-
Brandschutz für die Umgebung von. Elektromotoren Der durch beispielsweise
Kurzschluß entstandene Brand Beines Elektromotors oder seines Zubehörs (Schalter,
Sicherungen usw.) kann sich insbesondere dann zu einem erheblichen Schadenfeuer
ausbreiten, wenn es sich um Anlagen in feuergefährlichen. Betrieben, z. B. in der
Landwirtschaft in Scheunen, Futterkammern, in Holzverarbeitungsbetrieben, in Mühlen
usw., handelt. Man hat zur Abhilfe hiergegen den Elektromotor in einen Schutzkasfiengesetzt,
der die Ausbreitung von Feuer verhindern -soll. Diese Schutzkästen sollen stets
dicht geschlossen -bleiben, erfordern also besondere Be- und Entlüftungseinrichtungen,
wenn man nicht die Gefahr in Kauf nehmen will, daß der Motor gerade zufolge des
dichten Abschlussges übermäßig warm wird. Bei durch seinen starken Luftstrom gekühlten
elektrischen Maschinen mit in die Luftzuführung eingebautem Luftfilter aus brennbarem
Stoff hat man vorgeschlagen, bei Inbrandgeraten des Filters im. den Kühlluftweg
eingebaute Abschlußvorrichtungen sich selbsttätig schließen zu lassen und wendefite
dabei das Baus dem Feuerlöschwesen bekannte Mittel an; durch die zündende Wirkung
des Feuers Halteschnüre für die Abschlußvorrichtungen `durchbrennen zu lassen. Diese
Maßnahmen können weder die elektrischen Maschinen genügend schützen noch die Ausbreitung
des Brands mit Sicherheit verhindern. Man kennt ferner brandsicher ;gekapselte Motoren,
die aber Beinen verwickelten Aufbau zeigen, und hat für solche Maschinen vorgeschlagen,
Beingen besonderen Umgehungskanal für Bein Löschgas selbsttätig zu öffnen, sobald
die Luftzu-und abführungsklappen von Hand geschlossen worden sind. Gerade derartige
Aüsführungen erfoxdern jedoch, ,abgesehen von ihrem besonders verwickelten Aufbau,
erhöhte Achtsamkeit bei der Bedienung.
-
Die bekannten Vorschläge für den Brandschutz von Elektromotoren berücksichtigen
zu wenig die Tatsache, daß ' in den seltensten Fällen der Motor -selbst, der mit
wenigen Aus.-nahmen durch beispielsweise Motorschutzschalter selbst gegen unzulässige
Erwärmung geschützt ist, den Anlaß für das Entstehen
eines Brandes
bildet. So darf z. B. die Motorsicherung bei Nennlast :eine Temperatur von 65°C
nicht überschreiten, eine solche also immerhin .erreichen, und es leuchtet ein,
daß beim Auftreffen von leicht entzündlichem Staub, der auch die feinsten Ritzen
eines Schutzkastens zu durchdringen vermag, Brandgefahr in Erscheinung tritt.
-
Die Erfindung betrifft einen Brandschutz, insbesondere für die Umgebung
von Elektromotoren, und besteht bei neuartiger Ausbildung des Schutzkastens in der
Vereinigung an sich bekannter Mittel mit dem Ziel, die nicht nur vom Motor selbst,
sondern vor allem auch von seiner Umgebung herrührenden Brandgefahren weitgehend
herabzumindern. Es wird dies dadurch :erreicht, daß die in den Seitenwänden und
dem Deckel des Schutzkastens vorgesehenen Lüftungsöffnungen mit Klapp- oder Schieberverschlüssen
ausgerüstet werden, deren Haltemittel durch Hitze zerstört werden, so daß sich .die
Verschlüsse im Falle eines Brandes selbsttätig schließen. Der besondere Vorteil
eines solchen Schutzkastens liegt darin, daß er in seinem Aufbau sehr einfach ist,
sich nachträglich an jedem bereits erstellten Elektromotor anbringen, läßt und während
des betriebsmäßigen Laufes des Motors diesen in ausreichender Weise zu be-und entlüften
gestattet, ohne daß es hierzu besonderer Hilfseinrichtungen bedarf. Im Falle :eines
Brandes aber schließen sich selbsttätig die vorgesehenen Öffnungen, so daß nunmehr
zufolge Abschlusses der Luftzufuhr der Brand in der Entstehung zum Erlöschen kommt.
-
Die Erreichung dieses Zieles wird noch nach der Erfindung dadurch.
gefördert, daß im Innern. des Schutzkastens :ein Löschmittelbehälter angeordnet
wird, dessen Verschluß sich durch die Hitze eines entstehenden Brandes selbsttätig
öffnet und dann das Löschmittel austreten läßt. Auf diese Weise gelingt die wirkliche
Bekämpfung ,eines Brandes bereits während seiner Entstehung, so. daß es nicht durch
Hitzeeinwirkung zu einer Beschädigung des Schutzkastens und dadurch zu einer raschen
Ausbreitung des Brandes, kommen kann.
