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Dreheisenmeßgerät nach dem Rundspulsystem Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auf elektrische Drebeiseninstrumente nach dem Rundspulsystem. Bei Instrumenten
dieser .*rt sind gewöhnlich im Inneren einer zylindrischen Spule ein drehbar gelagerter
Eisenkern und ein -fester Eisenkern angeordnet.
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Wenn die Spule entsprechend der zu messenden elektrischen Größe erregt
wird, so wirkt ihr magnetisches Feld auf die beiden Eisenkerne in der ÄVeise, daß
sie sich gegenseitig abstoßen. Dieser Kraft wirkt gewöhnlich die Kraft einer Feder
entgegen, so daß ein mit der Drehachse verlJundener Zeiger auf einer Skala die zu
messende Größe anzeigt.
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Beim Justieren von Instrumenten dieser Art treten nun insofern Schwierigkeiten
auf, als es im allgemeinen nicht möglich ist, die Instrumente mit einer im voraus
festgelegten gedruckten Skaleneinteilung zu versehen, wenn größere Veränderungen
erforderlich sind, um die gewünschte Größe der Zeigerablenkung für eine gegebene
Erregung der Spulenwicklung zu erhalten.
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Es ist zwar bereits bekannt, daß sich bei Instrumenten dieser Art
durch Verändern der gegenseitigen Lage der leiden Eisenkerne die Empfindlichkeit
einstellen läßt.
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Dementsprechend sind Anordnungen bekannt geworden, bei denen man den
festen Eisenkern zwecks Justierung verstellbar gemacht hat. Dabei hat man bisher
den Eisenkern entweder tangential verstellbar angeordnet
oder auf
einer zur Spulenachse konzentriscl drehbaren Hülse, so daß er in Richtung des Umfanges
bewegt werden konnte.
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In allen diesen Fällen hat es sich aber gezeigt, daß bei der Verstellung
nicht nur die Empfindlichkeit, sondern gleichzeitig auch der Skalenverlauf geändert
wurde. Infolge dessen mußten bisher die Skalen der Instrumeute in der Regel einzeln
geeicht und von Hand gezeichnet werden. I)al)ei war die Skalenbeeinflussung durch
cli e Justierung so groß, daß man höchstens eine Änderung der Empfindlichkeit um
#2% vornehmen konnte, Ihne eine anders geteilte Skala zu l)enutzen.
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Dadurch wurde das Eichverfahren sehr langwierig, umständlich und kostspielig.
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Gemäß der Erfindung werden diese Schwierigkeiten bei einem Dreheisenmeßgerät
nach dem Rundspulsystem mit einem an der Zeigerwelle befestigten, im Inneren der
Stromspule schwingenden fahnenartigen und einem zwecks Justierung verstellbaren,
ebenfalls innerhalb der Stromspule angeordneten Eisenkern dadurch überwunden, daß
der zwecks Justierung verstellbare Eisenkern gegenüber der Fläche des an der Zeigerwelle
befestigten Eisenkerns derart beweglich gelagert ist, daß seine Bewegung sich aus
einer zu dieser Fläche senkrechten und einer zu ihr parallelen Komponente zusammensetzt.
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Dadurch ist es möglich, den störenden Eintluß der bisherigen, im wesentlichen
tangentialen Verstellung gewissermaßen durch eine radikale Bewegungskomponente zu
kompensieren. so daß eine Beeinflussung des Skalenerlaufs vermieden wird. Vorzugsweise
wird zu diesem Zweck der verstellbare Eisenkern um eine zur Achse der Zeigerwelle
parallele, aller nicht mit dieser zusammenfallend Achse drehbar gelagert.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Dabei ist Fig. I eine schematische Darstellung, wobei einzelne Teile abgebrochen
gezeichnet sind.
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Fig. 2. eine Ansicht der Justiervorrichtung. teilweise im Schnitt,
Fig. 3 eine dazugehörige Seitenansicht, in ler Pfeilrichtung gesehen, und Fig. g.
