other languages
English (en)
Inventor
Karl Brueckel
Dr-Ing A Greth
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG Werk Kalle Albert
Original Assignee
Chemische Werke Albert
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Chemische Werke Albert filed Critical Chemische Werke Albert
Priority to DEC57206D priority Critical patent/DE741652C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE741652C publication Critical patent/DE741652C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22CFOUNDRY MOULDING
    • B22C1/00Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds
    • B22C1/16Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents
    • B22C1/20Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents of organic agents
    • B22C1/22Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents of organic agents of resins or rosins

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Mold Materials And Core Materials (AREA)

Description

  • Bindemittel für Kernsand e In der Gießereitechnik werden Kerne verwendet, die aus Sand und einem Bindemittel bestehen und bei denen der Abbindeprozeß zu einem festen Formkörper in der Wärme durchgeführt wird. An diese Kerne werden hohe Anforderungen gestellt. Sie sollen im gehärteten Zustand eine große Festigkeit besitzen, damit sie transportiert werden können, ohne Formänderungen oder Zerstörungen zu erleiden. Sie sollen weiterhin gegen Feuchtigkeit unempfindlich sein, damit sie bei der Einwirkung von feuchter Luft oder von Dampf in ihrem Gefüge nicht gelockert wer-<len und auch nicht durch Quellungserscheinungen in ihren Abmessungen verändert wer-<len.- Schließlich müssen sie der Einwirkung des heißen Metalls bei dein Gießvorgang widerstehen, aber nach dem Guß so mürbe geworden sein, daß sie sich leicht zerstören und aus dem Bußstück entfernen lassen.
  • Als Kernbindemittel werden vielfach Stoffe verwendet, die unter der Einwirkung der Hitze bei dem Backen der Kerne härten oder sich durch Oxydation so verändern,* daß ein mechanisch fester Kern entsteht. Hierzu gehören vor allem sikkativierte trocknende Öle, Stearinpech, Tallöl u. a.
  • Als Kernbindemittel wurde auch schon die beim Zellstoffaufschluß anfallende Sulfitablauge vorgeschlagen, die meist in eingedickter Form mit einem Trockengehalt von etwa q.o bis So °/o zur Anwendung kommt. Der Verwendung der Sulfitablauge haften aber einige schwerwiegende Nachteile an, die einen Einsatz in größerem Rahmen bisher erschwert haben. Gebackene Kerne, die als Bindemittel nur Sulfitablauge enthalten, erreichen in der mechanischen Festigkeit bei weitem nicht solche Kerne, die unter Verwendung von sikkativierten trocknenden Ölen hergestellt werden. Weiterhin sind die Kerne aus Sulfitablauge wasserempfindlich. Bei der Einwirkung von feuchter Luft leidet hierdurch ihre Kantenfestigkeit. Durch das aufgenommene Wasser können weiterhin die Abniessungen der Kerne verändert werden, was in vielen Fällen zu Ausschuß beim Gießen führt. Zur Vermeidung dieser Nachteile bei Verwendung von Sulfitablauge wurden schon verschiedene Zusätze vorgeschlagen, wie z. B. pechartige Stoffe, Fettsäuredestillationsrückstän:de, Mineralöl oder auch anorganische Stoffe, wie Wasserglas. Durch diese Maßnahmen konnte aber eine grundsätzliche Verbesserung nicht erreicht «-erden.
