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Diese
Anmeldung ist eine teilweise Fortsetzung der gleichzeitig anhängigen Anmeldung
Serien-Nr. 09/235 680, angemeldet am 22. Januar 1999.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Harzzusammensetzungen aus einer Phosphoramidverbindung
mit einer Glasübergangstemperatur
von zumindest etwa 0°C,
vorzugsweise von zumindest etwa 10°C, und besonders bevorzugt von
zumindest etwa 20°C.
Die Erfindung betrifft auch Verfahren, um Harzzusammensetzungen und
Gegenstände
aus den Harzzusammensetzungen herzustellen.
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Verbindungen,
die Phosphor enthalten, wurden in Harzzusammensetzungen aus einer
Vielfalt von Gründen
verwendet. Z.B. wurden verschiedene Phosphite verwendet, um die
Schmelzstabilität
und/oder Farbstabilität
von Harzzusammensetzungen zu erhöhen.
Alternativ wurden verschiedene organische Phosphatester in Harzzusammensetzungen
verwendet, um die Flammbeständigkeitseigenschaften
der Zusammensetzungen zu verbessern und/oder die Schmelzflusscharakteristiken
der Zusammensetzungen zu erhöhen.
Gewisse wasserlösliche
Phosphoramide wurden auch in der Textilindustrie als flammhemmende
Ausrüstungen von
Stoffen verwendet.
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Da
sich die Verfestigung von Teilen und die Gewichtsreduktion in vielen
Industriezweigen fortgesetzt entwickelt, sind die physikalischen
Eigenschaftsanforderungen, die an Harzhersteller gestellt werden,
ansteigend. Schlüsselindustrien,
welche die Anforderungen erhöhen,
beinhalten die Elektronik- und Computerindustrien, insbesondere
für Computergehäuse, Computermonitorgehäuse und
Druckergehäuse.
Eine steigende Anforderung für
Materialien ist, dass sie höhere
Wärmebeständigkeit
besitzen, während
andere physikalische Schlüsseleigenschaften
vorzugsweise im Wesentlichen erhalten bleiben. Eine weitere ansteigende
Anforderung für
Materialien ist, dass sie nach dem Underwriter's Laboratory UL-94-Testprotokoll als
V-0, V-1 oder V-2 bewertet werden. Es ist daher offensichtlich,
dass neue Harzzusammensetzungen, welche diese und andere Anforderungen
erfüllen,
weiterhin erdacht werden müssen.
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WO-A-9322373 offenbart
ein flammhemmendes Additiv, aufweisend eine Quelle für Phosphor
und ein Polymer oder Oligomer, welches ein Phosphor/Stickstoff-enthaltendes
Oligomer oder Polymer ist. Es wird gefunden, dass diese Additive
für die
Verwendung in Polymermaterialien besonders geeignet sind, wenn sie
in Kombination mit einer zweiten und unterschiedlichen Quelle von
Phosphor verwendet werden, was in einem Additiv resultiert, das
reduzierte Raucherzeugung hat, reduzierte Entwicklung von korrosiven
Gasen und verbesserte Flammhemmeigenschaften.
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JP-A-10175985 offenbart
eine stickstoffenthaltende organische Phosphorsäureverbindung, die kein Halogenatom
enthält
und ausgezeichnete Flammhemmung, Wärmebeständigkeit, Wasserbeständigkeit
und verbesserte Mischbarkeit mit einem Harz hat und als ein flammhemmendes
Mittel geeignet ist. Die Verbindung kann erhalten werden, indem
1 mol Piperazin mit 2 mol Diphenylphosphorylchloriden in der Gegenwart
eines Aminkatalysators zur Reaktion gebracht wird.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt flammhemmende Harzzusammensetzungen
zur Verfügung,
aufweisend das Folgende, sowie alle Reaktionsprodukte davon:
- a) ein thermoplastisches Harz;
- b) zumindest ein Phosphoramid mit einem Glasübergangspunkt von zumindest
etwa 0°C,
vorzugsweise von zumindest etwa 10°C und besonders bevorzugt von
zumindest etwa 20°C,
mit der Formel: wobei Q1 Sauerstoff oder
Schwefel ist, R1 eine Amingruppe ist und R2 und R3 jeweils unabhängig eine Alkyloxy-,
Alkylthio-, Aryloxy- oder Arylthiogruppe oder eine Aryloxy- oder
Arylthiogruppe ist, enthaltend zumindest eine Alkylsubstitution,
oder eine Amingruppe, und
- c) zumindest eine zusätzliche
flammhemmende Verbindung, wobei das thermoplastische Harz und die
zusätzliche
flammhemmende Verbindung wie in Anspruch 1 definiert sind.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch Gegenstände zur Verfügung, die
aus den Harzzusammensetzungen hergestellt sind. Weiterhin stellt
die vorliegende Erfindung Verfahren zur Herstellung von Harzzusammensetzungen
mit verbesserter Wärme
und/oder Verarbeitbarkeit gegenüber
im Stand der Technik bekannten Zusammensetzungen zur Verfügung.
