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Treibladungsanordnung für Minen, Geschosse, Bomben, Granaten u. dgl.
Die Erfindung bezieht sich auf Geschosse, Minen, Bomben, Granaten u. dgl., die eine
oder mehrere eigene Treibladungen besitzen. Bei edenbisherigen Ausführungen, insbesondere
bei jenen, die aus glatten Rohren geschossen werden sollen, sind die Geschosse,
Minen usw. gewöhnlich mit einer Treibladung versehen, die im Innern der Minen usw.
oder auf einem besonderen Träger angeordnet ist. Die weiteren Treibladungen, hauptsächlich
die Zusatzladungen, werden bei .diesen bekannten Ausführungen außen am Stabilisator
angebracht. Letzteres stellt jedoch einen erheblichen Nachteil dar, .und die Erfindung
bezweckt, ein Geschoß zu schaffen, das mit den . Treibladungen eine geschlossene
Einheit bildet. Nach der Erfindung sind sowohl die erste Ladung als auch -die übrigen
Teilladungen im Inneren des Geschosses angeordnet. Dieses besitzt ferner eine besondere
Einrichtung, die es ermöglicht, ohne irgendein Hinzufügen weiterer Treibladungen
bei sehr einfacher Handhabung eine, zwei oder mehrere Treibladungen zu benutzen.
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Der Erfindungsgegenstand kommt insbesondere bei Minen, die aus Minenwerfern
abgeschossen werden, die für eine Regelung des Auslasses der Treibgase aus dem Laderaum
eingerichtet sind, zur Geltung, sofern die Erzielung besonders kleiner Schußweiten
bei ständiger Elevation, z. B. 45°, und bei Benutzung einer Einheitstreibladung
Schwierigkeiten bereitet. Für diese Zwecke ist es daher
vorteilhafter,
einige Teiltreiibladungen zu benutzen, die in der Mine selbst angeordnet sind. Es
genügen gewöhnlich zwei von diesen Ladungen, und zwar eine kleine für besonders
kurze Schußweiten, und die andere, welche die erste Ladung auf die Gesamtladung,
.das.' ist die Höchstladung, ergänzt. Selbstverständlich kann die Erfindung für
eine beliebige Anzahl von Teiltreibladungen und für eine aus einer beliebigen Waffe
zum Verschuß kommende Mine verwendet werden.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß die Treibladungen, beginnend
mit der zuvorderst liegenden, in den zugehörigen Büchsen durch einen besonderen,
nach Art eines Rückschlagabsperrventils ausgebildeten Verschluß abgeschlossen sind,
der den Zutritt der Treibgase über den Verbrennungsraum der Waffe verhindert, jedoch
den Austritt der Treibgase der abgesperrten Ladung in den Laderaum der Waffe nach
Entzündung durch die dahinterliegende Ladung ermöglicht.
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Die Regelelemente, die in die Verbindungswege zweier Teilladungen
eingebaut sind, sind von außen leicht zugänglich bzw. leicht zu beherrschen. Die
Rückschlagelemente decken dann -die Auspufföffnungen ab, durch die der Raum der
betreffenden Teilladung mit dem Laderaum der Waffe in Verbindung steht. Dabei ermöglichen
sie zwar ein Strömen der Treibgase aus der Mine in den Laderaum, verhindern aber
den Zutritt der durch das Verbrennen der eben wirkenden Ladung entstandenen Treibgase
aus dem Laderaum zu derjenigen Ladung, die nicht wirken soll. Diese Rücksperrelemente
können gleichzeitig den Treibgasen einen Widerstand entgegenstellen, wodurch sie
einem vollkommenen Verbrennen behilflich sind. Diesen Widerstand leisten sie entweder
dynamisch infolge ihrer Masse oder statisch durch die Festigkeit ihrer Verbindung
mit dem Körper der Mine u. dgl., gegebenenfalls in beiden erwähnten Arten: Ausführungsbeispiele
.des Erfindungsgegenstandes zeigen die Ahb, i bis 16.
