-
Verfahren zur Herstellung von Triarylmethanfarbstoffen Es wurde gefunden,
daß man sehr wertvolle Triarylmethanfarbstoffe erhält, wenn man 3-Oxybenzaldehyd-4-carbonsäure
mit sekundären oder tertiären aromatischen Aminen oder deren Sulfonsäuren oder deren
Alkyl-co-sulfonsäuren oder mit aromatischen o-Oxycarbonsäuren kondensiert und die
erhaltenen Leukoverbindungen, gegebenenfalls nach Sulfonieren ursulfonierter Leukoverbindungen,
zu den Farbstoffen oxydiert.
-
In der Patentschrift 654 573 sind Triarylmethanfarbstoffe, die sich
in komplexe Metallverbindungen überführen lassen, beschrieben, die sich Nebenfalls
von Aldehyden aromatischer o-Oxycarbonsäuren ,ableiten, aber ausschließlich von
solchen Aldehydoxycarbonsäuren, bei denen sich die Aldehydgruppe in meta-Stellung
zur Carboxylgruppe befindet. Von diesen Farbstoffen unterscheiden sich die Farbstoffe
der vorliegenden Erfindung in grundlegender Weise.
-
Durch .die neuartige und bisher unbekannte Stellung der Aldehydgruppe
in der aromatitischen -o-Oxycarbonsäune gemäß vorliegender Erfindung wird ein wesentlicher
technischer Effekt erzielt, der darauf beruht, daß in den komplexen Metallverbindungen
der erfindungsgemäß hergestellten Farbstoffe die O H-Gruppe nicht mehr als Chromophor
wirkt, wie es bei .den in der genannten Patentschrift beschriebenen Farbstoffen
der Fall ist. Damit wird die sonst eintretende starke Verschiebung des Farbtons
der metallfreien Färbung beider Bildung des Metallkomplexes, z. B. von Grün nach
Blau, verhindert und @es beispielsweise ermöglicht, grüne Triarylmethanfarbstoffemit
Metallkomplexe
bildenden Gruppen ebenfalls in grüne Metallkomplexe zu überführen.
-
Es sind weiterhin Farbstoffe mit einer;, Carboxylgruppe in p-Stellung
zum Methar# kohlenstoffatom und einer Oxy gruppe bekani#ti:die jedoch den Farbstoffen
vorliegender Ex@; findung unterlegen sind. So besitzt z. B. der in der Patentschrift
216924 beschriebene chromierbare Farbstoff .aus 2-Oxybenzaldehyd-4-carbonsäure und
2-Oxy-3-metl'ylbe"zoli-carbonsäure eine wesentlich schlechtere Lichtechtheit und
Walkechtheit als der Farbstoff gemäß Beispiel? dieser Patentschrift.
-
Der erfindungsgemäß zu verwendende, bisher unbekannte 3-Oxy-4-carboxybenzaldeliyd
läßt sich z. B. aus 4-Nitro-2-oxybenzoesäureäthylester durch Reduktion in den 4-Amino-2-oxybenzoesäureäthylester,
Überführung des letzteren nach bekannten Verfahren in den 4-Cyan-2-oxybenzoesäureäthylester
und Um--wandlung der Cyangruppe nach S t e p h e n (Journ. Chem. Soc.
127 j18741) sowie Verseifung des Esters herstellen. Beispiele 1. 166 Gewichtsteile
3-Oxy-4-carboxybenzaldehyd und 298 Gewichtsteile Diäthylanilin werden in 2ooo Gewichtsteilen
50,'oiger Schwefelsäure bis zum Verschwinden des Aldehyds gekocht. Nach dem Abkühlen
und Abstumpfen der Säure mit Soda saugt man die abgeschiedene Leukoverbindung ab,
wäscht aus, trocknet und sulfoniert sie in der 8fachen Gewichtsmenge 15 0 oigen
Oleurns bei i o=' C innerhalb i o bis 15 Stunden. Die so erhaltene Monosulfonsäure
wird auf eine der üblichen Weisen abgetrennt und von der Schwefelsäure befreit.
Sie läßt sich, als Mononatriumsalz in Wasser gelöst, mit Bleisuper-Oxyd und verdünnten
Säuren zu einem Farbstoff oxydieren, der als Natriumsalz abgetrennt wird und Wolle
in saurer Färbung in klaren blaustichiggrünen Tönen färbt, die durch Nachchromieren
ohne Veränderung der Nuance besondere Echtheiten erlangen.
-
2. 166 Gewichtsteile 3-Oxy-4-carboxyl)enzaldehyd werden mit 382 Gewichtsteilen
N-Butyläthyl-m-toluidin in 2ooo Gewichtsteilen 5o'oiger Schwefelsäure so lange erhitzt,
bis der Aldehyd verbraucht ist. Die so erhaltene Leukoverbindung wird, wie im Beispiel
i beschrieben, abgetrennt und in der Machen Getvichtsrneirge 36i?'oigen Oletims
innerhalb 12 bis iS Stunden bei 2o bis 25° C zur Monosttlfonsäure sulfoniert. Der
ebenso wie im Beispiel i weiterbehandelte und durch Oxydation mit Bleisuperoxyd
in saurer Lösung erhaltene F'arbstol3 färbt Wolle in saurer Lösung in sehr klaren,
gelbstichiggriinen Tönen, die durch Nachchromieren unter Beibehaltung des Farb tonen
besonders wasch- und lichtecht werden. 3. 166 Gewichtsteile 3-Oxy-4-carboxybenzaldehyd
werden zusammen mit 326 Gewichtsei en N-Butyl-o-toluidin, wie im Beispiel
t berieben, in verdünnter Schwefelsäure bis Verschwinden des Aldehyds erhitzt. Die
iglei@h,er Weise (s. Beispiel i) abgetrennte Letrkoverbindunb wird in der 8fachen
GewiChtsmc11ge 250'0igen Oleums bei Temperaturen von 2o bis 25° C innerhalb 20 Stunden
zur Monosulfonsäure sulfoniert. Durch Oxydation in saurer Lösung mit Bleisuperoxyd,
wie im Beispiel i beschrieben, erhält man einen Farbstoff, der Wolle in saurer Lösung
in blauen Tönen färbt, die durch Nachchromieren in ihren Echtliciten wesentlich
verbessert werden, ohne daß eine Verschiebung der Nuance erfolgt.
-
166 Gewichtsteile 3-Oxy-4-carl>oxybenzaldehyd werden zusammen mit
458 Gewichtsteilen N-@thyl-n-pheiiyiaminoätlian-m-sulfonsäure in 65oo Gewichtsteilen
Wasser so lange unter Rückfluß gekocht, bis kein Aldehyd mehr vorhanden ist. Wird
diese Lösung finit Bleisuperoxyd und verdünnten Säuren oxydiert, so .erhält man
nach Entfernung des Bleies und nach dem Eindampfen zur Trockne einen Farbstoff,
der in saurer Färbung Wolle in grünen Tönen färbt, deren Wasch- und Lichtechtheit
durch Nachchromieren deutlich verbessert wird, ohne daß sich die Nuance verändert.
Der so erhaltene Farbstoff kann mit der 7fachen Gewichtsmenge ioo:'oigen Oleums
bei 2o° C nachsulfoniert werden. Man erhält so eine Farbstoffsulfonsäure, die Wolle
in gleichen Tönen färbt wie der nicht nachsulfonierte Farbstoff.
-
5. Ersetzt man die im Beispie14 genannte N-äthyl-n-phenylaminoäthansulfansäure
durch 582 Gewichtsteile Äthylbenzylanilinsulfonsäure i und verfährt sonst, wie im
Bcispicl4 beschrieben, so erhält man durch Aussalzen einen Farbstoff, der Wolle
in saurer Färbung in grünen Tönen färbt, die durch Nachchromieren ihren Farbton
beibehalten, aber in ihren Echtheiten verbessert werden. Der so erhalteneFarbstoff
kann mit der 7fachen Gewichtsmenge io%igen Oleums bei 20° C nachsulfoniert werden.
Man erhält so eine Farbstoffsul.fons'itire, die Wolle in gleichen Tönen färbt ä
wie der nicht nachsulfonierte Farbstoff.
-
6. 166 Gewichtsteile 3-Oxy-4-carboxybenzaldehyd werden zusammen mit
33o Gewichtsteilen m-Diäthylaminophenol in 2ooo Gewichtsteilen 5o!0iger Schwefelsäure
bis zum i Verschwinden des Aldehyds gekocht. Die in üblicher Weise abgetrennte und
getrocknete Letikovei-hinclung wird in der 8fachen Gecvichtsmeiige 15@%oigen Olcuins
innerhalb 30 bis 40 Stunden bei etwa 2o C zur Monosul- i; I'ons'itire sulfoniert.
Diese Lösung wird dann nit Eis auf eine Konzentration von goo/o
Schwefelsäure
gebracht und der Pyronringschluß durch Erhitzen auf ilo bis 115° C innerhalb 7 Stunden
durchgeführt. Die durch Aussalzen abgetrennte Pyronsäure wird in saurer Lösung mit
Eisenchlorid kochend oxydiert. Der mit Kochsalz ausgesalzene Farbstoff wird in Sodalösung
gelöst und durch Eindampfen der filtrierten neutralen Lösung gewonnen. Er färbt
Wolle in saurer Färbung in leuchtenden, blaustichigen Rasatönen, die durch Nachchromieren
besondere Echtheiten erhalten, ohne daß sich die Nuance ändert.
-
7. 166 Gewichtsteile 3 - Oxy - 4 - carboxybenzaldehyd werden mit 304
Gewichtsteilen o - Kresotinsäure (C O O H : O H : C H3 = 1 :2 :3) gemischt und in
22oo Gewichtsteilen Schwefelsäure 66° B6 2 Stunden auf etwa 35° C erhitzt. In die
klare Lösung gibt man in kleinen Teilmengen 70 g Natriumnitrit, läßt dann
24 Stunden bei etwa 2o° C nachrühren lind erhitzt noch 1 Stunde auf .6o° C. Der
durch Ausgießen auf Eis abgeschiedene Farbstoff färbt Wolle beim Nachchromieren
in saurer Lösung in blauen Tönen von sehr guten E-chtheiten.