DE71144C - Verfahren zur Darstellung von Bleiweifs aus dem Bleioxyd des Handels - Google Patents
Verfahren zur Darstellung von Bleiweifs aus dem Bleioxyd des HandelsInfo
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C09C—TREATMENT OF INORGANIC MATERIALS, OTHER THAN FIBROUS FILLERS, TO ENHANCE THEIR PIGMENTING OR FILLING PROPERTIES ; PREPARATION OF CARBON BLACK ; PREPARATION OF INORGANIC MATERIALS WHICH ARE NO SINGLE CHEMICAL COMPOUNDS AND WHICH ARE MAINLY USED AS PIGMENTS OR FILLERS
- C09C1/00—Treatment of specific inorganic materials other than fibrous fillers; Preparation of carbon black
- C09C1/14—Compounds of lead
- C09C1/16—White lead
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Description
PATENTAMT.
Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Verfahren zur Darstellung von Bleiweifs oder
basisch-kohlensaurem Bleioxyd, welches insofern eigenartig ist, als es die Verarbeitung selbst von
kupferhaltiger Bleiglätte ermöglicht. DieserZweck wird im wesentlichen dadurch erreicht, dafs eine
Lösung von Ammoniumacetat verwendet und aufserdem Kohlensäure zugeführt wird, so dafs
das entweichende Ammoniak das mittelst elektrischen Stromes niederzuschlagende Kupfer auflöst.
Dieses Verfahren soll mit Bezugnahme auf die bei demselben benutzten, auf beiliegender
Zeichnung dargestellten Apparate beschrieben werden.
Zunächst wird ein Digestor A mit einer ungefähr 5procentigen Lösung von Ammoniumacetat
unter Benutzung des Trichters a so weit gefüllt, dafs beim Ingangsetzen einer durch
Rohre bc CD mit A verkehrenden CircUlationspumpe
B wenigstens ein Theil der Flüssigkeit u. s. w. von der im oberen Theil des Digestors
befindlichen Luft und den Dämpfen mitgerissen wird, auf solche Weise also in eine, kreisende
Bewegung geräth und durch die mit E bezeichnete,
mittelst einer Ventilstange E1 hinsichtlich ihrer Weite zu regelnden Austrittsöffnung hindurch am Boden des Digestors ausströmt.
Es findet also ein kräftiges Durchrühren der zu digerirenden Stoffe statt.
Alsdann wird die Bleiglätte oder der Massikot als feines Pulver hinzugesetzt, der Digestor
wieder geschlossen und die Circulationspumpe aufs Neue angestellt. Gleichzeitig aber, oder
vielleicht schon etwas früher, wird die eine Fortsetzung des Rohres c bildende Schlange C
im Behälter T mit Dampf beheizt und das durch die Circulationspumpe in Bewegung gesetzte
Gemisch durch dieselbe hindurchgeführt. Das Ammoniumacetatpulver befindet sich in
einem Behälter O und wird durch ein mit einer Absperrvorrichtung ausgerüstetes Rohr
nach Bedarf in den darunter befindlichen Digestor A abgelassen. Der letztere mufs aus
einem Stoff hergestellt sein, welcher der Einwirkung der in Frage kommenden chemischen
Stoffe zu widerstehen vermag, auch in Bezug auf Festigkeit so beschaffen sein, dafs die geringe
Spannung, welche erforderlich ist, um die Lösung des dreibasischen Bleiacetats in der
heifsen Acetatlösung bei Vorhandensein von freiem Ammoniak zu ermöglichen, ohne Einfiufs
bleibt. Nach genügendem Digeriren, Erhitzen und Rühren wird die Flüssigkeit sammt dem
Niederschlag vorzugsweise unter Benutzung eines an den Boden des Digestors angeschlossenen
Rohres e und einer Pumpe F in eine Filterpresse
G befördert. Erforderlichenfalls kann das Rohr e auch mit einem nicht besonders
dargestellten Heberrohre ausgerüstet werden, welches beim Einleiten dieses Vorganges bis
nach der Stelle nach unten geschoben wird, an der Mennige oder andere Verunreinigungen
mit grofsem specifischen Gewicht sich ansammeln. Die oberhalb dieser Stelle befindlichen
Stoffe gelangen durch die Filterpresse G nach einem Kühler H und schliefslich nach
einem Behälter J, in welchem die Imprägnirung mit Kohlensäure vor sich geht. Schliefslich
wird der Rest vom Inhalt des Digestors ebenfalls abgezogen und durch die Filterpresse, den
Kühler und den Imprägnirapparat geleitet. Man kann also nach Belieben die Filtration absatz-
weise Vornehmen oder nicht. Der Imprägnirapparat J stimmt bezüglich seiner Einrichtung
mit dem Digestor überein. Nachdem derselbe mit hinreichend gekühltem basischen Bleiacetat
nahezu gefüllt ist, wird durch ein Rohr d Kohlensäure in feinen Strahlen eingeführt und
in derselben Weise wie beim Digeriren ein Durchrühren mit Hülfe einer Circulationspumpe
J vorgenommen.
