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Elektrizitätszähler mit einem sich entsprechend der Zählerdrehgeschwindigkeit
selbsttätig einstellenden Regelglied Läßt man einen Zähler in dem leinen Sinne auf
den ersten Teil eines Differentialgetriebes einwirken, dessen zweiter Teil im lentgegengesetzten
Sinne von einem Hilfsmotor angetrieben wird und dessen dritter Teil einen Widerstand
zur Regelung der Drehzahl eines Hilfsmotors steuert, dann paßt sich die Drehzahl
eines Hilfsmotors stets asymptotisch der Zählerdrehzahl an, und der Regler des Widerstandes
bleibt je nach der Zählerdrehzahl in verschiedenen Stellungen stehen. Versieht man
ihn mit Zeiger und Skala, dann kann je nach der Eichung der Skala die Zählerdrehzahl,
die vom Zähler überwachte Durchflußmenge, Leistung o. dgl. unmittelbar abgelesen
werden. Auf dem elektrischen Mleßgebiet hat man solche Vorrichtungen als träge Wattmeter
benutzt. Außer der oben angegebenen Ausführungsform sind noch zahl reiche andere
bekanntgeworden. So wird z. B. die Drehzahl des Hilfsmotors statt durch Widerstandsänderung
durch gegenseitige Verstellung von Ständer und Läufer geändert, oder der Hllfsmotor
läuft dauernd mit der gleichen Geschwindigkeit, und dafür v,drd das Übersetzungsverhältnis
eines zwischen dem Hilfsmotor und dem Differentialgetriebe eingeschalteten Getriebes
geändert. Auch sind Ausführungsformen bekannt, bei denen sich ein mit der Anzeigevorrichtung
verbun dener Getriebeteil jeweils selbsttätig so verlagert, daß für ihn der Unterschied
der Dnehzahl des Zählers und des Hilfsmotors verschwindet.
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Bei allen diesen Meßeinrichtungen ist stets ein Teil vorhanden, der
sich selbsttätig jeweils auf eine der Umlaufgeschwindigkeit einher Meßwelle entsprechende
Lage einstellt.
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Die Erfindung macht von solchen Meßeinrichtungen Gebrauch, um die
Fehlerkurve von Elektrizitätszählern zu verbessern. Bei Elektrizitätszählern hat
man bisher für diesen Zweck magnetische Nebenschlüsse am Hauptstrommagneten angebracht,
oder man hat durch Übersetzungsgetriebe Difterentialgetriebe usw. die Umlaufgeschwindigkeiten
zweier oder mehrerer Zähler mit verschiede n,en Fehlerkurven derart auf die Registriervorrichtung
einwirken lassen, daß sich die Fehler gegenseitig aufheben bzw daß die Zähler nur
in den Drechzahlbereichen. in denen sie den kleinsten Fehler haben, zur Wirkung
kommen. Alle diese Mittel gestatten aber immer nur, die Fehlerkurve des Zählers
in einem mehr oder welliger großen Bereich nur im einen Sinne zu beeinflussen, nicht
dagegen an ihren einzelnen Punkten.
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Nach der Erfindung ist aber eine beliebige Beeinflussung der Fehlerkurve
an den cinzelnen Punkten dadurch möglich, daß ein sich entsprechend der Zählerdrehgeschwindigkeit
selbsttätig einstellendes Regelglied nach Maßgabe der Fehlerkurve des Zählers eine
Vorrichtung steuert, die das Meßsystem oder die der Anzeigevorrichtung zugeführte
Drehzahl im Sinne der Beseitigung der Meßfehler beeinflußt.
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Die Erfindung soll an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsb
ei spiele näher erläutert werden.
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I ist der Zähler. Er treibt in bekannter Weise in dem einen Sinne
den ersten Teil 2 eines Differentialgetriebes D an, dessen zweiter Teil 3 in entgegengesetztem
Sinne von einem Hilfsmotor angetrieben ist und dessen dritter Teil 5 eine Bremse
6 für den Hilfsmotor 4 steuert. Mit dem Teil 3 des Differentialgetriebes ist die
Welle 7 verbunden, die nach der bekannten Wirkungsweise solcher Anordnungen mit
einer der Geschwindigkeit des Ankers 1 entsprechenden Geschwindigkeit umläuft, ohne
daß die auf die Welle 7 einwirkenden Bewegungswiderstände den Zähler I belasten.
Die Welle 7 hat drei Abtriebe 8, 9, 10. Der Abtrieb 10 besteht in an sich bekannter
Weise aus einer auf die Kugel ii einwirkenden Reibscheibe, auf die auch noch eine
weitere von einem Zeitwerk 12 angetriebene Reibscheibe 13 einwirkt. Auf der Kugel
läuft ferner die Rolle 14 eines Schlepptells I5, dessen Stellung an der Skala 16
ablesbar ist. Nach bekannten Gesetzen stellt sich der Schleppteil 15 stets in die
Richtung der geometrischen Summe der Geschwindigkeit der Räder 10 und 13 ein. Da
die Drehzahl des Rades I3 unveränderlich ist. ist also die Einstellung des Schleppteils
13 ausschließlich von der jeweiligen Drehzahl des Ankers I bzw. der Weile 7 abhängig.
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Der Schleppteil 15 treibt eine Steuerscheibe l, an, die in bekannter
Weise eine sich zwi. suchen der Walze 18 und der Reibscheibe 19 einzwängende Kugel
mlehr oder weniger nach der Achse der Scheibe 19 zu drängt und dadurch das Übersetzungsverhältnis
zwischen den Teilen IS und 19 verändert. Die Scheibe 19 wird vom Abtrieb g angetrieben.
Hat die Kurvenscheibe I7 eine im gewissen Sinne der Fehlerkurve des Zählers I entsprechende
Form. dann erteilt sie der Walze 18 jeweils eine Geschwindigkeit, die den Fehlern
des Zählers I bei den verschiedenen Geschwindigkeitsstufen entspricht. Diese Geschewindigkeit
wird durch das Differentialgetriebe 20 der Welle 21 des Zählwerkes 22 überlagert,
das seinen Grundantrieb von dem Rad 8 erhält. Die Überlagerung geschieht in solchem
Sinne, daß bei positivem Fehler ein dem positiven Fehler entsprechender Betrag abgezogen,
bei negativem Fehler ein dem negativen Fehler entsprechender Betrag zugezählt wird.
Durch entsprechende Formgebung der Scheibe 17 kann man nicht nur die Meßfehler über
den ganzen Meßbereich unterdrücken, sondern man kann dem Meßgerät auch eine willkürliche
Fehlerkurve geben und beispielsweise gleichzeitig die Fehler einer an deren, mit
dem Gerät zusammengeschalteten Meßvorrichtung. z. B. eines Wandlersatzes usw., ausgleichen.
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In Fig. 2 ist wieder mit I der Zähler an gedeutet; die durch das
Rechteck 26 zusammengefaßten Teile entsprechen den Teilen 2 bis 6 der Fig. 1, die
durch das Rechteck 1015 zusammengefaßten Teile den Teilen 10 bis 13 der Fig. 1.
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Die Überlagerung einer dem jeweiligen Fehler entsprechenden Zusatzgröße
geschieht hier elektrisch, indem ein Widerstand 23 im Stromkreis eines Triebsystems
odler Dämpfungsmagneten 24 des Zählers I geändert wird. Zu diesem Zweck arbeitet
mit dem Widerstand 23 ein Kontaktarm 25 zusammen, der von dem Schleppteil I5 (Fig.
1) angetrieben wird, also sich jeweils entsprechend der Zählergeschwindigkeit einstellt.
Im übrigen ist die Wirkungsweise die gleiche wie bei Fig. I. An Stelle des Getriebes
10 bis 1 5 können auch andere beispielsweise in der Beschreibungseinleitung beschriebene
Geräte treten. Es kann überhaupt jede Art von Geschwin digkeitsmessern bzw. jedes
den Augenblickswert des Stromes, der Leistung usw. anzeigende Gerät verwendet werden,
wenn man von ihm z.-B. mit Hilfe von Fallbügeln o. dgl. einen Widerstand, eine zusätzliche
Geschwindigkeit
usw. einstellen läßt, die dem jeweiligen Meßfehler
des umlaufenden Meßgerätes entspricht.