DE483710C

DE483710C - Flachdruckblatt

Info

Publication number: DE483710C
Application number: DEB137309D
Authority: DE
Original assignee: RICHARD BERGER DR ING
Current assignee: RICHARD BERGER DR ING
Priority date: 1928-04-27
Filing date: 1928-04-28
Publication date: 1929-10-03

Description

Flachdruckblatt Bisher war es üblich, Flachdruckplatten, insbesondere Platten aus Aluminium und deren Legierungen, in. nicht unmittelbar gebrauchsfähigem Zustande aufzubewahren, sondern die Platten erst vor dem Gebrauch zur Aufnahme von Fettfarben bzw. lichtempfIndlichen Kolloiden vorzubereiten, z. B. sie zu entsäuern und häufig auch noch davor --zu schleifen. Solange der Flachdruck nur von Fachleuten ausgeübt wurde, empfand man die Gebrauchsfähigmachung der Flachdruckplatten unmittelbar vor dem ersten Abdruck nicht als lästig, seitdem aber der Flachdruck mit Büromaschinen auch von Laien ausgeübt wird, ist das anders geworden. Wenn z. B. das Schreibmaschinenfräulein bzw. der Zeichner aus einem Plattenstapel nicht unmittelbar eine Flachdruckplatte herausgreifen und sofort mit Fettfarben beschriften kann, sondern jede Platte einzeln für die Beschriftung mit Entsäuerungen u. dgl. vorbereiten muß, ehe er an die Beschriftung gehen kann, wird diese vorbereitende Tätigkeit als lästig und zeitraubend empfunden. Es wurde daher der Versuch gemacht, dem Laien Flachdruckplatten mit blanken, vorgerauhten Metalloberflächen zu geben, die unmittelbar mit Fettfarben beschriftet werden sollten: Zur tlberraschung zeigt es sich, daß diese Platten nicht lagerfähig waren, sondern in dem Maße, wie sie älter wurden, immer stärker »tonten«, d. h. die Flachdruckflächen, die nicht Farbe abgeben sollten, übertrugen auf das Vervielfältigungspapier einen grauen Schleier, der um so tiefer schwarz wurde, je älter die blanke Platte gewesen war. Es blieb auf Grund dieser Erfahrung schließlich nichts anderes übrig, als vom Laien zu fordern, die bei Fachleuten üblichen Vorarbeiten vor dem Auftragen der Fettfarben auszuüben, so lästig auch diese Zusatzarbeit dem Laien war.
Nach langwierigen Versuchen zeigte es sich, daß der bisherige Fehlschlag darauf beruhte, daß dem Laien Platten mit reinen metallischen Oberflächen gegeben wurden, von denen man irrtümlich annahm, daß. sie dauernd lagerfähig seien. Die technische Aufgabe lautete: -Wie stellt man lagerfähige, ohne Vorbereitung sofort schreibbereite Formplatten her? Nur dann kann der Flachdruck sich in Laienkreisen allgemein durchringen.
Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß die Formplatten dem Laien nicht mit einer metallisch reinen Oberfläche geliefert werden, sondern mit einer durch eine Oberflächenbehandlung geänderten Oberfläche, welche die Platten vor äußeren Einflüssen schützt, dauernd lagerfähig und jederzeit ohne Vorarbeit beschriftungsbereit macht.
Werden Platten, insbesondere Aluminiumplatten, mit starken Säuren oder Basen behandelt, so wird ihre Fettannahmefähigkeit geringer, die Zeichen reißen aus, die Auflagenzahl nimmt ab. Versuche haben gezeigt, daß sehr verdünnte, gering wirkende Lösungen von Basen, Säuren oder Salzen, insbesondere die alkalisch wirkenden Ammoniaklösungen, Platten, insbesondere Aluminiumplatten, dauernd lagerfähig machen und hierbei die Fettannahmefähigkeit der Platten trotzdem erhalten bleibt.
Diese Behandlung bezieht sich auf die dünnen, im Büromaschinenbau für den Flachdruck gebräuchlichen Metallblätter.
ES ist allerdings nach U n g e r , Die Herstellung von Büchern, Illustrationen, Akzidenzen usw., z. Auflage., i 9 i o, Seite 3 8 i, z. Abs., bekannt, dünne Aluminiumplatten, die mit Säuren vorbehandelt sind, in den Handel zu bringen. Hiernach wird aber der mit Säuren erhaltene Überzug vor dem Beschriften durch Abreiben mit Bimssteinmehl wieder entfernt, während bei dem vorbeschriebenen Flachdruckblatt die Beschriftung unmittelbar auf die Oberflächenhaut erfolgt.
Die vorerst beschriebene Vorbehandlung der Flachdruckblätter befreit den Laien von einer lästigen schmutzigen Arbeit, von dem Gebrauch besonderer Chemikalien; die Drucklegung wird wesentlich verkürzt und der Flachdruck erst laienfähig gemacht.

Claims

PATENTANSPRUCH: Flachdruckblatt, gekennzeichnet durch eine durch Behandlung mit verdünnten Lösungen von Säuren, Basen oder Salzen, geänderte Metalloberfläche, die ohne jede Nachbehandlung unmittelbar beschriftet werden kann.