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Einrichtung zum Grob- und Feinverstellen von Trimmkanten in Flugzeugen
Die bekannten, von Hand betätigten Trimmeinrichtungen mit Feineinstellung lassen
nur eine bestimmte Verstellgeschwindigkeit zu. Dies ist besonders dann sehr nachteilig,
_ wenn eine sehr schnelle Verstellung der Trimmkante zum Aufrechterhalten der normalen
Fluglage äußerst wichtig ist: Blei Ausfall eines Triebwerkes mehrmotoriger Flugzeuge,
bei Ausfall einer Landeklappe oder beim Zurückverschwenken einer der beiden Landeklappen
infolge Überlast, bei unvorhergesehenen Einbeinlandungen und bei dem Abwurf von
Lasten, aus fliegenden Flugzeugen. Ist andererseits jedoch nur eine Grobverstellung
der Trimmung vorhanden, die den vorerwähnten Fällen gerecht wird, so ist wiederum
die Feinaustrimmung eines Flugzeuges sehr schwierig.
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Bei Flugzeugen ist daher eine Verstelleinrichtung erwünscht, mit der
die Trimmkante fein und grob verstellt werden kann. Nun sind bei Visiereinrichtungen
von Waffen bereits Vorrichtungen zum Fein- und- Grobverstellen bekannt, bei denen
mit Hilfe eines mit einer Abrollfläche in lösbarer Verbindung stehenden und einer
Hetnxnvorrichtung versehenen Verstellgriffes das Visier verstellt wird. Dort bewirkt
der Verstellgriff die Feinverstellung durch sein Abrollen an der Abrollfläche, und
die Grobverstellung wird nach Lösen des Eingriffes von der Abrollfläche durch Verschieben
des Handgriffs :erreicht. Die Erfindung besteht in der Verwendung dieser bei Visiereinrichtungen
bekanntgewordenen Verstelleinri.chtung für Trimmkanten:.
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Die Abrollfläche wird in bekannter Weise durch eine verzahnte Schiene
gebildet, mit der der Verstellgriff mittels eines Ritzels in Eingriff steht. Dieser
Eingriff kann erfindungsgemäß durch Verschieben des Handgriffes quer zur Abrollfläche
entgegen der Wirkung einer den Verstellgriff meine Hemmvorrichtung drückenden Feder
gelöst werden. Die Abrollfläche und Hemmvorrichtung können aber auch durch eine
Schrägfläche und ein mit dem Verstellgriff verbundenes kegeliges Reibrad gebildet
werden.
In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt.
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Abb. i zeigt die Verstelleinrichtung im Längsschnitt.
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:Mbb. 2 zeigt einen Schnitt nach Linie II-II der Abb. i. In Abb.3
ist ein der Abb.2 entsprechender Schnitt des zweiten Ausführungsbeispiels dargestellt.
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Bei dem in Abb. i und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die
Führungsschiene i mit einer Längsleiste mit Längsverzahnung 2 versehen, die durch
Schrauben 3 o. dgl. an der Schiene befestigt ist. In der Führungsschiene ist ein
Schieber 4. gleitend angeordnet, dessen Betätigung durch einen als Drehknopf 5 ausgebildeten
Bedienungshebel erfolgt. Der Drehknopf ist mit einem Zapfen 6 versehen, an dessen
freiem Ende ein Zahnrad; fest angeschlossen ist, das unter dem Druck einer Feder
8 mit der Längsverzahnung 2 der Führungsschiene in Eingriff steht. Der Drehhnopf
mit seinem Zahnrad ist in dem Schieber drehbar und entgegen dem Druck der Feder
8 senkrecht zur Zahnradebene verschiebbar in dem Schieber :1 gelagert. Außerdem
ist in dem Schieber .1 eine konische Bohrung 9 vorgesehen, in welche ein die Verlängerung
der Zahnradachse bildender konischer Zapfen io eingreift. -Der Schieber .1 ist mit
einer Anschlußöse i i versehen:, an welche in an sich bekannter Weise über Gestänge
o. dgl. die Höhenrudertrimmkante angeschlossen ist.
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Die Feinverstellung der Höhenrudertrimmkante, beispielsweise bei Fluglagenänderung
in Normalflug, erfolgt bei der erfindungsgem _ßen Einrichtung folgendermaßen. Durch
a t' Drehen des Knopfes 5 in der für die. Verstellung erforderlichen Richtung bewegt
sich das Zahnrad längs der in der Führungsschiene angeordneten Nerzahnung und bewegt
dadurch den Schieber langsam in die erforderliche Stellung. Die hemmende Wirkung
des unter Federdruck stehenden ko:nischen Zapfens i o in der entsprechenden Bohrung
des Schiebers .1 he@virkt, daß der Flugzeugführer den Schieber in jeder beliebigen
Stellung stehenlassen oder einstellen kann, ohne Gefahr zu laufen, daß durch Erschütterung
oder sonstige Einflüssen eine selbsttätige Verstellung der Schieber erfolgt.
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Will der Flugzeugführer eine schnelle oder grobe Verstellung der Höh
:enrudertrimmkante, beispielsweise bei Landungen. Starts oder plötzlicher Gewichtsabnahme
erzielen, so zieht er den Drehknopf 5, Abb. 2 betrachtet, entgegen dem Druck der
Feder 8 nach unten. Dadurch wird das Zahnrad ,^ außer Eingriff mit der Zahnstange
2 der Führungsschiene gebracht. Nunmehr kann er den Schieber ruckartig über den
ganzen Bereich der Führungsschiene verstellen. Nach dem `'erstellvorgang rastet
das Zahnrad 7 unter der Einwirkung seiner Feder 8 wieder in die Zahnstange :ein
und bewirkt damit gleichzeitig die Hemmung des Einstellschiebers.
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Bei der in Abb.3 dargestellten Ausführungsforin ist an Stelle der
Längsverzahnung 2 eine Längsleiste 12 mit einer Schrägfläche 13 in der Führungsschiene
angeordnet. Desgleichen ist in dem Schieber an Stelle des Zahnrades ; ein mit einer
konischen Mantelfläche versehenes Reibrad 14 getreten, das unter dem, Druck der
Feder 8 mit der Schrägfläche 13 der Längsleiste 12 kraftschlüssig verbunden
ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel kann der konische Zapfen i o Und die entsprechende
Bohrung 9 des Schiebers in Wegfall kommen, da das Reibrad i* selbst durch seine
kraftschlüssige Verbindung mit der Schrägfläche 13 der Längsleiste 12 Hemmend wirkt.
Im übrigen erfolgt die Fein-und Grobverstellung des Bauteiles bei diesem Ausführungsbeispiel
in der gleichen Weise wie bereits vorstehend beschrieben.