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Rohr- oder Gittermast für Beobachtungs- und Vermessungszwecke Den
Gegenstand der Erfindung bildet ein Rohr- oder Gittermast für Beobachtungs- und
Vermessungszwecke, welcher mittels über Spannseiltrommeln und Umlenkrollen geführter,
pyramidenförmig von der Plattform ausgehender Spannseile gegen seitliche Schwankungen
oder Verdrehungen gesichert wird. Erfindungsgemäß sind die Spannseiltrommeln mit
der Seilwinde für den Auszug des Mastes über Getriebe gemeinsam verbunden und werden
zwangsläufig mit der Seilwinde so bewegt, daß beim Ausziehen des Mastes entsprechend
seiner Verlängerung eine bestimmte Spannseillänge abgespult wird.
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Die Spannseiltrommeln sind zweckmäßigerweise zur Erhöhung der Seilspannung
bei zunehmender Auszugslänge kegelförmig ausgebildet.
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Zum Zwecke der Einstellung einer bestimmten Spannung der Spannseile
sind die Spannseiltrommeln gegen ihre gleichachsigen Antriebsräder verdrehbar angeordnet
und durch einstellbare Mitnehmerbolzen mit den Antriebsrädern kuppelbar. Diese Gesamtausführung
hat den Vorteil, daß der Mast bei jeder Auszugslänge gegen seitliche Schwankungen
oder Verdrehungen selbsttätig gesichert wird. Er ist daher auch sofort besteigbar.
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Für die gleichen Zwecke sind Maste bekanntgeworden; jedoch können
dieselben erst nach dem vollständigen Auszug, also erst bei voller Höhe abgespannt
werden, wobei die Abspannung mit Hilfe von Erdankern durchgeführt wird. Das Abspannen
selbst erfordert große Geschicklichkeit und Erfahrung, die aber bei dem Bedienungspersonal
nicht immer vorausgesetzt werden kann; außerdem ist das Abspannen sehr zeitraubend.
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In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel ein tragbarer Rohr- oder
Gittermast dargestellt, Abb. i zeigt in Ansicht von der Seite den Mast im ausgezogenen
Zustand nebst Plattform und abklappbaren Abstützungsauslegern.
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Abb. 2 zeigt in der Draufsicht und in größerem Maßstab die Abstützausleger.
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Abb.3 zeigt in Ansicht von der Seite in größerem Maßstab die Anordnung
der Auszugswinde sowie die getrieblichen Verbindungen derselben mit den Spannseiltrommeln.
Abb.
4 zeigt die Anordnung der Spannseiltrommeln am Mast in der Draufsicht.
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Der Mast i (Abb. i) besteht aus mehreren ausziehbaren Teilen, die
teleskopartig ineinandergeführt sind. Die einzelnen Mastteile können rohrförmig
oder auch gitterförmig ausgebildet sein. Der Auszug kann für alle ausziehbaren Teile
in bekannter Weise durch Drahtseile oder aber auch hydraulisch mittels Drtickö'.s
erfolgen. Für besondere Fälle kann beispielsweise der erste ausziehbare Teil hydraulisch,
die übrigen ausziehbaren Teile durch Drahtseile ausgeschoben werden. Der oberste
ausziehbare Teil des Mastes trägt die Plattform 2, «-elche bei Verwendung desselben
als Rettungsgerät mit einer nach der Seite ausziehbaren Brücke ausgerüstet werden
kann. Am Fuße des Mastes sind die AbstützungsatislegOr 4. angebracht, die bei trag-und
fahrbaren Masten in den Gelenken 5 klappbar angeordnet sind. Zwecks Absteifung gegen
den Mast i sind die Abstützungsausleger :1 durch die Stützstangen 6 zu sichern.
