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Zeichenschablone zum Ziehen von Schrifthilfslinien und Schraffuren
Es sind Zeichenschablonen zum Ziehen von Schrifthilfslinien und Schraffuren bekannt,
bei denen der Linienzieher, also ein Bleistift oder eine Reißfeder, mit der Spitze
in eine in der Schablone vorgesehene kleine Öffnung eingesetzt werden kann, um durch
Entlangbewegen der Schablone an einer artsfesten Unterlage, z. B. Reißschiene, eine
Linie zu ziehen. Bei einem bekannten Liniiergerät dieser Art sind die Ausnehmungen
kreisförmig. Die kreisförmigen Ausnehrhungen dürfen natürlich im Interesse genauer
Führung des Linienziehers nur sehr klein sein. Das nötigt dazu, stets einen sehr
scharf gespitzten Bleistift zu verwenden. je schärfer aber die Spitze ist, um so
schneller nutzt sie sich ab, so daF der Benutzer der bekannten Schablone sehr viel
Zeit darauf verwenden muF, dauernd den Bleistift ganz spitz zu halten. Ein weiterer
Nachteil ist aber dabei der, daß eine sehr scharfe Spitze auch in der sehr kleinen
kreisförmigen Öffnung reichlich Spiel hat, so daB die Genauigkeit. in der Linienführung
darunter leidet. Verwendet man aber einen weniger scharfen Bleistift, so wird der
Linienzug oft unterbrochen, weil der Bleistift aufhört, die Papierebene zu berühren.
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Zw ei weitere sehr erhebliche Nachteile haften dem bekannten Liniiergerät
an: Der vielfach auf dem Zeichenbrett benutzte, flach angespitzte Bleistift kann
überhaupt nicht verwendet werden, weil die Öffnungen dazu zu klein sind, und der
weitere Nachteil ist der, daß aus dem gleichen Grunde auch eine Ziehfeder" nicht
in Anwendung gebracht werden kann.
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Um diese Nachteile zu vermeiden, kommt es wesentlich auf die Gestalt
der erwähnten Ausnehmungen an. In Erkenntnis einiger der erwähnten Nachteile ist
zwar auch eine Schraffiervorrichtung bekannt, deren in der Schablone vorgesehene
Öffnungen nach rechts hin, also in der Richtung der zu ziehenden Linie, zugespitzt
sind. Die Öffnungen sind etwa eiförmig gestaltet, wobei die Spitze der eiförmigen
Öffnung durch Rundungen beiderseits
begrenzt wird. Eine solche
Öffnung ist völlig ungeeignet, um den jetzt vorzugsweise benutzten. flach gespitzten
Bleistift zu verwenden, denn die Spitze würde in diesem Falle nicht eine scharfe
Linie, sondern einen unbrauchbaren dicken Strich ziehen.
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In jedem Falle sind bei den bekannten Geräten nur äußerst kleine Löcher
verwendbar, und um nicht allzu oft den Bleistift nachspitzen zu müssen, ist bei
einem der bekannten Vorschläge zu dein Behelf gegriffen, die kleinen Öffnungen von
der Einführungsseite der Bleistiftspitze aus konisch zu erweitern. Diese konische
Erweiterung dient nicht nur zur Erleichterung der Einführung der Bleistiftspitze,
sondern sie ermöglicht, dieselbe Spitze etwas länger zu benutzen; sie verkompliziert
aber die Herstellung.
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Alle oben gerügten Nachteile werden durch die Erfindung vermieden,
und zwar kennzeichnet sich die erfindungsgemäße Schablone dadurch, daß sie mehrere
übereinander angeordnete spitzwinklige Einschnitte aufweist. .deren untere Begrenzungskanten
der Grundlinie der Zeichenschablone parallel verlaufen. llan hat äuf diese Weise
den bedeutenden Vorteil, einerseits verhältnismäßig große öffnungen verwenden zu
können, die aber andererseits ermöglichen. den Linienzieher stets in unverrückbarer
Lage in der Spitze der Einschnitte zu halten, wobei außerdem die Verwendung eines
flach angespitzten Bleistiftes oder auch einer Ziehfeder ermöglicht ist und der
Bleistift oder die Ziehfeder in Anlage an der waagerechten Begrenzungskante des
Einschnittes eine scharfe Linie liefern.
