DE719010C - Fernsehsendeeinrichtung - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
26.MÄRZ1942

• REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVs 719010 KLASSE 21a¹ GRUPPE 3520

R 9345Ϊ VIII aj21a¹

Radio Corporation of America in Neuyork, V. St. A. Fernsehsendeemrichtung

Patentiert im Deutschen Reich vom 28. Mai 1935 an Patenterteilung bekanntgemacht am 5. März 1942

ist in Anspruch genommen.

Um bei Fernsehsendern eine Nah- bzw. Großaufnahme oder eine Weitaufnahme einer Ansicht zu erhalten, muß man entweder die Linsen auswechseln oder zwei verschiedene Anordnungen verwenden, d. h. ein Gerät für die Nahau'fnahlme und ein Gerat für die Weitaufnahme. Dieser Nachteil soll durch den Sender gemäß der vorliegenden Erfindung beseitigt werden.

Die Erfindung macht Gebrauch von den bei Kathodenstrahlröhren für Fernsehempfangszwecke bekannten Mitteln zur Einstellung des Bildformates, der Fleckgröße und der Lage des Bildes auf dem Leuchtschirm durch Rege-

ig lung des Steahlablenkwinkels und der Strahlmittellage. Die Erfindung besteht in der Benutzung dieser beim Bildempfang bekannten elektrischen Regeleimrichtungen zur Bildeinstellung für die. Übertragung einzelner auch exzentrisch zur Schirmmitte liegender Ausschnitte eines auf den Schirm'eines Kathodenstrahlabtasteirs am Sender geworfenen Bildes durch Einwirkung auf die Größe des Ablenkwinbels, 'die Fleckgröße und auf die Einstellung der Mittellage des ' Abtaststrahles zuim Übergang von Fernaufbahmen auf Nahaufnahmen (Großauinahmen) auf der Empfangsstelle.

Die Erfindung sei' an Hand der ein Ausführungsbedispiel darstellenden Abbildungein näher erläutert. Der in Abb. 1 schlematiisch dargestellte Sender enthält eine Kathodenstrahlröhire 10 mit dem Moeaikschirm 12, auf den unter Verwendung des Linsensystems 16 ein Bild der Ansicht 14 geworfen wird. Aus der Strahlerzeugungseinrichtung 18 tritt der Strahl 20 aus, der in waagerechter Richtung durch die Spulen 22 und in senkrechter Richtung durch die Spulen 24 abgelenkt wird. Die Kreise 26 und 28 liefern die hierfür erforder- 4« liehen sägezahnförmigen Stromwellen.

Das Netzwerk 28 enthält einen Schwingungserzeuger 30 mit der Röhre 32 und dem Transformator 34, der den Anodenkreis mit dem Gitterkreis der Röhre koppelt. Zwischen dem +5 Gitter von 32 und der Gitterwicklung 38 liegt ein Blockkondensator 36. Ein einstellbarer Widerstand 40 gestattet das Abfließen der in diesem Kondensator aufgespeicherten elektrischen Ladungen.

Beim Beginn der Arbeitsperiode nimmt der Anodenstrona zu, und das Gitter ist infolge der Polarität der Gitt)erwicldung38 des. Transformators positiv. Hierdurch wird der Anodenstrotm noch weiter vergrößert, bis ein Sättigungszustand erreicht ist, worauf der Anoden-

strom abzunehmen beginnt. Zu diesem Zeitpunkt sinkt der Anodenstrom steil auf Null ab, und zwar dadurch, daß die Vorspannung des Gitters in dem Augenblick, in dem der Anodenstrom abzunehmen beginnt, über die Transformato'rwicklungen 38 und 42 umge kehrt wird. Das Gitter erhält somit plötz lieh eine weit unterhalb des unteren Knick; liegende Vorspannung.

Während dieses Vorganges entsteht durch die in dem Kondensator 36 aufgespeicherte Ladung an dem Gitter von 32 eine unterhalb der Verriegelungsspannung liegende Vorspannung. Die Röhre ist deshalb so lange gesperrt, bis die in dem Kondensator aufgespeicherte Ladung über den Widerstand 40 bis zum Verriegelungspunkt von 32 abfließt, zu welcher Zeit ein über die Leitung 44 ankommender Synchronisierungsimpuls der BiIdwechselsynchroniimpulsfolge der Vorspannung am Gitter entgegenwirkt, so daß Anodenstrom fließen kann. Dann wiederholt sich die Arbeitsperiode.

Eine sägezahnförmige Spannungswelle tritt an dem Kondensator 46 auf und eine Impulsspannungswelle an dem Widerstand 48. Die Spannungswelle am Kondensator 46 und Widerstand 48 wird in der Röhre 50 verstärkt und dann über die Leitung 52 den Spulen 24 für die Vertikalablenkung des Strahles zugeführt. Der Winkel, um den der Strahl abgelenkt wird, kann durch Einstellen eines Widerstandes 54 verändert werden, der die Anodenspannung an der Oszillatorröhre 32 zu ändern gestattet.

