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Elektrisch beheizter Lacktrockenschrank mit Luftumwälzung Die Erfindung
bezieht sich auf elektrisch beheizte Lacktrockenschränke, die in der allgemein bekannten
Weise mit Luftumwälzung arbeiten. Die Beheizung dieser Schränke erfolgte bisher
entweder durch frei ausgespannte Widerstandsdrähte (Heizregister) oder durch abgeschlossene
Heizkörper (Heizpatronen oder Heizstäbe). - Frei ausgespannte Heizdrähte bieten
den Vorteil, daß die Drahttemperatur wegen der großen Oberfläche der Drähte und
des guten Wärmeüberganges an die vorbeistreichende Luft niedrig, und zwar unterhalb
der Entzündungstemperatur des Lackdampf-Luft-Gemisches,, das ja bei Anwendung der
Luftumwälzung an dem Heizkörper vorbeistreicht, gehalten werden kann. Dagegen besteht
bei frei ausgespannten Drähten keine vollständige Sicherheit gegen gelegentliche
Funkenbildung durch Kurzschluß oder Drahtbruch. Heizpatronen bieten zwar gegen die
Gefahr einer Funkenbildung vollständige Sicherheit, nehmen aber sehr oft wegen ihrer
geringen Oberfläche, die eine schlechte Wärmegabe an die Luft zur Folge hat, unzulässig
hohe Temperaturen an; hierdurch sind bereits oft Lackdampfexplosionen verursacht
worden. Außerdem ist die hohe Wärmekapazität der Heizpatronen für die selbsttätige
Temperaturregelung sehr störend.
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Die Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, einen Lacktrockenschrank
mit Luftumwälzung zu .schaffen, der die Nachteile der bisher bekannten Trockenschränke
vermeidet, also einen Lacktrockenschrank, bei dem die Selbstentzündung durch Funkenbildung
ausgeschlossen und trotzdem ein vorzüglicher Wärmeübergang von der Heizvorrichtung
auf das zu erwärmende Umluft-Frischluft-Gemisch gewährleistet ist.
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Erfindungsgemäß wird zur Lösung dieser Aufgabe in dem elektrisch beheizten
Lacktrockenschrank mit Luftumwälzung das Um-
Iuft-Frischluft-Gemisch
durch ein oder mehrere Blechrohre großen Durchmessers, beispielsweise von ioo biss
2oomm, geleitet, die von außen durch Heizdrähte oder -bänden beheizt werden. Durch
die Rohre, die auf ihrer Außenseite die mit Glimmer, Asbest oder keramischen Körpern
isolierten Heizbänder oder -dränte tragen, streicht das mit Lackdünsten beladene
Umluft-Frischluft-Gemisch, ohne daß die Gefahr einer Funkenbildung besteht. Die
große Oberfläche der Blechrohre bietet außerdem die Gewähr für einen' guten Wärmeübergang
von dem Heizkörper auf die zu erwärmende Luft.
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Zur weiteren Verbesserung des Überganges der Wärme vom Rohr auf die
Luft werden innerhalb des Röhres in an sich bekannter Weise noch Bleche angebracht,
welche die Luft zwingen, die Rohrwandung kräftig zu bestreichen und so zu kühlen.
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Die Erfahrung zeigt, daß die Wandtemperatur der erfindungsgemäß zur
Heizung von Lacktr ockenschränken benutzten Rohre noch niedriger als die Temperatur
frei ausgespannter Drähte gehalten werden kann. Da die Heizbänder oder -dränte sich
außerhalb der Rohre befinden, ist eine Entzündung der mit Lackdunst beladenen Luft
ausgeschlossen.
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Die Erfindung sei in einem Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnungen
erläutert. Die Abb. i zeigt einen Längsschnitt und die Abb.2 einen Querschnitt durch
den neuen Lacktrockenschrank. In dem Schrankgehäuse A befindet sich der Nutzraum
B, in dem die lackierten Gegenstände erhitzt werden. Getrennt von ihm sind
die Heizkörper G, H,1
angeordnet, von denen bei dem Längsschnitt der Abb.
i einer zu erkennen ist. Bei dem im vergrößerten Maßstab gezeichneten Schnitt der
Abb.3 sind drei solcher nebeneinander angeordneter Heizkörper zu sehen. Um das Innenrohr
G ist, isoliert durch Glimmer, Asbest oder keramische Stoffe, der HeizkörperH in
Draht- oder Bandform herumgelegt. Die durch das Innere der Heizkörper streichende
Luft wird durch Leitbleche I mit möglichst geringem Strömungswiderstand kräftig
gegen die Rohrinnenwand geleitet. Die Luft wird nun in Richtung der Pfeile der Abb.
