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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft grundsätzlich Verfahren und Einrichtungen
zum Kanülisieren und
insbesondere eine intravaskuläre
Baugruppe zum Kanülisieren,
die zumindest zwei Flusspfade besitzt, die gleitend oder beweglich
miteinander gekoppelt sind, und die geeignet ist für einen
Einsatz in einer Vielzahl kardiatrischer Verfahren.
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2. Stand der Technik
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Kanülen und
Kanülisier-Techniken
werden in medizinischen Anwendungen verwendet zum Transportieren
von Fluid in einem Körper
und aus diesem heraus. Vermehrten Einsatz finden diese für kardiatrische
chirurgische Eingriffe, bei denen routinemäßig zum Transportieren von
Fluid in, aus und zwischen zahlreichen Punkten in dem Kreislaufsystem
eine Kanülisierung
eingesetzt wird. Dies kann zum Zweck einer Durchführung eines
kardiatrischen Verfahrens erfolgen einschließlich (ohne Beschränkung hierauf) einer
Herbeiführung
eines kardiopulmonaren Bypasses (cardiopulmonary bypass CPB) ebenso
wie von das linke Herz und/oder das rechte Herz unterstützende Verfahren.
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Die
Bedeutung einer Kanülisierung
in kardiatrischen chirurgischen Eingriffen kann beispielhaft erläutert werden
unter Bezugnahme auf chirurgische Eingriffe in Zusammenhang mit
koronaren Arterien-Bypass-Transplantaten ("coronary artery bypass graft", CABG). Chirurgische
Eingriffe im Zusammenhang mit CABG erfordern eine Verbindung einer Quelle
arteriellen Blutes stromabwärts
von einem verengten oder verstopften Abschnitt einer koronaren Arterie
zum Zweck der Bereitstellung einer verbesserten Versorgung von mit
Sauerstoff angereichertem Blut für
ein Gefäßsystem
des Herzens. Die Blutquelle ist oftmals eine interne Arterie, und
die Zielregion liegt typischerweise im Bereich der anterioren oder
posterioren koronaren Arterien. Chirurgische Eingriffe mit CABG
können
entweder eine Öffnung
der Brust erfordern oder bei geschlossener Brust (minimal-invasiv)
durchgeführt
werden. Chirurgische Eingriffe mit Öffnung der Brust und CABG erfordern
die Durchführung
einer Sternotomie zur Spreizung der Brust auseinander und zur Bereitstellung
eines Zugangs zu dem Herzen. Chirurgische Eingriffe mit geschlossener
Brust und CABG erfordern den Zugang zum Herzen durch Leitungen,
die sich in den Brustraum erstrecken, wie beispielsweise eine Thorakotomie.
Chirurgische Eingriffe mit CABG können auch bei künstlich
ausgesetztem Herzschlag oder schlagendem Herz durchgeführt werden.
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Während chirurgischer
Eingriffe mit CABG und künstlich
gestopptem Herzschlag oder schlagendem Herz ist es oftmals erforderlich,
eine Unterstützung
des Kreislaufs bereitzustellen, um die hämodynamische Stabilität des Patienten
aufrechtzuerhalten. Für
chirurgische Eingriffe am Herzen mit CABG und künstlich gestopptem Herzschlag
erfolgt dies durch einen vollständigen
kardio-pulmonaren Bypass (CPB), wobei Blut von der Lunge abgezweigt
wird zur künstlichen
Sauerstoffanreichung an einem abseits gelegenen Ort. Dies wird auch
als "vollständige kardiatrische
Unterstützung" bezeichnet. Für chirurgische Eingriffe
am Herzen mit CABG und schlagendem Herz erfolgt dies unter Einsatz
einer Unterstützung des
rechten Herzens und/oder des linken Herzens, wobei das Blut zurückgeleitet
wird von einem Ort in dem Herzen zu einem anderen unter Führung durch eine
Blutpumpe zur Vermeidung des Bedarfs einer künstlichen, das Blut mit Sauerstoff
anreichernden Einrichtung, eines Filters, einer Saline, eines Intubierens
und ähnlichem.
Dies wird auch als "teilweise kardiatrische
Unterstützung" bezeichnet. Eine
Rückleitung
von Blut kann während
chirurgischer Eingriffe am schlagenden Herz auch einer Entleerung
einer ausgewählten
Kammer des Herzens dienen zum Stabilisieren des Gewebes und um es
dem Arzt zu erleichtern, ein Transplantations-Verfahren auszuführen.
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Der
Vorgang, einen Patienten einer "vollständigen kardiatrischen
Unterstützung" oder "teilweisen kardiatrischen
Unterstützung" auszusetzen, wird üblicherweise
bewerkstelligt unter Einsatz von zwei Kanülen. Für chirurgische Eingriffe am
Herzen mit CABG und künstlich
gestopptem Herzschlag wird die erste Kanüle in dem rechten Atrium platziert
als eine Einfluss- oder
Saug-Kanüle,
während
die zweite Kanüle
in der Aorta angeordnet wird als Ausfluss- oder Rückführ-Kanüle von einer
das Blut mit Sauerstoff anreichernden Einrichtung. In chirurgischen
Eingriffen am Herzen mit CABG und schlagendem Herz wird die erste
Kanüle
in dem rechten oder linken Atrium angeordnet. Die zweite Kanüle wird
in der Aorta oder der pulmonaren Arterie angeordnet je nachdem, welche
Seite des Herzens unterstützt
werden muss. In beiden Fällen
kann das Platzieren der Kanülen
direkt oder indirekt erfolgen. Eine direkte Kanülisierung erfordert das Einführen der
Kanüle
direkt in die gewünschte
Herzkammer oder ein Hauptgefäß, welches
sich direkt von dem Herzen erstreckt (d. h. die Aorta oder die pulmonare
Arterie). Die indirekte Kanülisierung
erfordert eine Vorwärtsbewegung
der Kanüle
intravaskulär
in die gewünschte
Herzkammer oder ein Hauptgefäß, welches
sich direkt von dem Herzen erstreckt (d. h. die Aorta oder pulmonare
Arterie).
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Direkte
Kanülisier-Systeme
entsprechend dem Stand der Technik haben eine Vielzahl von Nachteilen.
Ein erster Nachteil ist, dass die Kanülisierung lediglich so lange
ausgeführt
werden kann, wie der Brustraum offengehalten wird. Ein weiterer
Nachteil ist, dass das Einführen
der Kanülen
und der Tuben durch den Brustraum das Operationsfeld verringert,
d. h. den Raum verringert, in welchem der Chirurg arbeiten kann.
Zusätzlich
zu der genannten Reduzierung des chirurgischen Feldes muss der Arzt separate
Inzisionen für
jede Kanüle
erstellen, wobei jede Inzision eine potentielle Stelle für eine Leckage oder
Infektion darstellt. Eine direkte Kanülisierung durch den Brustraum
verlängert
auch die Gesamtzeit, die erforderlich ist, um ein CABG-Verfahren durchzuführen, da
der Chirurg nach Öffnung
des Brustraumes selbst jede Kanüle
positionieren muss. Dies erhöht
die Gesamtzeit, die die Brust des Patienten offen ist und der Umgebung
ausgesetzt ist. Dies ist auch kostenintensiver und erhöht den Bedarf
wertvoller Ressourcen des Krankenhauses, d. h. Betten, Personal
usw. für
eine längere
Zeitspanne, was insbesondere problematisch ist in Notaufnahme-Situationen
oder Intensivmedizin-Bereichen, in denen lediglich eine begrenzte
Zahl von Betten und Personal verfügbar ist.
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Eine
indirekte Kanülisierung überwindet
viele der zuvor aufgezählten
Nachteile einer direkten Kanülisierung.
Eine indirekte Kanülisierung
gewährleistet
eine Durchführung
kardiatrischer chirurgischer Eingriffe mit geschlossener Brust,
wobei eine Sternotomie nicht erforderlich ist, um einen Zugang zu
dem Herzen zu gewinnen. Eine indirekte Kanülisierung kann auch nach der
Beendigung des kardiatrischen Verfahrens aufrechterhalten werden.
Dies ist vorteilhaft zur Bereitstellung einer fortwährenden
Unterstützung
des Kreislaufes nach Beendigung eines Verfahrens sowie für die Bereitstellung
der Möglichkeit,
die Brust anschließend
an einen chirurgischen Eingriff mit offener Brust ohne eine gefährdende
Kanülisierung
zu schließen.
Eine indirekte Kanülisierung
kann auch die Unübersichtlichkeit
im chirurgischen Feld reduzieren, um mehr Raum für den Chirurgen bereitzustellen.
Diese liefert auch die Möglichkeit,
dass jemand anders als der Arzt selbst die Kanülisierung durchführt. Hierdurch
ermöglicht
eine indirekte Kanülisierung,
dass der Arzt selbst den kardiatrischen Eingriff in der kleinstmöglichen
Zeit durchführt,
wodurch die Kosten verringert werden.
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Während eine
indirekte Kanülisierung
signifikante Verbesserungen gegenüber einer direkten Kanülisierung
ermöglicht,
sind auch indirekte Kanülisier-Systeme
entsprechend dem Stand der Technik dennoch mit Nachteilen behaftet.
Ein Nachteil indirekter Kanülisier-Systeme
entsprechend dem Stand der Technik ist, dass die Kanülen fest
aneinander fixiert sind und somit keinerlei Möglichkeit einer Anpassbarkeit
zwischen den distalen Enden der Kanülen bieten. Hierdurch wird
in hohem Ausmaß das
Vermögen
begrenzt, eine bestimmte Kanülen-Baugruppe an den
geeigneten Orten in dem Kreislaufsystem zu platzieren. Letztlich
führt dies
zu einem Schätzen bei
der Auswahl einer Kanülisier-Baugruppe
mit geeigneter Größe.
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Eine
Ineffizienz bei der Auswahl und dem Platzieren einer geeignet bemessenen
Kanülisier-Baugruppe erzeugt
erhöhte
Kosten sowohl hinsichtlich der Ressourcen des Krankenhauses (d.
h. Betten, Personal etc.) als auch unnötige Kosten in Verbindung mit
der Entsorgung von Kanülisier-Baugrupppen,
die bereits in das Kreislaufsystem eingeführt wurden und für die später herausgefunden
wird, dass diese für
die beabsichtigte kardiatrische Unterstützungsfunktion nicht geeignet
bemessen sind. Indirekte Kanülisier-Systeme
gemäß dem Stand
der Technik sind weiterhin begrenzt hinsichtlich ihrer Fluss-Charakteristika.
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US 5,695,457 A beschreibt
ein Katheter-System zur Gewinnung eines transluminalen Zugangs zu dem
koronaren Ostium von einer peripheren arteriellen Zugangsstelle.
Der Katheter besitzt zumindest zwei distale Zweige und ist ausgestattet
mit einem Verschlussmittel an dem distalen Ende von jedem Zweig.
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US 5,769,812 A beschreibt
einen aortischen Verschluss-Katheter mit einem ersten und zweiten
inneren Lumen. Das erste Lumen ist geeignet für einen Hindurchtritt von Irrigations-Fluiden
oder von Instrumenten, während
das zweite Lumen in fluidischer Kommunikation mit einem verstopfenden
oder verschließenden
Ballon steht.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Verringerung und/oder eine Vermeidung
der zuvor dargelegten Nachteile des Standes der Technik.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung schlägt
ein Kanülisier-System
gemäß Anspruch
1 vor.
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Die
Kanülisier-Baugruppe
gewährleistet
eine Unterstützung
des Kreislaufes und besitzt einen ersten Flusspfad zum Transportieren
von Blut zwischen einer Pumpe und einem ersten vorbestimmten Ort
in dem Kreislaufsystem eines Patienten. Ein zweiter Flusspfad wird
bereitgestellt zum Transportieren von Blut zwischen einer Pumpe
und einem zweiten vorbestimmten Ort in dem Kreislaufsystem eines
Patienten. Der erste und zweite Flusspfad sind gleitend oder beweglich
miteinander gekoppelt und geeignet dimensioniert, so dass sich diese
im Gebrauch in den ersten und zweiten vorbestimmten Ort erstrecken durch
eine einzige Inzision, die in das Gefäßsystem des Patienten eingebracht
ist.
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In
einer Ausführungsform
der Kanülisier-Baugruppe
sind der erste und zweite Flusspfad grundsätzlich koaxial zueinander angeordnet,
wobei der zweite Flusspfad zumindest teilweise in dem ersten Flusspfad
angeordnet ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Kanülisier-Baugruppe
sind/ist der erste und/oder zweite Flusspfad mit einem Hilfs-Lumen
ausgestattet.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Kanülisier-Baugruppe
ist das Hilfs-Lumen geeignet bemessen, um zumindest einen Führungsdraht,
einen Drucksensor und/oder ein optisches Instrument zu empfangen
oder aufzunehmen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Kanülisier-Baugruppe
ist der erste und/oder zweite Flusspfad mit einer expandierbaren
führenden
Struktur ausgestattet.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Kanülisier-Baugruppe
führt der
erste Flusspfad Blut zu der Pumpe, während der zweite Flusspfad
das Blut aus der Pumpe fördert.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Kanülisier-Baugruppe
führt der
erste Flusspfad Blut aus der Pumpe, und der zweite Flusspfad führt Blut
in die Pumpe.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Kanülisier-Baugruppe
ist der erste und/oder zweite Flusspfad mit zumindest einem Flussratensensor,
einem Drucksensor und/oder einem optischen Sensor ausgestattet.
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In
einer Ausführungsform
der Kanülisier-Baugruppe
ist der erste und/oder zweite Flusspfad ausgestattet mit einem Hilfs-Lumen
für einen Fluidfluss.
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Der
erste und/oder Flusspfad ist ausgestattet mit einem vorgeformten
Kurvenverlauf oder einer Krümmung
zur Führung
des Blutflusses zu dem ersten oder zweiten vorbestimmten Ort in
dem Kreislaufsystem.
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In
einer Ausführungsform
der Kanülisier-Baugruppe
beinhaltet der erste und/oder zweite Flusspfad einen Materialabschnitt,
der selektiv deformiert werden kann zur Schaffung eines Kurvenverlaufes
oder einer Krümmung
in dem Flusspfad zur Vereinfachung oder Ermöglichung einer Führung des Flusspfades
in den ersten oder zweiten vorbestimmten Ort in dem Kreislaufsystem.
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In
einer Ausführungsform
der Kanülisier-Baugruppe
ist der erste und/oder zweite Flusspfad ausgestattet mit einer Vielzahl
von Öffnungen zur
Vereinfachung oder Ermöglichung
eines Fluid-Flusses in den ersten und/oder zweiten Flusspfad oder
aus diesem hinaus.
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In
einer Ausführungsform
der Kanülisier-Baugruppe
besitzt der erste Flusspfad eine Vielzahlzahl von Drainage-Öffnungen
zur Vereinfachung oder Ermöglichung
eines fluidischen Flusses durch den ersten Flusspfad.
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In
einer Ausführungsform
der Kanülisier-Baugruppe
besitzt der erste Flusspfad einen verengten Bereich, der im Gebrauch
ungefähr
benachbart den Drainageöffnungen
des ersten Flusspfades angeordnet ist.
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In
einer Ausführungsform
der Kanülisier-Baugruppe
besitzt der zweite Flusspfad einen verbreiterten Bereich, der im
Gebrauch ungefähr
benachbart den Drainageöffnungen
des ersten Flusspfades angeordnet ist.
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In
einer Ausführungsform
der Kanülisier-Baugruppe
ist der erste und/oder zweite Flusspfad unabhängig relativ zu der Inzision
positionierbar nach dem Einsetzten in das Gefäßsystem des Patienten.
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In
einer Ausführungsform
der Kanülisier-Baugruppe
kann der Abstand zwischen einem distalen Ende des ersten Flusspfades
und des distalen Endes des zweiten Flusspfades selektiv angepasst
werden durch Gleiten oder Bewegung des ersten oder zweiten Flusspfades
relativ zu dem anderen Flusspfad.
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In
einer Ausführungsform
der Kanülisier-Baugruppe
sind der erste und zweite Flusspfad derart konfiguriert, dass im
Gebrauch das distale Ende des zweiten Flusspfades in einem festen
Abstand von dem distalen Ende des ersten Flusspfades angeordnet
werden kann.
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Die
Kanülen-Baugruppe
kann eingesetzt werden in einem Verfahren zur Bereitstellung einer Unterstützung des
Kreislaufes. In einem ersten Schritt dieses Verfahrens erfolgt eine
Entnahme oder ein Zurückziehen
von Blut aus einem ersten vorbestimmten Ort in dem Kreislaufsystem
eines Patienten. Der zweite Schritt beinhaltet eine Wiederzufuhr des
entfernten Blutes zu einem zweiten vorbestimmten Ort in dem Kreislaufsystem
des Patienten. Die Schritte eines Entfernens und Zurückführens werden durchgeführt durch
Bereitstellen einer Kanüle
mit einem ersten Flusspfad unter gleitender Kopplung mit einem zweiten
Flusspfad, wobei der ersten und zweite Flusspfad derart dimensioniert
sind, dass sich diese durch eine einzige Inzision, die in dem Gefäßsystem
des Patienten gebildet ist, an den ersten und zweiten vorbestimmten
Ort erstrecken.
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Das
Einführen
der Kanülen-Baugruppe
in den Patienten kann herbeigeführt
werden unter Ausführung
folgender Verfahrensschritte: (1) Einbringen einer einzigen Inzision
in das Gefäßsystem
des Patienten; (2) Bereitstellen der Kanülen-Baugruppe; (3) Vorwärtsbewegen
eines distalen Endes des ersten Flusspfades durch die Inzision in
einen oder zu einem ersten vorbestimmten Ort in dem Kreislaufsystem
des Patienten; und (4) Vorwärtsbewegen
eines distalen Endes des zweiten Flusspfades durch die Inzision
zu einem zweiten vorbestimmten Ort in dem Kreislaufsystem des Patienten.
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Die
Kanülen-Baugruppe
kann Einsatz finden in einem Verfahren zur Bereitstellung einer
Unterstützung
des Kreislaufes, welches folgende Verfahrensschritte aufweist: (1)
Bereitstellen eines ersten Flusspfades, der beweglich oder gleitend
gekoppelt ist mit einem zweiten Flusspfad; (2) Vorwärtsbewegen
einer distalen Spitze oder eines Endes des ersten Flusspfades durch
eine Inzision, die in dem Kreislaufsystem eines Patienten gebildet
ist, zu einem ersten vorbestimmten Ort in dem Kreislaufsystem eines
Patienten; (3) Vorwärtsbewegen
einer distalen Spitze des zweiten Flusspfades durch die Inzision
zu einem zweiten vorbestimmten Ort in dem Kreislaufsystem des Patienten;
(4) Entfernen oder Zurückziehen
von Blut von dem ersten vorbestimmten Ort in dem Kreislaufsystem
des Patienten; und (5) Zurückführen des entfernten
Blutes zu dem zweiten vorbestimmten Ort in dem Kreislaufsystem des
Patienten.