  • Es wurde nun gefunden, daß man zu mechanisch sehr festen und gleichzeitig wasserbeständigen Kernen kommt, wenn man als Bindemittel Kombinationen von Sulfitab:laugemit härtbarenPhenol- und/oderAminkondensationsharzen verwendet. Für diese Zwecke kommen alle härtbaren Harze in Frage, die sich von Phenol und dessen Derivaten und Aldehyden sowie von Aminen, wie Harnstoff, Thioharnstoff, Melamin, Säureamiden und ähnlichen Stoffen und Formaldehvd ableiten. Die Kondensationsprodukte können entweder als wasserlösliche Harze der Sulfitablauge unmittelbar beigemischt oder als wasserunlösliche flüssige Harze leicht in die Sulfitablaugo einemulgiert werden. Der Zusatz besonderer Emulgatoren vom Typ der Seifen oder Sulfonierungsprodukte kann zur Erleichterung der Emulgierung erfolgen, ist aber nicht unbedingt erforderlich, da die Sulfitablauge selbst ein ausgezeichnetes Emulgiermittel für diese Kondensationsharze darstellt. Schließlich können auch feste oder flüssige härtbare Kondensationsharze der genannten Art in mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmitteln gelöst und in dieser Form in die Sulfitablauge unter lebhaftem Rühren einemulgiert oder ihr als Emulsion beigemischt werden. Zweckmäßig wird hier von einer Sulfitablauge ausgegangen, die ein spezifisches Gewicht von etwa 32° B- und einen Trockenrückstand von etwa 5o1/0 besitzt. Es entstehen stabile Emulsionen oder im Falle wasserlöslicher Harze stabile Lösungen, die sich auch bei längerem Stehen nicht trennen.
  • Bei der Anwendung von reiner Sulfitablauge in einer Menge von 5 Teilen trockene Sulfitablauge auf ioo Teile trockenen Sand wurden bei zylindrischen Kernen von einem Durchmesser von 38 min und einer Höhe von 25 min eine Druckfestigkeit von 2.4o kg und eine Spaltfestigkeit von etwa 8o kg erreicht. Schon bei der Zugabe von nur i0°/0 eines härtbaren Phenol- und/oder Aminkondensationsharzes, beispielsweise eines flüssigen Kresolharzes, zur Sulfitablauge wurden bei gleichem Bindemittelgehalt eine Erhöhung der Druckfestigkeit auf über 250 kg und eine Verbesserung der Spaltfestigkeit auf über i 5o kg erreicht. Bei einer lrliöliung des Kresolliarzzusatzes auf 5o°/0, bezogen auf den Trockengehalt der Sulfitablauge, stieg die , Spaltfestigkeit auf etwa 230 kg. Während Kerne, die nur Sulfitablauge als Bindemittel enthalten, nach dem Einlegen in Wasser schon nach kurzer Zeit infolge des Herauslösens der Sulfitablauge vollkommen zerfallen, wird schon bei einem Zusatz von nur 2511" des Kresolharzes auf trockene Sulfitablauge gerechnet, das Zerfallen des Kernes verhindert und die Druck- und Spaltfestigkeit weitestgehend erhalten. Wird der Harzzusatz auf 50 bis 7501, bezogen auf trockene Sulfitablauge, erhöht, so findet überhaupt kein Angriff des Wassers mehr statt.
  • Man hat vorgeschlagen, als Bindemittel zur Herstellung einer Form- und Kernmasse für Gießereizwecke Alkylharz für sich oder zusammen mit trocknendem Öl, Ölsäure und Harz zu verwenden. Die Kernbindemittel gemäß der Erfindung stellen dagegen neuartige Kombinationen anderer Stoffe dar. Die an sich als Kernbindemittel bekannte Sulfitabl.auge wird durch die erfindungsgemäße Beimischung von Kondensationsharzen wesentlich verbessert. Dies geht aus den oben mitgeteilten Ziffern für die Eigenschaften von Probekernen hervor, die einerseits unter Verwendung von Sulfitablauge allein, andererseits mit der erfindungsgemäßen Kombination als Bindemittel hergestellt waren. Diese Verbesserung war nicht vorherzusehen. Denn nach einem anderen Vorschlag war nur bekannt, daß erfindungsgemäß mitverwendete Kondensationsharze nur in Verbindung mit Graphit als Bindemittel und Schlichte für Metallgußformen und -kerne brauchbar sind. Eine so erhebliche Verbesserung, beispielsweise der Spaltfestiglceit bei einer Zugabe von nur io °/0 eines härtbaren Phenol- und/oder Aminkondensationsharzes, stellt durchaus etwas Überraschendes dar.
  • An Stelle reiner Resole können auch solche härtbaren Phenolharze Verwendung finden, die nach Beendigung der alkalischen Reaktion nach bekanntem Verfahren einer Behandlung mit Monoalkoholen unterworfen wurden und die gegebenenfalls durch Zusatz von Fettsäuren, fetten ölen oder Kondensationsharzen vom Dicarbonsäureestertyp plastifiziert sind.