i durch den VentilatorC umgewälzt, indem sie von dem Nutzraum Bin die Heizkörper
G, H,1 gelangt und von dort wieder zum Nutzraum B zurückkehrt. Durch die Klappen
F kann bei E ein bestimmter Teil Frischluft zutreten und bei D ein bestimmter Teil
der Umluft den Trockenschrank verlassen. In diesem Beispiel tritt der mit der Erfindung
erzielte Fortschritt ohne weiteres hervor. Die mit Lackdämpfen beladene Luft kann
umgewälzt werden und so vom wärmetechnischen Standpunkt aus die günstigste Anordnung
erhalten werden, ohne daß andererseits aber die Gefahr einer Selbstentzündung durch
Wärmestauung an dem Heizkörper oder die Gefahr einer Entzündung durch Funkenbildung
an den Heizdrähten auftritt.
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Rohre mit an ihrer Außenfläche angeordneten Heizkörpern zum Trocknen
lackierter Drähte sind bereits bekanntgeworden. Hierbei handelt es sich jedoch im
einen Fall um einen Trockenofen, der ohne Luftumwälzung arbeitet. Die Luft durchstreicht
hierbei einen den Nutzraum darstellenden ringförmigen Kanal, der sich zwischen dem
die Heiz<lrälite tragenden Zylinder und der Außenwand des Ofens befindet. Da
zwischen dem Nutzraum und den Heizkörpern nur ein Schutzgitter vorgesehen ist und
keine völlig räumliche Trennung vorgenommen werden kann, wäre diese Anordnung für
Luftumwälzung nicht zu verwenden,. ohne daß die Gefahr einer sehr raschen Entzündung
in Kauf genommen würde. Man hat ferner schon lackierte Drähte getrocknet, indem
man durch den als Nutzraum dienenden Heizschacht die Luft bewegt, die in unmittelbar
um diesen Schacht angeordneten Vorkammern erwärmt und durch in den Vorkammern angebrachte
elektrische Widerstandsheizung kurz vor dem Eintreten in den Heizschacht auf die
genaue Trocknungstemperatur erhitzt wird. Die Trockenluft muß hierbei unmittelbar
an den elektrischen Heizkörpern vorbeistreichen. Wenn man nun in dieser Anordnung
die Abluft im Kreisprozeß den Heizflächen wieder zuführen will, besteht die Gefahr
der Entzündung der Umluft an den Heizkörpern. Wenn man also die Wärme der Abluft
ausnutzen will, ist man in Obereinstimmung mit den beschriebenen Anord# nungen gezwungen,
die Wärme der Abluft durch besondere Vorrichtungen, beispielsweise nach dem Gegenstromprinzip,
auf die Frischluft zu übertragen. Derartig zusätzliche Anordnungen sind bei dem
Lacktrockenschrank der vorliegenden Erfindung nicht notwendig.
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Es. ist weiterhin vorgeschlagen worden, in Öfen zur Raumbeheizung
an vertikal stehenden Rohren auf einem Teil der Längsausdehnung von außen Heizkörper
anzubringen. Hierbei hatten aber die Rohre die Aufgabe, nach Art eines Schornsteins
für eine Bewegung der Luft zu sorgen; das den Luftzug bewirkende Rohr wurde hierbei
in vorteilhafter Weise in seinem unteren Teil Jeichzeitig als Träger der Heizkörper
benutzt. Bei Lacktrockenschränken, die gegen jede Entzündungsmöglichkeit der Lösungsmitteldämpfe
geschützt werden sollen, genügt natü_lich diese ohne zusätzliche Arbeitsleistung
bewirkte Luftbewegung nicht, wenn eine Luftumwälzung erzielt werden muß; auch die
vorliegende Erfindung weicht nicht von dem Grundsatz
ab, die Luft
durch besondere Anordnungen, wie Ventilatoren, umzuwälzen und durch den Lacktrockenschrank
zu saugen oder zu drükken. Die erwähnte bekannte Anordnung voll öfen zur. Raumbeheizung
konnte also nicht als Ausgangpunkt für die Schaffung eines betriebssicheren Lacktrockenschrankes
dienen. Bei den erfindungsgemäß zur Anwendung kommenden Rohren, die in ihrer gesamten
Längsausdehnung oder wenigstens auf dem größten Teil dieser Ausdehnung mit,den Heizdrähten
oder Heizbändern umgeben sind, liegt vielmehr die Aufgabe vor, eine Heizvorrichtung
zu wählen, die die Selbstentzündung durch Funkenbildung sicher ausschließt, eine
Aufgabe, für die auf diesem Gebiet schon seit langem dringend eine Lösung gesucht
wird. Für diesenErfindungsgedanken konnten naturgemäß die erwähnten, einer anderen
Aufgabe dienenden Schornsteine von öfen für die Beheizung von Räumen keinen Hinweis
geben.