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Die
Inzision kann gebildet werden in der Aorta, der Karotisarterie,
der femoralen Arterie, der radialen Arterie, der axillaren Arterie,
der interioren jugularen Vene, der externen jugularen Vene, der
inferioren Hohlvene, der superioren Hohlvene, der brachiocephalischen
Vene, der radialen Vene, der pulmonaren Arterie und/oder der pulmonaren
Vene.
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Die
Inzision kann gebildet werden an einem Ort zwischen der Aorta und
der Karotisarterie, der Aorta und der femoralen Arterie, der Aorta
und der radialen Arterie, der Aorta und der axillaren Arterie, der inferioren
Hohlvene und der femoralen Vene, der superioren Hohlvene und der
interioren jugularen Vene und/oder der superioren Hohlvene und der
brachiocephalischen Vene.
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Der
erste und zweite vorbestimmte Ort kann das rechte Atrium und die
pulmonare Vene sein.
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Der
erste und zweite vorbestimmte Ort kann der linke Ventrikel und die
Aorta des Patienten sein.
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Der
erste Flusspfad kann vorwärtsbewegt werden
zu dem ersten vorbestimmten Ort unter Einsatz der Seldinger-Technik.
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Der
zweite Flusspfad kann vorwärtsbewegt werden
zu dem zweiten vorbestimmten Ort unter Einsatz einer Führungs-Einrichtung.
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Der
zweite Flusspfad kann vorwärtsbewegt werden
zu dem zweiten vorbestimmten Ort unter Einsatz einer flussgeführten Führungs-Einrichtung.
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Die
Führungs-Einrichtung
kann einen Führungsdraht
oder ein Führungskabel
aufweisen, welches in einem zugeordneten oder besonderen Hilfs-Lumen
unterstützt
wird, welches in dem zweiten Flusspfad gebildet ist.
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Der
erste und/oder zweite Flusspfad kann/können vorwärtsbewegt werden unter Einsatz einer "Cut-Down"-Technik.
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Die
Kanülisier-Baugruppe
kann eingesetzt werden in einem Verfahren zum Zirkulieren von Fluid. Das
Verfahren beinhaltet folgende Verfahrensschritte: (1) Einsetzen
der Kanülisier-Baugruppe in einen ersten
vorbestimmten Ort in einem Körper
durch eine vaskuläre
Inzision; (2) Begründung
einer Fluss-Kommunikation zwischen einem ersten der Flusspfade und
dem ersten vorbestimmten Ort; (3) gleitende Bewegung eines zweiten
der Flusspfade an einen zweiten vorbestimmten Ort, der beabstandet
ist von dem ersten vorbestimmten Ort; (4) Begründung einer Fluss-Kommunikation
zwischen dem zweiten Flusspfad und dem zweiten vorbestimmten Ort;
(5) Kopplung des ersten und zweiten Flusspfades mit einem Pumpsystem;
und (6) Betreiben des Pumpsystems zum Transportieren von Fluid von
dem ersten vorbestimmten Ort zum Einführen des Fluides in den zweiten
vorbestimmten Ort.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Viele
Vorteile der vorliegenden Erfindung werden für den Fachmann ersichtlich
mit dem Lesen dieser Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen,
in denen entsprechende Bezugszeichen für entsprechende Elemente verwendet
werden.
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1 zeigt
eine schematische Ansicht einer Kanülisier-Baugruppe entsprechend
der vorliegenden Erfindung.
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2 zeigt
eine schematische Ansicht einer inneren Kanüle der Kanülisier-Baugruppe gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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3 zeigt
eine Querschnittsansicht bei Schnittführung entlang der Schnittlinie
3-3 in 2.
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4 zeigt
eine schematische Ansicht einer äußeren Kanüle und einer
Verbindungseinrichtung der Kanülisier-Baugruppe
entsprechend der vorliegenden Erfindung.
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5 zeigt
eine Querschnittsansicht bei Schnittführung entlang der Linie 5-5
in 4.
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6 zeigt
eine schematische Ansicht einer inneren Kanüle gemäß der vorliegenden Erfindung mit
einem Gelenk oder einer Verbindung, welches oder welche gebildet
ist mit einem auf Strom reagierenden Material.
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7 zeigt
eine schematische Ansicht einer Kanüle mit einem steuerbaren vorgeformten
Kurvenverlauf gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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8 ist
eine geschnittene Ansicht eines Y-Verbinders für einen Einsatz in der Kanülisier-Baugruppe
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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9 zeigt
eine schematische Ansicht einer hämostatischen Klappe oder eines
Ventils für
einen Einsatz in der Kanülisier-Baugruppe
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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10 zeigt
eine schematische Schnittansicht eines parallelen Verbinders für einen
Einsatz in der Kanülisier-Baugruppe
gemäß der vorliegenden Erfindung.
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11 ist
eine Querschnittsansicht bei Schnittführung entlang der Linie 11-11
gemäß 10.
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12 zeigt
eine schematische Ansicht des parallelen Verbinders gemäß 10.
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13 zeigt
eine schematische Ansicht, die den anfänglichen Schritt eines Durchstechens
des Gefäßes des
Patienten zeigt.
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14 zeigt
eine schematische Ansicht, die den Schritt des Anordnens des Führungsdrahtes
in dem Gefäß des Patienten
zeigt.
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15 zeigt
eine schematische Ansicht mit einem Dilator in der äußeren Kanülen-Baugruppe.
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16 zeigt
eine schematische Ansicht, die die äußere Kanülen-Baugruppe mit Eintritt
in das kardiovaskuläre
System des Patienten bei der brachiocephalischen Vene zeigt.
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17 zeigt
eine schematische Ansicht der Kanülisier-Baugruppe gemäß der vorliegenden
Erfindung am Einsatzort in dem Patienten.
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18 zeigt
eine schematische Ansicht einer äußeren Kanüle gemäß der vorliegenden
Erfindung, die mit einem Druck-Übertragungselement ausgestattet
ist,.
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19 zeigt
eine Querschnittsansicht bei Schnittführung entlang der Linie 19-19
gemäß 18.
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20 zeigt
eine schematische Ansicht einer äußeren Kanüle gemäß der vorliegenden
Erfindung, die mit einem Paar von Druck-Sensoren ausgestattet ist,.
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21 zeigt
eine schematische Ansicht einer äußeren Kanüle, die
gemäß der vorliegenden
Erfindung mit einer Beleuchtung ausgestattet ist.
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22 zeigt
eine Querschnittsansicht bei Schnittführung entlang der Schnittlinie
22-22 gemäß 21.
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23 zeigt
eine schematische Ansicht einer inneren Kanüle, die gemäß der vorliegenden Erfindung
mit einem Ballon ausgestattet ist.
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24 zeigt
eine Querschnittsansicht bei Schnittführung entlang der Schnittlinie
24-24 gemäß 23.
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25 zeigt
eine schematische Ansicht einer inneren Kanüle, die gemäß der vorliegenden Erfindung
mit einem Heizelement-Thermistor ausgestattet ist.
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26 zeigt
eine schematische Ansicht einer äußeren Kanüle, die
gemäß der vorliegenden
Erfindung mit einem Heizelement-Thermistor ausgestattet ist.
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27 zeigt
eine schematische Ansicht einer Kanülisier-Baugruppe, die abweichend
zur vorliegenden Erfindung ausgebildet ist, mit einer ersten und
zweiten Kanüle,
die Seite-an-Seite-liegend angeordnet sind und gleitend konfiguriert
sind.
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28A–28D zeigen Querschnittsansichten bei Schnittführung entlang
der Schnittlinie 28-28 in
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27 und
zeigen beispielhafte Kopplungsmechanismen, die geeignet sind zur
gleitenden oder beweglichen Kopplung der ersten und zweiten Kanüle.
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29 zeigt
eine Querschnittsansicht der Kanülisier-Baugruppe
bei zur Erfindung abweichender Ausgestaltung mit einer ersten und
zweiten Kanüle,
die in einer zweiten Seite-an-Seite-Konfiguration und gleitender
Konfiguration angeordnet sind.
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30A–30B zeigen Querschnittsansichten bei Schnittführung entlang
der Schnittlinie 30-30 in
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29,
die beispielhafte Kopplungsmechanismen zeigen, die geeignet sind
für eine
bewegliche oder gleitende Kopplung der ersten und zweiten Kanüle.
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31 zeigt
eine schematische Teilansicht, die den Einsatz von Hilfs-Lumen in
einer Kanüle
zeigen.
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32 ist
eine Querschnittsansicht bei Schnittführung entlang der Schnittlinie
32-32 gemäß 31.
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33 zeigt
eine schematische Ansicht einer Kanülisier-Baugruppe entsprechend
der vorliegenden Erfindung mit Drainage-Öffnungen, die auf oder in der äußeren Kanüle gebildet
sind, und einem engeren Bereich entlang eines Längsabschnittes der inneren
Kanüle.
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34 zeigt
eine Querschnittsansicht bei Schnittführung entlang der Schnittlinie
34-34 gemäß 33.
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35 zeigt
eine schematische Ansicht einer Kanülisier-Baugruppe entsprechend
der vorliegenden Erfindung mit Drainage-Öffnungen, die auf oder in der äußeren Kanüle gebildet
sind, und einem weiteren Bereich in einem Längsabschnitt der inneren Kanüle.
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36 zeigt
eine Querschnittsansicht bei Schnittführung entlang der Schnittlinie
36-36 gemäß 35.
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37 zeigt
eine schematische Ansicht der inneren Kanüle der Kanülisier-Baugruppe eines Typs wie
in den 33 und 34 dargestellt
mit zusätzlichen Öffnungen,
die nahe dem distalen Ende oder der distalen Spitze von dieser gebildet
sind.
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38 zeigt
eine Querschnittsansicht bei Schnittführung entlang der Schnittlinie
38-38 gemäß 37.
