DE713859C - Verfahren zur Abscheidung und Gewinnung von Schwefelwasserstoff aus solchen enthaltenden Gasgemischen - Google Patents
Verfahren zur Abscheidung und Gewinnung von Schwefelwasserstoff aus solchen enthaltenden GasgemischenInfo
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Description
- Verfahren zur Abscheidung und Gewinnung von Schwefelwasserstoff aus solchen enthaltenden Gasgemischen Es ist bekannt, Schwefelwasserstoff aus Gasen dadurch zu gewinnen, 'daß diese mit organischen Basen gewaschen- werden, aus denen der gebundene Schwefelwasserstoff durch Erhitzen wieder angetrieben wird. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß die organischen Basen den Schwefehvasserstoff beim Erhitzen nur sehr langsam abgeben, so daß eine lange Erhitzung notwendig ist. Außerdem sind die organischen Basen flüchtig, so daß sowohl bei der Auswaschung der Gase als auch beim Abtreiben des Schwefelwasserstoffs Verluste eintreten. die d_-e Wirtschaftlichkeit des Verfahrens starte beeinflussen.
- Es wurde nun gefunden, daß Schwefelwasserstoff aus solchen enthaltenden Gasen leicht durch Flüssigkeiten ausgmvaschen wird, die Alkali- oder Erdalkalivcrbindungen von sauren organischen Stoffen enthalten. Aus diesen Fliissiäkeitcii läßt sich d; r Schwefehvasserstoff durch Erhitzen wider austreiben, wobei er in konzentrierter Form gewonnen und leicht atid,- rwcitig vcrarbeitct werden kann, während die Absorptionslliissihkeit in ihren Anfangszustand zurückverwandelt wird und von neuem verwetldLt werden kann. Für die in Betracht kommenden sauren organischen \`erbindungen kann allgemein gelten, daß die elektrolytische Dissoziation, d. h. der Grad der Abspaltung von H-Ionen, der organischen Verbindung bei gewöhnlicher Temperatur etwa gleich oder etwas geringer als die des zu gewinnenden Schwefelwasserstoffs sein und daß die saure organische Verbindung beim Erhitzen der Lösung bis zum Sieden nicht oder wenigstens erheblich schwerer flüchtig sein soll als der absorbierte Schwefelwasserstoff. Als saure Verbindungen kommen be:spielswxise Aminosäurcn und deren Derivate, Aminosulfonsäuren und ferner Phenole und deren Derivate in Frage, z. B. p-Nitrophcnol, Trichlorphenol, Anthranilsäure und ihre Derivate, D rivate der Phthalsäure, aliphatischc 1)icarbonsäuren usw. Als Erdalkaliverbindungen kommen auch die des Magnesiums und Berylliums in Betracht. Als besonders gezignet erwiesen sich u. a. wäßrige Lösungen der Natrium- oder Kalium-Salze von Gl@#kokq:l, Alanin, Asparaginsäurc, 4-\itroresorcin, acetanthranilsäure sowie Verbindungen ähnlicher Zusammensetzung. D:esc Lösungen nehmen bei gewöhnlicher Temp,-ratur und @;ewtihnlichenl Druck, je nach der Konzentration der gelösten Stolle, bis über das 6ofachc ihres Volumens an Schwefelwasscrstoff auf und gehen diesen -beim Er Kitzen praktisch vollständig wieder ab.
- Etwa in den zu reinigenden Schwefelwasscrstoff enthaltenden Gasen neben diesem vorhandene andere schwache Säuren, wie z. B Kohlensäure und Blausäure, «-erden in vielen Fäden _ gleichzeitig mit dem Schwefelwasserstoff ausgewaschen. In solchen Fällen bietet die Anwendung der sauren organischen Verbindungen und der Base in etwa äquivalenten Mengen den Vorteil, daß hierdurch die Bildung von Niederschlägen iri kirhebliclier Menge, z. B. von Nätriumcarbonat, in - der Waschflüssigkeit vermieden wird. -Der Vorteil des vorliegenden Verfahrens dem Bekannten gegenüber besteht darin, daß die zu benutzenden organischen Verbindungen in der Absorptionsflüssigkeit in nicht flüchtiger Form vorliegen und infolgedessen keine Verluste eintret.-n. Außerdem wird der Schwefelwasserstoff beim Erhitzen in sehr kurzer Zeit ausgetrieben, so daß nur ein geringer Wärmeaufwand für die Regeneration der Waschflüssigkeit notwendig ist.
