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DE728388C - Verfahren zur Vertilgung von Unkraut - Google Patents

Verfahren zur Vertilgung von Unkraut

Info

Publication number
DE728388C
DE728388C DEC47871D DEC0047871D DE728388C DE 728388 C DE728388 C DE 728388C DE C47871 D DEC47871 D DE C47871D DE C0047871 D DEC0047871 D DE C0047871D DE 728388 C DE728388 C DE 728388C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sulfuric acid
lignite
concentrated
coal
content
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEC47871D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Chemische Fabrik Kalk GmbH
Original Assignee
Chemische Fabrik Kalk GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Chemische Fabrik Kalk GmbH filed Critical Chemische Fabrik Kalk GmbH
Priority to DEC47871D priority Critical patent/DE728388C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE728388C publication Critical patent/DE728388C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N59/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing elements or inorganic compounds
    • A01N59/16Heavy metals; Compounds thereof

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Agronomy & Crop Science (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Pest Control & Pesticides (AREA)
  • Plant Pathology (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Dentistry (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Vertilgung von Unkraut Es ist bereits bekannt, Schwefelsäure in verdürmter Lösung zur Bekämpfung von Unkraut zu benutzen. Bisher ist dieses Verfahren aber noch nicht in großem Umfang in landwirtschaftlichen Betrieben eingeführt worden, weil der Transport, die Aufbewahrung und die Verwendung flüssiger, konzentrierter und ätzender Säuren für landwirtschaftliche Betriebe mit Schwierigkeiten vexbunden ist. Auch der Rücktranspoort: der verhältnismäßig teuren und leicht zerbrechlichen Glasbehälter kommt -für landwirtschaftliche Betriebe kaum in Betracht.
  • Man hat deshalb schon ein pulverförnriges, eisenvitriolhaltiges Streumittel verwendet. Die Herstellung dieses Mittels erfolgt durch Vermischen von Schwefelsäure mit Hochofenstaub von durchschnittlich 400/0 Eisengehalt. Die entstehenden pulverföTmigen Reaktionsprodukte sind nicht Uygro#skopis#cli und können sonach freie Schwefelsäure zum mindesten in erheblichen Mengen nicht enthalten.
  • Ferner ist ein sulfationenhaltiges, pulvexförmiges Streumittel für landwirtschaftlicbe Zwecke u. a. auch, zur Unkrautbekämpf#ng bekanntge-,vorden, welches durch Einwirkung von SchwefelsäuTe auf tonerdehaltige Erden erhalten wird, wobei die Schwefelsäure im wesentlichen als Alurni-nitunsulfat und Eisensu-Ifat gebunden wird. Dieses Produkit enthält zum größten Teil ein Gemisch von Aluminiumsulfat mit Eisen und Caldumsulfat und daher ebenfalls keine wesentliche Menge freier Schwefelsäure.
  • Ein anderes Unkrautbekämpfungsmittel besteht vorzugsweise aus ätzenden Alkali- und Erdalkalis#alzen, wie sie in der Kaliindustrie als Abfallprodukt erhalten werden. Dafür dürften die hygroskopischen Magnesiumsalze, weiche außerdem einen mehr oder weniger großen Gehalt an Chlornatrium aufweisen, vor allem in Betracht kommen. Diese Salze werden mit trockenen, pulverförrnigen Stoffen, wie Kalk, Ton, Mergel oder auch TorfmeM, vermischt, wo-nach man ungefähr i o #lo SochwefelsäuTe hinzufügt, um ein trockenes, haltbares Gemisch zu erzielen. Es ist Idar, daß es sich bei dem Verfahren nur darum handelt, die wasseranziehenden Salze durch Schwefelsäure in mehr oder minder unhygroskopische Sulfate umzuwandeln.
  • Es kann also kein Zweifel bestehen, daß die zur Ui-Anautvertilgung bekannten pulverförmigen Mittel einen wesentlichen Gehalt an freier Schwefelsäure nicht aufwiesen.