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EINGEHENDE BESCHREIBUNG DER
ERFINDUNG
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Polycarbonate,
die für
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
geeignet sind, beinhalten solche, die Struktureinheiten der Formel
IV aufweisen:
wobei zumindest etwa 60 Prozent
der Gesamtanzahl an R6-Gruppen aromatische organische Reste sind
und der Rest davon aliphatische, alicyclische oder aromatische Reste
sind. Stärker
bevorzugt ist R6 ein aromatischer organischer Rest und noch stärker bevorzugt
ein Rest der Formel V:

wobei jedes A1 und A2 ein
monocyclischer zweiwertiger Arylrest ist und Y1 ein überbrückender
Rest ist, in welchem ein oder zwei Atome A1 von A2 trennen. Die
bevorzugte Ausführungsform
ist eine, in welcher ein Atom A1 von A2 trennt. Anschauliche, nicht
einschränkende
Beispiele für
Reste dieser Art sind -O-, -S-, -S(O)- oder -S(O2)-, -C(O)-, Methylen, Cyclohexylmethylen,
2-[2.2.1]-Bicycloheptyliden, Ethyliden, Isopropyliden, Neopentyliden,
Cyclohexyliden, 3,3,5-Trimethylcyclohexyliden, Cyclopentadecyliden,
Cyclododecyliden und Adamantyliden. Der überbrückende Rest Y1 ist meist eine
Kohlenwasserstoffgruppe und insbesondere eine gesättigte Gruppe,
wie z.B. Methylen, Cyclohexyliden, 3,3,5-Trimethylcyclohexyliden
oder Isopropyliden.
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Bevorzugte
Polycarbonate werden aus zweiwertigen Phenolen erhalten, in welchen
lediglich ein Atom A1 und A2 voneinander trennt. Einige anschauliche,
nicht einschränkende
Beispiele für
zweiwertige Phenole beinhalten die dihydroxysubstituierten aromatischen
Kohlenwasserstoffe, die durch Name oder Form (generisch oder spezifisch)
in
US-Patent 4 217 438 offenbart
sind, welches hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen wird. Einige
bevorzugte Beispiele für
zweiwertige Phenole beinhalten 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan (allgemein bekannt
als Bisphenol A), 4,4'-(3,3,5-Trimethylcyclohexyliden)diphenol,
2,2-Bis(4-hydroxy-3,5-dimethylphenyl)propan, 2,4'-Dihydroxydiphenylmethan, Bis(2-hydroxyphenyl)methan,
Bis(4-hydroxyphenyl)methan,
Bis(4-hydroxy-5-nitrophenyl)methan, Bis(4-hydroxy-2,6-dimethyl-3-methoxyphenyl)methan, 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)ethan,
1,1-Bis(4-hydroxy-2-chlorphenyl)ethan,
2,2-Bis(3-phenyl-4-hydroxyphenyl)propan, Bis(4-hydroxyphenyl)-cyclohexylmethan,
2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-1-phenylpropan, Resorcin, C1-3 alkylsubstituierte
Resorcin und 6,6'-Dihydroxy-3,3,3',3'-tetramethyl-1,1'-spirobiindan.
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Die
besonders bevorzugten Polycarbonate sind Bisphenol A-Polycarbonate,
in denen jedes A1 und A2 p-Phenylen ist und Y1 Isopropyliden ist.
Vorzugsweise rangiert das gewichtsmittlere Molekulargewicht des
anfänglichen
Polycarbonats von etwa 5 000 bis etwa 100 000, stärker bevorzugt
von etwa 10 000 bis etwa 65 000, noch stärker bevorzugt von etwa 16
000 bis etwa 40 000 und besonders bevorzugt von etwa 20 000 bis etwa
36 000. Geeignete Polycarbonate können unter Verwendung jeden
Verfahrens, welches im Stand der Technik bekannt ist, hergestellt
werden, einschließlich
Grenzflächen-,
Lösungs-,
Festphasen- oder Schmelzverfahren.
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In
einer Ausführungsform
weist die vorliegende Erfindung eine Zusammensetzung auf, die zumindest ein
Polycarbonat enthält.