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39 zeigt
eine schematische Ansicht der inneren Kanüle der Kanülisier-Baugruppe eines Typs gemäß den 33 und 34,
mit einem Ballon, der nahe der distalen Spitze von dieser angeordnet ist.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Kanülisier-Baugruppe, die bestimmt
ist für
den Einsatz in einer Vielzahl von unterschiedlichsten Anwendungen,
die das Einführen
und/oder Entfernen von Fluiden in und/oder aus einen oder einem
Körper
erfordern. Die Kanülisier-Baugruppe
entsprechend der vorliegenden Erfindung ist insbesondere geeignet
für einen
Einsatz in kardiatrischen Anwendungen, obwohl es ersichtlich ist,
dass eine Anwendung der Kanülisier-Baugruppe und der
Verfahren entsprechend der vorliegenden Erfindung auf diese kardiatrischen Anwendungen
nicht begrenzt ist. Lediglich beispielhaft wird angeführt, dass
die Kanülisier-Baugruppe entsprechend
der vorliegenden Erfindung nützlich
ist in bestimmten kardiatrischen Anwendungen einschließlich (ohne
Beschränkung
hierauf) Verfahren, die ein koronares Bypass-Transplantat (CABG),
einen kardiopulmunaren Bypass (cardiopulmonary bypass CPB), eine
Unterstützung
des linken Herzend und/oder des rechten Herzens, eine offene Brust oder
eine geschlossene Brust (minimal-invasiv), eine Kanülisierung
eines Gefäßes, eine Überbrückung zu einem
Transplantat oder ein Brücken-Transplantat und/oder
einen "failure-to-wean-from-bypass" erfordern.
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Der
Begriff "Kanüle" wird hier definiert
als ein hohles (nicht notwendigerweise rohrförmiges) Instrument, welches
geeignet gestaltet ist, um in eine Vertiefung oder Höhlung des
Körpers
eingeführt
zu werden zum Transportieren von Fluid in die Körpervertiefung oder -höhlung und/oder
aus dieser heraus. Der Begriff "Katheter" umfasst ein schlankes
flexibles Rohr mit einem minimalen Durchmesser, das in einen Körperkanal
wie beispielsweise eine Vene eingesetzt werden kann zum Zweck eines
Führens
und/oder Sensierens. Der Begriff "vaskuläres System" oder "Gefäßsystem" wird hier verwendet
für ein
Netzwerk aus Arterien und Venen in dem Körper mit Ausnahme des Herzens
und den Hauptgefäßen, die
sich direkt von diesem erstrecken. Der Begriff "Kreislaufsystem" wird hier verwendet für das gesamte
Netzwerk der Arterien und Venen in dem Körper einschließlich dem Herz
und den Hauptgefäßen, die
sich direkt von dem Herz erstrecken. Der Begriff "Inzision" wird verwendet als
ein Loch, eine Bohrung, eine Öffnung
oder Ausnehmung, die in einem Gefäß oder Körper gebildet ist.
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1 zeigt
eine beispielhafte Ausführungsform
einer Kanülisier-Baugruppe 30 entsprechend der
vorliegenden Erfindung. Die Kanülisier-Baugruppe 30 besitzt
eine innere Kanüle 40 und
eine äußere Kanüle 50.
Die proximalen Enden der inneren Kanüle 40 und der äußeren Kanüle 50 verbleiben
während des
Gebrauchs außerhalb
des Körpers 31 des
Patienten. Die innere und äußere Kanüle 40, 50 werden mit
einem Pumpsystem (nicht dargestellt) verbunden, welches eingesetzt
wird zur Erhöhung
des Blutflusses während
des chirurgischen Eingriffes am schlagenden Herz. Eine beispielhafte
Pumpe ist eine Reverse-Fluss-Pumpe eines Typs, der beschrieben ist
in der Patentanmeldung PCT/US97/18674, deren Inhalt zum Gegenstand
des vorliegenden Patentes gemacht wird. Ein wesentlicher Vorteil
einer derartigen Anordnung ist die Anordnung des Pumpsystems und
zugeordneter Verbindungen, Sensoren und weiterer Einrichtungen außerhalb
der unmittelbaren Nähe
oder Nachbarschaft zu dem chirurgischen Eingriffs am schlagenden
Herz, wodurch Raum freigesetzt wird, in welchem der Chirurg arbeiten
kann. Ein weiterer Vorteil ist das Erfordernis eines kleinen Ansaugvolumens,
da das Pumpsystem dichter an dem Körper des Patienten (d. h. nahe
dem Nacken- oder Halsbereich des Patienten) angeordnet werden kann,
da in diesem Bereich nicht gearbeitet werden muss. Zusätzlich kann
vor dem chirurgischen Eingriff das Einsetz-Verfahren für die Kanülisier-Baugruppe durch jemand
anderen als den Chirurgen, wie beispielsweise den Anästhesisten,
durchgeführt
werden, wodurch die Zeitdauer reduziert wird, die für den chirurgischen
Eingriff am Herz selber erforderlich ist.
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Die
Kanülisier-Baugruppe 30 kann
geeignet gestaltet oder angepasst sein für einen Gebrauch in vielfältigen Anwendungen,
in denen Fluide in den Körper
eingeführt
werden und aus diesem entfernt werden. Zum Zweck einer klareren
Beschreibung der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden die Kanülisier-Baugruppe 30 beschrieben
für den
Einsatz zur Bereitstellung einer Unterstützung des rechten Herzens durch
die interne jugulare Vene. Es ist allerdings ersichtlich, dass die
Baugruppe 30 durch beispielsweise Vergrößerung oder Verkleinerung der
Kanülen- Größe und/oder
der Zahl derart konfiguriert und angepasst werden kann, dass die
Baugruppe 30 vorteilhaft eingesetzt werden kann für andere
medizinische Anwendungen, in denen Fluide in den Körper eingeführt werden
und aus diesem entfernt werden. Insbesondere kann die Vorrichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden zur Bereitstellung einer Kreislaufunterstützung durch
indirekten oder entfernt gelegenen Zugang zu dem Kreislaufsystem
des Patienten. Hier betreffen die Begriffe "indirekter Zugang" oder "entfernt gelegener Zugang" die Gewinnung eines
Zugangs zu dem Patienten durch eine Inzision, die in dem Gefäßsystem
des Patienten gebildet ist. Ein indirekter oder entfernter Zugang
ist abgegrenzt gegenüber
einem direkten Zugang dahingehend, dass der direkte Zugang typischerweise
eine Sternotomie beinhaltet, um Zugang zu dem Kreislaufsystem des
Patienten zu gewinnen. Beispielhafte Punkte für die Gewinnung eines indirekten
Zuganges zu dem Patienten in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung beinhalten (ohne Beschränkung hierauf)
den Zugang zu der brachiocephalischen Vene, zur Karotisarterie,
zur axillaren Arterie oder der femoralen Vene.
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In 1 ist
die Kanülisier-Baugruppe 30 gemäß der vorliegenden
Erfindung in zusammengebauter Konfiguration dargestellt. Die äußere Kanüle 50,
die Teil einer äußeren Kanülen-Baugruppe 70 ist, ist
geeignet dimensioniert, um die innere Kanüle 40 durch ein inneres
Lumen (nicht dargestellt) zu empfangen oder aufzunehmen. In der
dargestellten Ausführungsform
wird ein Y-Verbinder 55 eingesetzt zur abdichtenden Wechselwirkung
mit der äußeren Kanüle 50 zur
Bildung einer äußeren Kanülen-Baugruppe 70.
Der Verbinder 55 ist lediglich beispielhaft gewählt. Die
Kanülisier-Baugruppe 30 entsprechend der
vorliegenden Erfindung ist nicht abhängig von einem besonderen Typ
eines eingesetzten Verbinders. Während
des Betriebs liegen das distale Ende 58 der äußeren Kanüle 50 und
das distale Ende 49 der inneren Kanüle 40 in dem Körper der
Patienten bei Durchdringung einer Inzision in dem Gewebe 31 des Patienten.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
dient das distale Ende 58 der äußeren Kanüle 50 dem Absaugen
oder Entfernen von Blut, und das distale Ende 49 der inneren
Kanüle 40 dient
der Wiedereinführung
des Blutes in den Körper.
Das proximale Ende 48 der inneren Kanüle 40 und das proximale
Ende 56 der äußeren Kanüle 50 stehen
aus dem Körper
des Patienten heraus und bilden ein Interface mit der chirurgischen
Ausrüstung
wie beispielsweise ein Reverse-Fluss-Pumpsystem (nicht dargestellt)
zur Erhöhung
des Blutflusses, wie dies bereits zuvor diskutiert worden ist.
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Wie
in 2 und 3 zu erkennen ist, besitzt die
innere Kanüle 40 eine
substantiell rohrartige Struktur mit einer Wandung 44,
die ein Haupt-Lumen 42 definiert. Die Länge der Kanüle 40 ist anwendungsabhängig. Diese
hängt ab
beispielsweise von der Größe des Patienten
und dem Abstand von der Inzision in dem Hals oder Nacken zum Bestimmungsort
in dem pulmonaren System des Patienten. Für eine CPB-Anwendung ist die
pulmonare Arterie der Bestimmungsort, in dem Blut aus dem Pumpsystem über die
innere Kanüle 40 in
den Patienten zurückgeführt wird,
so dass die Dimensionen der inneren Kanüle 40 entsprechend
gewählt
werden.
