DE734243C - Verfahren zur Herstellung von beispielsweise mit Farbstoffen von Typus der Metachromfarbstoffe walkecht faerbbaren Kunstfasern aus regenerierter Cellulose - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von beispielsweise mit Farbstoffen von Typus der Metachromfarbstoffe walkecht faerbbaren Kunstfasern aus regenerierter CelluloseInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung von beispielsweise mit Farbstoffen vom Typus der Metachromfarbstoffe walkecht färbbaren Kunstfasern aus regenerierter Cellulose Bei Verwendung von Kunstfasern jeglicher Art zur Beimischung zu Wolle, insbesondere bei Waren, für die besondere Tragechtheit gefordert wird, z. B. Lieferungstuche und Herrenstoffe, machen die färberischen Eigenschaften der Kunstfasern bisher große Sdhwie: rigkeiten, da das färberische Verhalten der üblichen Kunstfasern stark von dem der Wollfaser .abweicht. Besonders wenn Ansprüche an die Echtheitseigenschaften des Materials gestellt werden, war man bisher gezwungen, die beiden Faserarten durch getrennte Färbemethoden zu färben, oder man hatte bei gewissen anderen Färbemethoden den Nachteil, daß die Färbebäder nicht völlig erschöpft werden konnten, d. h. ein Verlust an Farbstoff auftrat.
- Es sind zwar schon die verschiedensten Vorschläge gemacht worden, Kunstfasern mit N-haltigen Verbindungen, z. B. Eiweißverbindungen, die mit sauren Farbstoffen zu reagieren vermögen, zu behandeln oder sie den Fasern einzuverleiben. Es hat sich jedoch gezeigt, daß solche Fasern entweder nur schwach anfärbbar sind, vor allem schwächer als Wolle, mit :der sie zusammen gefärbtwur-,den, oder daß sie bei den üblichen Wollfärbernethoden während des Färbens bei höherer Temperatur oder insbesondere beim Walkprozeß den aufgenommenen Farbstoff wieder an die mitgefärbte Wolle abgeben. Dies letztere tritt besonders dann leicht auf, wenn die Fasern erst nachträglich mit Stickstoffverbindungen behandelt werden.
- Es wurde nun ein Verfahren gefunden, welches es ermöglicht, Mischgewebe aus Kunstfasern und Wolle im Einbädverfahren gleichmäßig und walkecht zu färben. Dieses Verfahren besteht darin, daß man einmal insbesondere Farbstoffe von der Art der sog. Metachromfarbstoffe zum Färben verwendet, d. h. Farbstoffe, die man in einem Bad unter Verwendung der Metachromheize (Ammoniumbichromat) gleichzeitig färben und chromieren kann. und andererseits bei der Herstellung der Kunstfaser diese in Gegenwart von Verbindungen, die mit den Farbstoffen der oben zuletzt genannten Art im @ neutralen Bade in Gegenwart der Chrombeize ohne Säurezusatz kochbeständige Verbindungen zu bilden vermögen, entstehen läßt. Solche Verbindungen sind die Kondensationsprodukte von Chlörhartparaffin und Polyäthylendiamin, die man der Spinnlösung zusetzen oder während der Spinnlösungs- oder Faserherstellung entstehen lassen kann.
- Bei der Verwendung von Viscos@ekunstfaser wählt man vorteilhaft seine Viscosekunstseide, die in ihren Eigenschaften der Kupferkunstseide ähnlich ist. Es ist zweckmäßig, der Kunstfaser noch durch eine Behandlung mit wasserverdrängenden Mitteln gemäß dem Verfahren der österreichischen Patentschrift, 142879 wollähnliche Eigenschaften zu werleihen. In manchen Fällen empfiehlt es sich auch, die Faser vor dem Färben einer inigung unter Verwendung von Redukmitteln, wie Hydrosulfit, zu unterziehen. Beispiel i Einer Viscose niedrigen Reifegrades werden 3()/o ihres Gewichtes, bezogen auf den Cellulosegehalt, einer Base zugesetzt, die gemäß Patent 672 710 .durch Kondensation von Trichlorhartparaffin mit Polyäthylendiaminen erhalten wird. Sodann wird die Viscose versponnen, abgesäuert, gewaschen, zwecks Reinigung mit heißem Hydrosulfitbad behandelt, nochmals gewaschen und schließlich einer Nachbehandlung mit Alkohol unterworfen. Die Faser zeigt ein stark wollähnliches Aussehen.
- Ein Mischgewebe aus der so hergestellten Faser und Wolle läßt sich beispielsweise mit Metachrombrilläntblau 8 RL (S c h u 1 t z, Farbstofftabellen, 7. Auflage [1934], Ergänzungsband I, S. i i i) gleichmäßig und walk:echt färben. Beispiel 2 Einer Viscose des üblichen Reifegrades setzt man 2% einer Base, wie unter Beispiel i genannt, zu und verspinnt die Viscose in üblicher Weise. Das gewaschene Produkt wird bei 50° mit einer i %igen Wasserstoffsuperoxydlösung behandelt, wodurch, selbst wenn eine ziemlich gefärbte Base verwendet wurde, ein helles Fasermaterial erzielt -werden kann. Das fertige Fasermaterial färbt sich in Gegenwart von Wolle nach dem bekannten 1VIetachromfärbeverfahren, z. B. mit Metachromolivbraun G (S c h u 1 t z, Farbstofftabellen, 7. Aufl., Nr. 142) oder Metachrombraun 6 G (a. a. O., 1I. Band, S. i46), intensiv und volltändig walkecht an.
- Beispiel 3 Eine" Kupferammoniakcellulosespinnlösung, wie sie üblicherweise zum Erspinnen von Kupferkunstseide verwendet wird, wird in einem gut wirkenden Rührwerk mit 2()/o, bezogen auf den Cellulosegehalt der Lösung, einer Base, wie in Beispiel i genannt, versetzt, kurz entlüftet und im Spinntrichter nach bekannter Weise in Wasser versponnen, abgesäuert, geschnitten und wie üblich fertiggemacht.
- Erforderlichenfalls wird dem Nachbehandlungsgang eine Wasserstoftsuperotydbehandlung eingefügt.
- Das auf diese Weise erhaltene Material läßt sich in gleicher Weise wie das der Beispiele i und 2 recht gut walkecht färben. So liefern beispielsweise Chromoxanreinblau B (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Aufl. [193411, Ergänzungsband I, Teil 11, S. 59/6o), nach dem Metachromverfahren gefärbt, und Anthracenchromrot G (Schultz, Farbstofftabellen, 7.Aufl. [1931], Bd. i, S. 137), nachchromiert, praktisch gleich gut walkechte Färbungen wie die mitgefärbte Wolle.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von beispielsweise mit -Farbstoffen vom Typus der Metachromfarbstoff-e walkecht färbbaren Kunstfasern aus regenerierter Cellulose, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Viscose oder eine Kupferoxydammoniakcelluloselösung verwendet, die gemäß dem Patent 67271o hergestellte Kondensationsprodukte von Chlorhartparaffin und Polyäthylendiamin enthält.
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