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Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Bier mit Aluminiumsilikat
vom Typus des Montmorillonitc Das Patent 682 788 hat die Verwendung von Aluminiumsilä#-,aten
von der Art des Montmorillonits, zur Behandlung von Würze oder Bier durch einfachen
Zusatz :oder Filtration von Flüssigkeiten über diese Stoffe, zum Gegenstand. Das
Patent 679 765 betrifft die Behandlung von Abfallbier des Brauereibetriebes nach
der Art des Rest- und Abpreßbieres mit Aluminiumsilikaten der gleichen Art zwecks
Gewinnung eines trinkbaren, lagerbeständigen Bieres.
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Bei der praktischen Durchführung dieses belmnnten Verfahrens ergeben
sich insofern gewisse Schwierigkeiten, als -die Aluminiumsilikate vom Typus des
Montm-arillo:nits, insbesondere aber der Bentanit,eine sehr beträchtliche Quellfähigkeit
besitzen und@nfolgedessen zur Klummpenbildung neigen, so daß die Verteilung im Bier
Schwierigkeiten bereitet und das Adsorptio.nsmittel nicht vollständig ausgenutzt
werden kann. Bei der Behandlung andersartiger Flüssigkeiten mit Klärm i itt eln
oder Bentonit isst :es bekannt, dieses Zusatzmittel zunächst mit :einem Anteilmenge
der zu behandelnden Flüssigkeit zu vermischen und nach genügender Quellung der Hauptflüssigkeitsmenge
zuzuführen. Diese Maßnahme ,allein führt jedoch b;ei der Behandlung von Bier noch
nicht zu befriedigenden Ergebnissem, denn hier ist die große Schaumfähigkeit des
Bieres für die Erreichung einer gleichmäßigen Aufquellung sehr hinderlich. In dem
Augenblick, in dem das quellfähige Aluminiumsilikat in das Bier hineinfällt, läßt
jedes Teilchen Gasblasen entstehen, die nach oben steigen und eine große Schaummenge
entwickeln. Dieser Schauar ist dann für dass Einbringen weiterer Mengen des Aluminiumsilikates
hinderlich. Es entstehen Zusammenballungen zu Klumpen, die: erst nach Zusammenfallen
des Schaumes oder jedenfalls erst nach einiger Zeit in das Bier hineingelangen.
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Die Aufgabe, eine :gleichmäßige Suspension von Aluminiumsilikaten
der hier in Betracht kommenden Art in Bier trotz dessen großer Schaumfähigkeit in
einfacher Weise zu, erreichen, wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der
mit dem Aluminiumsilikat zu vermengende BirTanteil vorher von Kohlensäure und Schaum
befreit oder aber die Einstreuung des Aluminiumsilikates unter Gegendruck
vorgenommen
wird, worauf nach dem Aufquellen die Mischung durchgerührt und in die Hauptmenge
des zti behandelnden Bieres eingeführt wird.
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Die Arbeitsweise: bei der das Aluminiumsilikat unter Gegendruck in
das Bier eingestreut wird, ist insofern einfacher durchzuführen, als die vorherige
Befreiung dies Bieres von Kohlensäure fortfällt. Bekanntlich. findet keine Kohlensäu.reenthi:tidü-ng
aus dem Bier statt, wenn dieses unter menügendeni Gegendruck gehalten wird. Die
Zuführung des Bento-nits in das geschlossene Gefäß mit dem Bier erfolgt bei dieser
Ausführungsfarm mit Hilfe einer Schleuse, die das Adsorptionsmi.ttel zunächst unter
gewöhnlichem Druck aufnimmt und darauf unter den gleichen Druck wie das mit dem
Bier beschickte Mischgefäß gesetzt wird. Durch Herstellung der Verbindung zwischen
Schleuse und Mischgefäß wird dann das Adsorptionsmittel ehigestreut und im Bier
quellen -gelassen.
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Die Zugabe der Bentonit- oder Bleicherdenaufquellu g kann auf zwei
verschiedenen Wegen erfolgen. Man kann die Ge samtmenge des Bieres in ein leeres
Lagergefäß pressen und gleichzeitig die Aufquellung mittels einer geeigneten Vorrichtung
in gleichmäßiger Verteilung einführen. Statt dessen kann aber auch die Aufquellung
oder Suspension unmittelbar in das im Lagergefäß befindliche Bier eingepreßt werden.
Die Einführung erfolgt in diesem Fallee so: dicht wie möglich unter der Oberfläche
des Bieres, und zwar unter möglichst hohem Einpr eßdruck, damit die Aufschlämmung
sich gut mit den Oberflächenbi.erschichten mischt. Die so in dein Oberflächenschichten
verteilte Aufschlämmung sinkt allmählich zu Boden und gelangt dabei auf alle Schichten
zur Einwirkung. Dies ist insofern wichtig, als das Bier in dem Lagerfaß nicht durchgerührt
werden kann.
