DE715250C - Verfahren zur Herstellung von Mauer- und Formsteinen aus Hochofenschlacke - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Mauer- und Formsteinen aus Hochofenschlacke Es ist bereits vorgeschlagen worden, granulierte Hochofenschlacke mit einem. Zusatz von etwa 2o% Ton durch Pressen und nachherigas Brennen unterhalb der Sintertemperatur zu Mauer- und Formsteinen zu verarbeiten. Das Verfahren hat aber bisher keinen Eingang in die praktische Technik gefunden. Obgleich die so hergestellten Steine günstige Eigenschaften für viele Verwendungszwecke blesitzen, stehen der Durchführung des Herstellungsverfahrens große betriebstechnische Schwierigkeiten entgegen; denn das Verfahren ist von vornherein nur dann wirtschaftlich, wenn man mit großen Schlacken- und geringen Tonanteilen in der Mischung arbeitet. Brei einem solchen mageren Gemisch haben aber die gepreßten Steine eine so niedrige Trockenfestigkeit, daß sie .den mechanischen Beanspruchungen beim Transport von der Presse zum Ofen nicht standhalten. lm Ofen selbst verliert der Ton seine Bildsamkeit und Bindekraft schon weit unterhalb der Temperatur, bei der es zu einer Verfrittung von Schlacke und Tonzusatz kommt. Dadurch wird die Ausbeute an brauchbaren . Steinen noch weiter herabgesetzt.
• Ein weiterer Vorschlag geht dahin, zur Steinherstellung ein. Gemisch von Schlacke, Glasbruch, Ton, Eisenoxyden, Salpeter und Quarz zu verwenden. Die aus diesem Gemisch gepreßten Steine sollen bei etwa 300° vorgetrocknet und darauf bei etwa 7q.0° fertig gebrannt werden. Abgesehen davon, daß dieses Verfahren umständlich ist und eine Steinherstellung in größerem Maßstab wegen des erfor derlichen hohen Anteiles an Glasbruch in Hütten-,verken gar nicht möglich ist, weisen *die Steine ebenfalls nur eine geringe Trockenfestigkeit mit den oben geschilderten Nachteilen .auf.
• Durch das Verfahren entsprechend der vorliegenden Erfindung gelingt es, die b schilderteil Mängel zu beseitigen und mit wirtschaftlichem Erfolg einen Schlackenstein - herzustellen, der einem guten Klinker ebenbürtig oder sogar überlegen ist. Erfindungsgemäß wird granulierte Hochofenschlacke und Ton. im Verhältnis von 5: i bis 2o: i unter Zusatz ` von geringen Alkalimengen (etwa a bis 50/(y vom Tonzusatz) und einem entsprechenden Wasserzusatz innigst gemischt, zu Steinen verpreßt und bis zur Verklinkerung der Steine .gebrannt. Als Alk.alizusatz kann beispielsweise Soda verwendet werden. Es hat sich bezeigt, daß .der genannte niedrige Alkalizusatz auch bei einem geringen Tongehalt der Mischung ausreicht, um dem Steineine genügend große Trockenfestigkeit zu geben, die seine betriebsmäßige Herstellung erst ermöglicht. Offenbar werden durch die Alkalien in der Schlacke hydraulische Eigenschaften geweckt, die zu einer schnellen Verfestigung der Mischung in den verpreßten Steinen führen. Oh#gleich die Steine bis zur Verklinkerwig gebrannt werden, bleiben sie im Ofen pralktisch völlig raumbeständig, so daß man auch schwierigere Formen, wie Hohlsteine und 'Tsi:.rch,eln, ohne Vemiehungen herstellen kann.
• Die Steine besitzen eine Druckfestiglkeitvolj über 8oo kg/cm° und nehmen nur .sehr wenig Wasser .auf. Sie sind deshalb der geeignete Baustoff für mechanisch hochbeanspru,chtc heller- und Fundamentbauten.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Mauer-und Formsteinen aus einem Gemisch von granulierter Hochofenschlacke und einem tonigen Bindemittel mit einem entsprechen ,-den Wasserzusatz, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung mit .einem geringen Zusatz von Alkalien zu Steinen verpreßt und darauf bis zur Verklinkerung gebrannt wird.