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Die winkligen Einschnitte können nicht nur im Innern der Schablone,
sondern auch an deren Rändern vorgesehen werden. Mit den Einschnitten kann man auch
Schraffuren in verschiedenen Linienabständen vornehmen.
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Insbesondere wird erfindungsgemäß in der Weise von dem Gedanken der
Verwendung winklig begrenzter Einschnitte Gebrauch gemacht, daß mit ihnen Hilfslinien
für eine bestimmte Normschriftgröße gezogen «-erden.
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Hierbei'kann erfindungsgemäß die Anordnung so getroffen werden, daß
jede Ausnehmung Einschnitte zum Ziehen der Hilfslinien für mehrere Normschriftgrößen
aufweist.
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Zur Erfindung gehört auch der Vorschlag, wenigstens eine Ausnehmung
vorzusehen, die auf der den winkligen Einschnitten gegenüberliegenden Seite eine
z. B. unter 75° geneigte Begrenzung aufweist.
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Um den gewünschten Zeilenabstand festzulegen, sind erfindungsgemäß
oberhalb der zum Ziehen der Hilfslinien verschiedener Normschriftgrößen dienenden
Ausnehmungen waagerechte Strichte in der Schablone vorgesehen, die gegebenenfalls
nur für den mittleren und aus Gründen der Raumersparnis gegebenenfalls für den mittleren
und kleineren Zeilenabstand vorgesehen sind, wobei der große Zeilenabstand ' durch
Aneinandersetzen der beiden vorerwähnten Abstände festgelegt werden kann.
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Die Erfindung kann auch Anwendung finden an einer Einzelschablone,
und zwar ein-oder beidseitig, wobei die Einzelschablone durch einen Schablonenhalter
gehalten werden kann. Indem erfindungsgemäß die Einzelschablone parallelogrammförmig
gestaltet ist, wobei die gegenüberliegenden kleinen Winkel 75° betragen, kann die
Einzelschablone einfach durch Drehung um i8o° je nach Bedarf auf der einen oder
anderen Seite benutzt werden.
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Die Zeichnung veranschaulicht den Gegenstand der Erfindung, und zwar
zeigt die Abb. t ein Ausführungsbeispiel, bei dem die obenerwähnten winklig , begrenzten
Ausnehmungen sowohl im Schabloneninnern als auch an den Außenkanten anzutreffen
sind.
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Die Außenkanten a, b, c zeigen die winkligen Einschnitte in
solcher Anordnung, daß damit Schraffurlinien in verschiedenen Abständen gezogen
werden können. Gegebenenfalls könnte auch die vierte Begrenzungskante solche Einschnitte
zeigen. Auch die im Schabloneninnern vorgesehene Ausnehmung cl dient dazu, Schraffurlinien
zu ziehen. Wie ersichtlich, liegen die waagerechten Begrenzungskanten der winkligen
Einschnitte der Ausnehmung d gerade zwischen den winkligen Einschnitten an der Außenkante
a, so daß man beispielsweise nur bei Benutzung der Außenkante Linien im Abstand
von 5 mm und bei gleichzeitiger Benutzung der Einschnitte der Ausnehmung d Schraffurlinien
im Abstand von 2,5 mm ziehen kann.
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Die Ausnehmung e kennzeichnet sich dadurch; daß die linksseitige Begrenzung
eine Neigung von 75° besitzt, so daß die Schriftrichtung durch Entlangziehen an
dieser Begrenzung auf dem .Zeichenblatt gezeichnet werden kann.