Das Netzwerk 26 ist ähnlich dem Netzwerk 28 und erhält die Synchronisierungssignale durch eine Leitung 56. Der Winkel, um den der Strahl in waagerechter Richtung abgelenkt wird, kann durch einen Widerstand 58 ' eingestellt werden. Die Schieber der Widerstände 54 und 58 sitzen auf einer gemeinsamen Welle 60, die durch den Knopf 62 gedreht werden kann. Bei Drehung der Welle 60 im Uhrzeigersinne, also in Richtung des Pfeiles 64, wird der Winkel, um den der Strahl waagerecht bzw. senkrecht abgelenkt wird, vergrößert, so daß ein größerer Teil der ganzen Schirmfläche abgetastet wird und umgekehrt. Wenn man z. B. annimmt, daß das Abbild der vollständigen Ansicht die rechteckige Fläche 66 des Schirmes einnimmt, kann die Einstellung so vorgenommen werden, daß der Strahl diese Fläche abtastet. Durch Drehen der Welle 60 entgegen dem Uhrzeigersinne in eine gegebene Stelle können die Winkel, uim die der Strahl waagerecht und senkrecht abgelenkt wird, verkleinert werden, so daß der Strahl die Fläche 68 abtastet, die nur einen Teil der ganzen Fläche 66 darstellt. Bei weiterer Drehung der Welle 60 in derselben Richtung wird die noch kleinere Fläche 70 abgetastet. Das Verhältnis des Winkels der horizontalen Ablenkung zu der vertikalen Ablenkung bleibt bei der Drehung konstant; wenn also die Fläche 66 quadratisch ist, werden die Flächen 68 und 70 auch quadratisch sein.

Um das Abtasten einer bestimmten Fläche des Schirmes zu ermöglichen, sind auf den Kern der Ablenkspulen 22 Hilfsspulen 22« gewickelt, die mit einer durch den Widerstand 72 und den Schieber 74 regelbaren Gleichstromquelle verbunden sind. Bei Bewegen dieses Schiebers nach rechts wird der abzutastende Teil der Fläche 66 weiter nach rechts verschoben und umgekehrt.

Auf den Kern der Ablenkspulen 24 sind ebenfalls Hilfsspulen 24° gewickelt, die mit einer durch den Widerstand 76 und den Schieber 78 regelbaren Gleichstromquelle verbunden sind. Bei Aufwärtsbewegung dieses Schiebers wird der abzutastende Teil der Fläche 66 weiter nach oben verschoben und umgekehrt. ■

Beim Abtasten der Fläche 66 werden nun Bildsignale erzeugt und einem Verstärker und Sender 80 zugeführt. Wenn eine Nahaufnahme eines bestimmten Teiles der Ansicht gewünscht wird, wird die Welle 60 entgegen der Uhr- go zeigerrichtung gedreht, ohne daß eine Ablenkfrequenz geändert wird, so daß nur ein Teil der Fläche 66, etwa die Fläche 70, abgetastet wird. Dann werden die Schieber von 72 uind 76 so eingestellt, daß die Fläche 70 in die gewünschte Lage, etwa bei α oder b oder c, kommt. Der Strahl tastet dann nur denjenigen Teil der vollständigen Ansicht ab, der vergrößert werden soll. Die vergrößerte Wiedergabe des ausgewählten Bildabschnittes kommt dadurch zustande, daß am Empfänger keine Änderung der Bildaufbaufläche und der Ablenkfrequienz vorgenommen wird.

Bei einer Verkleinerung der abgetasteten Fläche, ist es erforderlich, auch den Abtastfleck zu verkleinern. Zu diesem Zwecke ist die übliche Anode 88 mit dem Schieber 90 eines veränderlichen Widerstandes 92 verbunden, der an eine Gleichstromquelle 94 angeschlossen ist. Auch dieser Schieber sitzt auf der Welle 60, derart, daß, wenn der Strahl kleinere Teile der Fläche 66 abtastet, die Spannung an der Anode 88 weniger positiv wird, so daß der Strahl stärker gebündelt wird.

Bei einer Vergrößerung der abgetasteten Fläche kann es ferner erwünscht sein, die Stärke des Abtaststrahles zu steigern. Zu diesem Zwecke enthält die Strahlerzeugungsmrichtung 18 ein Gitter 81, das mit dem Schieber 82 eines veränderlichen Widerstandes verbunden ist, der an eine Gleichstrom-

quelle 86 angeschlossen ist. Auch, dieser Schieber 82 sitzt auf der Welle 60, derart, daß bei zunehmender Fläclie die Vorspannung des Gitters 81 weniger negativ wird und damit die Stärke des Strahles zunimmt und umgekehrt.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Die Benutzung der bei Bildempfängern bekannten !elektrischen Regeleinrichtungen zur Bildeinstellung für die Übertragung ^einzelner auch exzentrisch zur Schirmmitte liegender Ausschnitte eines auf den Schirm eines Kathodenistrahlabtasters am Sender geworfenen Bildes durch Einwirkung auf die Größe des Ablenkwinkels, die Fleckgröße und auf die Einstellung der Mittellage des AbtaststrahJes zum Übergang von Fernaufnahmen auf Naihaufnahmen (Großaufnahmen) auf der Ernpfangsstelle.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen