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Verfähren zur Herstellung von Leukoschwefelsäureestern der Anthrachinonreihe
Es wurde gefunden, daß man zu Leukoschwefelsäureestern des r-Arylaminoanthrachinons
gelangt, wenn man Salze des Leukoschwefelsäureesters des i-Aminoanthrachinons bei
Anwesenheit von säurebindenden Mitteln mit Benzolen oder Diphenylsulfonen umsetzt,
die neben einer oder mehreren Nitrogruppen mindestens ein labiles Halogenatom enthalten.
Die Reaktion wird vorteilhaft in Wasser oder in einem Gemisch von Wasser mit einem
mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel durchgeführt, wobei darauf geächtet
werden muß, daß die Lösung stets alkalisch bleibt.
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Man erhält auf diese Weise Leukoschwefelsäureester von i-Arylaminoanthrachinonen,
die im Arylrest eine oder mehrere Nitrogruppen tragen. Enthält der zur Anwendung
kommende Arylrest neben Nitrogruppen mehr als ein :austauschbares Halogenatom, dann
können unter Umständen mehrere Halogenatome mit der Aminogruppe des Leukoschwefelsäureesters
in Reaktion treten.
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Die erhaltenen gelb :bis gelbbraun gefärbten Verbindungen lösen sieh
in Form ihrer Salze leicht in Wasser auf. Setzt man zu einer derartigen Lösung ein
Oxydationsmittel und säuert mit einer Mineralsäure an, dann scheiden sich die entsprechenden
Nitroaryl-i-aminoanthrachinone aus, die, je nach
der Art des eingeführten
Arylrestes, orangegelb bis braun gefärbt sind. Infolge ihrer guten Löslichkeit und
leichten Fixierbarkeit eignen sich. die Leukoschwefelsäureester vor allem zur Verwendung
im Zeugdruck.
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Gegenüber den bereits bekannten Leukoschwefelsäureestern des iNitroarvl-2-aminoanthrachinons
zeichnen sich die entsprechenden Verbindungen des i-Aminoanthracliinons durch größere
Farbkraft und bessere Sodakochechtheit aus. Der zur Verwendung gelangende Leukoester
des i ,Aminoanthrachinons kann beispielsweise erhalten werden, wenn man i-Aminoanthrachinon
in Form seines Urethans der Veresterung unterwirft und den Kohlensäurerest aus der
Aminogruppe mit alkalischen Mitteln beseitigt. Beispiel i In So Gewichtsteilen Dioxan
werden 13 Gewichtsteile 2, d:-Dinitrochlorbenzol gelöst. Dann fügt man 15 Gewichtsteile
Calciumcarbonat, 27 Gewichtsteile Leukoestersalz des i-Aminoantlirachinons (4.o
°/oig) und i 5o Gewichtsteile Wasser hinzu und erhitzt das Ganze i8 Stunden lang
unter gutem Rühren auf 8o bis 9o°. Hierauf wird mit etwas Wasser verdünnt, filtriert
und mit Kaliumchlorid ausgesalzen. Die abgeschiedene Verbindung wird abgetrennt
und durch Umlösen, gegebenenfalls unter Zusatz von Alkohol, gereinigt. Man erhält
eine orangerote Verbindung; die sich in Wasser mit rein gelber Farbe löst. Aus dieser
Lösung wird durch saure Oxydation i-(2', 4.'-Dinitrophenylamino) -anthrachinon in
Form von klaren orangegelben Flocken abgeschieden.
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Mit Hilfe des beschriebenen Leukoesters erhält man auf pflanzlichen
Fasern braungelbe Farbtöne von guten Echtheitseigenschaften. Beispiel e In eine
Lösung von 27 Gewichtsteilen Leukoestersalz des i-Aminoanthrachinons (q.2 °%o Gehalt)
und io Gewichtsteilen Soda in ioö Gewichtsteilen Wasser werden bei einer Temperatur
von etwa "9o° unter lebhaftem Rühren 7 Gewichtsteile 4., 6-Dinitro-i, 3-dichlorbenzol
innerhalb 3 Stunden eingetragen. Es wird noch etwa 6 Stunden bei der angegebenen
Temperatur gerührt und dann durch Zusatz von Kaliumchlorid ausgesalzen. Die abgeschiedene
Verbindung kann durch Umlösen gereinigt werden. Sie stellt ein braunes Pulver dar,
das sich in Wasser leicht mit gelbbrauner Farbe löst. Bei der Spaltung mit sauren
Oxyclationsinitteln erhält inan in gelbbraunen Flocken eine Verbindung von wahrscheinlich
folgender Zusammensetzung:
Mit Hilfe des beschriebenen Leukoesters erhält man auf pflanzlichen Fasern gelbbraune
Farbtöne von guten Echtheitseigenschaften. Beispiel 3 Zu einer Lösung von io Gewichtsteilen
3-Nitro-.I-chlordiphenylsulfon in ioo Gewichtsteilen Dioxan fügt man io Gewichtsteile
Calciuincarbonat, 3o Gewichtsteile Leukoestersalz des i-Aminoanthrachinoirs (4:2"/,
Gehalt) und ioo Gewichtsteile Wasser. Das Ganze wird längere Zeit unter Rühren auf
9o bis 95° erhitzt, bis kein unveränderter Leukoschwefelsäureester mehr nachgewiesen
ist. Dann wird mit Wasser verdünnt und das Filtrat mit Kaliumchlorid ausgesalzen.
Der Leukoschlvefelsäureester kann durchUmlösen gereinigt werden. Man erhält eine
braune, in Wasser leicht lösliche Verbindung, die bei der oxy dativen Säurespaltung
einen in Wasser unlöslichen rotbraunen Niederschlag liefert.
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Mit Hilfe des beschriebenen Leul:oesters erhält man auf pflanzlichen
Fasern rotbraune Farbtöne von guten Echtheitseigenschaften.