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Die Ausnehmung f ermöglicht es, die Hilfslinien für die Schriften
zu ziehen, bei denen man die Buchstabengröße für die kleinen und großen Buchstaben
festlegen will, wie dies beispielsweise bei der Blockschrift allgemein üblich ist.
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Da die Blockschriften sehr viel und in verschiedenster Buchstabengröße
angewandt werden, so empfiehlt es sich, auf einer besonderen Schablone, wie sie
in Abb.2 dargestellt ist, eine Vielheit solcher Ausnehmungen anzubringen. Bei dem
dargestellten Beispiel sind die gezeigten sieben Ausnehmungen g zum Ziehen der Hilfslinien
von 1q. verschiedenen Schrifthöhen benutzbar. Am Rand, neben den
Ausnehmungen,
sind die einzelnen Buchstabengrößen jeweilig in den oberen Zahlen der Zahlenpaare
vermerkt, während die Barunterstehenden Zahlen oder Zeichen die dabei zu verwendende
Federgröße und Strichstärke angibt. Die Buchstaben z bedeuten, daß eine Zeichenfeder
bei diesen kleinen Schriftgrößen von 2 mm, 2,5 mm und 3 mm zu verwenden ist.
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Um, wie schon erwähnt, mit den sieben Ausnehmungen g 1q. verschiedene
Schriftgrößen herstellen zu können, ist die Anordnung derart, daß mit jeder Ausnehmung
g zwei verschiedene' Schriftgrößen erzeugt werden können; z. B. dient für die Schriftgrößen
.l. und 2o die von links vierte Ausnehmung g, und die jeweilig erforderlichen drei
Linien werden für die Schriftgrößen q. durch den untersten Winkeleinschnitt; durch
das benachbarte kleine Dreieck und durch den von unten . zweiten Winkeleinschnitt
hergestellt, während die drei Linien für die Schriftgröße 2o wiederum durch den
untersten Winkeleinschnitt und durch den -von unten dritten und vierten Winkeleinschnitt
gezogen werden können. Es dient also jewilig der gleiche unterste Winkeleinschnitt
für zwei Schriftgrößen. Die kleinen Dreiecke rechts neben den Ausnehmungen der Abb.
2 sind vorgesehen, weil die Anbringung in der Ausneh-_ mung g wegen der engen Nachbarschaft
des nächsten Einschnittes nicht durchführbar wäre. Aus dem gleichen Grunde sind
die untersten Winkeleinschnitte der Ausnehmungen g für die Schriftgrößen 2 mm und
2,5 mm nach links abgesetzt.
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Die Einschnitte werden zweckmäßig bei allen Ausnehmungen g wechselständig
angeordnet, d. h. abwechselnd an der, rechten und linken Begrenzungskante der Ausnehmung.
Auf diese Weise erspart man es sich, nach einer Strichziehung die Schablone im Leerlauf
zurückzuziehen, da auf diese Weise auch die Zurückbewegung zum Ziehen einer weiteren
Hilfslinie e benutzt werden kann.
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Die Linien 7z ergeben den jeweiligen mittleren Zeilenabstand, gegebenenfalls
könnte auch der kleine Zeilenabstand und auch der große Zeilenabstand vermerkt sein.
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Die Abb. 3 zeigt die Anwendung der Erfindung an einer Einzelschablone
k, die z-,veckmäßig parallelogrammartig umgrenzt und auf beiden Seiten mit Einschnitten
im Sinne der Erfindung versehen ist, so daß die Schablone durch Drehung um iäo°
auf beiden Seiten, d. h. an der Vorder- und Rückkante, benutzt werden kann. Zum
Halten dient ein Schablonenhalter L, der an der der Schablone k zugewendeten Seite
durch eine unter 75° verlaufende Kante begrenzt ist, mit deren Hilfe somit gleich
die Hilfslinien für die Richtung der Blockschrift gezogen werden können, wie es
in der Abb. 3 dargestellt ist.