  • Weiterhin sind solche härtbaren Harze brauchbar, die durch Kondensation von Dimethylolliarnstoff, Dimetlivloltliioliarnstoff, Hexamethylohnelamin u. dgl. in angesäuerten Alkoholen erhalten werden. Auch diese Arninkondensationsprodukte können noch einer :@Touoallcoliollieliandlutig unterworfen und gegebenenfalls weiter plastiiiziert sein.
  • Der Zusatz von härtbaren Phenol- und/oder Aniinlcondensatiotisliarzen zur Sufitablatige kann in weiten Grenzen verändert werden. :1us Gründen der Wohlfeilheit ist es aber nicht erforderlich, über ioo°/o Kondensationsharz, berechnet auf die Trockensubstanz der Sulfitablauge, zu gehen, da das Höchstmaß an Wasserbeständigkeit und mechanischer Festigkeit üblicherweise bei Zusätzen von 5o bis ioo % erreicht wird.
  • Beispiele i. In ioo Teile Sulfitablauge mit einem Trockenrückstand von 5o°/, werden 25 Teile eines härtbaren Phenolharzes einemulgiert, das durch Kondensation von i Mol Phenol mit i'/2 Mol Formaldehyd in Gegenwart von 1/4O Mol Alkali und nachfolgendes Abdestillieren des Wassers im Vakuum erhalten wurde. Es entsteht eine stabile Emulsion. Diese ergibt, in den üblichen Zusatzmengen als Bindemittel für Kernsand verwendet, Kerne, die nach dem Backen bei Temperaturen zwischen i5o und 25o° sehr '-?ze mechanische Festigkeit und gute Urbeständigkeit besitzen.
  • _. An Stelle des in Beispiel i verwendeten härtbaren Phenolharzes wird Dioxydiphenylmethantetraalkohol verwendet, der nach beendeter Kondensation und Entwässerung in Butanol gelöst und mehrere Stunden unter Abdestillieren eines Teils des Butanols und des Reaktionswassers auf Temperaturen über 70° erhitzt und hierbei der bekannten Monoalkoholbehandlung unterworfen wird.
  • 3. An Stelle des in Beispiel i beschriebenen Phenolharzes wird ein Harnstoffharz verwendet, das durch Lösen von Dimethylolharnstofr in angesäuertem Butanol bei 8o bis 9o° und mehrstündiges Erhitzen dieser Butanollösung auf Temperaturen über 8o° unter Abdestillieren eines Teiles des Butanols und des bei dem Erhitzen entstehenden Reaktionswassers erhalten wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Bindemittel für Kernsand aus Sulfitablauge, bestehend aus Gemischen von Sulfitablauge mit härtbaren Phenol- und/ oder Aminkondensationsharzen. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vorn Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift Nr. 569426,701387.
DEC57206D 1942-03-24 1942-03-24 Bindemittel fuer Kernsand Expired DE741652C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEC57206D DE741652C (de) 1942-03-24 1942-03-24 Bindemittel fuer Kernsand

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEC57206D DE741652C (de) 1942-03-24 1942-03-24 Bindemittel fuer Kernsand

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE741652C true DE741652C (de) 1943-11-15

Family

ID=7028420

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEC57206D Expired DE741652C (de) 1942-03-24 1942-03-24 Bindemittel fuer Kernsand

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE741652C (de)

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE569426C (de) * 1930-04-27 1933-02-03 Aeg Verfahren und Bindemittel zum Herstellen von Kern- und Formmassen fuer Giessereizwecke
DE701387C (de) * 1936-12-08 1941-02-11 Rene Francois Jules Ricard Bindemittel und Schlichte fuer Metallgussformen

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE569426C (de) * 1930-04-27 1933-02-03 Aeg Verfahren und Bindemittel zum Herstellen von Kern- und Formmassen fuer Giessereizwecke
DE701387C (de) * 1936-12-08 1941-02-11 Rene Francois Jules Ricard Bindemittel und Schlichte fuer Metallgussformen

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