In einer anderen Ausführungsform
weist die Erfindung Zusammensetzungen auf, die zwei verschiedene
Polycarbonate enthalten. Sowohl Homopolycarbonate, die aus einem
einzelnen Dihydroxyverbindungsmonomer erhalten wurden, als auch
Copolycarbonate, die aus mehr als einem Dihydroxyverbindungsmonomer
erhalten wurden, sind umfasst. In einer bevorzugten Ausführungsform
weisen Zusammensetzungen ein Bisphenol A-Homopolycarbonat und ein
Copolycarbonat auf, aufweisend Bisphenol A-Monomereinheiten und
4,4'-(3,3,5-Trimethylcyclohexyliden)diphenol-Monomereinheiten.
Vorzugsweise weist das Copolycarbonat 5-65 mol-%, stärker bevorzugt
15-60 mol-% und besonders bevorzugt 30-55 mol-% des 4,4'-(3,3,5-Trimethylcyclohexyliden)diphenols
auf, wobei das restliche Dihydroxymonomer Bisphenol A ist. Das Gewichtsverhältnis von
Bisphenol A-Polycarbonat
zu Copolycarbonat aus Bisphenol A-Monomereinheiten und 4,4'-(3,3,5-Trimethylcyclohexyliden)diphenol-Monomereinheiten
in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
ist vorzugsweise zwischen 95:5 und 70:30 und stärker bevorzugt zwischen 85:15
und 75:25.
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Ebenfalls
geeignet für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung sind Polyestercarbonate.
Die Polyestercarbonate können
allgemein Copolyester genannt werden, enthaltend Carbonatgruppen,
Carboxylatgruppen und aromatische carbocyclische Gruppen in der
Polymerkette, wobei zumindest einige der Carboxylatgruppen und zumindest
einige der Carbonatgruppen direkt an Ringkohlenstoffatome der aromatischen
carbocyclischen Gruppen gebunden sind. Diese Polyestercarbonate
werden im Allgemeinen hergestellt, in dem zumindest ein zweiwertiges
Phenol, zumindest eine difunktionelle Carbonsäure oder ein reaktives Derivat
der Säure,
wie z.B. Säuredihalogenid,
und ein Carbonatprecursor zur Reaktion gebracht werden. Geeignete
zweiwertige Phenole beinhalten, sind aber nicht eingeschränkt auf,
solche, die oben bezeichnet oder auf die Bezug genommen wurde. Einige
anschauliche, nicht einschränkende
Beispiele für
geeignete aromatische Dicarbonsäuren
beinhalten Phthalsäure,
Isophthalsäure,
Terephthalsäure,
Homophthalsäure,
o-, m- und p-Phenylendiessigsäure
und die polynuklearen aromatischen Säuren, wie z.B. Diphensäure, 1,4-Naphthalindicarbonsäure, 2,6-Naphthalindicarbonsäure und ähnliches.
Diese Säuren
können
bei der Herstellung von geeigneten Polyestercarbonaten entweder einzeln
oder als eine Mischung aus zwei oder mehr verschiedenen Säuren verwendet
werden.
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Die
Polyestercarbonate, die in der vorliegenden Erfindung Verwendung
finden, und die Verfahren für ihre
Herstellung, sind im Stand der Technik wohl bekannt, wie z.B. in
US-Patent Nrn. 3 030 331 ,
3 169 121 ,
3 207 814 ,
4 194 038 ,
4 156 069 ,
4 238 596 ,
4 238 597 ,
4 487 896 ,
4 506 065 offenbart, sowie in der
gleichzeitig anhängigen
Anmeldung Serien-Nr.
09/181 902 , angemeldet
am 29. Oktober 1998 und auf den gleichen Anmelder wie die vorliegende
Anmeldung angemeldet, von denen alle hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen
sind. Unter den Eigenschaften, welche diese Polymere charakterisieren,
ist eine relativ hohe Verformungstemperatur unter Belastung (DTUL),
so wie eine relativ hohe Schlagfestigkeit, gemessen durch Kerb-Izod-Testprotokoll.
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Die
Polyarylenether sind meist Polyphenylenether mit Struktureinheiten
der Formel:
wobei jedes Q2 unabhängig Halogen,
primäres
oder sekundäres
niederes Alkyl, Phenyl, Halogenalkyl, Aminoalkyl, Hydrocarbonoxy
oder Halogenhydrocarbonoxy ist, wobei zumindest zwei Kohlenstoffatome
die Halogen- und Sauerstoffatome von einander trennen, und wobei
Q3 unabhängig
Wasserstoff, Halogen, primäres
oder sekundäres
niederes Alkyl, Phenyl, Halogenalkyl, Hydrocarbonoxy oder Halogenhydrocarbonoxy
ist, wie für Q2
definiert.
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Sowohl
Homopolymer- als auch Copolymerphenylenether sind eingeschlossen.