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Die
innere Kanüle 40 ist
an ihrem proximalen Ende 48 mit einem Verbinder 46 ausgestattet,
der geeignet bemessen ist zur Bildung eines Interfaces mit vielfältigen chirurgischen
Instrumenten (nicht dargestellt), wie beispielsweise der Auslassbereich
(oder für
einige Anwendungen der Einlassbereich) einer Reverse-Fluss-Pumpe
(nicht dargestellt). Die innere Kanüle 40 kann mit einem
Loch oder mehreren Löchern 43 ausgestattet
sein, die bei dem distalen Ende 49 angeordnet sind, wobei
dies zusätzlich
zu der offenen Spitze 47 dieser substantiell zylindrischen Struktur
erfolgen kann, um einen effizienteren Durchtritt von Fluid zu ermöglichen.
Weiterhin ist die distale Spitze 49 der inneren Kanüle 40 abgeschrägt zur Ermöglichung
eines Einsetzens in die interne jugulare Vene.
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4 und 5 zeigen
die Details der äußern Kanülen-Baugruppe 70,
die grundsätzlich
eine äußere Kanüle 50 aufweist,
die gepaart ist oder zusammengesteckt ist mit einem Y-Verbinder 55.
Die äußere Kanüle 50 besitzt
ein Haupt-Lumen 52, welches durch eine substantiell rohrartige
Wandung 54 definiert ist. Das Haupt-Lumen 52 erstreckt
sich in Längsrichtung
zwischen dem proximalen Ende 56 und dem distalen Ende 58 der äußeren Kanüle 50. Die
Länge der
Kanüle 50 und
des Haupt-Lumens 52 sind geeignet gewählt in Abhängigkeit von der Größe des Patienten
und anderen, bereits zuvor diskutierten Faktoren. Die rohrartigen
Wandungen 44 und 54 der Kanülen 40 und 50 können aus
Materialien gebildet sein, die im Bereich von fest, steif bis flexibel
ausgebildet sein können.
Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform ist ein semi-steifes
transparentes Material eingesetzt wie beispielsweise Polyurethan
oder Silikon mit einer Härte
zwischen ungefähr 30A
und 90A auf einer Shore-Härte-Skala,
welches einer Sterilisierung durch Ethylen-Oxyd (ETO) ausgesetzt
werden kann. Steife klare Materialien können für den Y-Verbinder 55 eingesetzt
werden. Ein bevorzugter Y-Verbinder 55 ist
gebildet aus oder mit Polycarbonat oder Polyvinylchlorid. Die Kanülen 40 und 50 können auch
Kontrastmittel-Markierungen (nicht dargestellt) aufweisen zur Ermittlung
des Einsatzortes in dem Körper
des Patienten. Zur Gewährleistung struktureller
Unterstützung
kann ein (nicht dargestellter) spiralartiger Draht vorgesehen sein
zur Unterstützung
der Wandungen 44 und 54. Der (nicht dargestellte)
spiralartige Draht kann auch in die Wandungen eingeformt sein oder
anderweitig darin abgestützt
sein und kann sich über
einen Teil der Länge der Kanülen 40 und 50 erstrecken
oder die gesamte Länge.
Der Draht vereinfacht das Handling der Kanülen und verringert die Wahrscheinlichkeit,
dass die Kanülen
zusammenfallen oder abgeklemmt werden können, und somit, dass der fluidischen
Fluss zu dem Patienten geschlossen wird oder der Fluss von diesem
weg. Andere Arten einer Verstärkung
der rohrartigen Körper
der Kanülen 40 und 50 sind
dem Fachmann bekannt und können
für die
vorliegende Erfindung Einsatz finden. Zusätzlich kann keine Verstärkung erforderlich
sein, wenn das Material der Kanüle hinreichend
steif ist oder wenn ein hinreichender fluidischer Fluss in den Kanülen gewährleistet
ist.
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Eine
oder mehrere vorgeformte Kurvenverläufe sind in der inneren Kanüle 40 und/oder
der äußeren Kanüle 50 vorgesehen.
Gemäß 2 vereinfachen
oder ermöglichen
die vorgeformten Kurvenverläufe,
die mit den Bezugszeichen 32 und 34 an der inneren
Kanüle 40 bezeichnet
sind, die Manövrierbarkeit
der Kanüle
während
des Einsetzens in den Körper
des Patienten, wodurch eine Behandlung gewundener Bahnen wie beispielsweise
durch das Atrium, die ventrikuläre
Klappe oder die pulmonare Klappe ermöglicht wird. Der Winkel der
vorgeformten Kurvenverläufe
kann irgendwo im Bereich von 0–180° liegen,
wobei der Kurvenverlauf irgendwo entlang der Länge der Kanülen 40, 50 angeordnet
sein kann und in mindestens einer Ebene liegen kann – je nach
der jeweiligen Anwendung. Die Kurvenverläufe können auch einen veränderbaren
oder anpassbaren Winkel aufweisen, der gebildet wird durch veränderbare oder
expandierbare Verbindungen oder Gelenke. In einer derartigen Ausführungsform,
die in 6 dargestellt ist, kann die innere Kanüle 40 mit
einem expandierbaren Gelenk 82 oder einer Verbindung ausgestattet
sein, die eine Veränderung
der Länge und/oder
der Orientierung des distalen Endes 49 hinsichtlich des
Körpers
der inneren Kanüle 40 durch Durchleiten
eines Stroms durch das Gelenk 82 oder die Verbindung oder
Eliminieren eines derartigen Stroms ermöglicht. Die Verbindung 82 ist
mit einem Formerinnerungsmaterial gebildet, welches in Anwesenheit
eines Stromes eine Veränderung
der Länge und/oder
der Form in Abhängigkeit
von den charakteristischen Merkmalen des eingesetzten Materials erfährt. Ein
Beispiel eines derartigen Materials, welches für die Verbindung 82 eingesetzt
werden kann, ist NitinolTM, welches verfügbar ist
von dem Unternehmen Educational Innovations, Inc. 151 River Road, Cos
Cab CT 06807. Wie in 7 dargestellt kann das distale
Ende 49 der Kanüle 40 anfänglich gebogen
oder gekrümmt
sein, wobei ein Streifen 84 eines NitinolTM-Materials
in der rohrförmigen
Wandung der Kanüle 40 angeordnet
ist, welches anfänglich
zur Bildung der Krümmung 83 oder
des Kurvenverlaufes in der Kanüle 40 geformt
ist. Der Kurvenverlauf 83 oder die Krümmung kann selektiv verändert werden
durch Durchleitung eines Stromes durch den NitinolTM-Draht 84,
wodurch es dem Betreiber ermöglicht wird,
die Position und die Orientierung des distalen Endes 49 zu
verändern.
In einer anderen Ausführungsform
mit einem anpassbaren Lumen können Kabel
vorgesehen sein, die dazu dienen, Kräfte aufzubringen oder zu beseitigen,
die Deformationen der Kanüle
oder eine Krümmung
derselben erzeugen.
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Gemäß 4 und 5 ist
an dem distalen Ende 58 der äußeren Kanüle 50 eine Spitze 60 befestigt,
die mit einem bio-kompatiblen Material, vorzugsweise einem polymeren
Material, gebildet ist, welches geeignet angepasst ist, um steif
die innere Kanüle 40 in
der äußeren Kanüle 50 in
Position zu halten. Der Durchmesser des Lumens 52 wird
größer gewählt als
der äußere Durchmesser
der inneren Kanüle 40,
um einen Durchtritt von Fluid durch das Haupt-Lumen 52 auch bei Anwesenheit
der inneren Kanüle 40 in
dem Haupt-Lumen 52 zu ermöglichen. Die Spitze 60 ist
vorzugsweise von steiferem Aufbau als das Material der rohrförmigen Wandung 54 zur Gewährleistung
einer besseren Unterstützung
der Kanüle 40 und
zum Einsetzen in den Körper.
Zusätzlich
zu einem Hauptkanal 62 für den Durchtritt der inneren
Kanüle 40 ist
die Spitze 60 auch ausgestattet mit peripheren Bohrungen
oder Löchern 64 zum
Ermöglichen
eines Ausflusses von Fluid aus der äußeren Kanüle 50 oder eines Flusses
zu dieser. Die peripheren Bohrungen oder Löcher 64 sind zwischen
den Unterstützungen 65 gebildet
und erstrecken sich substantiell in Längsrichtung entlang der Spitze 60, vorzugsweise
mit einer abgeschrägten
Form mit einem sich verringernden Durchmesser in Richtung des distalen
Endbereichs der Spitze 60. Der kombinierte Bereich der
Löcher 64 ist
größer als
der Querschnittsbereich zwischen der inneren Kanüle 40 und der äußeren Kanüle 50,
wodurch eine teilweise Blockade der Löcher 64 ohne Beeinträchtigung
des Flusses durch die Spitze 60 oder äußere Kanüle 50 ermöglicht wird.
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Der
Y-Verbinder 55 stellt ein Mittel dar zur Bildung eines
Interfaces für
Einfluss- und Ausfluss-Bereiche
des Pumpsystems (nicht dargestellt) mit den Kanülen 40 und 50.
Andere Typen von Verbindern können
ebenfalls eingesetzt werden zur Bereitstellung eines derartigen
Interfaces. Zusätzlich
ist der Bereich unterschiedlicher Typen von Pumpen, mit denen die
vorliegende Erfindung verwendet werden kann, breit infolge der neuartigen
Anordnung der Kanülen
hinsichtlich des Patienten und infolge der Möglichkeit einer Reduzierung
des Ansaugvolumens oder Fördervolumens.
Beispiele möglicher
einsetzbarer Pumpen beinhalten (ohne Beschränkung hierauf) koaxiale Reverse-Fluss-Pumpen,
Roller-Pumpen und Zentrifugalpumpen.