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Wie aus -der Abb. i ersichtlich, ist die erste Teiltreibladung i luftdicht
im Unterteil des Trägers 3 des. Stabilisators q. abgeschlossen. Von. der zweiten
Teiltreibladung 2 ist sie durch ein eingesetztes, von außen steuerbares Regelelement
5 getrennt das hier die Form eines Vorreibers hat, der mit mehreren Verbindungsöffnungen
versehen ist. Im vorliegenden Falle sind zwei- Öffnungen 6 und 7 vorgesehen, die
die Öffnungen 8 und 9 in der Zwischenwand io verbinden können, die ihrerseits 'den
Rauem der ersten Teilladung i vom Raunz der zweiten Teilladung 2 trennt. In gleicher
Weise könnten selbstverständlich die Räume der zweiten und der dritten Teiltreibladung
üsw. verbunden werden. Die letzte Teiltreibladung, in diesem Falle die zweite, ist
durch eine Platte abgesperrt, welche eigentlich ein Rückschlagabsperrventil bildet,
das ein Eindringen der durch -die Ver@bren-'hung der Ladung 2 entstandenen Treibgase
in den Raum 13 und aus diesem durch die Auspufföffnungen 14. in den Laderaum der
Waffe ermöglicht. Die Absperrplatte i i wird auf eine Dichtung 15 angedrückt und
in dieser Lage durch eine Gewindeverbindung 16 gehalten. Dabei .stützt sich auch
die Dichtung 15 gegen den Sitz 17. Die Absperrplatte i i und die Gewindeverbindung
sind so stark ausgebildet, daß sie einen genügenden Widerstand bilden, um .den Druck
bei vollkommener Verbrennung der Ladung auszuhalten. Die luftdichte Absperrung der
Ladung i besorgt ,die Büchse i8, die die den Raum der Ladung i mit dem Laderaum
der Waffe verbindenden Auspufföffnungen i9 verdeckt.
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Je nachdem wie der Vorreiber 5 eingestellt wird, wird (die Mine entweder
mit einer Ladung i oder durch die Wirkung beider Ladungen i und 2 abgeschossen.
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Eine andere .Ausführung des Erfindungsgegenstandes zeigt die Abb.2.
Hier ist die Abschlußplatte i i ausgebeult, um eine größere Widerstandsfähigkeit
dieser zu erzielen und außerdem ist sie in nie Büchse der Ladung 2 eingepreßt. Dabei
stützt siesichgegen den Sitz 17, gegen den sie gleichzeitig die Dichtung 15 anpreßt.
Das Regelelement ist hier eine Kugel 5, die eine solche Lage einnehmen kann, in
der sie die Verbindungsöffnung 21 absperrt, welche die Räume der Ladungen i und
2 verbindet. Wenn die Kugel 5 .die Verbindungsöffnung 21 verdecken und eine Verbindung
der Räume beider La-Jungen verhindern soll, so -wird mit einer Hand der Körper der
Mine 22 so erfaßt, daß die Spitze der Mine nach unten gerichtet ist, worauf mit
der anderen Hand der Träger 23 des Stabilisators q. aus der Büchse 23 der Ladung
2 etwas herausgeschraubt wird, und zwar nur so weit, daß die Kugel 5 längs der schiefen
Fläche 26 heruntergleitet und :die Öffnung 21 in der Zwischenwand 27 verdeckt. Hierauf
wird der Träger 23 wieder angezogen, so daß er die Kugel 5 an die Verbindungsöffnung
anpreßt, wodurch erzielt wird, daß nur eine Ladung i wirken kann. Wenn die Kugel
5 in der in der Abb. 2 angedeuteten Lagre belassen wird, so wirken beide Ladungen
i und 2, da sie durch eine Verbind ungsöffnung 2i miteinander in Verbindung stehen.
Die Ladung i ist im Träger 23 in derselben Weise abgeschlossen, wie im vorhergehenden
Falle.
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Bei der Anordnung nach Abb. 3 bildet das
Regelelement
der Ansatz 5 der Büchse z5 mit der.-1-adung 2, gegebenenfalls der Träger 23 mit
der Ladung i. Der Boden .des Ansatzes 5 ist kegelig. In dem Falle ist der Träger
23 zum Unterschied vom vorhergehenden Beispiel außen an der Büchse 25 angeschraubt.
Der Träger ä3 wird. in der teilweise herausgeschraubten Lage durch einen Stift 31
gehalfen, welcher zum Abscheren bestimmt ist. Falls nur die Ladung i wirken soll,
muß- der Träger 23 angezogen werden, wobei der Stift 31 erbgeschert wird, und. der
-kegelige Boden des Ansatzes 5 verdeckt die Verbindungsöffnung 21 des Verschlusses
32 ,der Ladung i.