- Es ist zwar bekannt, Kohlensäure aus Gasen, wie entschwefeltem Leuchtgas, dadurch zu entfernen, daß als Absorptionsmittel organische Hydroxylverbindungen oder Aminoyerbindungen, unter denen auch Glykokoll und andere Amitiosäuren genannt sind, in Gegenwart von Basen verwendet 'werden. Dieses bekannte Verfahren hat aber offenbar praktische Bedeutung für die Abscheidung und Gewinnung von Kohlensäure aus Gasen nicht gewonnen. Es konnte daher auch keine Anregung zur Ausarbeitung des Verfahrens gemäß der Erfindung bieten, das sich auf die Abscheidung und Gewinnung von Schwefelwasserstoff bezieht. Beispiel 1 Generatorgas mit 4 Volumprozent Kohlensäure und i Volumprozent Schwefelwasserstoff wird bei gewöhnlicher Temperatur mit einer wäßrigen Lösung von p-Nitrophenol.-natrium berieselt, wobei auf ioo 1 Gas too ccm Lösung verwendet werden. Die Kohlensäure und der Scliivefelwasserstoff werden von der Waschflüssigkeit aufgenommen. Hierauf wird diese ctiva 3 Minuten lang zum Sieden erhitzt, wobei die Kohlensäure und der Schwefelwasserstoff wieder entweichen. Die regenerierte Waschflüssigkeit kann von neuem zur Kcinigung des Gases dienen. Beispiel 2 hokercigas. welches pro Kubikmeter 5 b Schwefelwasserstoff und i,5a/o Kohlensäure enthält, wird unter Atmosphärendruck bei gewöhnlicher Temperatur mit einer wäßrigen Lösung, die 4oo g des Natriumsalzes von Glykokoll in t ! enthält, im Gegenstrom berieselt, wobei auf t cbm Gas etwa 1 1 Lösung verwendet wird. Das- den Wäscher verlassende Gas enthält praktisch weder Schwefelwasserstöff üocli Kohlensäure. Die von dein Wäscher abfließende Waschflüssigkeit wird unter Ausnutzung des Wärmeinhalts der bereits. von den absorbierenden Gasen befreiten Waschflüssigkeit zum Sieden erhitzt, wobei sowohl die Kohlensäure als auch der ScInvefelwasserstoff praktisch vollständig abgegeben werden. Die regenerierte und abgekühlte Waschflüssigkeit wird von neuem zur Reinigung der Gase von Schwefelwasserstoff und Kohlensäure benutzt. Beispiel 3 Die Abgase einer Kohle- oder Tecrhydrierungsanlage, die pro Kubikmeter 359 Schwefelwasserstoff enthalten, werden mit einer 34Nigen wäßrigen Lösung von Alanincalcium berieselt, wobei auf i cbm Gas et@va 151 Lösung verwendet werden. Das den Wäscher .erlassende Gas enthält im Kubikmeter weniger als 0,2g Schwefelwasserstoff. Die von dem Wäscher abfließende Lösung wird gemäß Beispiel 2 regeneriert und wied: r verwendet.
Claims (1)
- fI:2NTAV5PRtJGit: Verfahren zur Absclieidung und Gewinnung von Schwefelwasserstoff, gegebenenfalls neben anderen schwachen Säuren. aus solche enthaltenden Gasgemischen durch Auswaschen mit organische Verbindungen enthaltenden Flüssigkeiten und Austreiben aus diesen durch Erhitzen. dadurch gekennzeichnet, daß diese Flüssigkeiten Alkali- oder Erdalkaliverbindungen von solchen sauren organischen Stoffen enthalten, deren elektrolytisch: Dissoziation bei gewöhnlicher Temperatur etwa gleich oder etwas geringer als die des Sch\vefelwasserstoffs ist und die beine Erhitzen der Flüssigkeit bis zum Sieden nicht oder wenigstens crhcblicli schwerer flüchtig sind als Schwefelwasserstoff.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI41873D DE713859C (de) | 1931-06-21 | 1931-06-21 | Verfahren zur Abscheidung und Gewinnung von Schwefelwasserstoff aus solchen enthaltenden Gasgemischen |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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DE713859C true DE713859C (de) | 1941-11-17 |
Family
ID=7190644
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEI41873D Expired DE713859C (de) | 1931-06-21 | 1931-06-21 | Verfahren zur Abscheidung und Gewinnung von Schwefelwasserstoff aus solchen enthaltenden Gasgemischen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE713859C (de) |
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1931
- 1931-06-21 DE DEI41873D patent/DE713859C/de not_active Expired
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