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Verfahren zur Herstellung einer aus einem Kern und einer Zwischenschicht
bestehenden gips- und quarzhaltigen Brennunterlage für Porzellanmantelkronen Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer aus einem Kern und einer
Zwischenschicht bestehenden gips- und quarzhaltigen Brennunterlage für Porzellanmantelkronen.
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Die bekannten Brennunterlagen dieser Art, auf denen Porzellan, mantelkronen
ohne Verwendung einer Platinfolie gebrannt werden, verwenden alle zur Bildung der
Zwischenschicht, die die Platinfolie ersetzen soll, metallische Stoffe, und zwar
in Form von Metall salzen.
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Nach dem einen dieser bekannten Verfahren zur Herstellung einer Brennunterlage
für Porzellanmanteikronen wird ein Positivabdruck des zu bekronenden Zahnes aus
einer hochschmelzenden Porzellan oder Quarzmasse unter Zusatz von Gips und Aluminiumacetat
hergestellt und dann n diesem Modell des Zahnstumpfes durch Bestreichen mit einer
Platinemulsion (Platin-Ammonium-Chlorid-Lösung) ein Überzug gegeben, auf welchem
nunmehr das Porzellanmehl zum Brennen der Krone aufgetragen wird. Einem anderen
Verfahren lag der Vorschlag zugrunde, in eine aus plastischem Material hergestellte
Negativform des Zahnstumpfes eine bei einer Temperatur von I200 bis 13500 volumenbeständige
Masse aus Tonerde, Kieselsäure und Kalk mit einem Zusatz eInes Metallsalzes in kolloidaler
Form, z. B. Platinchlorid, einzubringen, hierauf in diese noch nicht erhärtete Masse
ein Kern aus hochtemperaturbeständigem Material, z. B. Korund, einzusetzen und dann
mittels dieses Modells durch Auftragen und Brennen von Porzellan oder anderen keramischen
Massen die Mantelkrone herzustellen.
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Erreicht wird bei diesen bekannten Verfahren zwar, daß die Platinfolie
und damit das an den Ausführenden große Anforderungen an Geschicklichkeit und Sorgfalt
stellende Verfalzen oder Verlöten der beiden Folienenden wegfällt, aber es bleibt
immer
noch, genau wie bei Verwendung der Platinfolie, die Notwendigkeit
bestehen, teure und gegebenenfalls für den vorgesehenen Zweck überhaupt nicht beschaftbare
metallische Stoffe zu benutzen, von deren Verwenduug'. die Ausfiihrbarkeit der bekannten
Verfahren grundsätzlich abhängig ist. Uberdies leidet das eine dieser Verfahren
auch daran, daß das hergestellte Modell zu uleidl ist, woraus sich Bruch und Schwierigkeiten
bei der Fixierung im Orientierungsmodell ergeben, und das andere an zu langem Vorwärmen,
was neben verlorener Zeit vielzuviel Stromkosten verursacht und leicht mit rissigen
und geplatzten Kronen enden kaum.
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Bei dem Verfahren nach der Erfindung werden die genannten Mängel
dadurch vermieden, daß eine aus 12 Teilen Ouarz und 15 Teilen Hartgips bestehende
Masse zur Bildung des Kernes mit Quarz im Verhältnis von 5: 2 und zur Bildung der
Zwischenschicht im Verhältnis von 1 : 1 gemischt wird.