Die bevorzugten Homopolymere sind solche, die 2,6-Dimethyl-1,4-phenylenethereinheiten
enthalten. Geeignete Copolymere beinhalten statistische Copolymere,
enthaltend solche Einheiten in Kombination mit z.B. 2,3,6-Trimethyl-1,4-phenylenethereinheiten.
Ebenfalls eingeschlossen sind Polyphenylenether, enthaltend Einheiten,
die in bekannter Art und Weise durch Pfropfen von solchen Materialien
wie Vinylmonomeren oder -polymeren, wie z.B. Polystyrolen und Elastomeren,
auf Polyphenylenether hergestellt werden, sowie gekoppelte Polyphenylenether, bei
denen Kopplungsmittel, wie z.B. niedrig molekulargewichtige Polycarbonate,
Chinone, Heterocyclen und Formalin in bekannter Art und Weise mit
den Hydroxygruppen von zwei Polyphenylenetherketten reagieren, um
ein hoch molekulargewichtiges Polymer herzustellen.
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Die
Polyphenylenether haben allgemein eine intrinsische Viskosität von mehr
als etwa 0,1, meist in dem Bereich von etwa 0,2-0,6 und insbesondere
etwa 0,35-0,6 Deziliter pro Gramm (dl./g.), gemessen in Chloroform
bei 25°C.
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Die
Polyphenylenether werden typischerweise durch die oxidative Kupplung
von zumindest einer monohydroxyaromatischen Verbindung, wie z.B.
2,6-Xylol oder 2,3,6-Trimethylphenol, hergestellt. Gewöhnlich werden
Katalysatorsysteme für
eine solche Kupplung eingesetzt. Sie enthalten typischerweise zumindest
eine Schwermetallverbindung, wie z.B. eine Kupfer-, Mangan- oder
Kobaltverbindung, üblicherweise
in Kombination mit verschiedenen anderen Materialien.
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Für viele
Zwecke besonders geeignete Polyphenylenether sind solche, die Moleküle aufweisen,
die zumindest eine aminoalkylenthaltende Endgruppe haben. Der Aminoalkylrest
ist kovalent an ein Kohlenstoffatom gebunden, das sich in einer
ortho-Position zu
einer Hydroxygruppe befindet. Produkte, enthaltend solche Endgruppen,
können
erhalten werden, indem ein geeignetes primäres oder sekundäres Monoamin,
wie z.B. Di-n-butylamin oder Dimethylamin, als eines der Bestandteile
der oxidativen Kupplungsreaktionsmischung eingebracht wird. Ebenfalls
häufig
vorhanden sind 4-Hydroxybiphenyl-Endgruppen und/oder Biphenyl-Struktureinheiten,
typischerweise erhalten aus Reaktionsmischungen, in denen ein Diphenochinon-Nebenprodukt
vorhanden ist, insbesondere ein sekundäres oder tertiäres Kupferhalogenid-Aminsystem.
Ein wesentlicher Anteil der Polymermoleküle, typischerweise so viel
wie etwa 90 Gewichtsprozent des Polymeren, kann zumindest eine der
genannten aminoalkyl-enthaltenden
und 4-Hydroxybiphenyl-Endgruppen enthalten. Es ist für den Fachmann
aus dem Vorhergehenden offensichtlich, dass die für die Verwendung
in der Erfindung beabsichtigten Polyphenylenether alle jene einschließen, die
derzeit bekannt sind, unabhängig
von Variationen in Struktureinheiten oder zusätzlichen chemischen Merkmalen.
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Sowohl
homopolymere als auch copolymere thermoplastische Polymere sind
in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
enthalten. Copolymere können
statistischen, Block- oder Pfropftyp enthalten. Demzufolge beinhalten
z.B. geeignete Polystyrole Homopolymere, wie z.B. amorphes Polystyrol
und syndiotaktisches Polystyrol, sowie Copolymere. Die letzteren
umfassen hoch schlagzähes
Polystyrol (HIPS), eine Art von kautschuk-modifizierten Polystyrolen
aus Blends und Pfropfungen, wobei der Kautschuk ein Polybutadien
oder ein kautschukartiges Copolymer aus etwa 70-98% Styrol und 2-30%
Dienmonomer ist. Ebenfalls eingeschlossen sind ABS-Copolymere, die
typischerweise Pfropfungen von Styrol und Acrylnitril auf einem
zuvor gebildeten Dienpolymerrückgrat
sind (z.B. Polybutadien oder Polyisopren). Geeignete ABS-Copolymere
können durch
alle im Stand der Technik bekannten Verfahren hergestellt werden.
Insbesondere bevorzugte ABS-Copolymere werden typischerweise hergestellt
durch Massenpolymerisation (oftmals als Bulk-ABS bezeichnet) oder
Emulsionspolymerisation (oftmals als hoch kautschukgepfropftes ABS
bezeichnet).
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Die
für viele
Zwecke bevorzugten thermoplastischen Polymere sind Polycarbonate,
Polyphenylenether, Polystyrolharz, hoch schlagfestes Polystyrolharz
(HIPS) und Styrol-Acrylnitril-Copolymere
(SAN), einschließlich
ABS-Copolymeren. Diese können
einzeln oder als Blends eingesetzt werden. Besonders bevorzugte
Blends beinhalten solche aus Polyphenylenether mit zumindest einem
aus HIPS, amorphem Polystyrol und syndiotaktischem Polystyrol, sowie
Polycarbonatblends mit zumindest einem aus ABS, SAN und Polyester.
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In
Harzzusammensetzungen gibt es oftmals eine Verbesserung im Schmelzfluss
und/oder anderen physikalischen Eigenschaften, wenn ein Molekulargewichtsgrad
von zumindest einem Harzbestandteil mit einem relativ niedrigeren
Molekulargewichtsgrad eines ähnlichen
Harzbestandteils kombiniert wird. Anschauliche, nicht einschränkende Beispiele
beinhalten Zusammensetzungen, enthaltend Polycarbonat, Polyphenylenether,
thermoplastischen Polyester, thermoplastischen elastomeren Polyester
oder Polyamid. Zum Beispiel gibt es in einem polycarbonatenthaltenden
Blend oftmals eine Verbesserung im Schmelzfluss, wenn ein Molekulargewichtsgrad
von Polycarbonat mit einem Anteil eines relativ niedrigeren Molekulargewichtsgrads
von ähnlichem
Polycarbonat kombiniert wird. Daher umfasst die vorliegende Erfindung
Zusammensetzungen, aufweisend lediglich einen Molekulargewichtsgrad
eines speziellen Harzbestandteils und ebenso Zusammensetzungen,
aufweisend zwei oder mehr Molekulargewichtsgrade von ähnlichen
Harzbestandteilen. Wenn zwei oder mehr Molekulargewichtsgrade eines ähnlichen
Harzbestandteils vorhanden sind, dann ist das gewichtsmittlere Molekulargewicht
des niedrigsten Molekulargewichtsbestandteils etwa 10% bis etwa
95%, vorzugsweise etwa 40% bis etwa 85% und stärker bevorzugt etwa 60% bis
etwa 80% des gewichtsmittleren Molekulargewichts des höchsten Molekulargewichtsbestandteils.
In einer repräsentativen,
nicht einschränkenden Ausführungsform
beinhalten Polycarbonat enthaltende Blends solche, die ein Polycarbonat
mit gewichtsmittlerem Molekulargewicht zwischen etwa 28 000 und
etwa 32 000 in Kombination mit einem Polycarbonat mit gewichtsmittlerem
Molekulargewicht zwischen etwa 16 000 und etwa 26 000 aufweisen.
Wenn zwei oder mehr Molekulargewichtsgrade eines ähnlichen
Harzbestandteils vorhanden sind, können die Gewichtsverhältnisse der
verschiedenen Molekulargewichtsgrade von etwa 1 bis etwa 99 Teile
eines Molekulargewichtsgrades und von etwa 99 bis etwa 1 Teil jedes
anderen Molekulargewichtsgrades rangieren. Eine Mischung aus zwei
Molekulargewichtsgraden eines Harzbestandteils ist oftmals bevorzugt,
in welchem Fall die Gewichtsverhältnisse der
beiden Grade von etwa 99:1 bis etwa 1:99, vorzugsweise von etwa
80:20 bis etwa 20:80 und stärker
bevorzugt von etwa 70:30 bis etwa 50:50 rangieren können. Da
nicht alle Herstellungsprozesse zum Herstellen eines bestimmten
Harzbestandteils dafür
geeignet sind, alle Molekulargewichtsgrade dieses Bestandteils herzustellen,
umfasst die vorliegende Erfindung Zusammensetzungen aus zwei oder
mehr Molekulargewichtsgraden von ähnlichen Harzbestandteilen,
in welchen jedes der ähnlichen
Harze durch ein anderes Herstellungsverfahren hergestellt wurde.
In einer besonderen Ausführungsform
umfasst die vorliegende Erfindung Zusammensetzungen aus einem Polycarbonat,
das durch ein Grenzflächenverfahren
hergestellt wurde, in Kombination mit einem Polycarbonat mit einem
anderen gewichtsmittleren Molekulargewicht, das durch ein Schmelzverfahren
hergestellt wurde.
