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Lochblechsieb Die neuzeitliche Technik der Siebbodenherstellung wird
wesentlich von der Aufgabe beherrscht, Siebe zu entwickeln, deren Sieböffnungen
sich im Dauerbetrieb möglichst wenig verstopfen, um dadurch lästige Reinigungsarbeiten
und Betriebsstörungen zu vermeiden. Gleichzeitig sollen auch höchste Siebleistungen
nach Menge und "Güte erreicht werden. Dieser Entwicklungsgang hat sich bisher fast
ausschließlich auf Siebböden aus Drähten beschränkt und hier zu bedeutenden Erfolgen
geführt, wobei z. B. auf Harfensiebböden mannigfacher Ausführungen hinzuweisen ist.
Unabhängig davon, ob die Sieböffnungen derartiger Slebböden . langspaltartig, viereckig,
sechseckig o. dgl. ausgebildet werden, ist ihnen allen ein gemeinsames Merkmal zu
eigen. Solche Drahtsiebe sind so konstruiert, daß den die Sieböffnungen begrenzenden
Drähten eine @eigene leise Schwingungsmöglichkeit zusätzlich zu dem schwingenden
Siebmaschinensystem gegeben wird. In dieser zusätzlichen Eigenschwingung wird die
Hauptursache für die gute Affenhaltung der Sieböffnungen erblickt.
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Von dieser siebtechnischen Entwicklung ist die andere Gruppe von Siebböden,
nämlich die der gelochten Bleche, bisher vollständig ausgeschlossen gewesen.
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Gemäß der Erfindung wird auch diese Gruppe in den Rahmen siebtechnischer
Höchstleistung einbezogen. Der Fortschritt wirkt _sich vornehmlich nach zwei Richtungen
aus. Harfensiebe und ähnliche Drahtsiebböden sind teuer, weil; die Bearbeitung der
Drähte und der nachfolgende Zusammenbau zum fertigen Siebboden seinen ungewöhnlich
höhen Lohnanteil erfordern. Hingegen ist die Herstellung gelochter Bleche ganz wesentlich
hager. Es ergibt sich also ein betriebswirtschaftlicher Vorteil von hoher Bedeutung.
Zum anderen ist es nunmehr auch möglich, den Fortschritt der Drahtsiebböden mit
zusätzlicher Eigenschwingung auf runde Sieböffnungen zu erstrecken. B;ekanntl'ich
gewährleistet das runde Siebloch die genaueste Absiebeng
bzw. Zerlegung
eines Korngemisches in Einzelkornklassen als Folge gleich großer öffnungsweite in
der Siebebene. Die quadratische Maschenweite hingegen wechselt in der öffnung zwischen
der Quadratseite und der Diagonale des Quadrates, so daß also flache, plattigschiefrige
Kornanteile in der DiagonalsteLlung des Quadrates als Kornanteile in den Siebdurchlauf
gelangen, die korngrößenmäßig ihrem Breiroenmaß entsprechend zum Siebüberlauf gehören.
Aus diesen Gründen beherrscht das gewöhnliche Rundlochblech überall dort das Feld,
wo es auf die korngenaue Sortenzerlegung ankommt. Die Herstellung von Drahtgeweben
und Sonderdrahtsiebausführungen mit runden Sieböffnungen ist aber bisher nicht möglich
oder nur unzulänglich- möglich gewesen.
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Unabhängig von diesem besonderen Vorteil der Rundlochausbildung können
bei den Lochblechsieben gemäß der Erfindung alle anderen Lochungsarten einschließlich
Schlitzlochungen, auch alle Lochstellungsarten verwendet werden, weil bei allen
Ausführungen der betriebswirtschäftliche Gesichtspunkt der großen Billigkeit bestehen
bleibt.
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Erfindungsgemäß sind die neuen Lochblechsiebe dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils eine größere Anzahl von in einer Reihe liegenden Löchern durch Schlitze
verbunden sind, so daß also zwischen je zwei Lochreihen ein Blechstreifen bestehen
bleibt. Dieser Blechstreifen ist so lang zu wählen, daß ihm eine zusätzliche, die
Offenhalttmg der Sieböffnungen gewährleistende Eigenschwingung ermöglicht wird.
Dies hängt von der Blechdicke und der Breite der Stege zwischen den Lochungen ab
und ist von Fall zu Fall festzulegen, auch in Abhängigkeit von der Werkstoffbeschaffenheit.
Zwischen - den gelochten Zonen können zweckmäßigerweise schmale Vollblechstreifen
vorgesehen werden, die dem ganzen Siebboden eine erhöhte innere Steifigkeit verleihen.
',lau kann aber auch diese Zonen mit Lochungen versehen, ohne jedoch die Einzellöcher
mit Schlitzen streifenförmig zu verbinden. Die Richtung der Lochreihen kann parallel,
quer oder schräg zu der Förderbewegung des Siebgutes verlaufen. Die Befestigung
der Lochbleche in den Siebmaschinenrahmen -erfolgt nach den bekannten Einbauarten
ohne EinschränkUngen irgendwelcher Art.
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Schließlich liegen auch solche Lochblechsiebe im Rahmen der Erfindung,
die aus einzelnen entsprechend gestanzten durchlaufenden Blechstreifen bestehen,
wobei die Enden der Streifen mittels Deckschienen, Kappen, beliebigen Falzausbildungen
oder auch durch Verschweißung gehalten «-erden. Zonenweise Verschweißungen oder
sonstige Verbindungen zwischen den einzelnen Streifen innerhalb der eigentlichen
Siebfläche können an die Stelle der Vollblechlagen treten.
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In den Abb. i bis 8 sind Einzelheiten erläutert.
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Abb. i zeigt den Ausschnitt aus einem vollständigen Siebblech.
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Abb.2 bis 8 geben Beispiele für verschiedene Lochungsarten, und zwar
Abb.2 versetzte Rundlochung, Abb. g Rundlochung in geraden Reihen, Abb. 4 Quadratlochung
in Diagonalstellung, Abb.5 Quadratlochung in geraden Reihen mit verschiedenartiger
Schlitzbildung. Abb. 6 und 7 Sechsecklochungen und Abb.8 Schlitzlochung.