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Durch dieses Verfahren, das Nilischungen aus Quarz und Gips verwendet,
die sich von den Mischungen der bisherigen Verfahren außer durch den völligen Verzicht
auf Nilitverwendung von Metall auch noch wesentlich qualitativ und quantitativ nach
ihrer Zusammensetzung aus den Komponenten unterscheiden, wird erreicht, daß Kernmasse
und Schichtmasse durch ihre hohe Brennfähigkeit derart wirken, daß irgendwelche
Voluinenveränderung nicht oder doch kaum feststellbar ist, wobei auch das Modell
derart hart wird, daß man es so halten und bearbeiten kann, wie es bei diesen Präzisionsarbeiten
unbedingt erforderlich ist. Der qualitative UTnterschied besteht dabei darin, daß
als Gips Hartgips verwendet wird, der dem gewöhnlichen Gips gegenüber sich sowohl
durch höhere Härte als auch noch ganz besonders durch weit höhere Dichtigkeit unterscheidet,
derart, daß, wenn z. B. eine bestimmte Menge von gewöhnlichem Gips 20 g wiegt, die
gleiche Menge an Hartgips 30 g wiegt, das Schüttgewicht also ein weit höheres ist.
Dadurch wird eine hohe Dichtigkeit des Kernes wie auch der Zwischenschicht erreicht
und damit zugleich auch deren schon erwähnte Volumbeständigkeit beim Brennen. Der
quantitative Unterschied aber liegt darin, daß von vornherein, also in der Grundmasse,
der Hartgipsanteil den Quarzanteil übersteigt.
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Dabei erleichtert das Ausgehen von einer gemein, samen Grundmasse
für die Bildung von Kern und Zwischenschicht deren endgültige unterschiedliche.
vorteilhaft wieder genau quantitativ bestimmte Zusammensetzungen aus dichten und
hochschmelzenden Massen.
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Bei einer besonderen Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung
kann die Zwischenschichtmasse mit Farbstoff vermengt werden, der wasserunlöslich,
aber ausbrennbar ist. Durch die Verwendung eines solchen Farbstoffes, z. B. vorzugsweise
künstlicher Krapplack oder natürlicher Karmin, wird die Schichtmasse von der Kerumasse
äußerlich unterscheidbar gemacht.
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Auf der Zeichnung ist eine nach dem Verfahren nach der Erfindung
hergestellte Brennunterlage in vergrößertem Maßstabe beispielsweise dargestellt.
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In der Figur bezeichnet I den aus Kernmasse hergestellten Modellstumpf,
2 die Stufe und 3 die auf den Kern aufgetragene, diesen und die noch zu erzeugende
Porzellanmantelkrone voneinander trenende Zwischenschicht.
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Durch die Anwendung der Zwischenschicht wird erreicht, daß zwischen
der unmittelbar über dieser Schicht erzeugten Porzellankrone und dem natürlichen
Zahnstumpf nach Entfernung der Kern- und Schichtmasse ein Hohlraum von gerade derjenigen
Weite verbleibt, wie er für die Aufzementierung der Krone auf den natürlichen Zahnstumpf
erforderlich ist.
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Die Herstellung einer Brennunterlage nach dem Verfahren gemäß der
Erfindung geht wie folgt vor sich: Die Stumpfpräparation im munde des Patienten
geschieht in üblicher Weise mit Kerr- oder Xantygenmasse im Kupferring. Der Orientierungsabdruck
darüber wird möglichst mit abkochbarer Abdruckmasse hergestellt, wobei es vorteilhaft
ist, die ersten Male zwei Abdrücke zu uebmen, um im Falle einer späteren Unachtsamkeit
den Patienten nicht wiederholt in Anspruch nehmen zu müssen. Man kann sich aber
auch, wenn man den Kerr- oder Xantygenabdruck wie in der bisher üblichen Art mit
Modellzement präpariert, von diesem wieder einen Kupferringabdruck und Orientierungsabdruck
nehmen und somit ein Arbeitsmodell verschaffen. Auf dem Ausgangsmodell kann dann
die fertige Krone später auf Stufensitz geprüft werden, weil man eben den beim Abnehmen
der Krone zerstörten Stumpf (Kern) des Arbeitsmodells nicht mehr zur Verfügung hat.
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Silan hat also nunmehr den Abdruck für das sogenannte Arbeitsmodell
vor sich, so daß zunächst nun das Kernmodell (Stumpfmodell) hergestellt werden kann.
