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Industrienähmaschinenantrieb Industrienähmaschinen werden von dem
Elektromotor über eine Reibungskupplung angetrieben. @ Bekannt sind Antriebe, bei
welchen die Reibungskupplung zwischen dem Elektromotor und der Riemenscheibe angeordnet
ist, wobei der angetriebene und mit einem Bremskranz versehene Kupplungsteil durch
Drehung eines konzentrisch angeordneten. und mit Hilfe einer Schraubengangführung
axial verschiebbaren Schaltringes aus der Kuppelstellung in die Bremsstellung axial
verschoben wird (französische Patentschrift 368 227). Diese Anordnungen haben indessen
verschiedene Nachteile. Bei geschlossener Kupplung, also gerade dann, wenn mit der
Nähmaschine gearbeitet wird, wird ein axialer Druck auf die Lager ausgeübt, der
bei starkem Niederdrücken des- Kupplungsfußtrittes eine unzulässige Höhe -erreichen.
kann. Ein gleich großer, aber entgegengesetzt gerichteter Druck wirkt dabei auf
die Schraubengangführung des axial verschiebbaren Schaltringes, so daß durch zu
starken Kupplungsdruck das Verstellgewinde gefährdet wird. Ein weiterer Nachteil
ist die allein durch Federkraft bewirkte Bremsung nach dem Lösen der Arbeitskupplung;
ein sofortiges und sicher wirkendes Stillsetzen der Nähmaschine, wie es der Arbeitsprozeß
verlangt, kann durch eine Bremsung mit konstantem Anpreßdruck .des Bremskranzes
an den feststehenden Gehäuseteil nicht erzielt werden.
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Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, diese Nachteile zu vermeiden.
Dies gelingt erfindungsgemäß dadurch, daß der Schaltring als ein direkt auf den
Bremskranz des angetriebenen Kupplungsteiles wirkender Bremsring ausgebildet ist
und daß der Bremskranz des Kupplungsteiles zwischen dem Schaltring und einer Bremsfläche
des Gehäuses angeordnet ist, wie das in Fig. r und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel
zeigt. Der Kupplungsdruck für den Nähmaschinenantrieb wird in bekannten
Weise
dabei von einer Feder ausg.-iibt, so daß die lsupplung unabhängig ist Von einer
übermäßigen Schaltbewegung des Kupplungsfußtrittes und das zulässige Motc;rdrehmoment
i@egrcnzt. Der beim Kuppeln Voll dieser Feder ausgeübte axiale Druck wird in bekannter
Weise durch die Kupplungs-,welle selbst abgefangen, so daß auf die Motorlager kein
axialer Druck .ausgeübt wird.
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Der Schaltring dient bei Anordnungen nach der Erfindung sowohl zum
Schalten auf schwach gebremste Arbeitsgeschwindigkeiten als auch zur direkten Bremsung
beim Stil!-setzen der Nähmaschine. Er ist erfindungsmäß als Gewindering ausgebildet,
dessen Gewinde in einem Gegengewinde eines feststehenden Teiles des Motorgehäuses
geführt ist.
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Durch Betätigen des den Schaltring um seine Gewindeachse verstellenden
Hebels (Fußtritthebels r, gibt der Schaltring den beweglichen Kupplungsteil mit
der Schnurscheibe frei, so daß er sich in bekannter Weise unter Federdruck mit der
Motorkupplungsfläche kuppelt. Soll die Arbeitsgeschwindigkeit durch schwache Bremsung
in engeren Grenzen geregelt werden, dann bewirkt ein Nachlassen des Fußtritthebels
eine rückläufige Drehung des Schaltringes, so daß sein Bremsbelag direkt auf den
Bremskranz des angetriebenen Kupplungsteiles zur Wirkung kommt, aber ohne d.aß eine
Berührung dieses Bremskranzes mit dem Gehäuseteil stattfindet. Bim Loslassen des
Fußtrittkupplungshebels wird der Schaltring durch eine Feder in die Stillstandsbremslage
gedreht. Diese Drehung erfolgt gleichsinnig mit der Drehrichtung des Kupplungsteiles,
so daß der Schaltring sich durch die Bremsreibung dieses Kupplungsteiles an seinem
Bremsbelag weiterzudrehen sucht und den zu bremsenden Kupplungsteil mit dessen Bremskranz
schließlich gegen die Bremsfläche des feststehenden Gehäuseteiles anklammert, wodurch
ein fast augenblickliches Stillsetzen der Nähmaschine erreicht wird.
