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Narkosegerät Die Erfindung betrifft ein Narkosegerät, insbesondere
zur Äthernarkose, bei dem die Narkoseflüssigkeit tropfenweise in leine Vergaserkammer
fällt, deren Beden in regelbarem Grade durch einen unmittelbar darunter angebrachten,
mit Wasser gefüllten Behälter auf eine über dem Siedepunkt des Äthers liegende Temperatur
erwärmt wird.
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Derartige Narkosegeräte sind bekannt. Bei ihnen wird der Wasserbehälter
z. B. mit Hilfe eines ihn umgreifenden und in seiner Höhenlage einstellbaren elektrischen
HleizköBp:erc envärmt. Die bekannten Geräte dieser Art sind dadurch an das Vorhandensein
einer elektrischen Stromquelle mit entsprechenden Anschlüssen gebunden, die sich
zum Betrieb elektrischer Heizvorrichtungen eignet. Schon aus diesem Grunde eignen
sie sich nicht in den Fällen, in welchen es auf Unabhängigkeit von Kraftquellen
ankommt, wie das z. B. bei Feldnarkosegeräten der Fall ist. Bei diesen Geräten ist
@gleichzeitig auch besonders wichtig, daß sie in einfachster Weise dauernd auf Betriebsfähigkeit
überwacht werden können.
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Gemäß der Erfindung werden die geschilderten Schwierigkeiten in einfacher
Weisie dadurch behoben, daß der Zulauf für den Wasserbehälter, der zum Erwärmen
der Bodenplatte der Vergaserkammer dient, mit einem ihn ständig mit heißem Wasser
sp'eisenden Vorratsbehälter in Verbindung steht und außerdem einen Ablauf aufweist,
der durch ein Überlaufrohr gebildet wird, das zu einem Tropfrohr führt, durch das
die ablaufende Wassermenge sichtbar gemacht wird die Bedienung eines derartig ausgebildeten
Narakosegerätexs ist äußerst einfach. . Weiterhin ist die laufende Überprüfung der
ordnungsgemäßen Arbeitsweise des Gerätes erleichtert und verbess'ert, da der Arzt
oder der Narkotiseur sogar dann, wenn er seinen Standort weiter weg vom Gerät hat,
durch einen Blick die einwandfreie Arbeitsweise des Gerätes feststellen kann. Er
hat nämlich lediglich darauf zu achten, ob Wasser über die Tropfeinrichtung aus
dem Wasserbehälter abtropft. Dabei ist der Arzt nicht einmal auf eine Wahrnehmung
durch den Augenschein angewiesen, vielmehr stellt schon der mit dem Ohr deutlich
wahrnehmbare, gleichmäßige Tropfenfall ein zuverlässiges Anzeichen dafür dar, daß
das Gerät ordnungsgemäß arbeitet. Dile Tropfvorrichtung ist gleichzeitig auch ein
Mittel zur Überwachung
des ständigen Wassernachflusses aus dem Vorratsbehälter.
Wenn dieser aufhört, sinkt nach kurzer Zeit der Wasserspiegel des Warmwasserbehälters
so weit, daß dein Was ser mehr über das Tropfrohr abfließt. Das ist dann ein Zeichen
dafür, daß entweder der Wasservorrat im Behälter erschöpft ist oder ein anderer
Fehler vorliegt, der die Betriebsbereitschaft des Glerätes gefährdet.
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Hinzu kommen dann noch folgende Vorteile: Dadurch, daß ständig warmes
Wasser durch den Wasserbehälter fließt, kann genau so viel Wärme zugeführt werden,
wie durch die Verdampfung des Ethers verbraucht wird.
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Es ist also eine selbsttätige Wärmeregelung unter sparsmaster Wärmeausnutzung
möglich. Infolge dieser guten Ausnutzung der Wärme läßt sich das Gerät so klein
bauen, daß es leicht überall mitgeführt werden kann.
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Das Gerät eignet sich demnach besonders als Feldnarkosegerät, zumal
es unabhängig von elektrischen Stromquellen und Anschlüssen ist. Das allein zum
Betrieb des Gerätes' erforderliche heiße Wasser kann sogar unter schwierigsten Verhältnissen
leicht b eschafit werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Narkosegerätes, und zwar teilweise in senkrechtem Schnitt und teilweise in Ansicht.
dargestellt.
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Das Narkosegerät besteht aus einemNtherberhälter 1, aus dem der Äther
über einen Tropfregler 2 dem durch ein Schauglas sichtbaren Tropfkegel 3 zufließt.
Letzterer läßt den Äther auf den Boden 5 der aus einem Glaszylinder 4 gebildeten
Vergasungskammer tropfen. Die Vergasungskammer hat einen die erwähnte Tropfvorrichtung
tragenden Deckel 6 mit einem Lufteinlaßvenhtil 7 und einer Luftauslaßtülle 8. Der
Deckel 6 wird außerdem durchsetzt von einem Thermometer 9.
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Der Boden 5 der Vergasungskammer bildet gleichzeitig den oberen Abschluß
eines unmittelbar unterhalb der Vergasungskammer befindlichen BVehälters 10, der
Wasser zur Beheizung der Bodenplatte 5 aufnimmt. Der Behälter 10 ist gegen Wärmeverluste
durch einen Mantel 1 1 geschützt. 111 den Behälter lo ragt das Endstück einer Zuflußleitung
15 frei hinein. und zwar endigt diese Leitung dicht unterhalb der Bodenplatte 5
an der Stelle, an welcher die Äthertropfen auf die Bodenplatte fallen und vergast
werden.
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Die Leitung 15 steht unter Zwischenschaltung eines Regelventils 14
mit einer zu dem Vorratsbehälter 12 führenden Leitung 13 in Verbindung.
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Der mit einem Deckel versehene und gleichfalls, gegen Wärmeverluste
geschützte Vorratsbehälter 12 ist so groß bemessen, daß in ihm eine Menge von Heißwasser
gespeichert werden kann, wie sie zur Durchführung eienr ausreichenden BVeheizung
der Bodenplatte 5 für eine längere Narkose von 1 bis 1'2 Stunden benötigt wird.
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Der Boden des Behälters Io wird von einem als Überlauf ausgebildeten
Rohr 16 durchsetzt, dessen freies Ende in einen in die Vergaserkammer hineinragenden
Hilfsbehält er mit erhöhtem Wasserspiegel hineinragt. Das andere Ende des Überlaufrohres
16 führt zu einer Tropfvorrichtung, unterhalb deren ein zum Abfluß führender Trichter
17 so angebracht ist. daß dile aus der Tropfvorrichtung £allenden Tropfen sichtbar
sind.
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An der tiefsten Stelle des Behälters 10 ist außerdem noch ein Rohr
IS vorgesehen. das unter Zwischenschaltung eines Hahnes 19 gleichfalls zu der schon
erwähneten Tropfvorrichtung führt und dazu dient, den ÄVasserbehälter lo vollständig
zu entleeren.
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Das Narkosegerät arbeitet wie folgt: Vor Beginn der Narkose wird
der Wasserbehälter 10 durch Öffnen des Hahnes 19 über die Abflußleitung 18 und den
Trichter 17 entleert. Dann wird der Hahn 19 geschlossen.
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Der Vorratsbehälter 12 wird mit heißem Wasser gefüllt.
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Unmittelbar vor der Narkose läßt man aus dem Vorratsbehälter 12 durch
entsprechende Einstellung des Regelventils 14 über den Stutzen 15' so viel Wasser
in den Rehälter einfließen, bis das Thermometer 9 eine Temperatur von 60 anzeigt.
Sunmehr ist das Gerät betriebsbereit, und es kann durch entsprechende Einstellung
des Tropfzahlreglers 2 mit der Narkose begonnen werden.
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Infolge der Äthervergasung auf der Bodenplatte 5 wird dieser sowie
dem Wasser in dem Behälter 10 Wärme entzogen, und es ist daher notwendig, dem Behälter
10 entsprechend der vergastem Äthermenge ständig hei-Eises Wasser aus dem Vorratsbehälter
12 zulaufen zu lassen. Dies geschieht durch entsprechende Einstellung des mit Teilstriche
versehenen Regelventils 14.
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In gleichem Maße, in welchem dem Behälter 10 aus dem Vorratsbehälter
12 Heißwasser zuströmt. läuft über das Überlaufrohr 16 Wasser ab. Dieses tritt aus
dem Tropfrohr aus und fällt sichtbar und hörbar in den offenen Trichter 17. Der
Arzt oder Narkotiseur kann daher sowohl schen als auch hören, ob das Gerät ordnungsgemäß
arbeitet. insbesondere ob ständig heickes Wasser zur Beheizung der Vergasungskammer
aus dem Vorratsbehälter zuströmt.
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Wenn die narkose beendet ist, wird das Regelventil 14 geschlossen
und damit dieZufuhr von heißem Wasser zu dem Behälter
Io unterbunden.
Sofern das Gerät nicht anschließend für weitere Narkosen benutzt wird, wird das
Wasser aus dem Behälter 10 mit Hilfe des Hahnes 19 über den Stutzen in und die Tropfvorrichtung
abgelassen.