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Die Menge des Adsorptionsmittels kann infolge der Vorbehandlung gemäß
der Erfindung sehr niedrig gehalten werden. So genügt im allgemeinen .ein Zusatz
von o,o3 0,'o des zu behandelnden Bieres an Bentont, um dass Bier beständig gegen
Kältetrübungen zu machen. Sofern :es pasteurisiert werden soll, empfiehlt sich ein
Zusatz von etwa o, i °/o. Für Abpreßbiere sind im allgemeinen etwas größere Mengen
zu verwenden.
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Es empfiehlt sich, die Behandlung mit ausgegorenen Bieren etwa i bis
2 Wochen vor dem Abfiltrieren vorzunehmen.
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Eine zur Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung bevorzugte
Vorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt.
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Zur Herstellung - der Aufschlämmung dient ein stelien.der, mit einem
Schauglas versehener, geschlossener Zyrlind er 7, reit dem eine Einsclilettsttngskaminer
2 zur Aufnahme des Adsorptionsmittels über eine durch dei Hahn 6 absperrbare Leitung
verbunden ist. Auf der Oberseite der Kammer 2 und des _'7%-linders ; Befinden sich
Hähne 3 und 3', d'i(, durch einen Schlauch oder eine Rohr-Ieittui- miteinander verbunden
werden können. `Auf)erdem ist an der Einschleusungskammer eine durch eine aufschraubbare
Kappe i verschließbare Einfüllöifnung vorhanden. Am unteren Ende des \lischbeliälters
befindet sich die durch den Hahn io absperrbare Auslaufleitung 5. Ferner ist der
Behälter 7 mit einem Rübruverk 4. ausgeriistet, das von einem Antrieb 9 aus über
das Kegelräderpaar 8, beispielsweise mit einer Umdrehungszahl von i5oL`Jmin, angetrieben
werden ka,nri.
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Das Gefäß wird zunächst mittels Kohlensäurc o. dgl. urfiter einem
Druck von beispielsweise i bis 2 Atrir. gesetzt, der das Entweichen von Kohlensäure
verhindert. Dann wird durch den Stutzen 5 das Bier von unten in das Gefäß gedrückt,
das infolge des starken Gegendruckes- mit völlig schaumfreier Oberfläche einläuft.
Der Hahn 5 wird dann geschlossen, und in die Kammer 2 wird das Adsorptionsmittel
eingebracht, während der Hahn 6 geschlossen ist. Dann wird die Kammer 2 durch Aufschrauben
der Kappe i gasdicht verschlossen und mittels des Hahnes 3 unter den gleichen Druck
wie das Gefäß gesetzt, was am einfachsten dadurch geschieht, daß der Hahn 3 mit
dem Hahn 3' durch einen Schlauch o,. d,-,1. verbunden wird und die beiden Hähne
geöffnet werden. Wenn dann der Hahn 6, der zweckmäßig eine möglichst weite Bohrung
besitzt, geöffnet wird, so rieselt das Adsorptio:nsmittel über das im Gefäß befindliche
Bier. Die Einlaufgeschwindigkeit läßt sich durch den Hahn 6 oeler eine eingebaute
Düse in der gewünschten Weise regeln. Nachdem das Adsarptionsmittel eingestreut
ist, läßt man es :etw 2 bis 3 Stunden quellen. Dann wird dass Rühiiverk .i in Be-I
gesetzt und das Ganze etwa 5 Mi-- w e- U ii#- I nuten durchgerührt. Die fertige
Aufschl:immung drückt man schließlich durch den Auslauf 5 nach Öffnung des Hahnes
io in das zu behandelnde Bier. Bevor das Mischgefäß entleert wird, rührt man zweckmäßig
nochmals ttm. Ausführungsbeispiel Zur Getvinnung eines kältebeständigen Bieres werden
auf roo 1 etwa 3o g Bentoinit benutzt. Die Behandlung erfolgt im L agerkeller etwa
ioTage vor der Filtration. Sollen z. B. 5ooo 1 Bier behandelt werden, so werden
i5oog Bentonit in 18 bis 221 Bier, das frei von Kohlensäure und eisgekühlt ist,
gequollen.
Die Entfernung der Kohlensäure kann durch starkes Rühren
erfolgen. Die nach dem Quellen und Aufrühren des Bentoinitserhaltene Suspension
wird zu der Hauptmenge de!s Bieres gegeben.
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Statt von Kohlensäure und Schaum b,-freites Bier zu benutzen, kann
auch in der iin vorstehenden geschilderten Vorrichtung mit den gleichen Mengen normalen
Bieres gearbeitet werden. Die abgewogene B-entonitmenge wird dann in die Einschle.usLingskammer
2 gegeben Lind dass Bier in den Behälter 7 eingedrückt, worauf die Aufqulclliin,-i.n
der geschilderten Weise erfolgt.
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Die angegebene Bentoinitmen,ge stellt einen Mittelwert dar. Sie kann
herabgesetzt werden, wenn das Bier lange und kalt gelagert worden ist. Eine Erhöhung
ist nur bei ungünstigen Lagerungsbedingungen erforderlich, z. B. bei uugewöhnlich,hoher
Temperatur der Lagerräiune oder ungewöhnlich kurzer Lagerdauer. Gegebenenfalls kann
auch die geeignete Menge durch einen Vorversuch -ermittelt werden.