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Die Anordnung mach Abb. 4 ist der Anordnung @ nach Abb. 2 ähnlich.
Der Unterschied beruht nur darin, daß die Büchse 34 -der Ladung i einen selbständigen
Bestandteil bildet, der unten mit Ausplufföffnunggen 35 versehen ist. Letztere sind
von innen durch eine Büchse 36 abgeschlossen. Die selbständige Büchse 34 wird in
den Träger 37,des Stabilisators 4 eingeschraubt. Teil 37 enthält weiter .die Büchse
der Ladung 2, die mit ..der Ladung i durch eine Öffnung 21 in Verbindung steht.
Beim Herausschrauben der Büchse 34 ernst Hilfe der Flügel 38 gleitet die Kugel 5
,bei mit der Spitze nach unten weisender Bombe auf die Verbindungsöffnung 21, an
die sie durch ein Anziehen der Büchse 34 angedrückt wird. In einem solchen Falle
wirkt bloß. die Ladung i. Wenn aber die Kugel 5 in der in Abb. 4 angedeuteten Lage
belassen wird, so wirken beide Ladungen i und 2. Die Ladung :2 ist durch eine Platte
i i ab@geschlossenr die durch eine Feder 39 gegen den Sitz i7 gedrückt wird. Zwischen
der Verschlußplatte ii und dem Sitz 17 befindet sich eine Dichtung 15.
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Zn den Aibb. 5 bis 16 sind verschiedene Arten der Absperrung
der zweiten und gegebenenfalls einer weiteren Teiltreibladung angedeutet. In allen
diesen Fällen bilden die Absperrplatten Rüekschlagventile.
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Im Beispiel nach Abb, 5 wird die Ladung 2 durch eine feste Platte
oder eine Zwischenwand 41 abgeschlossen, welche` durch die Büchse 37 der Ladung
2 festgehalten wird. Die Absperrplatte 41 ist: mit Auspufföffnungen 42 versehen,
die durch eine zerstörbare Widerstandsplatte 43 abgedeckt sind, die gleichzeitig
mit -der Dichtung 46 -gegen den Sitz 44 gedrückt wird. Gegen die Wirkung der Treibgase,
die aus dem Laderaum der Waffe über .die Platte 41 eindringen, ist die Ladung 2
durch. Platten 45 geschützt, die die Öffnungen 42 verdecken und nach Art von Rücksehlagventilen
wirken-. Dabei werden zwischen die Platten 45. und die Sitze 47 Dichtungen 46 eingesetzt.
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Eine. ähnliche Anordnung veranschaulicht die Abb. d. Hier wird aber
an Stelle von mehreren Platten, die Rückschlagventile bilden, nur eine einzige gemeinsame
Platte_49 benutzt, .die die Auspufföffnungen 42 der Absperrplatte 41 verschließt.
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Die Abib.7 zeigt eine der Abb. 6 ähnliche Anordnung, und der Unterschied
besieht darin, daß die Platte 49 mit der Absperrplatte bzw. mit der Zwischenwand
in ihrer Mitte durch eine Schraube oder eine Niete 5 i verbunden ist. Es müssen
daher die Treibgase von der Ladung 2 bei ihrem Durchgang durch die Auspufföffnungen
42 auch den Widerstand der Platte 49 überwinden, welche nach oben gebogen wird,
wie in der Zeichnung strichliert angedeutet wurde. Auch hier kann zwischen .die
Platte 49 und die Absperrplatte 41 eine Dichtung eingesetzt werden.
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In Abfi. 8 ist ebenfalls eine umgestaltbare Absperrplatte 49 angedeutet,
die an den Unterteil des Körpers 52 der Mine bzw. dessen kegeligen Ansatz 53 durch
eine Schraube oder eine Niete 54 angeschlossen wird. Durch den Ansatz 53 wird die
Absperrplatte 49 gegen den Sitz 44: gedrückt, auf den auch eine Dichtung 43 aufruht.
- Die Absperrplatte 49 verhindert die Wirkung der Treibgase auf die Ladung 2, die
aus ,dein Laderaum der Waffe eindringen, ermöglicht aber bei Verformung durch die
Treibgase von der Ladung den-Auspuff dieser Treibgase in den Laderaum der Waffe.