4 4 ein Schnitt nach der Linie A-B in Fig. 2.
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Mit 2 ist die Rundspule bezeichnet, die von dem Meßkreise erregt
wird. In dieser ist ein Einsatzkörper 4 aus Isolierstoff angeordnet. der zur Auflage
auf dem einen Ende der Spule 2 einen verbreiterten Flansch 6 hat und im Iiinern
eine Kammer@8 enthält. In dieser ist eine Welle 10 augeordnet. die an einem Ende
in einem Spurlager 12 in dem Boden der Kammer angeordnet ist und am anderen Ende
von einem Halslager in einem Stanzstück 14 getragen wird, das an dem Flansch 6 befestigt
ist. An der Welle 10 ist eine Fahne 16 aus magnetisierbarem Werkstoff längs ihrer
Kante in geeigneter Weise befestigt, und das freie Ende der Welle 10 trägt einen
Zeiger 18. Die zugehörige Skala ist in der Zeichnung weggelassen. Der Zeiger i8
wird durch eine Spiralfeder 19 in der Nullstellung gehalten.
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Die Kammer 8 ist so gestaltet, daß das freie Ende der Fahne 16 sich
nahe an der Wandung der Kammer befindet, so daß die Wirkung einer Luftdämpfung erreicht
wird, wenn die vordere Öffnung der Kammer durch einen geeigneten nicht gezeichneten
Deckel geschlossen ist, der in eine Vertiefung 20 eingelegt werden kann.
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Den festen Kern bildet ein Stab 22 aus magnetisierbarem Werkstoff,
der parallel zu der Achse der Zeigerwelle 10 iii einer Längsaussparung in der Wandung
der Kammer 8 angeordnet ist. Der Stab 22 ist an einem Ende an einem Drehkörper 24
befestigt, der mit einem durch den Boden der Kammer 8 hindurchragenden Zapfen 26
versehen ist.
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\Vie aus den Figuren 2 und 4 zu erkennen ist, ist der Stab 22 exzentrisch
in dem Drehkörper 24 befestigt. Zur Herstellung des Drehkörpers 24 wird vorzugsweise
ein Werkstoff in Profilform, z. B. aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung,
verwendet, dessen Gestalt aus Fig. 4 zu erkennen ist. Der Zapfen 26 wird dann durch
Abdrehen hergestellt, woliei eine Rille 28 eingestochen und ein Schlitz in dem freien
Ende 30 angeordnet wird, um eine Drehung von außen zu ermöglichen. Der Stab 22 kann
dann in den Längsschlitz des Drehkörpers 24 eingesteckt werden, wobei er auswechselbar
in seiner Lage gehalten wird.
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Wie aus den Figuren 2 und 3 zu erkennen ist, wird der Drehkörper
24 in der eiiigestellten Lage durch den Druck eines federnden Gliedes 32 gehalten,
das an einem Ende auf der Rückseite des Bodens des Einsatzkörpers 4 durch eine Schraube
34 gehalten wird, und das freie Ende der Feder 32 greift in die in dem Zapfen 26
vorgesehene Rille ein, wie aus der Zeichnung ersichtlich. Mit Hilfe eines kleinen
Schraubenziehers kann dann der Drehkörper 24 in jede gewünschte Lage eingestellt
werden. wobei er durch die von dem Federdruck herrührende Reibung sicher gehalten
wird. tSm das Instrument zu eichen. wird die Spule 2 mit einem vorbestimmten Wert
des zu messenden Stromes oder der zu messenden Spannung erregt und der Drehkörper
24 so eingestellt, daß der Zeiger 18 die entsprechende Lage auf der gedruckten Skala
annimmt. Dabei dreht sich der Stab oder
die Fahne 22 in einer Zylinderfläche
parallel zur Achse der Zeigerwelle 10. Es hat sich gezeigt, daß man auf diese Weise
eine Justierung bis zu # 10% der Skalenlänge vornehmen kann, ohne daß der Skalenverlauf
praktisch dadurch beeinflußt wird.