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Wie
im größeren Detail
in 8 dargestellt ist, besitzt der Y-Verbinder 55 einen
ersten Kanal 57 und einen zweiten Kanal 59, die
durch substantiell rohrförmige
Wandungen definiert sind, die konvergieren in einen Haupt-Kanal 61,
der sich koaxial zu dem ersten Kanal 57 erstreckt. Ein hämostatisches
Ventil 63 (9) ist bei dem proximalen Ende 66 des
Y-Verbinders 55 vorgesehen und dient der Bildung einer Dichtung
beispielsweise um die innere Kanüle 40, wenn
die innere Kanüle
hierdurchgefädelt
ist. Ein Fitting 67 ist bei dem distalen Ende 68 des
Y-Verbinders 55 vorgesehen,
wobei der Fitting 67 geeignet angepasst ist zur Kupplung,
Paarung oder zum Zusammenstecken mit dem proximalen Ende 56 der äußeren Kanüle 50 zu
Bildung einer fluiddichten Abdichtung. Zusätzlich ist ein Fitting 69 bei
Kanal 59 vorgesehen zur Vereinfachung oder Ermöglichung
einer Kopplung mit anderen Kanülen
oder ähnlichen
Vorrichtungen (nicht dargestellt) wie beispielsweise PVC-Rohrsystemen,
die geeignet angepasst sind zur Aufnahme eines Ultraschall-Fluss-Messgerätes, ähnlich einem
solchen verwendet in dem Transonic T110 lab tubing flow meter, wie
dieses aus dem Stand der Technik bekannt ist. Fitting 69 kann
dem Fitting 67 entsprechen oder diesem ähneln.
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10–12 zeigen
eine beispielhafte Anordnung eines zweiten Typs eines Verbinders – der parallele
Verbinder 100 –,
der eingesetzt werden kann zur Erzeugung einer Kanülisier-Baugruppe 90 ähnlich der
Kanülisier-Baugruppe 30 entsprechend der
vorliegenden Erfindung. Insbesondere ist die äußere Kanüle 50 bei ihrem proximalen
Ende 56 mit einem Rohr 86 ausgestattet, welches
in das Haupt-Lumen 52 eingesetzt ist. Ebenfalls ist die
innere Kanüle 40 benachbart
dem Rohr 86 in das Haupt-Lumen 52 eingesetzt.
Ein geeignetes, bio-kompatibles adhäsives Mittel 87 wird
eingesetzt zum Halten des Rohres 86 und der Kanüle 40 an
ihrem Ort in der äußeren Kanüle 50.
Ein beispielhaftes adhäsives
Mittel, welches eingesetzt werden kann, ist ein ultraviolett aushärtender
biokompatibler Kleber. Eine Hüllstruktur 85,
welche zur Bildung einer fluiddichten Abdichtung dient, umgibt das
Rohr 86, die innere Kanüle 40,
die äußere Kanüle 50 und
das adhäsive
Mittel 87 in dem Verbindungsbereich dieser Komponenten.
Die Hüllstruktur 85 kann
beispielsweise ein auf Wärme
reagierendes Material aufweisen, welches über der Verbindung angeordnet
wird und dann erwärmt
wird zur Aktivierung, was dieses auf eine geeignete Größe und Spezifikation
schrumpfen lässt.
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Das
chirurgische Verfahren entsprechend der vorliegenden Erfindung folgt
grundsätzlich
der Seldinger-Technik, wobei diese angepasst wird für einen
neuen Einsatzzweck zum Eintritt durch die brachiocephalische (jugulare)
Vene oder Karotisarterie unter Einsatz einer einzigen Kanülen-Anordnung,
die hier offenbart ist. Entsprechend erfordert der erste Schritt
des Verfahrens das Lokalisieren und Durchstechen des Gefäßes des
Patienten unter Einsatz einer langen, hohlen Nadel 89,
die, wie in 13 zu erkennen ist, an einer
Spritze 88 befestigt ist. Wenn Blut in die Spritze 88 eintritt,
wird das distale Ende eines dünnen
Führungsdrahtes 35 durch
die Nadel 89 und in das Gefäß 92 eingesetzt. Die
Nadel wird dann entfernt. Der Führungsdraht 35 verbleibt
am Einsatzort in dem Gefäß 92 (vgl. 14).
Das proximale Ende des Führungsdrahts 35 wird
durch einen Dilator 33 hindurchgeführt, der axial in der äußeren Kanülen-Baugruppe 70 angeordnet
ist, so dass dessen Ende 36 durch die Spitze 60 vorsteht,
wie dies in 15 dargestellt ist (an diesem
Punkt beinhaltet die äußere Kanüle 50 die
innere Kanüle 40 nicht – d. h. die
Kanülisier-Baugruppe 30 befindet
sich nicht in der zusammengebauten Konfiguration). Das distale Ende 36 des
Dilators 33, welches geeignet geformt ist, wird in das
Gefäß eingesetzt
unter Expansion der Inzision, gefolgt von der äußeren Kanüle 50, welche dann
teilweise oder vollständig
in das Gefäß eingesetzt
wird (16). Der Dilator 33 wird
dann zurückgezogen.
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An
das obige Verfahren schließt
das Einsetz-Verfahren für
die innere Kanüle
an, welches erforderlich ist zur Herbeiführung der zusammengebauten
Konfiguration der Kanülisier-Baugruppe 30 gemäß der vorliegenden
Erfindung. Das Einsetzen der inneren Kanüle kann ausgeführt werden
unter Einsatz einer von vielfältigen
Optionen. Eine Option beinhaltet das Zurückziehen des Führungsdrahtes 35 und
das Einsetzen eines Ballonkatheters (nicht dargestellt) durch das
hämostatische
Ventil 63. Ballonkatheter sind aus dem Stand der Technik
bekannt und beinhalten grundsätzlich
einen aufblasbaren Ballon, der bei einer distalen Spitze eines Katheters
angeordnet ist, wobei der Katheter einen Kanal besitzt zur Übertragung
eines aufblasenden Fluides. Der Ballonkatheter wird durch die äußere Kanülen-Baugruppe 70,
die brachiocephalische Vene, die superiore Hohlvene, das rechte
Atrium und in die pulmonare Arterie gefädelt. Der Ballonkatheter wird
vorwärtsbewegt
an den Einsatzort durch Betreiben des Ballons als eine Art "Segel", wobei der Ballon
aufgeblasen wird unter Einsatz des aufblasenden Fluides und angetrieben
wird durch den natürlichen
Blutfluss zu dem Bestimmungsort. Der Ballonkatheter wird dann verwendet,
um die innere Kanüle 40 auf
dieselbe Weise wie mit einem Führungsdraht
an den Einsatzort zu führen,
wobei die innere Kanüle 40 über den Ballonkatheter
gefädelt
wird und an den Einsatzort vorwärtsbewegt
wird. Befindet sich die Kanülisier-Baugruppe 30 derart
in dem zusammengebauten Zustand und befinden sich die innere und äußere Kanüle 40 und 50 in
den gewünschten
Bypass-Positionen in dem Körper,
wie dies beispielhaft in 17 dargestellt
ist, wird der Ballonkatheter zurückgezogen
und der Bypass-Eingriff
wird fortgesetzt.
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Eine
zweite Option für
das Einsetzen der inneren Kanüle 40 in
die Betriebsposition in dem Körper
des Patienten ist der Gebrauch des Führungsdrahtes 35 selber
zum Führen
der inneren Kanüle 40 an
deren finale Bestimmung. Ein besonders geeigneter Führungsdraht
hierfür
kann ein solcher eines J-Haken-Typs sein, der eine Behandlung von
gewundenen Schleifen vereinfacht oder ermöglicht, insbesondere solche
zwischen dem rechten Atrium und der pulmonaren Arterie. Zusätzlich wird,
wie bereits zuvor diskutiert, eine derartige Behandlung weiter vereinfacht
oder ermöglicht
durch mindestens einen vorgeformten Kurvenverlauf 32, 34,
der bei dem distalen Ende 49 der inneren Kanüle 40 vorgesehen
ist. Alternativ kann ein Führungsdraht
in den Ballonkatheter eingesetzt werden zwecks Versteifung des Katheters,
so dass die Kanüle
in dem Körper
des Patienten angeordnet werden kann.
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Alternativ
kann das Einsetzen entsprechend der vorliegenden Erfindung bewirkt
werden unter Einsatz der "Cut-Down"-Technik, wobei vor
dem Einsetzen eine Inzision in dem Gewebe des Patienten erzeugt
wird, die die Vene oder die Arterie, zu der ein Zugang gewonnen
werden soll, freilegt. Das Gewebe und die Nerven, die die Vene/Arterie
umgeben, werden zurückgezogen
oder beseitigt, und in die Vene/Arterie wird eine Inzision eingebracht.
Nach dem Erstellen der Inzision wird die Kanüle in der Vene/Arterie angeordnet
und zu der gewünschten
Position vorwärtsbewegt.
Wenn die Kanüle
nicht durch die Inzision in der Vene/Arterie vorwärtsbewegt
werden kann, kann zur Erweiterung des Durchmessers der Vene/Arterie
ein optionaler Dilator eingesetzt werden.
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Einrichtungen
wie beispielsweise ein steuerbarer Obturator können eingesetzt werden, um
die innere Kanüle 40 – und, unter
geeigneter Modifikation, die äußere Kanüle 50 – an den
Ort in der chirurgischen Behandlungsstelle zu führen. Obwohl während des
führenden
Prozesses die Führungseinrichtungen
wie beispielsweise der Ballonkatheter und der Führungsdraht 35 durch
die Kanülen 40 und 50 über die
Haupt-Lumen 42 und 52 vorwärtsbewegt werden, können hierfür zugeordnete
zweite Lumen 127 und 129 in den Kanülen zu diesem
Zweck vorgesehen sein, wie dies in 31 und 32 dargestellt
ist. Die zweiten Lumen 127 und 129 sind während des Herstellungsprozesses
der Kanülen
integral in den Wandungen der Kanülen gebildet, wobei die Lumen zur
Unterstützung
der Führungseinrichtung
während der
Vorwärtsbewegung
der Kanüle
zu deren Bestimmungsort verwendet werden, wodurch die Haupt-Lumen 42 und 52 für andere
Geräte-Anwendungen
freigehalten werden können,
wie beispielsweise für
Einrichtungen zur Überwachung
des gesättigten
venösen
Sauerstoffes (saturated venous oxygen SV02), Überwachungseinrichtungen für den Druck
oder die Flussrate usw.
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Alternativ
können
diese Einrichtungen, wie im Detail im Folgenden noch beschrieben
wird, in die Kanüle
integriert sein oder in den zweiten Lumen 127 und 129 unterstützt sein.
Beispielsweise können
gemäß 18 und 19 die
zweiten Lumen 37 und 38 geeignet konfiguriert
sein für
eine fluidische Kommunikation mit dem Haupt-Lumen 52 über Anschlüsse 41 und 51 und eingesetzt
werden zur Aufnahme eines Differentialdruck-Sensors 45, 47 und
zugeordneter Kabel 39 darin, die Einsatz finden zur Ermittlung
der fluidischen Flussrate in den Kanülen 40 und 50 oder
außerhalb
derselben. Dies ist detaillierter in der Patentanmeldung US 09/280,970
beschrieben, deren Inhalt zum Gegenstand des vorliegenden Patentes
gemacht wird. Andere Typen von Drucksensoren können ebenfalls Einsatz finden
und paarweise integral in der rohrförmigen Wandung der Kanülen in der
Nähe entweder
zu dem inneren oder äußeren der Kanüle montiert
sein (vgl. Sensoren 74 und 75 gemäß 20),
was in Abhängigkeit
davon erfolgt, ob eine Ermittlung einer inneren oder äußeren fluidischen
Flussrate erwünscht
ist, wodurch der Bedarf von zugeordneten zweiten Lumen entfallen
kann.
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Zweite
Lumen können
den chirurgischen Eingriff auf vielfältige Weise erleichtern. Beispielsweise
können
gemäß 21 und 22 die
Lumen 37 und 38 einstellbar oder anpassbar eine
Führung
oder mehrere Führungen 53, 71 für Licht
unterstützen
zum Projizieren von Licht über
eine vorstehende Spitze 72 aus der Kanüle zur Unterstützung von
deren Visualisierung, wie dies detailliert in der Patentanmeldung US
09/280,967 beschrieben ist, deren Inhalt zum Gegenstand des vorliegenden
Patentes gemacht ist, oder zum optischen Sensieren spezifischer
Blut-Parameter wie beispielsweise das Sauerstoff-Sättigungs-Level. Ähnlich können Lumen 137 und 138, die
in der inneren Kanüle 40 vorgesehen
sind, eingesetzt werden zur Überbringung
von Fluid zu der distalen Spitze 49 oder zur Förderung
weg von dieser, um beispielsweise eine medizinische Substanz abzugeben,
oder, wie dies in 23 und 24 dargestellt
ist und detailliert in der Patentanmeldung US 09/280,970 beschrieben
ist, um einen Ballon 73 aufzublasen, der an der Spitze
der inneren Kanüle 40 vorgesehen
ist zur Unterstützung
einer Führung
der Kanüle
zu deren Bestimmungsort während
des Einsetzens, ohne dass separate Führungsmittel erforderlich sind. 25 und 26 zeigen
den Einsatz der Kanülen 40 und 50 in
Verbindung mit den Heizelementen 76 und 77 und
Thermistoren 78, 79, die auf einer Oberfläche von
diesen angeordnet sind. Die Thermistoren 78 und 79 dienen
einer Messung der Temperatur des Fluides stromabwärts der
Heizelemente 76 und 77, um hierdurch die fluidische
Flussrate zu ermitteln auf Basis der Abweichung von der Starttemperatur,
wie dies grundsätzlich
aus dem Stand der Technik bekannt ist. Die Messergebnisse werden
zu verarbeitenden Kreisen oder Steuereinrichtungen 80 und 81 übertragen,
in die Flussratenberechnungsverfahren implementiert sind. Der hier einschlägige Fachmann
wird erkennen, dass die Vorteile und die Anwendungen der zweiten
Lumen 37, 38, 137 und 138 erstreckt
werden können
auf andere Anwendungen, wobei die obigen Beispiele nicht beschränkend sein
sollen. Weiterhin können
in der inneren Kanüle 40 und/oder äußeren Kanüle 50 entsprechend der
vorliegenden Erfindung Kombinationen der obigen Anwendungen für die zweiten
Lumen verwendet werden.
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27 zeigt
eine Kanülisier-Baugruppe 91, die
abweichend zur vorliegenden Erfindung ausgebildet ist. Die Kanülisier-Baugruppe 91 besitzt
eine erste Kanüle 93,
die gleitend oder beweglich gekoppelt ist mit einer zweiten Kanüle 94.
Die 28A–28D zeigen
eine Vielzahl beispielhafter Kopplungsmechanismen 95, die
eingesetzt werden können
zur Ermöglichung
einer gleitenden oder beweglichen Beziehung zwischen der ersten
Kanüle 93 und
der zweiten Kanüle 94.
In den dargestellten Ausführungsformen
weisen die Kopplungsmechanismen 95 grundsätzlich ein
längliches
Wechselwirkungs- oder Eingriffs-Element auf, welches entlang sämtlicher
oder bestimmter Bereiche einer der beiden Kanülen 93, 94 angeordnet
ist oder sich geeignet erstreckt für ein passendes und in der
Lage ist zu einem passenden Eingreifen in eine längliche Rille oder einen Kanal,
die oder der entlang dem gesamten Bereich oder eines Teilbereiches
der anderen Kanüle 93, 94 angeordnet
ist oder sich erstreckt.
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Entsprechend
einem wichtigen Aspekt ermöglicht
dieses dem Benutzer eine größere Flexibilität für ein selektives
Positionieren der distalen Spitze 96 der ersten Kanüle und der
distalen Spitze 97 der zweiten Kanüle 94 in dem Kreislaufsystem
eines Patienten. Beispielsweise kann die gleitende Funktion eingesetzt
werden zur selektiven Positionierung des distalen Endes 96 der
Kanüle 93 an
einem ersten vorbestimmten Ort und zum selektiven Positionieren des
distalen Endes 97 der Kanüle 94 an einem zweiten
vorbestimmten Ort. Die Kanülisier-Baugruppe 91 wird
durch eine Inzision, die in dem Gefäßsystem gebildet ist, in den
Patienten eingeführt.
Dies wird vorzugsweise bewerkstelligt unter Einsatz der Seldinger-Technik,
wie dies zuvor beschrieben ist. In einer beispielhaften Ausführungsform
kann das distale Ende 96 des ersten Lumens 93 selektiv
in das Atrium des Patienten vorwärtsbewegt
werden, wodurch es dem Benutzer ermöglicht wird, das erste Lumen 93 als
eine Einfluss-Leitung zu verwenden. Für dasselbe Beispiel kann das
distale Ende 97 des zweiten Lumens 94 selektiv
zu der pulmonaren Arterie des Patienten vorwärtsbewegt werden. Diese in
Wechselwirkung stehenden Elemente oder eingreifenden Elemente, die
Teil des Kopplungsmechanismus 95 sind, können sich
entlang des gesamten Bereichs oder entlang eines Teilbereiches der
jeweiligen Länge
der Kanülen 93, 94 erstrecken.
Ebenfalls kann der gleitende Kopplungsmechanismus zwischen den einzelnen
Kanülen 93, 94 aufgebaut
sein mit einem Hülsen-Bereich 98,
der fest an der ersten Kanüle 93 befestigt
ist. Bei derartiger Ausbildung können
die erste und zweite Kanüle 93, 94 auf
Basis dieser Gleitkopplung selektiv unabhängig von der anderen positioniert
werden.
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33–39 zeigen
mehrere beispielhafte Ausführungsformen
eines zweiten Haupttyps einer Kanülisier-Baugruppe entsprechend
der vorliegenden Erfindung. Eine Kanülen-Baugruppe 130 mit mehreren
Lumen entsprechend der vorliegenden Erfindung besitzt eine innere
Kanüle 140,
die gleitend in einer äußeren Kanüle 150 angeordnet
ist, die mehrere Drainage-Öffnungen 151 besitzt.
Die äußere Kanüle 150 kann
gekoppelt sein mit einem Y-Verbinder zur Bildung einer äußeren Kanülen-Baugruppe 170. Wie
bereits zuvor festgestellt, kann der Y-Verbinder gegen eine Vielzahl
unterschiedlicher Verbindungsmechanismen ausgetauscht werden, ohne
dass hierdurch der Rahmen der vorliegenden Erfindung verlassen wird.
Die äußere Kanüle 150 ist
grundsätzlich zylindrisch
geformt mit einem Haupt-Lumen 152, welches durch eine substantiell
rohrförmige
Wandung 154 definiert wird. Das Haupt-Lumen 152 erstreckt sich
in Längsrichtung
zwischen dem proximalen Ende 156 und dem distalen Ende 158 der äußeren Kanüle 150.
Die Länge
der Kanülen-Baugruppe 1700 wird
in Abhängigkeit
von der Größe des Patienten
gewählt,
wie dies zuvor bereits erläutert
worden ist.