-
Die Erfindung bietet weiter Mittel, um zu verhüten, daß der Elektromotor
bei nicht vollkommenem Abschluß durch den Schutzkasten in Betrieb gesetzt werden
kann. Hierzu wird nach der Erfindung eine elektrische Verriegelung vorgesehen, welche
den Stromkreis zum Elektromotor beim -Abnehmen des Schutzkastens oder eines Teils
desselben, z. B. des Deckels, unterbricht.
-
Die Zeichnung läßt eine beispielsweise Ausführungsmöglichkeit des
Erfindungsgegenstandes :erkennen. Sie stellt oben einen Aufriß, unten einen Grundriß
im Schnitt dar. Der Schutzkasten besteht aus einem Boden a, Wandteilen b und einem
Deckel e, der doppelwandig ausgebildet ist. Die Seitenwandteile b ruhen in Dichtungsleisten
des Bodens a, wodurch die erforderliche Abdichtung erzielt wird. `Innerhalb des
Schutzkastens sind der Elektromotor und sein Zubehör angeordnet. Der Schutzkasten
wird ,zweckmäßig aus Asbestzement hergestellt.
-
Um während des Betriebes des Elektromotors, die dabei erzeugte Wärme
abzuführen, sind in den Seitenwänden b Lüftungsöffnungen dl, d. und im Deckel c
weitere Lüftungsöffnungen d3, d, vorgesehen. Die Frischluft gelangt durch die Öffnungen
,:h, d= in das Innere des Schutzkastens und durch die Öffnungen d3,d4 wieder ins
Freie. Alle diese Öffnungend d1, d2, d3, d4 sind normalerweise offen. Die Öffnungen
d1, d2, können durch Schieber cl, c., die Öffnungen d3, J# durch Klappen c3, cl
verschlossen werden. In der Offenlage werden die Schieber cl, c .,
und die Klappen c3, cl durch Halteschnüre gehalten. Tritt im Innern des Schutzkastens
ein Brand, z. B. eine Entzündung von Holzstaub, der ins Kasteninnere eingedrungen
ist, auf, so werden die Halte schnüre zerstört bzw. sie reißen durch, sobald die
Schieber cl, c. und die Klappen c3, c, sich selbsttätig schließen und dadurch den
Zutritt von Frischluft unterbinden.
-
In dem Doppeldeckel c befindet sich ein Löschmittelbehälter ä, der
mit ,einem in das Innere des Schutzkastens hineinragenden Ausguß lt versehen ist.
Dieser Ausguß lt ist durch ein Leichtschmelzlot bekannter Art für gewöhnlich verschlossen.
In dem Löschmittelbehälter findet sich ein Feuerlöschmittel, wie beispielsweise
Tetrachlorkohlenstoff. Tritt im Innern des Schutzkastens ein Brand auf, so schmilzt
das Leichtschm@elzlot durch, öffnet dadurch die Ausgußöffnung lt und läßt das Feuerlöschmittel
in das Innere des Schutzkastens auslaufen, sa daß das in der Entstehung befindliche
Feuer sofort zum Erlöschen gebracht wird und sich nicht ausbreiten kann.
-
Damit der Elektromotor nur bei völlig zusammengebautem und daher völlig
wirksamem Schutzkasten in Betrieb genommen werden kann, ist eine elektrische Verriegelung
vo:rgesiehen. Eine oder auch mehrere Phasen erhalten die StraEmzuführung durch eine
.oder mehrere Steckdosen k, deren Teile einerseits an dem abnehmbaren Deckel c,
.anderseits an :einer der Seitenwände b befestigt sind. Fehlt der Deckel c des Schutzkastens,
so ist zufolge Stromöffnung .innerhalb, der Steckvorrichtung k die Stromzuführung
unterbrochen, der Motor kann nicht in Gang gesetzt werden. Die Stromzuleitung von
dem Schalter oder Anlasser
erfolgt über ein Klemmbrett, welches
an einer der Seitenwände b befestigt ist. Dadurch erreicht man einen vollkommenen
Abschluß des Schutzkastens.
-
Um während des. Betriebes des Elektromotors, ,also während !der Luftzuführung
durch die Öffnungen d1, "d2, 93, d4 Staub oder sonstige. Fremdkörper fernzuhalten,
sind :diese Öffnungen mit einem feinmaschigen Drahtgeflecht f1, f2, ß, 14 versehren.
Die Maschenweibe dieses Geflechtes ist so. gering, daß das in dem Schutzkasten auftretende
Feuer nicht durch dieses hindurch und nach außen schlagen kann.