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Die Abb. 9 zeigt eine sehr einfache Anordnung der Absperrplatte 49,
die in die absperrentde Lage auf -den Sitz 44 eingepreßt und durch eine kegelig
ausgestaltete Fläche 55 ge= halten wird.
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Entsprechend der Abb. 1o hat die Platte 49 die Form einer Schale,
die mit dem Baden nach aufwärts gerichtet ist, wobei sie mit ihrem Rand am Sitz
44 aufruht. In dieser Lage ist sie durch einen Stift 56, einen Vorstrecker o. dgl.
-gehalten, der zum Abscheren bestimmt ist.
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In Abb. 14 ist eine Absperrplatte 49 veranschaulicht, die mit einem
ausgebeulten Teil 70 versehen ist, auf den der Unterteil 71 .des Minenkörpers
drückt, der einerseits die Absperrplatte 49 auf den Sitz 44 andrückt.
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In Abb. i i bis 13 sind Absperrplatten veranschaulicht, die die Form
einer Büchse oder eines Ringes aufweisen.
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Gemäß Abb. i i haben die Rückschlagabsperrventile die Form von Platten
57, die auf den Sitzen 58 aufsitzen. Von innen werden dann die Öffnungen 14 durch
eine Büchse abgeschlossen, die dem Auspuffe der Treibgase einen Widerstand entgegenstellt.
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Die Abb. 12 zeigt eine solche Anordnung der Absperrbüchse 59, bei
welcher diese Büchse gleichzeitig -die Wirkung des Rückschlagventils ausübt, was
durch eine innere Büchse 6i
ermöglicht wird, die mit Öffnungen 62
versehen ist. Die Festigkeit der Absperrbüchse 59 als auch die Größe der Auspufföffnungen
14 und 62 wird so bestimmt, daß die Absperrbüchse 59 der Wirkung der Treibgase widersteht,
die aus dem Laderaum dort eindringen, aber durch die Wirkung -der Treibgase, die
durch das Verbrennen. der Ladung 2 entstehen, beschädigt wird.
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In Abb. 13 ist sowohl die Absperrbüchse bzw. der Ring 65 am festen
Verschluß so aufgezogen, daß er seine Auspufföffnungen 63 verdeckt. Der Ring 65
bildet auch hier ein Rückschlagabsperrventil, das durch den Außendruck an den Sitz
66 gepreßt wird. Durch den Druck der Treibgase, die durch die Verbrenrnung der Ladung
2 entstehen, wird er aber beschädigt und gibt so die Auspufföffnungen 63 frei.
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Eine andere Anordnung der Absperrplatte zeigt die Abb. 15; hier ist
die eigentliche Absperrplatte 59 im Verschluß 4 mit den Öffnungen 42 gelagert und
wird durch eine Platte 61 mit den Öffnungen 62 unterstützt. Auch hier ist die Festigkeit
der Absperrplatte und die Größe der Öffnungen eine solche, @da6 die Platte dem äußeren
Druck widersteht, aber durch .den Druck der Treibgase von der Ladung i beschädigt
wind.
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Es ist erforderlich, hier hervorzuheben, daß es wegen einer vollkommenen
Verbrennung der Treibladung vorteilhaft ist, den verbindenden Teil beider Ladungen
so auszuführen, daß er immer ganz in die nachfolgende Ladung eingreift. Dies erzielt
man z. B. durch ein besonderes Rohr, eine Büchse u. dgl., die gleichzeitig auch
den Verstärker bilden kann. Eine solche Anordnung ist eigentlich schon in Abb. 2
angedeutet worden. Hier wird aus der Verbindungsöffnung 21 in der Zwischenwand 27
ein Verstärkungsrohr 72 herausgeführt, das die von der ersten Verbrennungsladung
i stammende zündende Flamme in die ganze Ladung z verzweigt.
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Eine ähnliche Anordnung zeigt die Abb. 16. Hier hält aber das Verstärkungsrohr
oder die Büchse 52, die aus der Verbindungsöffnung 21 herausgeführt wird, gleichzeitig
die Ab-
sperrplatte i i, die auf den Sitz 17 aufsitzt, auf den auch. gleichzeitig
die Dichtung 15 gelabert wird. Das durchlaufende Verstärkungsrohr oder die Büchse
72 verzweigt die Zündflamme von der Ladung i in der ganzen Ladung 2.