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Die
Drainage-Öffnungen 151 der äußeren Kanüle 150 erstrecken
sich durch die Wandung 154 und stehen in fluidischer Verbindung
mit dem Haupt-Lumen 152. Die Drainage-Öffnungen 151 ermöglichen
den Austritt oder Eintritt von Fluid (je nach Anwendung) in das
oder aus dem Lumen 152 der äußeren Kanüle 150. Die Drainage-Öffnungen 151 können entlang
der gesamten Länge
der äußeren Kanüle 150 angeordnet
sein. Im Saugbetrieb kann dann Blut entlang der gesamten Länge der äußeren Kanüle 150 in
das Lumen 152 fließen.
Diese Ausgestaltung verringert effektiv den Abstand, den das Blut
bis zum Erreichen des Pumpsystems zurücklegen muss. Diese Ausbildung
verringert auch den Widerstand, welcher das Blut erfährt, welches
durch das Lumen 152 entfernt wird, so dass die Pumpe in
der Lage sein wird, bei einer gegebenen Drehzahl des Motors mehr Blut
aus der äußeren Kanüle 140 zu
pumpen, wodurch die Hämolyse
verringert wird. 33 und 34 zeigen
alternative Ausführungsformen. 33 zeigt
eine Ausführungsform,
bei der die innere Kanüle 140 einen
engeren Bereich besitzt (gestrichelt dargestellt), der sich im Gebrauch
zumindest entlang eines Teiles der Öffnungen 151 in der äußeren Kanüle 150 erstreckt. 35 zeigt
eine Ausführungsform,
bei der die innere Kanüle 140 einen
erweiterten Bereich (gestrichelt dargestellt) besitzt, der sich
im Gebrauch zumindest einen Teilbereich entlang der Öffnungen 151 in
der äußeren Kanüle 150 erstreckt.
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Die
Kanülen-Baugruppe 130 besitzt
weiterhin eine innere Kanüle 140,
die aus einer grundsätzlich
rohrförmigen
Struktur gebildet ist mit einer Wandung 144, die ein Haupt-Lumen 142 definiert.
Die Länge
der Kanüle 140 ist
anwendungsspezifisch und hängt
ab beispielsweise von der Größe des Patienten und
dem Abstand der Inzision in dem Nacken zu dem Bestimmungsort in
dem pulmonaren System des Patienten. In einer CPB-Anwendung ist
die pulmonare Arterie der Bestimmungsort, in den von dem Pumpsystem über die
innere Kanüle 140 in
den Patienten Blut zurückgeführt wird.
Wie in 37 dargestellt, ist die innere
Kanüle 140 bei
ihrem proximalen Ende mit einem Verbinder 146 ausgestattet,
der geeignet bemessen ist zur Bildung eines Interfaces mit unterschiedlichen
chirurgischen Instrumenten (nicht dargestellt), einschließlich dem
Ausgangsanschluss (oder in einigen Anwendungen des Eingangsanschlusses)
einer Reverse-Fluss-Pumpe. Die innere Kanüle 140 kann mit einer
oder mehreren Öffnungen 143 ausgestattet
sein, die bei dem distalen Ende 149 angeordnet sind und
zusätzlich
zu der offenen Spitze 147 mit ihrer substantiell zylindrischen
Struktur vorhanden sind, um einen effizienteren fluidischen Durchtritt
hierdurch zu schaffen. Weiterhin ist die distale Spitze 149 der
inneren Kanüle 140 kegelartig oder
geschossartig, um ein Einsetzen in die jugulare Vene zu ermöglichen.
Die innere Kanüle 140 kann weiterhin
eine oder mehrere vorgeformte Kurvenverläufe aufweisen, die mit Bezugszeichen 132 bezeichnet
sind, um die Manövrierbarkeit
der Kanüle
während
des Einsetzens in den Körper
des Patienten zu erhöhen.
Der Winkel der vorgeformten Kurvenverläufe kann irgendwo im Bereich
von 0–180° liegen,
wobei die Kurvenverläufe
irgendwo entlang der Länge der
Kanülen
und in einer beliebigen oder mehreren Ebenen je nach jeweiliger
Anwendung angeordnet sein können.
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Wie
dies in 37 und 39 dargestellt ist,
kann die innere Kanüle 140 geeignet
bemessen sein zur Maximierung des Flusses durch das Haupt-Lumen 142.
Die innere Kanüle 140 kann
einen variierenden Durchmesser aufweisen. Die innere Kanüle 140 kann
auch benachbart dem vorgeformten Abschnitt 132 eine Verjüngung 144 besitzen.
Der Durchmesser der inneren Kanüle 140 ist
kleiner als der Durchmesser der distalen Verjüngung 144. Wenn die
innere Kanüle 140 in
dem Haupt-Lumen 152 der äußeren Kanüle 150 angeordnet
wird, ist die Verjüngung 144 proximal
dem distalen Ende 158 oder der äußeren Kanüle 150 angeordnet.
Die resultierende Struktur ist ein innerer Bereich 145,
der in der äußeren Kanüle 150 angeordnet
ist, und ein äußerer Bereich 148,
der außerhalb
der äußeren Kanüle 150 angeordnet
ist, wobei der innere Bereich 145 einen relativ kleineren äußeren Durchmesser
besitzt als der äußere Bereich 148,
um eine Behinderung des fluidischen Flusses in dem Haupt-Lumen 152 der äußeren Kanüle 150 außerhalb
auf der inneren Kanüle 140 zu minimieren. 39 zeigt
eine alternative Ausführungsform
der Kanüle 140,
wobei die Kanüle 140 einen
Ballon 173 besitzt, der radial auf der Kanüle 140 benachbart
der distalen Spitze 149 angeordnet ist. Die Kanüle 140 kann
weiterhin Drainage-Öffnungen 143 besitzen,
die proximal des Ballons 173 angeordnet sind. Der Ballon 173 kann
durch das Lumen 137, welches in oder auf der Wandung der
Kanüle 140 angeordnet
ist, selektiv aufgeblasen/entleert werden. Das distale Ende des
Lumens 137 befindet sich in fluidischer Wechselwirkung
mit dem Ballon 173. Das proximale Ende des Lumens 137 ist
geeignet angepasst zur Aufnahme oder zur Durchleitung von medizinischen
Einrichtungen wie beispielsweise eine Spritze oder andere Aufblas-Mittel.
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Rohrförmige Wandungen
von Kanülen 140 und 150 können gebildet
sein aus Materialien, die steif bis flexibel sind. In den bevorzugten
Ausführungsformen
weisen diese semi-steife transparente Materialien auf wie beispielsweise
Polyurethan oder Polyvinylchlorid mit einer Härte zwischen ungefähr 30A und
ungefähr
90A auf einer Shore-Durometer-Skala, die in der Lage sind, durch
Ethylenoxyd (ETO) sterilisiert zu werden. Für den Y-Verbinder 55 können steife
klare Materialien eingesetzt werden. Vorzugsweise ist der Y-Verbinder 55 aus
Polycarbonat konstruiert. Die Kanülen 140 und 150 können auch
Kontrastmittel-Markierungen (nicht dargestellt) aufweisen, die einer
Ermittlung der Platzierung der Kanülen in dem Körper des
Patienten dienen. Zur Gewährleistung
einer strukturellen Unterstützung kann
ein spiralartiger Draht (nicht dargestellt) vorgesehen sein zur
Unterstützung
der Wandungen 144 und 154, der entweder in die
Wandung geformt ist oder anderweitig darin abgestützt ist
und der sich entweder teilweise oder vollständig über die Länge der Kanülen 140 und 150 erstreckt.
Zusätzlich
können die
Kanülen 140 und 150 Lumen
(nicht dargestellt) beinhalten, die in den Wandungen angeordnet
sind, wie dies bereits zuvor beschrieben worden ist. In diesen Lumen
können
zusätzliche
medizinische Geräte angeordnet
werden, wie beispielsweise Führungsdrähte, Katheter,
Einrichtungen zur Überwachung des
Blutes oder Drucksensoren.
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Die
Vorteile der vorliegenden Erfindung sind vielfältig. Ein Vorteil ist das Vermögen, die
Größe des Herzens
während
des chirurgischen Eingriffes zu verringern, wodurch dem Arzt wertvoller
zusätzlicher Raum
in dem Brustraum zur Verfügung
gestellt wird. Die verringerte Herzgröße wird herbeigeführt durch entweder
einen teilweisen oder vollständigen
Bypass der pumpenden Funktion des Herzens unter Einsatz von Kanülen und
Techniken entsprechend der vorliegenden Erfindung. Ein derartiger
Bypass führt
zu einer natürlichen
Dekompression des Herzens infolge des reduzierten Blutvolumens.
Eine Dekompression des Herzens ermöglicht einen vergrößerten Freiraum für eine Verdrehung
und Manipulation des Herzens zur Verbesserung des Zuganges zu dem
Ziel-Bypass-Gefäß. Dies
ist insbesondere wichtig für
endoskopische chirurgische Eingriffe.
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Während diese
Erfindung beschrieben worden ist für einen Einsatz für eine Unterstützung des rechten
Herzens. ist die Erfindung nicht auf eine Anwendung für lediglich
eine Unterstützung des
rechten Herzens eingeschränkt.
Die hier offenbarte Erfindung kann vielmehr in sämtlichen Anwendungen verwendet
werden, die dem Durchschnittsfachmann bekannt sind.
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Für den Fachmann
ist ersichtlich, dass Änderungen
der beschriebenen Ausführungsformen
vorgenommen werden können,
ohne dass hierdurch das breite, der Erfindung zugrundeliegende Konzept
verlassen wird. Die Erfindung ist somit nicht beschränkt auf
bestimmte hier offenbarte Ausführungsformen, sondern
lediglich durch die beigefügten
Ansprüche definiert.