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Ein
weiterer Bestandteil der erfindungsgemäßen Harzzusammensetzungen ist
zumindest ein Phosphoramid mit der Formel I mit einem Glasübergangspunkt
von zumindest etwa 0°C,
vorzugsweise zumindest etwa 10°C
und besonders bevorzugt zumindest etwa 20°C:
wobei Q1 Sauerstoff oder
Schwefel ist, R1 ein Aminrest ist und R2 und R3 jeweils unabhängig eine
Alkyloxy-, Alkylthio-, Aryloxy- oder Arylthiogruppe sind, oder eine
Aryloxy- oder Arylthiogruppe, enthaltend zumindest eine Alkyl- oder
Halogensubstitution, oder eine Mischung davon, oder eine Amingruppe.
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Es
soll bemerkt werden, dass in den Beschreibungen hier die Worte „Rest (radical)" und „Gruppe
(residue)" austauschbar
verwendet werden und beide dazu gedacht sind, eine organische Einheit
zu bezeichnen. Zum Beispiel sind Alkylrest (alkyl radical) und Alkylgruppe
(alkyl residue) beide dazu gedacht, eine Alkyleinheit zu bezeichnen.
Die Bezeichnung „Alkyl", so wie in den verschiedenen
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung verwendet, ist dazu gedacht, sowohl normale
Alkyl-, verzweigte Alkyl-, Aralkyl- als auch Cycloalkylreste zu
bezeichnen. Normale und verzweigte Alkylreste sind bevorzugt solche,
die von 1 bis etwa 12 Kohlenstoffatome enthalten und beinhalten
als anschauliche, nicht einschränkende
Beispiele Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, tertiär-Butyl,
Pentyl, Neopentyl und Hexyl. Vertretene Cycloalkylreste sind vorzugsweise
solche, die von 3 bis etwa 12 Ringkohlenstoffatome enthalten. Einige
anschauliche, nicht einschränkende
Beispiele für
diese Cycloalkylreste beinhalten Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl,
Methylcyclohexyl und Cycloheptyl. Bevorzugte Aralkylreste sind solche,
die von 7 bis etwa 14 Kohlenstoffatome enthalten. Diese beinhalten,
sind aber nicht eingeschränkt
auf, Benzyl, Phenylbutyl, Phenylpropyl und Phenylethyl. Arylreste,
die in den verschiedenen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, sind vorzugsweise solche, die
von 6 bis 12 Ringkohlenstoffatome enthalten. Einige anschauliche,
nicht einschränkende
Beispiele für
diese Arylreste beinhalten Phenyl, Biphenyl und Naphthyl. Die bevorzugten
Halogenreste, die in den verschiedenen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, sind Chlor und Brom.
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Die
Zusammensetzungen können
im Wesentlichen ein einzelnes Phosphoramid enthalten oder eine Mischung
aus zwei oder mehr verschiedenen Arten von Phosphoramiden.
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Zusammensetzungen,
die im Wesentlichen ein einzelnes Phosphoramid enthalten, sind bevorzugt.
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Wenn
ein Phosphoramid mit einem Glasübergangspunkt
von zumindest etwa 0°C
als eine Quelle von Phosphor in Harzzusammensetzungen verwendet
wird, wurde unerwartet gefunden, dass eine höhere Durchbiegetemperatur bei
Belastung von Testproben, die aus der Harzzusammensetzung hergestellt
wurden, im Vergleich zu Zusammensetzungen, die ein im Stand der
Technik bekanntes Organophosphat enthalten, erhalten werden konnten,
um die Verarbeitbarkeits- und/oder Flammbeständigkeitscharakteristiken der
Zusammensetzung zu erhöhen.
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Obwohl
die Erfindung nicht vom Mechanismus abhängig ist wird angenommen, dass
eine Auswahl von jeder der R1-, R2- und R3-Gruppen, die in eingeschränkter Rotation
der Bindungen, die mit dem Phosphor verbunden sind resultiert, einen
erhöhten
Glasübergangspunkt
im Vergleich zu ähnlichen
Phosphoramiden zur Verfügung
stellt, deren Gruppen einen geringeren Grad an Einschränkung haben.