  • Im Gegensatz hierzu betrifft die, vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Unkrautvertilgung, bei welchem ein streufähiges Produkt verwendet wird.,dessen Wirksamkeit im wesentlichen auf einem hohen Gehalt an freier Schwefelsäure beruht. Erfindungsgemäß werden die durc*h verkohlende Zersetzung von Steinkohle, Braunkohle, Torf oder Sägemehl mit konzentrierter Schwefelsäure vorn mindestens 7 8 % H# S Qj; (6o' B 6) erhaltenen pulverförmigen Pr#,dukte verwendet, welche bei einem Gehalt von 6o bis 700i'o Schwefelsäure eine ausgezeichnete Streufähigk.eit aufweisen. Getrocknete Braunkohle, wie sie beispielsweise in der Staubkohl-enfeuerung verwendet wird, stellt von den Kohlearten das billigste Ausgangsprodukt*dar. Bei Vermischun- mit der konzentrierten Schwefelsäure tritt' eine lebhafte Erwärm:ung auf -, welche von einer Zersetzung der Kohle begleitet ist.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, trockene, verstäubbare Schädlings- und Pilzbekämpfungsmittel durch Aufsaugen von z. B. Petroleum, Carbolineum, Formalin oder Salzlösungen duich feinen Braunkohlenstauh zu erhalten. Oburchl Zahlenangaben über die aufgenammene Menge dieser Flüssigkeiten nicht .ge - macht werden, wird behauptet, daß die Saugfähigkeit des Braunkohlenstaubes für verschiedenartige Lösuno-en und Einulsionen so groß sei wie bei keinem anderen ehenso, wohlfeilen Material- Diese Angaben über die Adsorptionsfähigkeit der Braunkohle stehen allerdings im Widerspruch zu den Ergebnissen wissenschaftlicher Untersuchungen. Es ist nämlich von anderer Seite mehrfach festgestellt worden, daß die Adso#rptio-nsfäh#gkeit der Braunkohle nicht groß ist (vgl. Erdmann-Dolch,- Chemie der Braunkohle, 1927, S. 245/46; F u c h s, Chemie der Kohle-, 1931, S. 161). Eigene Untersuchungen bestätigten dies.
  • Demgegenüber erfährt Braunkolile unter der Einwirkung konzentrierter Schwefelsäure eine chemische Veränderung, -welche, wie sich überraschenderweise gezeigt hat, von einer starken Erhöhung der Adsorptionsfähigkeit gegenüber konzentrierter Schwefelsäure be-"leitet ist.
  • Von den obengenannten fungiciden und insecticiden Flüssigkeiten werden, von z. B. staubförmiger -rheinischer Braunkoble ungefähr nur die Hälfte bis -'/, des Kolilege-,vichts absarbiert.
  • Dagegen wird Braunkohle unter der Einwirkung von konzentrierter Schwefelsäure unter Schwarzfärbung und starker Erwärmung derart verändert, daß sie erheblich größere Mengen davon adsorptiv binden kann, ohne daß selbst bei einem Gehalt an Schwefelsäulre, welcher das Mehrfache des Kohlegewichts ausmacht, die Streufähigkeit verlorengeht. Vergleiche mit Aktivkohlen des Handels zeigten, daß diese- ungefähr dieselben Mengen Schwefelsäure aufnahmen. Gegenüber konzentrierter Schwefelsäure verhält sich also die unter der Einwirkuno, von Schwefelsäure veränderte Braunkohle ähnlich wie Aktivkohle.
  • Laugt man aus der mit Schwefelsäure beladenen Braunk-ohle die Schwefelsäure mit Wasser wieder aus und prüft den Rückstand mit bekannten Prüfuingsmethode-ii auf Adsorptionsfähigkeit, so findet man, daß durch die Schwefelsäureeinn-irkung keine äk-tive Kohle in landläufigem Sinne entstanden ist, wie z. B. der Mangel an Entfärbungsvermögen gegen-Über Methylenblaulösun- zeigt. Dagegen vermag die ausgelaugte und getroclnotQ Kohle wiederum dieselbe oder sogar etwas erhöhte Mengen konzentrierter Schwefelsäure aufzunehmen. Gegenüber den früher genannten Flüssigkeiten, wie Carb olineuin und Petroleum, erweist sich das Aufsaugevermögen des auslaugten Produkts in überraschender Weise sogar als geringer als das der unverändertüti Braunkuhle.
