DE740600C - Verfahren zum Abkanten von Blechen - Google Patents

Description

• Verfahren zum Abkanten von Blechen Die Erfindung bezieht sich auf ein neues Verfahren zum Biegen. (Abkanten) von Blechen, insbesondere starkwandigen Blechen, auf den bekannten Abkant- und Rundbiegemaschinen, die aus zwei Ständern, fester Unterwange und senkrecht beweglicher Oberwange sowie einer in den beiden Ständern schwenkbar angeordneten Biegewange bestehen.
• Nach: den bekannten Verfahren erfolgt das Biegen oder Abkanten eines Blechs gleichzeitig und gleichmäßig auf die gesamte zwischen Oberwange und Unterwange eingespannte Blechlänge. Die größte zu biegende Blechstärke bei sonst gleichen Verhältnissen, insbesondere ;gleicher Biegelänge, ist dabei abhängig von dem sog. Biegehebelarm, d. h. von dem Abstand der Biegekanten der Biegewange von der Biegekante der Oberwange. Zur Veränderung des Biegehebelarms hat man auch schon vorgeschlagen, die Biegewange verstellbar auszuführen oder aber in der Oberwange Biegeschienen mit verschiedener Höhe anzuwenden. Nun vergrößert sich bekanntlich gleichzeitig mit dem Biegehebelgrm auch der Radius der Abkantung, so daß einem bestimmten Biegehebelarm jeweils ein ganz bestimmter Abkantradius zugeordnet ist. Bei den Abkantmaschinen bekannter Bauweise kann daher die Abkantung eines Blechs gegebener Wandstärke nur mit bestimmtem kleinstem Radius erfolgen. Sind auf dersiben Abkantmaschine dickere Bleche abzukanten, muß man den Biegehebelarm vergrößern und infolgedessen einen größeren Abk;antraditts in den Kauf nehmen. ' Das Arbeitsverfahren nach der vorliegenden Erfindung und die zu seiner Ausführung dienende Einrichtung ermöglicht :es, mit vorhandenen Abkantmaschinen ' dickere Bleche ohne Vergrößerung des Biegehebelarms bzw. ohne Vergrößerung des Radius zu biegen bzw. normale Bleche mit kleinem Abkantradius zu biegen.
• Das neue Verfahren besteht darin, da,ß die ganze zwischen . Oberwange und Unterwange eingespannte Blechlänge nicht auf einmal, sondern. in verschiedenen Stufen abgekantet oder gebogen wird, und zwar so, daß zunächst in der. Längsrichtung deseingespannt:en.Blechs die Biegung in. Abschnitten (über Teillängen des eingespannten Blechs erfolgt, gegebenenfalls auch nicht der ganze Biegewinkel auf einmaldurchgebogen wird, sondern in mehreren Stufen.
• In der Zeichnung sind das Verfahren nach der Erfindung und die zu seiner Ausführung dienenden Mittel schematisch veranschaulicht, und zwar zeigen die Abb. I bis VI den Biegevorgang während einer Biegestufe schematisch, Abb. VII die Aufeinanderfolge der Biegestufe einer rechtwinkligen Abkantungr Gemäß Abb. VII ist i die Oberwange mit der in ihr befestigten Biegeschiene 2. Die Oberwange ist, wie bekannt, senkrecht verstellbar und dient dazu, das abzukantende Blech 6 fest auf die Unterwange 3 aufzuspannen. In die Biegewange 4 ist, ähnlich wie in die Oberwapge, die Biegeschiene 5 eingesetzt. Sie ist jedoch nicht, wie bisher üblich, als eine über die ganze Länge der Biegewange sich erstreckende Schiene ausgebildet, sondern, wie weiter unten dargetan, in zwei kurze Biegeschienen (in Abb. i bis VI mit 5 und 5' bezeichnet) unterteilt. Bisher wurde durch Schwenken der Biegewange q. aus der strichpunktierten Grundstellung in PfeilrichtungP der über die Biegeschiene 2 und Oberwange i vorstehende Rand der Blechtafel 6 vollständig abg ekantet.
• Mach dem Verfahren der Erfindung findet der Biegevorgang wie folgt statt: Es werde angenommen, daß die Blechtafel 6 um einen rechten Winkel gemäß Abb. VII abgekantet werden soll. Das Abkanten wird dann in Winkelstufena bis f, wobei jede Stufe einen Biegewinkel von etwa i5° aufweisen kann, zerlegt. Dabei erfolgt das Biegen der Blechtafel über eine Biegestufe in den in Abb.I bis VI veranschaulichten, Arbeitsgängen.
• Aus der Grundstellung (Abb. I), in welcher die Biegewange in der strichpunktierten Lage der Abb. VII steht, sind die beiden kurzen Biegeschienen 5, 5' an die Enden der Biegewange verschoben. Wird nun die Biegewange um 15J geschwenkt und hierauf in die Grundstellung zurückgeführt, dann werden die beiden Endlagen der Blechtafel entsprechend der Länge der Biegeschienen 5, 5' um 15' abgekantet (Stellung Abb.II). Werden hierauf die Biegeschienen 5, 5' um ein bestimmtes Stück nach innen zusammengeschoben, die Biegewange erneut um 15' geschwenkt und wieder in die Grundstellung zurückgeführt, so werden zwei neue Abschnitte der Blechtafeln um i5` hochgekantet (Abb.III) usf., bis die beiden Biegeschienen zusammenstoßen (Abb. V). Dann bleibt nur noch eine kurze ungebogene Abschnittlänge übrig, und um diese um 15v hochzubiegen" werden die beiden Biegeschienen ein entsprechendes Stück nach rechts (Abb. VIi oder aber auch nach links verschoben, und der Restabschnitt wird abgekantet. Nach diesem Arbeitsgang ist die ganze Blechlänge um 15' (d.i. um die erste Stufea) abgekantet. Nun wiederholt sich das Spiel für die Winkelstufe b usf, bis die ganze Blechtafel um den gewünschten Winkel abgekantet ist.
• Statt mit dem Abkanten der Blechtafeln von den Enden nach der Mitte zu stufen-,i-eise vorzugehen, kann man auch die Abkantung abschnittsweise von der Mitte nach den Enden zu durch entsprechende fortlaufende Einstellung der geteilten Biegeschienen 5, 5' vornehmen.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Abkanten von Blechen, insbesondere starkwandigen Blechen, auf aus Oberwange, Unterwange und Biegewange gebildeten Abkantmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkantung abschnittsweise von den beiden Enden oder aber ,auch von der Mitte der abzukantenden Blechtafel her nach innen oder aber auch nach außen schrittweise erfolgt.
2. 2. Verfahren -ach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkantung eines Blechs um einen bestimmten Winkel in mehreren Winkelstufen erfolgt, wobei während jeder Stufe die Abkantung der Blechtafel schrittweise in Teillängen vorgenommen wird.
3. 3. Einrichtung zum Abkanten von Blechen, insbesondere starkwandigen Blechen, auf ,aus Oberwange, Unterwange: und Biegewange gebildeten Abkantmaschinen, dadurch .gekennzeichnet, dali die Biegewange (4.) etwa in einem Schlitz längs einstellbare kurze Biegeschienen (5, 5') trägt, die zwecks abschnittsweiser Abkantung der eingespannten Blechtafellänge in der Längsrichtung der Biegewange verschoben werden können.