DE73006C - Copirfacettirmaschine für Glasplatten - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Herstellung von faconnirten, am Rande abgeschliffenen, facettirten Spiegeln wurde bisher hauptsächlich von Hand vorgenommen, während mit vorliegender Copirfacettirmaschine derartige Spiegel automatisch hergestellt werden sollen.

Die Facettirmaschine besteht aus einem Fundamentrahmen F, welcher einen Klemmbügel K trägt. In diesem ist das in einen Cylinder H auslaufende Querstück Q drehbar befestigt, in dessen' verticaler Bohrung der Support S mit seinem cylindrischen Ansatz verschiebbar angeordnet ist.

Dieser bildet die Lagerung für die Welle W mit Schnecke J, die eine darüber lagernde Querwelle W₁ mittelst des Schneckenrades S₁ in langsame Drehung versetzt, sobald die Welle W durch das Kettenrad K₁ und Kette von einem auf der Schleifsteinwelle sitzenden Kettenrad K₂ angetrieben wird. Die Welle W₁ trägt ferner eine auswechselbare Schablone L beliebiger Form, in vorliegendem Falle oval angenommen, welche durch eine Büchse mit dem Schneckenrad S₁" fest verbunden, aber auswechselbar ist.

Diese Schablone steht mit der Führungsrolle R in Berührung, welche in einem mit Gewinde versehenen einstellbaren Bügel B befestigt ist, der seine Lagerung ebenfalls in dem Querstück Q besitzt, so dafs bei Drehung des Apparates um die Hülse H die Function der Schablone unbeeinflufst bleibt.

Diese besteht darin, dafs die Drehung der Welle W₁ unter Einwirkung dieser Schablone L den Support S heben und senken kann, so dafs die Form der Schablone L für den Gang des Glases G, welches mittelst der Einspannvorrichtung E mit der Welle W₁ verbunden ist, mafsgebend ist bezw. ein regelrechtes Copiren eintritt.

Die zum Einspannen des Glases G dienende Vorrichtung E besteht, wie aus Fig. 1 und 5 ersichtlich, aus einem sechsarmigen Stern, dessen einzelne Arme runden Querschnitt zeigen und an welchem die Klauen M verschiebbar gelagert sind und mittelst der Stellschrauben L und Keile 6 in jeder beliebigen Lage festgehalten werden können.

Die Klauen M sowohl, als auch die mittlere Nabe N sind mit Gummi belegt, um eine weiche Lagerung des Glases, welches mittelst der Feder F von aufsen angedrückt wird, zu gestatten.

Das Schneckenrad S₁ ist auf der Welle W₁ nicht fest, sondern mittelst Nuth und Feder befestigt, so dafs letztere durch die einstellbare Druckvorrichtung D und Gegengewicht C mit der Einspannvorrichtung E und dem Glas G vorwärts bewegt und das Glas beliebig stark an den Schleifstein angeprefst werden kann.

Behufs Einstellung der Facettenschräge ist, wie schon oben erwähnt, der ganze Apparat mit dem Querstück Q. und der Hülse H in dem Klemmbügel K drehbar angeordnet.

Der Schleifstein J₁ , welcher laut Zeichnung rechtwinkelig zur Glasebene bewegt wird, kann auch irgendeine andere Drehrichtung bezw. Lagerung erhalten, in welchem Falle der Antrieb der Welle W nicht direct von der Schleifsteinachse, sondern von einem Vorgelege aus erfolgt.

Die Arbeitsweise geschieht wie folgt: Angenommen, ein ovales Glas gelange zur Bearbeitung, so wird dasselbe mittelst der Einspann-

vorrichtung E, Fig. ι, an dem Apparat derartig befestigt, dafs seine Achsen sich genau mit denjenigen der ovalen Schablone L decken.

Diese Befestigung geschieht vermittelst der an dem sechsarmigen Stern befindlichen Klauen M mit Gummiauflage und der Feder F, welche mittelst Bügelschraube von vorn das Glas anprefst.

Sobald nun mittelst der Riemscheibe der Schleifstein in Rotation gebracht wird, überträgt sich dessen Drehung durch die Kettenrollen K und K_x , Welle' W, Schnecke J und Schneckenrad S¹ auf die Welle Wj, welche nun das Glas in eine langsame, rotirende Bewegung versetzt.

Gleichzeitig bewegt sie aber auch die ovale Schablone L, welche sich auf der Rolle R führt, so dafs ein Heben und Senken des Supports S nebst seinem cylindrischen Ansatz in dem Querstück Q erfolgt (Fig. 4).

Es gelangen daher alle Punkte des unrunden, in vorliegendem Falle ovalen Glases gleichmäfsig zur Anlage an den Schleifstein, wobei sie durch die Druckvorrichtung D mit den Schrauben D₁ und D₂ und das Gegengewicht C beliebig stark angeprefst werden.

Die gewünschte Tiefe der Facette wird durch Einstellung der Stellschraube D₂ erzielt. Um eine bestimmte Facettenschräge zu erhalten, hat man nur nöthig, das Querstück Q mittelst der Hülse H in dem Klemmbügel K beliebig vor- oder rückwärts geneigt einzustellen.

Je nach der Gröfse der Gläser, welche im Falle der concentrischen Form alle mit der gleichen Schablone bearbeitet werden können, stellt man die Rolle R mittelst des mit Gewinde versehenen Bügels B beliebig hoch oder tief ein.

Claims (3)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Eine Copirfacettirmaschine für Glasplatten, gekennzeichnet durch den mittelst Schnecke (J) und Schneckenrad (S₁) erfolgenden gleichzeitigen Antrieb des eingespannten Glases (G) und der Schablone (L), welche, unterstützt durch die in der Höhe verstellbare Führungsrolle (R), aufser der Rotation eine Bewegung des Glases in verticaler Richtung bewirkt, wobei durch die Druckvorrichtung (D) mit den Stellschrauben (D₁ und D₂) ein beliebig starkes Anpressen des Arbeitsstückes, sowie eine bestimmte Facettenschräge erzielt werden kann.
2. 2. Die Lagerung des unter 1. gekennzeichneten Apparates mit der Führungsrolle (R) in dem gemeinsamen Querstück (Q), welches behufs Einstellung der Facettenschräge in dem Klemmbügel (K) beliebig vor- oder rückwärts gedreht und fixirt werden kann.
3. 3. An der unter 1. gekennzeichneten Maschine die Anordnung einer Einspannvorrichtung für Glasplatten, bestehend aus einem Stern (E), an dessen Armen die Klauen (M) verschiebbar angeordnet sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.