Gruppen mit sperrigen Substituenten, so wie z.B. Aryloxygruppen,
enthaltend zumindest ein Halogen oder vorzugsweise zumindest eine Alkylsubstitution,
resultieren in Phosphoramiden mit einem höheren Glasübergangspunkt als ähnliche
Phosphoramide ohne die Substitution in der Aryloxygruppe. Ebenso
können
Gruppen, bei denen zumindest zwei der R1-, R2- und R3-Gruppen untereinander
verbunden sind, wie z.B. ein Neopentylrest für die Kombination der R2- und
R3-Gruppen, zu gewünschten
Phosphoramiden mit einem Glasübergangspunkt
von zumindest etwa 0°C
führen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist das Phosphoramid ein Phosphoramid mit der Formel VI mit einer
Glasübergangstemperatur
von zumindest etwa 0°C
auf, vorzugsweise von zumindest etwa 10°C und besonders bevorzugt von
zumindest etwa 20°C:

wobei jedes Q1 unabhängig Sauerstoff
oder Schwefel ist und jedes A3-6 unabhängig eine Alkyloxy-, Alkylthio-, Aryloxy-
oder Arylthiogruppe ist oder eine Aryloxy- oder Arylthiogruppe,
enthaltend zumindest eine Alkyl- oder Halogensubstitution, oder
eine Mischung davon, oder eine Amingruppe. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung ist jedes Q1 Sauerstoff und jede A3-6-Einheit ist
eine 2,6-Dimethylphenoxy-Einheit oder eine 2,4,6-Trimethylphenoxy-Einheit.
Diese Phosphoramide sind Phosphoramide vom Piperazintyp. In der
oben angegebenen Formel ist, wenn Q1 Sauerstoff ist und jede A3-6-Einheit
eine 2,6-Dimethylphenoxy-Einheit ist, die Glasübergangstemperatur des Phosphoramids
etwa 62°C
und der Schmelzpunkt ist etwa 192°C.
Im Gegensatz dazu ist in der oben angegebenen Formel, wenn Q1 Sauerstoff
ist und jede A3-6-Einheit Phenoxy ist, die Glasübergangstemperatur des Phosphoramids
etwa 0°C
und der Schmelzpunkt ist etwa 188°C.
Es ist unerwartet, dass die Glasübergangstemperatur
für das
Phosphoramid der Formel VI, wenn Q1 Sauerstoff ist und wenn jedes
A3-6 eine 2,6-Dimethylphenoxy-Einheit ist, so hoch ist (d.h. etwa
62°C) im
Vergleich zu dem korrespondierenden Phosphoramid der Formel VI,
wenn Q1 Sauerstoff ist und jedes der A3-6 eine Phenoxy-Einheit ist
(d.h. etwa 0°C),
insbesondere da die Schmelzpunkte für die Phosphoramide um lediglich
4°C differieren.
Zum Vergleich ist die Glasübergangstemperatur
von Tetraphenylresorcindiphosphat etwa –38°C. Es ist auch möglich, Phosphoramide
mit dazwischen liegenden Glasübergangstemperaturen
herzustellen, in dem eine Mischung aus verschieden substituierten
und nicht substituierten Aryleinheiten innerhalb des Phosphoramids
verwendet wird.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist das Phosphoramid ein Phosphoramid mit der Formel VII mit einer
Glasübergangstemperatur
von zumindest etwa 0°C
auf, vorzugsweise zumindest etwa 10°C und besonders bevorzugt von
zumindest etwa 20°C:
wobei
jedes Q1 unabhängig
Sauerstoff oder Schwefel ist und jedes A7-11 unabhängig eine
Alkyloxy-, Alkylthio-, Aryloxy- oder Arylthiogruppe ist, oder eine
Aryloxy- oder Arylthiogruppe, enthaltend zumindest eine Alkyl- oder
Halogensubstitution, oder eine Mischung daraus, oder eine Amingruppe,
und n von 0 bis etwa 5 ist. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist jedes Q1 Sauerstoff und jede A7-11-Einheit ist unabhängig Phenoxy,
2,6-Dimethylphenoxy oder 2,4,6-Trimethylphenoxy und n ist von 0
bis etwa 5.
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In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
weist das Phosphoramid ein Phosphoramid mit der Formel VIII mit
einer Glasübergangstemperatur
von zumindest etwa 0°C
auf, vorzugsweise zumindest etwa 10°C und besonders bevorzugt zumindest
etwa 20°C:
wobei jedes Q1 unabhängig Sauerstoff
oder Schwefel ist und jedes A12-17 unabhängig eine Alkyloxy-, Alkylthio-,
Aryloxy- oder Arylthiogruppe ist oder eine Aryloxy- oder Arylthiogruppe,
enthaltend zumindest eine Alkyl- oder Halogensubstitution, oder
eine Mischung davon, oder eine Amingruppe. In einer stärker bevorzugten Ausführungsform
ist jedes Q1 Sauerstoff und jede A12-17-Einheit ist unabhängig Phenoxy,
2,6-Dimethylphenoxy, oder 2,4,6-Trimethylphenoxy.