  • Ähnlich wie Braunkohle und Lignit, welche naturgemäß in getrocknetem Zustand mit vorzugsweise io bis 150,'o Wasser angellVendet werden, verhalten sieh auch Steinkohlen, jedech muß dann im Vergleich zu Braunkohlen höher konzentrierte Sch,%#,efelsäuTe verwendet w erden.
  • Außer diesen Kohlearten kann man auch als Trägermaterial Sägemehl benutzen, welches ebenfalls überall zu billigem Preis zur Verfügung steht. Bei Anwendung von Sägemehl ist es jedoch vorteilhaft, wenigstens einen Teil der Schwefelsäure in hochkonzentrierter Form, z.B. über gooio, zu verwenden. Dadurch findet eine lebhafte Inkohlung statt, wodurch das Sägemehl ausgetrocknet, verkohlt und zur Bindung großer Säuremengen unter Bildung eines trockenen, streufäbigen Mischprodukts geeignet wird. Die Hauptmen 'ge der Säure kann dann ebenfalls in hüchkonzentrierter Form oder aber auch in Form etwas verdünnter Schwefelsäure uegeben %%-erden.
  • Steht zur Mischung überhaupt nur schwächere Sch-,vefelsäure zur Verfügung, so kann diese Inkohlung bei Gegenwart der Säure durch mäßige Wärmezufuhr bewirkt werden.
  • Bei örtlich günstiger Lage kommt schließ-],ich als drittes wohlfeiles Trägermaterial für die Schwefelsäure noch getrockneter Torf in Betracht. Die Anwendung desselben geschieht vo,rteilhaft in ähnlicher Weise wie die des Sägemehls.
  • Für den praktischen Bedarf kann man den Schwefelsäuregehalt in den Pulvern nach Bedarf einstellen, je nachdem man schärfer oder milder wirkende Pro,dult.c haben will. Die erhaltenen Produkte sind infolge ihres hohen Gehaltes an freier Schwefelsäure hygroskopisch und müssen daher geschlossen auf-I bewahrt werden. Sie stellen für die Verwendung zur Unkrautvertilgung ebenso wohlfeil-e wie wirkungsvolle Stoffe dar, weil sie einen Höchstgehalt an freier SchwefelsäuTe. in konzentrierter FoTm besitzen.
  • Die Produkte lassen sich beispielsweise nut dem Diiingerstreuer zur Anwendung bringen. Infolge ihrer Hygroskopizität haben sie gegenüber den eingangs erwähnten bekannten Produkten zur Unkrautbekämpfung den Vorteil, daß sie unabhängig von Niederschlägen verwendet*werden können, da die konzentrierte Schwefelsäure stets Feuchtigkeit aus der Luft anzieht. Der restliche indifferente Trägerstoff schadet dem Boden nichts, sondern verrottet langsam.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zuir Unkrautbekämpfung mittels streufähi,->er"sdhwefelsäurehalti; Pro-:geT dukte, dadurch gekennzeichnet ' daß man durch Verkohlung von Steinkohle, Braunkohle, Torf oder Sägemehl mit Schwefelsäure von mindestens 780/0 erhaltene Pulver von etwa 6o bis 70#,"o Schwefelsäuregehalt verwendet.
DEC47871D 1933-05-12 1933-05-12 Verfahren zur Vertilgung von Unkraut Expired DE728388C (de)

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DEC47871D DE728388C (de) 1933-05-12 1933-05-12 Verfahren zur Vertilgung von Unkraut

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DEC47871D DE728388C (de) 1933-05-12 1933-05-12 Verfahren zur Vertilgung von Unkraut

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Publication Number Publication Date
DE728388C true DE728388C (de) 1942-11-26

Family

ID=7026656

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DEC47871D Expired DE728388C (de) 1933-05-12 1933-05-12 Verfahren zur Vertilgung von Unkraut

Country Status (1)

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DE (1) DE728388C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE925801C (de) * 1952-02-02 1955-03-31 Imhausen & Co G M B H Unkrautbekaempfungsmittel

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE925801C (de) * 1952-02-02 1955-03-31 Imhausen & Co G M B H Unkrautbekaempfungsmittel

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