Nach Beendigung der Carbonisirung wird der Inhalt des Gehäuses / unter Benutzung
eines Rohres j und einer Pumpe K durch eine Filterpresse L hindurchgetrieben, aus welcher
die abgeschiedene Flüssigkeit durch ein Rohry in ein Sammelgefäfs Mgelangt. Schliefslich
befördert eine Pumpe P den Inhalt des letzteren in den Behälter O zurück. Ist jedoch
eine kupferhaltige Bleiglätte verarbeitet worden, ' so ist es erforderlich, den Kupfergehalt der
aus dem Behälter M gezogenen Flüssigkeit vor ihrer Uebcrführung in den Behälter O auszuscheiden.
Diese Ausscheidung wird in dem Behälter R bewirkt, durch welchen die Flüssigkeit
über eine Reihe von gebotenenfalls durchlöcherten Fangplatten r hinweg oder durch
dieselben hindurch emporsteigt, um dann das Kupfer auf elektrolytischem Wege oder durch
Behandlung mit fein zertheiltem Blei oder Zink niederzuschlagen. In der Filterpresse L findet
sich nun in Form von Kuchen das in der oben beschriebenen Weise hergestellte Bleiweifs
vor, in der Filterpresse G aber die aus dem unreinen Niederschlag oder Rückstand des
Digestors gebildeten Prefskuchen. Die der Schlammpresse G entnommenen Kuchen werden
hinterher in einer solchen Weise behandelt, dafs das in denselben enthaltene Blei
wiedergewonnen wird. Der mit durchlöcherten Scheidewänden η versehene Fangkasten N dient
dem Zweck, sämmtliches beim Carbonisiren mitgerissene Ammoniak aufzufangen, und wird
aus diesem Grunde mit kaltem Wasser oder verdünnter Essigsäure gespeist. Zwischen das
Gefäfs M, welches als Sammelgefäfs für die Acetatflüssigkeit dient, welche nach dem Behälter
O zurückgeführt werden soll, ist, wie auf der Zeichnung nicht besonders angegeben,
ein kleiner Behälter eingeschaltet, welcher vorzugsweise zum Niederschlagen des in dieser
Flüssigkeit enthaltenen Kupfers dient, ehe dieselbe nach dem Behalter gelangt. Der erforderliche
Strom wird von irgend einer Elektricita'tsquelle geliefert, die Elektroden sind aus Kohle
oder einem anderen geeigneten Stoff hergestellt. Die letzteren tauchen dabei in die kupferhaltige
Lösung ein, welche an der einen Seite zuliefst und auf der anderen gereinigt wieder abfliefst.
Die Bleiweifskuchen werden nach in der Presse mit. Wasser vorgenommener Waschung getrocknet
und in üblicher Weise gebrauchs- oder marktfähig gemacht.
Claims (2)
1. Ein Verfahren zur Darstellung von basischem Bleicarbonat oder Bleiweifs aus dem Bleioxyd
des Handels (Bleiglätte oder Massikot), darin bestehend, dafs das letztere in einer
nicht allzuconcentrirten und erwärmten Lösung von Ammoniumacetat in eineni geschlossenen
Digestor, welcher einem gewissen Drucke zu widerstehen vermag, gelöst wird, wobei mit diesem Digestor
eine Filterpresse oder eine andere geschlossene — der späteren Behandlung mit
Kohlensäure wegen mit einem besonderen Carbonisirkessel in Verbindung stehende —
Filtrirvorrichtung verbunden ist, der -Digester aber an eine Pumpe angeschlossen
ist, durch welche der Inhalt vom oberen Theil des Digestors zusammen mit einem
kleinen Theil von der oberen Flüssigkeitsschicht abgesaugt und in den unteren Theil
desselben hineingetrieben wird, um ein kräftiges Durchrühren von dessen Inhalt
zu bewirken, worauf nach in solcher Weise herbeigeführter Zersetzung eine Abkühlung
der filtrirten dreibasischen Acetatflüssigkeit im Carbonisirgefäfs erfolgt, um dieselbe
hinterher mit gasförmiger Kohlensäure zu behandeln, bis ein genügend basisches Bleicarbonat unter Zurückbleiben von Mennige
; und anderen Verunreinigungen im Filter entstanden ist, schliefslich aber jede Spur
■ von Kupferlösung in der dem Bleiweifs beigemischten Flüssigkeit durch Ausfällen
beseitigt wird, wobei diese Flüssigkeit noch einen solchen Gehalt an Ammoniak und
Ammoniumcarbonat aufweist, um das basische Bleicarbonat hervorzubringen.
2. Bei dem unter i. angegebenen Verfahren die Abänderung derart, dafs die wiedergewonnene
Ämmoniumacetatlösung ,durch
, Elektrolyse von Kupfer befreit wird, bevor sie aufs Neue in den Digestor gelangt.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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