DE701986C - sw. - Google Patents

Description

Der an den Fenstern oder Windschutzscheiben von Kraftfahrzeugen, Lokomotiven, Straßenbahnen, Kranen, die im Freien arbeiten usw., bei kaltem Wetter, bei Regen- oder Schneefall oder durch Schmutzspritzer sich bildende Beschlag pflegt mittels eines auf der Scheibe mechanisch hin und her bewegten Reinigers abgewischt zu werden. Durch dieses Hinundhergehen eines Gegenstandes im Blickfeld am Fenster entsteht der Nachteil, daß die freie Aussicht beeinträchtigt und die gebotene ungehinderte Betrachtung der Fahrbahn und der Vorgänge außerhalb der Scheibe gestört und der Fahrer abgelenkt wird..... Es ist bekannt, diese Störung des freien Durchblickes dadurch zu verhindern, daß die Wischleisten rasch über die Scheibe bewegt und dadurch für das menschliche Auge praktisch unsichtbar gemacht werden. Die rasche ao Bewegung ist dabei entweder eine rasche Parallelverschiebung auf der Scheibe mit Umlenkung der Wischleisten über Rollen oder eine rasche Drehbewegung um eine waagerechte Achse, bei gleichzeitiger langsamer pendeiförmiger Hinundherbewegung dieser waagerechten Achse.

Die erstgenannte Längsform hat den Nachteil, daß die rasche Bewegung zwei Umlenkungen hat, was ungünstig ist hinsichtlich der Zuverlässigkeit des Gerätes im Dauerbetrieb, des ruhigen Laufes, der Geräusche und der Lebensdauer der Vorrichtung. Außerdem sind die Wischer in den Grenzlagen an der Umlenkungsstelle sichtbar. Die zweitgenannte Lösungsform arbeitet im Vergleich dazu mit einer stetigen raschen Bewegung, es ist jedoch die angestrebte Unsichtbarkeit der Wischanordnung im Blickfeld nur sehr unvollkommen erreicht. Die Wischleisten sind in der Nähe des im Blickfeld liegenden. Drehpunktes sichtbar, und der Drehpunkt sowie der im Blickfeld langsam hin und her pendelnde Haltearm sind voll zu sehen.

Im Gegensatz dazu sieht der nachfolgend näher beschriebene Erfindungsgegenstand eine Anordnung vor, die sowohl Stetigkeit in der raschen Bewegung als auch vollkommene Unsichtbarkeit der Wischanordnung in sich vereinigt. Zu diesem Zweck kreist der Wischkörper, der eine 'langsam fortschreitende Bewegung ausführt, noch um eine zu sich selbst parallele Achse, und zwar so rasch, daß der Wischkörper praktisch unsichtbar wird. Die langsame fortschreitende Bewegung dient der Reinigung, und die rasche kreisende Bewegung dient der Unsichtbarmachung. Der Wischkörper kann dabei aus einer oder mehreren Wischleisten bestehen, und die fortschreitende Bewegung des Wischkörpers kann eine geradlinig fortschreitende oder eine pendelförmige oder eine sonstwie geartete Verschiebung sein. Außerdem kann der oder

können die Wischleisten starr oder beweglich an den Drehtrieb angeschlossen sein. Es sind somit eine Reihe verschiedener Ausführungsformen möglich, die sich unterscheiden in der Zahl der Wischleisten des Wischkörpers,, der Art der Befestigung am Drehtrieb, der Form der fortschreitenden Bewegung des Wischkörpers über die Scheibe hinweg und schließlich auch in der Anbringung an der ίο Scheibe sowie der Art des Antriebes. Gemeinsam ist allen diesen Ausführungsformen jedoch, daß der eine fortschreitende Bewegung ausführende Wischkörper um seine ideelle, materialfreie Achse rasch kreist und dadurch praktisch unsichtbar wird, und zwar auf die volle Länge der Wischleisten und in allen Lagen der fortschreitenden Bewegung, auch in den Grenzlagen.

Eine der möglichen Ausführungsformen ist ao in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Abb. ι eine Seitenansicht, Abb. 2 eine Vorderansicht, Abb. 3 einen Schnitt nach der Linie i-i in den Abb. ι und 2, und
»5 Abb. 4 eine Ansicht von unten.

Die fortschreitende Bewegung ist in diesem Fall eine pendeiförmige, und der Wischkörper besteht aus zwei Wischleisten a, welche gelenkig durch Bänder b und c mit dem Antriebt und untereinander verbunden sind. Durch Federnd wird erreicht, daß in der Ruhelage die beiden Leisten a aneinanderklappen zu einem Stab, der am Kraftfahrzeug nicht stärker auffällt als der heute meist verwendete sichtbar arbeitende Pendelwischer. Ist die Wischvorrichtung im Betrieb, so zieht die Fliehkraft die beiden Leisten« bis in die durch die Bänder bestimmte Grenzlage auseinander, wie in Abb. ι mit gestrichelten Linien dargestellt ist. Die Drehachse wird dadurch zur materialfreien ideellen Achse, und die Wischleisten werden unsichtbar. Der kreisende Wischkörper wird nun seinerseits durch einen irgendwie gebauten Pendeltrieb langsam hin und her gependelt.

Die Ausführungsform kann, statt wie dargestellt, auch mit mehr als zwei Leisten ausgestattet sein, kann außerdem auch unten oder seitlich der Windschutzscheibe befestigt sein und angetrieben werden oder kann sonst eine Abänderung wie z. B. in der Bahn der fortschreitenden Bewegung erfahren. Wichtig für diese Ausführungsform ist nur, daß die Wischleisten α mit dem angetriebenen Drehkörper d und untereinander durch Gelenkbänder b und c so verbunden sind, daß sie bei Drehung des Körpers d unter der Fliehkraftwirkung ausschwingen und um die ideelle Verlängerung des Drehkörpers kreisen.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   ι. Scheibenwischer für Kraftfahrzeuge, Lokomotiven usw., bei dem der Wischkörper eine fortschreitende und eine seine Sichtbarkeit vermindernde schnelle Drehbewegung ausführt, dadurch gekennzeichnet, daß der Wischkörper um eine zu sich selbst parallele ideelle Achse kreist.
2. 2. Scheibenwischer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wischkörper aus zwei oder mehr Wischleisten (a) besteht, die mit einem angetriebenen Drehkörper (d) und untereinander durch Gelenkbänder (b bzw. c) so verbunden sind, daß sie bei Drehung des Körpers (rf) Unter der Fliehkraftwirkung ausschwingen und um die ideelle Verlängerung des Drehkörpers (ei) kreisen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen