DE718819C

DE718819C - Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Fasern, Faeden und Baendchen

Info

Publication number: DE718819C
Application number: DEI59978D
Authority: DE
Inventors: Dr Josef Duesing; Dr Paul Esselmann
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1937-12-19
Filing date: 1937-12-19
Publication date: 1942-03-24

Description

Verfahren zur Herstellung von künstlichen Fasern, Fäden und Bändchen Es ist bereits vorgeschlagen worden, stickstoffhaltige, alkali- und -säurebeständige Kunststoffe dadurch herzustellen, daß man die Umsetzungsprodukte von EiweiL3stoffenmit sticksteffhaltige#i Basen .und mit aromatischen Isocyanatenoder Isoüiocyanaten zu harzartigen. Produkten kondensiert.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung vom künstlichen, Fasern, Fäden und Bändchen, bei dem die Kunststoffe den Spinnlösungen zugesetzt werden. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß Kunststoffe verwendet werd, die durch Umsetzung von Eiweißstoffen mit stickstoffhaltigen Basen und mit aromatischen Isocyanateli und durch Polymerisation dieser UTnsetzungspmodukte erhalten werden. Die Vexteilung der Kunststoge in den Spinnlösungen kann entweder durch Mischen oder Emulgiemen von Lösungen der Kunststoffee mit den Spinnlösungen oder durch Dispergieren der gepulverten Kunststoffe in den Spinnlösungen geschehen. Die feine Verteilung, die Emulgierung oder auch die Pulverisierung der Kunststoffe kann in Gegenwart von Netz-oder Emulgiermitteln geschehen. Die Spinnlösungen selbst werden in der üblichen Weise zu geformten Gebilden, wie Fasern, Fäden und Bändchen, verarbeitet. Die aus den Spinnlösungen hergestellten Gebilde liefern beim Anfärben mit Wollfarbstoffen kräftige Färbungen, die sehr gute Echtheiten, z. B. Wasch- und Lichtechtheit, aufweise..
Beispiele r. 320g des nach Beispie13 des Patents 672855 hergestellten Kunststoffes werden fein pulverisiert. Nach dem Trocknen löst man den gemahlenen Kunststoff in 3oo ccm Anilin unter Erwärmen auf. Die Lösung wird filtriert und in i 1 Viscose mit 7,2% Zellstoff sorgfältig emulgiert. Die fertige Emulsion wird darauf mit 91 Viscose gleichmäßig verrührt und dann die Viscose der Filtration unterworfen. Nach dem Evakuieren wird die Viscose nach den üblichen Verfahren in sauren Spinnbädern versponnen. Die Fasern werden auf bekannte Weise nachbehandelt und getrocknet. Der Stickstoffgehalt der so hergestellten Fasern beträgt etwa 1,6%. Die Fasern zeigen sehr gute Affinitäten zu sauren Wollfarbstoffen, z. B. Supraminrot B, Säueanthra1anrot 3 B1, Palatinechtblau SR und \Zetachro-iafarbstoffen. Die gefärbten Fasern -zeichnen sich durch gute Wasch-, Schweiß-, Reibechtheit und zufriedenstellende Lichtechtheit aus.
2. 150 g des nach Beispiel 5 des Patents 672 855 hergestellten Kunststoffes werden mit einem C=cmisch von 120 ccm Cyclohexanon und 8o ccm Anilin ili Lösung gebracht und in 51 Viscose unter starkem Rühren gut emulgiert. Die Viscose enthält 7,70/10 Zellstoff und 6,7 a/o Alkali. Nach dem Filtrieren und Evakuieren wird die Visoo,se sogleich in. ein neutrales Fällbad mit nachheri. geT Zersetzung des Cellulosexanthogemats versponnen. Die so hergestellten Fasern zeigen wolleähnlichen Charakter.
3. Zu i o kg einer gewöhnlichen Kupferoxyd.ammon.iaklösun-g mit 7 % Zellstoff oder zu einer Viscoselösung gibt man unter Rühren 3oo g einer Lösung des nach Beispiel 7 des Patents 6. ,2 855 hergestellten Albumin--Äthylenimin - Polymerxsat - Phenylisocyanat-Kondensationsproduktes in Anilin gelöst. Nächdem alles homogen vermischt ist, wird die Spinnlösung, «Re üblich, versponnen. Die Temperatur des Fällbades beträgt 3o°. Nach dem Verlassen des Trichters wird der Faden erbgesäuert und auf einen Haspel aufgesponnen. Zwecks vollständiger Durchkoagulation wenden die auf denn Haspel befindlichen Stränge nochmals mit Spinnsäure behandelt. Die nach dem Seifen und Trocknen erhaltenen animalisicrten Fasern haben M"ollcliarakter.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von künstlichen Fa--vern, Fäden. und Bändchen, bei dem Kunststoffe den Spinnlösungen zugesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die gemäß Patent 672 855 durch Umsetzung von Eiweißstoffen. mit stickstoffhaltigen Basen und mit aromatischen Isocyanaten und durch Palymerisation dieser Umsetzungsprodukte hergestellten Kunststoffe verwendet werden.
2. Verfahren. nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffe den Spinnlösungen entweder als Pulver oder in -organischen Lösungsmitteln gelöst in fein verteilter Form einverleibt werden.