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Verfahren und Vorrichtung zum Zuführen und Ausrichten von Bogen auf
dem Sattel von Buchheftmaschinen Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine
weitere Ausgestaltung des Verfahrens und -der Vorrichtung nach Patent
723 788, bei dem einzelne Bogen auf den Sattel einer Heftmaschine gebracht
und dann unter die Heftstelle getragen werden. Das Ausrichten erfolgte hierbei zwischen
zwei Anschlägen, von denen der eine als Auffanganschlag für den Bogen wirkt und-
seine Weiterbewegung auf dem Sattel verhindert, während ein zweiter auf der anderen
Lagenseite wirkender als Ausrichteanschlag unter Zurückweichen des ersteren den
Bogen in gleicher Richtung noch ein Stück vorschiebt und in seine richtige Lage
auf dem Sattel bringt, wobei am Ende seines Hubes eine Klemmvorrichtung vorgesehen
ist, die den Bogen beim Einschwingen unter die Heftnadeln festhält, damit seine
Lage auf dem Sattel sich nicht verändern kann. Ihr Steuermechanismus kann beliebig
gestaltet sein.
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Diese Einrichtung, den Bogen zwischen zwei Anschlägen auszurichten
und vor allen Dingen die Schiebebewegung haben den Nachteil, daß zu ihrer Betätigung
verhältnismäßig viel Zeit nötig -ist, und daß ferner die bei der Schnelligkeit des
Ablaufs der Einschub- und Ausrichtevorgänge erfolgende Ausrichtebewegung stoßartig
wirkt, so daß zwischen dem Ausrichten und dem Festklemmen des Bogens eine Möglichkeit
bleibt, den Ausrichtevorgang ungünstig, z. B. durch Abprallen u. dgl., zu beeinflussen.
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Hier setzt die Erfindung ein, die diese Möglichkeit des fehlerhaften
Ausrichtens dadurch beseitigt, daß der Schiebevorgang in eine Zugbewegung des Anschlags
geändert wird, und daß der eigentliche Ausrichtevorgang, tunlichst unter Mitwirkung
einer Bogenbremse, erst erfolgt, wenn der Bogen schon am Anschlag festgehalten ist
und das Ausrichten durch die Zugbewegung in der Weise erfolgt, daß der Bogen an
einen festen, dem Format des verarbeiteten Bogens entsprechend eingestellten Anschlag
gezogen wird und in dieser Lage auf dem ganzen Weg des Einschwingens unter die Nadeln,
selbst bei höchsten Arbeitsgeschwindigkeiten, sicher
festgehalten
wird. Die Bremse kann auch einstellbar sein und zweckmäßig nach Art eines Klemmgesperres
den Bogen in der Laufrichtung leicht durchlassen, ihn beim Rückprall aber festhalten.
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Der Anschlag, gegen den der hereinlaufende Bogen prallt, kann nachgiebig
sein und zu diesem Zweck eine federnd gelagerte Stoßplatte besitzen, die den Anprall
des Bogens dämpft. Bei federnder Anordnung dieser Stoßplatte ist es vorteilhaft,
sie in ihrer Ruhestellung während des Ausrichten,.; des Bogens und des Einschwingens
des Heftsattels in die Ideftstellung zu verriegeln, nachdem die Stoßplatte durch
einen beliebigen Mechanismus zwangsläufig wieder in die richtige Lage gebracht worden
ist.
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Ir. der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar zeigen Abb. i die Vorderansicht einer Fadenbuchheftmaschine, Abb. 2 eine
Seitenansicht.
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Abb, 3 und .I stellen einen Ziehmechanismus in der Ruhestellung und
Abb. 5 und 6 in der Arbeitsstellung dar. :'lab. 7 bis i i zeigen Einzelheiten.
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Im Gestell i sind auf Welle 2 die Schwingarme 3 mit ihrem Sattel .4
gelagert (Abb. i und 2). In Abb. 2 ist der Sattel geöffnet dargestellt, d. li. in
seiner untersten Stellung. Hier empfängt er den Bogen, der seitlich von rechts zugeführt
wird. Bei A ist der Heftmechanismus angedeutet. Durch die Pollen 5, 6 wird der in
der Richtung des Pfeiles 7 ankommende Bogen auf den Sattel .1_ geschoben. Dieser
trägt den nachstehend beschriehenenAusrichte- und Festklemmechanismus. Eine Platte
8 (4bb. 3 bis 6) ist einstellbar mit der Schraube 9 auf dem Sattel d. befestigt;
sie trägt ein in einem Schlitz der Schiene io des Sattels sich führendes Klötzchen
i i finit einer Zunge 1-2, das sich mitsamt dein Anschlag 8 auf dem Sattel einstellen
läßt. In der Platte 8 (Abb. .I) führt sich an den Bolzen 13, 14 und in Nuten .1.-2
(Abb. d. und 6) die mit einer Schutzplatte :I9 versehene Anschlagplatte 15, die
durch Federn 16 mit Hilfe der Anschläge 17 in der in Abb. 3 und .1_ dargestellten
Aufnahmestellung für den Bogen gehalten wird. An Platte S sitzt ferner ein Auge
18, an dem ein Hebel i9 drehbar befestigt ist, dessen Ausschlag durch die festen
Anschläge 2o, 2i begrenzt ist. Der Hebel i9 trägt ein Auge 22, dessen Bolzen in
den Schlitz 23 einer Platte 24 (Abb. 6) 'eingreift. Diese Platte 24 sitzt oben auf
der Schiene io. Unter der Platte 24. sitzt im Prisma dieser Schiene die Mutter 25,
so daß die Schraube 26 die Platte 24 und die Mutter 25 auf der Schiene festklemmt.
Auf der Platte 2:1. ist die Blattfeder 27 angebracht, an der ein GehäuSe 28 befestigt
ist, das eine Kugel 29 aufnimmt. Die Mutter 25 trägt vorn das @ltige 30 (Abb. 3),
an dem ein Hebel 31 sich dreht (Abb.3, 7 und 8). Das linke Ende 41 dieses
Hebels 31 kann unter die Zunge 12 des Klötzchens i i greifen. Das rechte Ende .1
_3 des Hebels 31 hat zwei Augen 32 (Abb. S), die um das Auge 3o der Mutter 25 greifen.
Dieses rechte Ende 43 des Hebels 31 (Abb. 7) trägt in einer Aussparung 33 die Rolle
3.1, die direkt unter der Kugel 29 liegt und sich auf dem Stift 4-1 dreht. Eine
Feder 35 (Abb. 3 und 5) drückt das Hebelende 43 des Heltel: 31 und damit die Rolle
3.1. stets nach untcit. so daß das linke Ende .I1 nach oben zeigt (Abb. 3).
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Über dem Sattel .1 sitzt eine Bremseinrichtung 36 (Abb. 1, 2, 9, io).
Sie ist an einem Stab .IS (Abb. 2) einstellbar befestigt, so daß sowohl ihr Druck
auf den Bogen als auch die Andruckstelle verändert werden kann. In Abb. 9 hat diese
Bremseinrichtung 36 die Form eines Bürstenrades, dessen Borsten eine geneigte Richtung
zum Einlauf der Bogen haben. Auf dieses Bürstenrad 36, das sich auf dem Zapfen 37
dreht und vorteilhaft auf Kugeln läuft,, wirkt ein Klemmgesperre an sich bekannter
Art, so daß die Bürste sich unter der Wirkung des eingeschleudertem Bogens So leicht
dreht, aber sein _'.bprallen vom Anschlag 15 unter Mitwirken der Federung 16 stark
mildert. Die Bremsvorrichtung 36, .1.5 macht die Bewegung des Sattels nur in geringem
Maß mit, so daß beim Einschwingen, bei dem das Ausrichten des Bogens erfolgt, dieser
Bogen nur anfangs von der Bürste beeinflußt wird. Der Stab .15 (Abb. 2), auf dem
der Bürstenträger .I6 sitzt, ist in Führungen befestigt, die in Schlitzen .1 .7
(abb. 2) sich betregen und von nicht dargestellten Kulissen von der Hauptwelle .Il;
aus hin und her geschoben werden, so da12) der Stab mit dem Sattel schwingt, aber
gegen ihn zurückbleibt und dabei mit seinem Bürstenrad auf den auf dem Sattel liegender:
Bogen eine streichende Wirkung ausübt, so daß er fest in die Spitze des Sattels
hineingezogen wird. Der Antrieb der Schiene io kann durch die Rolle 38 (Abb. i und
.I) erfolgen, die beim Einschwingen des Sattels an einer am Gestell i sitzenden
Kurve 39 (Abb. T und 2) entlang läuft und die Schiene nach links zieht.
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Die Wirkungsweise der dargestellten Einrichtung ist die folgende:
Der den Rollen 5, 6 zugebrachte Bogen (Abb. i) wird mit großer Geschwindigkeit in
die Maschine in der Richtung des Pfeiles 7 eingeführt. Der Bogen So fährt dabei
zunächst unter das Bürstenrad 36 und versetzt
es in Drehung, bis
er an die Anschlagplatte 15 stößt und sie dabei nach Maßgabe der Federung etwas
nach links verschiebt. Die Federn 16 bringen ihn wieder vor (Abb.3, 4). Der Anschlag
15 steht dabei in der durch diese Abbildung dargestellten Ruhestellung, d. h. die
Klemme 29, 34 steht offen, weil die Feder 35 das Hebelende 43 nach unten drückt.
Der Bogen kann daher in das offene Maul hineinfahren. Ein Zurückprallen ist nur
in geringem Maße möglich, da das Rädchen 36 an der Rückdrehung durch das um den
Zapfen 37 gebaute Klemmgesperre beliebiger Konstruktion an der Rückdrehung verhindert
wird. Beim nun erfolgenden Einschwingen des Sattels 4 kommt die Rolle 38 der Schiene
io in einem bestimmten Zeitpunkt (Abb. i, 2 und 4) mit der feststehenden Kurve
39 in Verbindung und beginnt diese und damit die an ihr befestigten Teile
23 bis 34 nach links zu ziehen. Sofort bewegt sich dabei auch der an der Platte
24 sitzende Arm mit dem Schlitz 23 und dreht den Hebel i9. Er schiebt durch Druck
auf den am Anschlag 15 sitzenden Knopf 21 den etwa hängengebliebenen Anschlag 15
in seine Vorderstellung und verriegelt ihn. Gleichzeitig fährt der Hebelarm 4i (Abb.
3 und 7) unter die feststehende Zunge 12 des Klötzchens i i und drückt dadurch die
Rolle 34 gegen die Kugel 29. Dadurch wird der dazwischenliegende Bogen
50 festgeklemmt und gezwungen, die Bewegung nach links mitzumachen und sich
an den feststehenden Anschlag 15 anzulegen und sich an ihm auszurichten. In dieser
Stellung bleibt die Zange 29, 34 stehen, bis der Bogen unter den Nadeln steht. Die
Klemmsteuerung kann nun so sein, daß sie beim Abschwingen des Sattels die Klemme
sofort öffnet und den angehefteten Bogen losläßt, oder der Bogen zieht sich dabei
von selbst heraus, und die Klemme steht erst in der unteren Ruhestellung wieder
in Bereitschaft für den Empfang des nächsten Bogens. Der Halter 46 für das Bürstenrädchen
36 kann beliebig über dem Sattel befestigt sein. Vorteilhaft ist, daß das Rädchen
einstellbar angeordnet wird, und zwar sowohl in bezug auf seinen Druck auf den darunter
durchlaufenden Bogen als auch in bezug auf den Berührungspunkt auf der Bogenfläche.