DE71078C - Faltapparat für Briefumschläge mit an den Ecken vierfacher Papierlage - Google Patents
Faltapparat für Briefumschläge mit an den Ecken vierfacher PapierlageInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAM
KLASSE 54: Papiererzeugnisse.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist, mittelst der Maschine Briefcouverts herzustellen,
bei welchen die Couvertlappen nicht an den Ecken des Cöuverts beginnen, sondern von
einem noch über die Faltkante hinausragenden Ort, und zwar derart, dafs der über diese Kante
hinausfallende Theil mit umgefaltet wird, wodurch das Couvert an jeder Ecke vierfach
verschlossen ist, während es bei der seitherigen Art der Couverterzeugung häufig genug vorkommt,
dafs das Couvert an irgend einer Ecke unverschlossen bleibt, wovon man sich bei genauer Besichtigung einiger Cöuverts schnell
genug überzeugen kann.
Mit Hülfe der bisherigen Faltapparate können diese Cöuverts nicht hergestellt werden, sondern
es ist hierzu eine neue Maschine nöthig, die in der beigefügten Zeichnung dargestellt ist.
Die Fig. 1, 3 und 5 zeigen Verticalschnitte, ■ Fig. 2 ist ein Grundrifs und Fig. 4 eine Seitenansicht,
während Fig. 6, 7 und 8 eine besondere Art der Längsschieber darstellen, welche bei
Anwendung von besonders dickem Papier verwendet wird..
Abweichend von den seither verwendeten Faltkasten erhält der in meinem neuen Faltapparat
verwendete Kasten A anstatt vier scharfer Ecken vier Nischen a, die dazu bestimmt sind,
das zum Einschlagen nöthige Papier bei dem in gewöhnlicher Weise dem Kasten durch den
Oberstempel zugeführten Papierblattes während des Durchfalzens durch den Faltkasten aufzunehmen.
Die das eigentliche Falten des Cöuverts bewirkenden Schieber B1 B'2 Ba ΰ* unterscheiden
sich ebenfalls in ganz auffallender Weise von den seither angewendeten sowohl in ihrer Form
als in ihrer Bewegung. Während die bisherigen vier Schieber auch an ihren vorstehenden
Enden gleich dick waren und stumpf zusammenstiefsen, sowie alle vier gleichzeitig von ein
und demselben Führungsbügel bewegt wurden, erhalten die neuen Schieber an ihren an den
Couvertrand eintretenden Theilen messerartige Schneiden und werden so bewegt, dafs zuerst
die beiden Seitenschieber B1 B2 und erst hernach die beiden Längsschieber B3 U4 je durch
einen besonderen Führungsbügel C bezw. C1 in Action gesetzt werden. Die Art und Weise
dieser Thätigkeit ist nachträglich noch näher beschrieben. Die Schneiden der Schieber B1
und B2 befinden sich seitlich derselben und sind gegen die Vorderkante zu etwas konisch
und an ihren Enden abgerundet. Dagegen laufen sie im Anfang parallel so weit, als die
Zurückfaltung an den Ecken des Cöuverts beträgt. Die Längsschieber B3 und B1 erhalten
ihrer ganzen Länge nach jedoch weniger scharfe Schneiden, die beim Vorschub die messerartigen Seitenkanten der Seitenschieber B1
und B2 an den Ecken überdecken.
Da zwischen diesen kleinen Ueberdeckungsflächen das Papier in doppelter Lage sich befindet,
so mufs bei Cöuverts von besonders starkem Papier der sonst feste Zwischenraum
erweitert werden können. Dies wird für diesen Zweck bewirkt, indem die Schneiden der
Längsschieber B3 und B* anstatt fest, scharnierartig
beweglich an denselben gelagert werden, wie dies in den Fig. 6 bis 8 dargestellt ist. Die
Schneide b3 ist in dem Zapfen s des Längsschiebers
B3 drehbar gelagert und durch die Schraubenfeder f in der Lage festgehalten, wo
sie bei directer Befestigung sein würde. Wird dickeres Papier verwendet, so kann die Schneide
unter stetigem Andruck nach oben ausweichen, wenn sich ihrem Vorschub gröfserer Widerstand
entgegensetzt.
Die Wirkungsweise des neuen Faltapparates ist folgende: Der Oberstempel drückt das in
bekannter Weise zugeführte Papier durch den Faltkasten A in der Art, dafs das zum Einschlagen
erforderliche Papier während des Durchdrückens durch den Kasten in den Nischen α Platz findet. Das Papier wird etwa
15 mm tiefer als die unteren Schieberflä'chen
vom Oberstempel geschoben, damit der Unterstempel bei seiner Hebung das Papier in seine
richtige Höhenlage bringt, indem es häufig vorkommt, dafs beim Hochgehen des Oberstempels
das Papier an einer oder mehr Stellen hängen bleibt und theilweise wieder mit hochgehoben
wird. Der Unterstempel corrigirt eine solche etwaige ungleichmäfsige Lage und hebt
sich bis auf etwa 8 mm unterhalb der Schieber. In dieser Lage bleibt der Unterstempel so lange
stehen, bis die Seitenschieber B1 und B2 die
beiden Seitenklappen des Couverts beinahe vollständig umgelegt haben. Von diesem Zeitpunkt
an arbeiten die Seitenschieber und der Unterstempel zusammen, insofern als nunmehr der
letztere bis zu den unteren Schieberflächen in die Höhe geht und die Schieber B1 und B-vollständig
geschlossen sind. Das Couvert ist nunmehr an seinen beiden Seitenkanten fertig gefalzt; das mehr oder minder scharfe Falzen
wird durch Höher- oder Tieferstellen des IJnterstempels bewirkt. Ist dies vollzogen, so
werden die beiden Längsschieber B3 und B4
zum Zwecke der Umkantung des Papiers an den Längsseiten des Couverts in Bewegung
gesetzt. Damit das vollständig erreicht wird, insbesondere an den Couvertecken, wo das zu
falzende Papier doppelt ist, sind, wie schon eingangs erwähnt, die Schieber B1 und B2 an
ihren vorstehenden Seitenkanten messerartig zugeschärft und werden an diesen Ecken von den
Schneiden der Schieber B3 und -B4 übergriffen.
Hernach treten die vier Schieber in ihre frühere verdeckte Lage zurück, wozu der Unterstempel
etwas abwärts geht, während schon vorher durch den Oberstempel bereits ein neues Couvert
eingeführt war und auf den oberen Schieberflachen aufliegt. Nach dem vollständigen
Zurückweichen der Schieber drückt der Oberstempel auf den Unterstempel, und wird das
untere von Anfang an in bekannter Weise gummirte und in vorbeschriebener Weise gefaltete
Couvert dadurch vollkommen zugeklebt. Der Unterstempel weicht nunmehr vollkommen
zurück und läfst das fertige Couvert in bekannter Weise in den Sammelapparat abgleiten.
Hierauf wird der Unterstempel wiederum bis auf etwa 8 mm Höhe vorgeschoben, die Seitenschieber
vorgeschoben etc., d. h. die Manipulation beginnt von Neuem.
Wie ebenfalls schon erwähnt, wird das Verschieben der vier Schieber B1 B2 B3 £4 nicht
gleichzeitig, sondern so bewirkt, dafs erst die beiden Seitenschieber B1 und B2 und hernach
die beiden anderen Schieber B3 und ß4 in
Action treten. Zu dem Zweck sind zwei Führungsbügel C und C erforderlich, die unabhängig
von einander durch die Scharniere c und c1 ihre gleitende Bewegung erhalten. Die
Längsschieber B3 und B4 werden in bekannter
Weise von dem Bügel C1 aus bewegt, indem der eine Schieber JB4 direct auf dem Bügel
sitzt, der andere B3 mittelst der Hebel E, die sich um die Zapfen e drehen, seine Bewegung
erhält.
Die gleitende Bewegung der Seitenschieber B1 und B2 wird in anderer Weise als seither
mittelst des Führungsbügels C bewirkt. Anstatt der früheren, in den Schiebern befindlichen
Diagonalschlitze sind hier Winkelhebel angeordnet, die sich um die festen Lagerzapfen
d drehen, an einem Hebelende in Vertiefungen des Führungsbügels C eingreifen und
derart dessen gleitende Bewegung mittelst des anderen mit Rolle dl versehenen Endes auf die
Schieber B1 und B2 in zum Bügel C senkrechter
Gleitrichtung übertragen. Es wird hierdurch weit weniger Kraft nothwendig und
ein ruhiges Vor- und Zurückgehen dieser Schieber bewirkt.
Claims (2)
1. Zur Herstellung von an allen Ecken mit vierfacher Papierlage versehenen Briefumschlägen
ein Faltapparat, dadurch gekennzeichnet, dafs die viereckige Oeffnung im Faltkasten anstatt scharfer Ecken Nischen (a)
erhält, in welchen beim Niedergang des Oberstempels das zum Einschlagen nothwendige
Papier Platz findet und wobei anstatt stumpf an einander stofsender Schieber letztere an ihren zum Falzen verwendeten
Stellen messerartige Schneiden erhalten, welche beim Zusammenfalten des Umschlags
an den Ecken über einander greifen und die Faltung der vierfach geschlossenen Ecken
bewerkstelligen.
2. An dem unter i. beschriebenen Faltapparat
die Abänderung, dafs die messerartigen Schneiden der beiden Längsschieber (B3
und B^) anstatt fest, auf den Schiebern beweglich
gelagert und durch eine Feder ff J oder eine andere geeignete Vorrichtung in
einer bestimmten Lage festgehalten sind, aus der sie beim Uebereinandergreifen der
Schneidenecken, ζ. Β. bei Verwendung stärkerer Papiere, nach oben ausweichen
können.
An dem unter i. gekennzeichneten Faltapparat die weitere Anordnung, nicht wie
bisher alle vier Schieber gleichzeitig mittelst eines und desselben Führungsbügels, sondern
die beiden Seitenschieber sowohl wie die beiden Längsschieber je für sich in Intervallen
so zu bewegen, dafs zuerst mittelst des einen Führungsbügels (C) und der
beiden Winkelhebel (D) die Seitenschieber (B1 und B2,) bethätigt werden und erst hernach
mittelst eines zweiten Führungsbügels (C1) die Längsschieber (B3 und B*)
in Thätigkeit kommen.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE71078C true DE71078C (de) | 1900-01-01 |
Family
ID=344410
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT71078D Expired DE71078C (de) | Faltapparat für Briefumschläge mit an den Ecken vierfacher Papierlage |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE71078C (de) |
-
0
- DE DENDAT71078D patent/DE71078C/de not_active Expired
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