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Verfahren zum Herstellen der Druckformen für einen registerhaltigen
Zwei- und Mehrfarbendruck auf Zweitourenschnellpressen Die Herstellung der ebenen
und runden Druckformen für einen registerhaltigen Z-,vei-und Mehrfarbendruck auf
Zweitourenschnellpressen mit Rundeindruckwerk erfolgt nach dem durch das Patent
634 zo8 bekannten Verfahren durch Hintergießen der ebenen und zier gebogenen Teildruckätopngen
bei gleichbleibenden Temperaturen des Gießmetalls und der Gußformen. Auf -diese
Weise wird ein einwandfreier Passen der Teilbilder erzielt. Jedoch kamen bis zur
Durchführung dieses Verfahrens nur Originalätzungen in Frage, die eine .der Zurichtung
entsprechende, vor dem Hintergießen hergestellte Reliefprägung in sich tragen. In
besonders vorteilhafter Weise dienten o,5 mm starke- Originalätzungen, die eine
rund und die andere eben, die auf die Gebrauchshöhe von etwa 5 mm hintergossen wurden,
als Bildplatten. Dagegen war es bisher nicht möglich, die üblichen 2 mm dicken Mehrfarbenhochdruckformen
(Autotypien) unmittelbar oder mittelbar als Bildplatten- für einen registerhaltigen
Zwei- oder Mehrfarbendruck auf Zweitouren- -schnellpressen mit Rundeindruckwerk
zu verwenden.
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Allerdings könnten die ebenen Teildruckformen eine Reliefprägung erhalten,
so daß sie die Zurichtung in sich tragen. Zu :diesem Zweck wird nach einem bekannten
Verfahren auf ,die eine Seite oder Druckform, der Kraft-.ausschnitt und auf die
andere Seite eine nachgiebige Unterlage gelegt. Wenn dabei der Kraftausschnitt mit
der Bildseite der Druckform und die elastische Unterlage mit ihrer glätten Rückseite
verbunden werden soll, so muß ein verkehrter Kraftausschnitt Verwendung finden.
Ein besonderer Vorteil des Verfahrens
wurde darin erblickt, :daß
galvanische Abformungen der zugerichteten Originalätzungen ohne weiteres Zutun schon
das Zurichterelief in sich tragen.
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Nun ist aber ein Reliefprägen der Origin '@ druckform im allgemeinen
schon deswe nicht angängig für die Herstellung der b nötigten Teildruckformen, weil
die vom Auftraggeber zur Verfügung gestellten Originaldruckformen in den meisten
Fällen für andere Verwendungszwecke unverändert bleiben sollen. Aus dem gleichen
Grunde dürfen die für das Rundeinüruckwerk zu verwendenden Teildruckformen auch
nicht .gebogen werden, .da sie ja ihre ursprüngliche ebene Form behalten sollen.
Außerdem ist ein verzerrungsfreies Biegen :der Teildruckformen mit Rücksicht auf
ihre Dicke ausgeschlossen. Die übliche Dicke der Mehrfarbenhochdruckformen läßt
auch eine einwandfreie Reliefprägung nicht zu, so daß bei Verwendung dieser Autotypien
ein hochwertiger Mehrfarbendruck auf Zweitourenschnellpressen nicht gewährleistet
werden kann.
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Auch dem Versuch, auf dem Wage über Galvanos, die von den Autotypien
hergestellt werden, die erforderlichen, teils ebenen, teils gebogenen und in sich
zugerichteten Teildruckformen zu erhalten, schienen sich unüberwindliche Schwierigkeiten
entgegenzustellen. Ein Prägen des fertigen, d. h. hintergossenen Galvanos führt
nicht zum Ziel. Das Prägen der Galvanoliaut erschien bisher für hochwertigen Mehrfarbendruck
schon deswegen nicht möglich, weil die Rückseite der Galvanohaut uneben und knospig
ist und so beim Prägen die Gefahr einer Verformung des Prägereliefs mit sich bringt.
