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Wasserrohrschiffskessel Die Erfindung bezieht sich auf Wasserrohrschiffskessel
für hohe Leistung und hohe Drücke. Sie stellt eine Verbesserung des Wasserrohrschiffskessels
nach Patent 662861 dar. Dieser Kessel arbeitet mit natürlichem Umlauf. Der natürliche
Umlauf wird dabei dadurch erzielt, daß zwischen einer Obertrommel und einer oder
mehreren Untertrommeln im Prinzip drei verschiedene Rohrbündel angeordnet sind,
und zwar zwei Strahlungsrohrbündel, welche den Feuerraum umhüllen, und ein Fallrohrbündel.
Der für einen geordneten Wasserumlauf nötige Temperatursprung zwischen den Steigerohren
rund den Fallrohren wird gewährleistet durch das Zwischenschalten eines überhitzers
zwischen diese leiden Rohrbündel. Die Rauchgase strömen dann aufeinanderfolgend
durch das leine Steigerohrbündel, den überhitzer und das Fallrohrbündel. Im weiteren
Verlauf ihres Weges zum Rauchfang strömen sie noch durch einen Luftvorwärmer, der
hinter dem Fallrohrbündel liegt und dadurch gegen zu starke Erhitzung und Verbrennung
gesichert ist, da das Fallrohrbündel den Rauchgasen bereits Wärme entzogen hat.
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Die vorliegende Erfindung erstrebt nunmehr eine weitere Verbesserung
des Wasserumlaufs des Kessels nach dem Hauptpatent bei weitgehender Freiheit in
seiner Formgebung. Dies wird dadurch erreicht, daß bei dem Wasserrohrschiffskessel
nach dem Hauptpatent, bei welchem die gesamten Dampfentwicklungsrohre als Strahlungsrohre
den von
der oder den Stirnseiten des Kessels beheizten Feuerraum
vollständig einhüllen, das von den tiefsten Stellen der Obertrommel des Kessels
ausgehende Fallrohrbündel unter Fortfall der höher gelegenen Untertrommel ohne Unterbrechung
zur tiefstliegenden Untertrommel geführt ist und daß die Fallrohre, wie es an sich
auch für U nterwasserschiffskessel bekannt ist, auf dem ganzen `'erlauf ihrer Länge
gegen die Rauchgase abgedeckt und infolgedessen unbeheizt sind.
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Durch die besondere Anordnung der Verbindungsrohre zwischen der Obertrommel
und der Untertrommel beim Kessel nach der Erfindung wird eine sehr weitgehende Freiheit
in der Formgebung des Kessels erreicht, da der Abzug der Heizgase nicht mehr durch
einen zwischen einem Steigerohr und einem Fallrohrbündel geschalteten überhitzer
tmd durch das Fallrohrbündel hindurch erfolgt. Beide Teile beeinflussen also nicht
mehr, wie bisher, die Fortngebung des Kessels. Die bisher in den Fallrohren untergebrachte
Heizfläche wird ersetzt durch einen im Rauchgaszug hinter dem Cberhitzer liegenden
Speisewasservorwärmer, dessen Form und Lage nun aber beliebig sein kann, da die
Speisepumpe das Wasser durch den Vorwärmer hindurchdrückt. Der Speiseivasservorwärmer
erfüllt dabei gleichzeitig die bisherige Aufgabe des Fallrohrbündels, den nachgeschalteten
Luftvorwärmer vor zu starker Erhitzung und Verbrennung zu schützen, und gestattet
außerdem, durch geeignete Ausbildung und/oder Änderung der Geschwindigkeit des Speisewassers
dessen Temperatur weitgehend zu verändern.
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In den Abbildungen ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar an zwei verschiedenen Kesselformen.
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In beiden Abbildungen gleichlaufend bezeichnet ist die Obertrommel
mit t und die Untertrommel mit 2. Die Trommeln sind durch Strahlungsrohre 3, 3",
Strahlungsrohre q. und Fallrohre 5 miteinander verbunden. Die Strahlungsrohre .4
bilden eine Rohrwand, die bereits die hinter dieser Rohrwand liegenden Fallrohre
5 abschirmt, doch können diese zur größeren Sicherheit durch eine Wand 6 gegen die
Strahlungsrohre .4 und den Feuerraum abgedeckt werden. Die Strahlungsrohre 3 sind
in ihrem oberen Teil versetzt angeordnet, um den Durchtritt der Heizgase zum Rauchfang
zu ermöglichen. Sie können auch ein- oder mehrfach gegabelt sein (3', 3",
3'", 3"", 3a@, 3"", Abb. i), um eine Vergrößerung der berührungsbeheizten Heizflächen
im Rauchgasdurchtritt zu erreichen. Hinter diesen durch die genannten Rohre gebildeten
Heizflächen sind, dem Zuge der Heizgase folgend, der Reihe nach ein L berhitzer
7, ein Rauchgasspeisewasservorwärmer 8 und ein zweckmäßig mehrstufiger Luftvorwärmer
9, 9', 9" angeordnet.
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Aus dem Speisewasservorwärmer 8 gelangt das Speisewasser direkt in
die Obertrommel t . Die Möglichkeit, in diesem Speisewasservorwärmer enge Rohre
zu verwenden gegenüber den weiten Fallrohren des beheizten Fallrohrbündels der bisher
bekannten Bauart, ergibt in erwünschter Weise einen besseren Wärmeübergang.
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In Abb, 2 liegen die Ober- und Untertrommeln annähernd senkrecht übereinander.
Es ergeben sich in diesem Fall besonders kurze Fallrohre, die eine etwaige Kühlung
des im Speisewasservorwärmer weitgehend vorgewärmten Wassers zwischen Ober- und
Untertrommeln verhindern. Die verschiedene Kesselform der beiden Abbildungen zeigt
die weitgehende Freiheit in der Formgebung eines nach der Erfindung ausgebildeten
Kessels mit natürlichem Wasserumlauf.
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Gegenüber der Abb. t ist in der Abb. 2 außerdem ein Kessel dargestellt,
bei dem ein längerer Flammenweg vorhanden ist. Durch die Rohre 13, 14 ist
bei dieser Bauart eine die Stirnseiten des Kessels ganz oder teilweise abdeckende
Rohrwand angedeutet.
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Die Beschreibung und die Zeichnung sollen keine Beschränkung des Erfindungsgegenstandes
darstellen hinsichtlich nebensächlicher Konstruktionsteile. So ist es insbesondere
möglich, statt der Abschirmung 6 eine dichte Rohrwand mit einer davorliegenden Strahlungsrohrreihe
o. dgl. vorzunehmen. Auch Zahl und Art der Rohrreihen oder Rohrwände 3, 3" können
entsprechend den jeweiligen Erfordernissen geändert werden.