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Ein Ausführungsbeispiel eines Antriebes geinäl':) der Erfindung ist
in den Fig. i und schematisch dargestellt, von denen die Fig. i eine Stirnansicht
und die Fig.2 die Seitenansicht bzw. einen Schnitt durch die Kupplung darstellen.
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Auf der Welle 2 des Motors i ist ein Schwungrad3 unter Verwendung
einer Nutenfeder fest angeordnet. Das Schwungmoment des Schwungrades 3 muß so groß
sein, daß der Drehzahlabfall beim Kuppeln möglichst klein wird. Der Kupplung steil.
des Schwungrades 3 ist konisch ausgebildet, da eine scheibenförinigc Kupplungsfläche
keine gute Mitnahme gewährleistet und sich zwei konische Kupplungsteile ohne großen
Druck eher aneinander festsaugen. Auf dem Wellenende z des Motors i ist eine Buchse
5 durch eine Nutenfeder geführt und schiebbar angeordnet. Auf dieser ist mit zwei
Kugellagern der Kupplungsteil 6 gelagert, der auf seinem aus dem Gehäuse herausragenden
Teil die Schnurscheibe 1o trägt. Um beim Kuppeln die oft durch unsachgemäße Bedienung
infolge allzu starker seitlicher Beanspruchung auftretenden Beschädigungen auszuschließen,
wird der Kupplungsteil 6 nach Lösen des Bremsringes 7 über die Buchse 5 durch eine
Feder i i an den Teil 4 gedrückt. Die Höhe des Druckes ist nicht von der Art der
Fußbetätigung des Bedienenden abhängig. Ebenfalls werden bei eingerückter Kupplung
die Motorlager nicht seitlich beansprucht, da der Druck der Feder i i vom Wellenbund
15 und über das seitlich verschiebbare Druckstück 12, 13 von der im -Wellenende
sitzenden Schraube 14. aufgefangen wird. Das Gehäuse 16 hat ein Gewinde 17, in dem
der Bremsring 8 mit seinem Bremsbelag 7 seitlich verschiebbar angeordnet ist. In
den Bremsring 8 ist ein Bolzen 18 eingesetzt, der die Zugfeder i9 aufnimmt, deren
Befestigungspunkt der im Bremsgehäuse 16 eingeschraubte Bolzen 2o ist. Im entkuppelten
Zustande drückt der Gewindering 8 über den Bremsbelag 7 durch die Zugwirkung der
Feder 19 den Kupplungsteil 6 an das Bremsgehäuse 16. Lm den Nähantrieb einzukuppeln,
wird der im Bremsring 8 eingesetzte Bolzen 21 durch Kettenzug, Pfeil 2:f, aus der
Lage 22 in die Lage 23 gebracht, wodurch sich der Bremsring 8 nach links verschiebt
und den Kupplungsteil 6 freigibt. Die Feder i i bewirkt das Kuppeln der Teile ,4
und 6. Soll die an sich konstante Motordrehzahl Vermindert werden, so läßt man den
Bolzen 2 i von der Lage 23 aus zurückgehen, bis der Bremsbelag 7 des nach rechts
verschobenen Bremsringes 8 den Kupplungsteil 6 trifft, wodurch eine mehr oder minder
grof;e Reibung und somit Drehzahlverminderung erreicht wird. Um ein augenblickliches
Stillsetzen des Riementriebes zu erzielen, ist es nur erforderlich, den Bolzen 21
loszulassen, wodurch der Bremsring 8 den Kupplungsteil 6 an das Bremsgehäuse 16
preßt. Da sich der Bremsring 8 und der Kupplungsteil 6 gleichsinnig bewegen, wird
eine sehr schnelle Bremsung erzielt. Sollte im Laufe der Zeit der Druck der Feder
i i etwa nachlassen, so ist die Schraube 1.1 nachzuziehen, wodurch das Druckstück
12, 13, in seiner Nutenfeder geführt, nach links geschoben wird.
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Durch die Form des Bremsgehäuses 16 erhält der gesamte Nähantrieb
eire geschlossenes Aussehen, aus dem nur ein kurzer Hebel 21
sowie
die Riemenscheibe io hervorragen. Ebenfalls ist die sonst außenliegende Feder i
i in dem Gehäuse angeordnet. Die Art der Formgebung gestattet eine leichte Reinigung
des Antriebes vom Staub.