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Dieser Nachteil ist allerdings bei einem bekannten Verfahren zum Herstellen
in sich zugerichteter ebener Galvanos vermieden, bei welchem die Galvanohaut beim
Hintergießen mit ihrer Bildseite gegen eine den Kraftausschnitt tragende Saugfläche
gepreßt wird. Aber die hierbei erzielbare, vom Luftdruck abhängige Einwirkung auf
die Galvanohaut ist naturgemäß viel zu. gering, um ein Prägen, geschweige eine feinstufige
Reliefzurichtung der Galvanohaut zu erzielen. Dafür bietet nur eine Prägepresse
mit ihren .erheblich größeren Preßdrücken eine Gewähr.
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Nun ist zwar auch -das Reliefprägen von Galvanohäuten nicht neu. Bei
einem bekannten Verfahren zur Herstellung in sich zugerichteter ebener Galvanos
wird nämlich beim Herstellen der Galvanohaut ' das Galvanobad nach kurzer Zeit unterbrochen,
der mit der Wachsmatrize verbundene, zunächst nur äußerst .dünne Kupferniederschlag
herausgenommen und mit .der Rückseite auf die mit einem Kraftausschnitt belegte
Originaldruckform gelegt, um eine Reliefzurichtung durch Prägen zu erhalten. Dann
wird die Wachsniatrize mit der geprägten Galvanohaut wie-..,er ins Galvanobad gehängt,
um die Abfor-:ng auf die richtige Stärke zu bringen. ?n Hintergießen sollte dann
eine unter die Bildseite der Galvanohaut gelegte verkehrte Zurichtung verhindern,
daß die Reliefzurichtung beim Gießen verformt wird. Die bei diesem Verfahren zur
Prägung gelangende Galvanohaut wird allerdings praktisch keine wesentlichen Knospen
an ihrer Rückseite aufweisen, wenn sie nur äußerst dünn genug gehalten wird. Dafür
aber besteht beim Reliefprägen der sehr dünnen Galvanohaut die Gefahr von Verzerrungen
der Rasterpunkte. Außerdem bedingen das erforderliche .doppelte Galvanobad und die
zweimalige Zurichtung eine umständliche, zeitraubende und unwirtschaftliche Arbeitsweise.
Auch kann das Unterbrechen des Galvanobades durch die Gefahr einer Oxydation des
Metalls leicht zu einem schlechten Gefüge und zu unerwünschten Lockerungen der fertigen
Galvanohaut führen. Schließlich ist die Wachsmatrize für stärkere Prägedrücke ungeeignet,
so daß eine feinstufige und scharfe Reliefprägung nicht erreichbar ist.
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Erfindungsgemäß wird in die von den üblichen 2 mm dicken Autotypien
hergestellten Galvanohäute vor dem gemäß Patent 634 io8 erfolgenden Hintergießen
eitle Reliefzurichtung eingeprägt, nachdem die Galvanohäute zuvor in .an sich bekanter
Weise auf ihrer Bildseite mit dem Kraftausschnitt beklebt und auf ihrer unebenen
Rückseite mit einer nachgiebigen Unterlage, beispielsweise einem weichen Maternkarton,
versehen worden sind. Dadurch wird beim Reliefprägen eine Rückwirkungder mit Knospen
versehenen unebenen Rückseite der Galvanohaut auf das Zurichterelief vermieden.
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Auf diese Weise ist es nunmehr ohne weiteres möglich, auch die üblichen
2 mm dicken Autotypien zum Herstellen der teils ebenen, teils rundgebogenen Teildruckformen
für Zweitourenschnellpressen mit Rundeindruckwerk zu verwenden und den hier gestellten
hohen Anforderungen zu genügen. Die Beschaffenheit -der Originalätzungen erleidet
dabei keinerlei unerwünschte Änderung. Der Zweitourenschnellpresse mit Rundeindruckwerk
wird in vielen Fällen ein umfangreiches Arbeitsgebiet erschlossen. Dabei ergibt
sich für größere Druckaufträge noch der Vorteil, .daß mehrere Sätze der Teildruckformen
hergestellt werden können und die Originaldruckform selbst keinerlei Abnützung unterliegt.
Das Zurichterelief ist kräftig und weich verlaufend. Die von zier schutzrandlosen
Autotypie abzuformenden Galvanos lassen sich in
einfacher Weise
mit einem Schutzrand versehen, so daß ihre Weiterverarbeitung gemäß Patent 634 IOS
ohne weiteres vor sich gehen kann.