Zu diesem Zweck wird der Kupferringabdruck mit dickbreiig angerührter Kernmasse
ausgestopft und aufgebaut. Das Anrühren erfolgt mit abgestandenem Leitungswasser,
wobei so wenig wie möglich Wasser zu nehmen ist, da -jedes bißchen zuviel an Wasser
sich später in Schrumpfung also Stumpfverkleinerung, auszuwirken vermag; außerdem
wird unnötig Brüchigkeitsgefahr verursacht. Der angefertigte
Kern
(Stumpf) kann nach einer Viertelstunde beschnitten und distal und mesial mit einer
Rille versehen werden. Die Kanten des Kernes (Stumpfes) rundet man nach dem Kupferring
zu, damit sie nicht überhängen, etwas ab; man bekonimt dann später beim Entfernen
aus dem Modell keine Schwierigkeiten. Der Stumpf (Kern) wird nunmehr mit einer hauchdünnen
Blauwachssohicht überzogen, um Entfernungsschwierigkeiten vollends auszuschließen;
bei hauchdünner Auftragung ist der späteren Orientierung kein Abbruch getan.
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Der Glesamtabdruck wird in der üblichen Weise isoliert und mit Gips
oder Moldiano ausgegossen, nach dem Hartwerden abgekocht und dann vorsichtig der
Kupferring, der noch etwas in Gips steckt, ringsherum freigelegt und noch in heißem
Zustand abgehoben. Die Xantygenmasse läßt sich leicht vom Kern entfernen; sollte
sie trotzdem zu früh hart werden, kann man das Modell wiederholt in heißes Wasser
tauchen, ohne dem Kern zu schaden. Man sägt nun mit der Laubsäge distal und mesial-
den Kern, wobei zu beachten ist, daß die Stufe nicht verletzt wird, etwas ein, um
etwaige überstehende Ränder des Hartmodelis zu beseiticren. Dann bohrt man mit einem
alten Rosenbohrer (ungefähr Nr. 8) von rückwärts an und dringt vor bis zum Kernmodell;
man kann beobachten, daß sich dasselbe, sobald der Bohrer bei ihm angelangt ist,
herauszuheben beginnt.
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Nunmehr wird die Zwischenschichtmasse aufgetragen, zu welchem Zwecke
der Kern zunächst in ein Haltegerät gespannt wird.
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Dann bringt man eine kleine Menge Zwischenschichtmasse in ein Schälchen,
gibt einige Tropfen Wasser (abgestandenes Leitungswasser) zu, ohne aber zu verrühren,
und trägt mit einem spitzen Haarpinsel eine etwa 0,5 mm starke Schicht auf den Kern.
Diese Schicht darf nur den inneren Rand der Stufe bedecken und auf keinen Fall bis
auf den Außenrand vorgetragen werden, da sonst die spätere Krone an dieser Stelle
nicht abschließt. Damit man die Orientierung nicht verliert, pinselt man erst eine
Kernhälfte fertig und legt dann die zweite entsprechend nach. Dabei wird vorteilhaft
derart vorgegangen, daß die Stärke der Schicht nach oben, also entgegengesetzt der
Stufe, leicht zunimmt.
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Durch die erfindungsgemäß vorgesehene, zweckmäßig rote Farbe der
Schichtmasse lassen sich etwa aus Versehen am Außenrand der Stufe aufgetragene Teilchen
leicht erkennen und mit dem feuchten Pinsel entfernen, ohne jedoch die Stufe zu
beschädigen.
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Unebenheiten sind beim Auftragen der Schichtmasse auszugleichen, da
sich dieselben sonst im Inneren der Krone umgekehrt wiedergeben. Der so mit der
Schichtmasse behandelte Stumpf wird nun aus dem Haltegerät entfernt und kann ½ stunde
trocknen.