Zur Senkrechtstellung des Mastes i sind an den äußeren Enden der Abstützungsausleger
4 Stützspindeln ; angebracht.
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Das Ausschieben der einzelnen Teile des Mastes i erfolgt bei der in
der Zeichnung als Beispiel dargestellten Ausführung mittels Seilwinde 8 und des
Auszugseiles g in bekannter Weise. Beim Verlängern des Mastes i würde durch die
auf der Plattform 2 befindliche Last sowie durch Beeinflussung äußerer Kräfte (Winddruck)
der Mast i sich abbiegen und bei unzulässiger Beanspruchung auch brechen. Um diese
Beanspruchungen aufnehmen zu können, müßte der Mast i -entsprechend verstärkt «erden,
wodurch sich aber ein sehr großes Eigengewicht ergeben würde. Da aber durch die
auftretende Knickkraft die einzelnen Mastteile wesentlich geringer beansprucht werden
als durch die auftretenden Biegungskräfte, so kann mit verhältnismäßig geringem
Querschnitt . der einzelnen Mastteile gerechnet werden, wenn die auftretenden Biegungskräfte
durch die Anordnung von Spannseilen i o aufgenommen werden. Diese Spannseilanordnung
ist erfndungsgemäß so getroffen, dal3 mit zunehmender Verlängerung des Mastes i
sich selbsttätig auch die Spannseile io entsprechend verlängern, dadurch, daß die
zur Aufnahme der Spannseile to dienenden Trommeln i i zwangsläufig mit einem übersetzungsgetriebe
12, 13 14 (Abb. 3, mit der Seilwinde 8, die zum Ausschieben des Mastes i dient,
verbunden sind. Wenn also die Seilwinde 8 betätigt wird, dann wickelt sich von den
einzelnen Seiltrommeln i i auf Grund des entsprechend gewählten Übersetzungsverhältnisses
des Getriebes 12, 13, 1:1 stets eine entsprechende Länge des Seiles io ab, so daß
bei jeder Auszugslänge des Mastes die Spannseile in voller Wirkung sich befinden.
Beim Einziehen des Mastes wird durch Aufspulen der Spannseile i o auf die Trommeln
i i der Mast i durch die Zugwirkung der Spannseile zusammengeschoben und das Auszugsseil
g von der Seilwinde 8 abgespult. Die Spannseile to sind von den Trommeln i i über
Rollen 15, welche an den äußeren Enden der Abstützungsausleger ¢ angeordnet sind,
nach der Plattform 2 geführt, so daß sich die Form einer Pyramide ergibt, wobei
die Standfläche wesentlich größer als die Plattform ist.
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Die Seilwinde 8 (Abb. 3 und 4) ist am unteren Teil des Mastes 1 befestigt,
desgleichen auch die Spannseiltrommeln i i. Letztere stehen durch Kegelräder 16
gegenseitig im Eingriff und sind durch das übersetzungsgetriebe 12, 13, 14, das
ein Kettengetriebe sein kann, sämtlich mit der Seilwinde zwangsläufig verbunden.
Beim Drehen der Seilwinde 8 drehen sich also auch die Spanntrommeln i i mit. Zum
Ausgleich von Montageungenauigkeiten sind die einzelnen Spannseiltrommeln i i unabhängig
von den Kegelrädern 16 drehbar angeordnet, was durch Lösen der Mitnehmerbolzen i
7 erreicht wird. Nach Einstellung der vorgegebenen Seilspannung wird das zugehörige
Kegelrad 16 mit der Spannseiltrommel i i durch den einstellbaren Mitnehmerbolzen
fest verbunden. Da nun mit der Veränderung der Auszugslänge des Mastes i die Dehnungsverhältnisse
der Auszugsseile sowie der Spannseile sich ändern, werden die Spannseiltrommeln
i i etwas konisch ausgebildet, so daß mit zunehmender Auszugslänge ein im Verhältnis
zu derselben geringerer Betrag der Spannseillänge von den Trommeln i i abgespult
wird. Auf diese Weise wird erreicht, daß bei weit ausgezogenem Mast i die Spannseile
to eine größere Spannung besitzen als bei weniger weit ausgezogenem Mast.
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Die Seilwinde 8 kann entweder für Handbetrieb oder für maschinellen
Betrieb ausgebildet werden: in jedem Falle müssen für den beendeten Auszug die bekannten
Anschläge an den einzelnen ausziehbaren Teilen des Mastes i angeordnet werden. Desgleichen
ist bei maschinellem Betrieb noch eine bekannte selbsttätige Abstellvorrichtung
für den beendeten Auszug anzubringen.