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Die Zeichnung veranschaulicht die einzelnen Stufen des neuen Verfahrens
in schematischer Darstellung, und zwar zeigt Abb. i eine Autotypie -der üblichen
Ausführung, .die vor dem Prägen der Bleimatrize mit druckplattenstarken, paßkreuzetragenden
Stegen umschlossen ist (in der Zeichnung ist ,die Autotypie der Einfachheit halber
lediglich als Druckplatte angedeutet), Abb.2 die mittels der Autotypie hergestellte
Bleimatrize, Abb. 3 die von der Bleimatrize hergestellte Galvanohaut; oberhalb der
Bildseite der Gälvanohaut ist der sögenannte verkehrte Kraftausschnitt und unterhalb
die elastische Unterlage für die knospige Rückseite der Galvanohaüt eingezeichnet,
' A'bb. q. die mit Reliefprägung versehene Galvanohaut mit der weichen Unterlage
für ihre knospige Rückseite, Abb.5 die fertige ebene Hochdruckform ohne Schutzrand.
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Nach dem neuen Verfahren werden also von den vom Druckauftraggeber
zur Verfügung gestellten üblichen Autotypien Ga1-vanos hergestellt- - Die im allgemeinen
etwa 2 mm dicken riginalätzungen i besitzen bekanntlich keinen Schutzrand.
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Das Aufnadeln des Zurichteausschnittes (Kraftausschnittes) und das
Hintergießen im Gießapparat machen- es jedoch erforderlich, daß die Galvanohäute
einen Schutzrand erhalten. Deshalb wird die Originaldruckform vor (dem Prägen- in-
Blei mit genügend breiten und .druckplattenstarken Stegen 2 eng umbaut. Dabei können
die Originaldruckformen samt den Stegen 2 auf einen starken, in der Zeichnung nicht
angedeuteten Papierbogen derart aufgeklebt werden, daß alle Teile genügend Zusammenhalt
haben. Die Stege 2 wenden an ihrer Oberfläche 3 in gleicher Weise wie ein. Schutzrand
mit Paßkreuzen versehen. Die Paßkreuze übertragen sich bei der Prägung in die Bleimatrize
q. und auch in die von .dieser abgeformte Galvanohaut 5. Von der mit den Paßkreuze
tragenden Stegen umbauten Autotypie gemäß A#bb. i Werden mehrere Abzüge beispielsweise
auf ;ein dünnes, hartes Halbseidenpapier oder auf Flurpost gemacht: Diese Abzüge
finden .zum Herstellen des sogenannten verkehrten Xraftausschnittes 6, ,7 Verwendung.
Die einzelnen Ausschnitte 6 werden auf einen Zurichtebogen 7 paßgerecht aufgeklebt,
der ebenfalls an seinen Rändern die Paßkreuze aufweist. Somit kann ein registerhaltiges
Vernadeln der Zurichtung auf ,der Bildseite der Galvanohaut 5 stattfinden. Die unebene
knospige Rückseite der Galvanohaut wird mit einer nachgiebigen Unterlage aus einem
weichen Maternkarton versehen. Diese Unterlage besteht aus dem Mittelstück 8 und
den Randstücken g, wobei zwischen beiden genügend Raum für den der. Punze entsprechenden
Steg io freigelassen ist. Die Unterlage 8, g ist weicher als die Zurichtung 6, 7.
Somit drücken sich beim Prägen die Unebenheiten und Knospen der Rückseite der Galvanohaut
in die weiche Unterlage S ein, und eine schädliche Rückwirkung auf das Zurichterelief
wird vermieden. Dabei hat sich gezeigt, .daß selbst noch einzelne feinste Halbseidenpapiere
6 eine deutlich merkbare Reliefwirkung erzeugen.
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Die .zugerichteten Galvanohäute werden dann teils eben (Aibb. @) und
teils rund g°-bogen nach dem durch Patent 634 io8 bekannten Verfahren hintergossen,
wobei es sich zeigt,, daß es beim Hintergießen der Galvanohäute 5 nicht erforderlich
ist, die bildfreien Stellen der Galvanöhaut durch Stützunterlagen zu verstärken.
Nach dem Hintergießen werden die Druckformen noch durch Fräsen von,dem Schutzrand
12 befreit.