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In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
weist das Phosphoramid ein Phosphoramid mit der Formel IX mit einer
Glasübergangstemperatur
von zumindest etwa 0°C
auf, vorzugsweise von zumindest etwa 10°C und besonders bevorzugt von
zumindest etwa 20°C:

wobei jedes Q1 unabhängig Sauerstoff
oder Schwefel ist, jedes A18-21 unabhängig eine Alkyloxy-, Alkylthio-, Aryloxy-
oder Arylthiogruppe ist, oder ein Aryloxy- oder Arylthiogruppe,
enthaltend zumindest eine Alkyl- oder Halogensubstitution, oder
eine Mischung davon, oder eine Amingruppe, und jedes R7 ein Alkylrest
ist oder beide R7-Reste
zusammen genommen ein Alkyliden- oder alkyl-substituierter Alkylidenrest
sind. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist jedes Q1 Sauerstoff, beide R7-Reste zusammen genommen sind ein
unsubstituierter (CH2)m-Alkylidenrest, wobei m 2 bis 10 ist, und
jede A18-21-Einheit ist unabhängig
Phenoxy, 2,6-Dimethylphenoxy oder 2,4,6-Trimethylphenoxy. In einer
stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist jedes Q1 Sauerstoff, jedes R7 ist Methyl und jede A18-21-Einheit
ist unabhängig
Phenoxy, 2,6-Dimethylphenoxy oder 2,4,6-Trimethylphenoxy.
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In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
weist das Phosphoramid ein Phosphoramid mit der Formel I mit einem
Glasübergangspunkt
von zumindest etwa 0°C
auf, vorzugsweise von zumindest etwa 10°C und besonders bevorzugt von
zumindest etwa 20°C:
wobei Q1 Sauerstoff oder
Schwefel ist und R1 die Formel X hat:

wobei jedes Q1 unabhängig Sauerstoff
oder Schwefel ist, jedes A22-24 unabhängig eine Alkyloxy-, Alkylthio-, Aryloxy-
oder Arylthiogruppe ist oder eine Aryloxy- oder Arylthiogruppe,
enthaltend zumindest eine Alkyl- oder Halogensubstitution, oder Mischungen
davon, oder ein Aminrest, jedes Z1 ein Alkylrest, aromatischer Rest, oder
aromatischer Rest enthaltend zumindest eine Alkyl- oder Halogensubstitution,
oder eine Mischung davon ist, jedes X1 ein Alkylidenrest, aromatischer
Rest oder aromatischer Rest, enthaltend zumindest eine Alkyl- oder
Halogensubstitution oder eine Mischung davon ist, n von 0 bis etwa
5 ist und R2 und R3 jeweils unabhängig eine Alkyloxy-, Alkylthio-,
Aryloxy- oder Arylthiogruppe ist, oder eine Aryloxy- oder Arylthiogruppe,
enthaltend zumindest eine Alkyl- oder Halogensubstitution, oder
Mischung davon, oder eine Amingruppe. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist jedes Q1 Sauerstoff, jede A22-24-Einheit ist unabhängig Phenoxy, 2,6-Dimethylphenoxy
oder 2,4,6-Trimethylphenoxy, jedes Z1 ist Methyl oder Benzyl, jedes
X1 ist ein Alkylidenrest, enthaltend 2-24 Kohlenstoffatome, n ist
von 0 bis etwa 5 und R2 und R3 sind jeweils unabhängig Phenoxy, 2,6-Dimethylphenoxy
oder 2,4,6-Trimethylphenoxy.
-
In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
weist das Phosphoramid ein Phosphoramid mit der Formel I mit einem
Glasübergangspunkt
von zumindest etwa 0°C
auf, vorzugsweise von zumindest etwa 10°C und besonders bevorzugt von
zumindest etwa 20°C:
wobei Q1 Sauerstoff oder
Schwefel ist und R1 die Formel XI hat:

wobei jedes Q1 unabhängig Sauerstoff
oder Schwefel ist, jedes X2 eine Alkyliden- oder alkylsubstituierte
Alkylidengruppe, Arylgruppe oder Alkarylgruppe ist, jedes Z2 eine Alkyliden-
oder alkylsubstituierte Alkylidengruppe ist, jedes von R8, R9 und
R10 unabhängig
eine Alkyloxy-, Alkylthio-, Aryloxy- oder Arylthiogruppe ist, oder
eine Aryloxy- oder Arylthiogruppe, enthaltend zumindest eine Alkyl-
oder Halogensubstitution, oder eine Mischung davon, oder eine Amingruppe,
n von 0 bis etwa 5 ist und A2 und A3 jeweils unabhängig eine
Alkyloxy-, Alkylthio-, Aryloxy- oder Arylthiogruppe ist oder eine
Aryloxy- oder Arylthiogruppe, enthaltend zumindest eine Alkyl- oder
Halogensubstitution, oder eine Mischung daraus, oder eine Amingruppe.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist jedes Q1 Sauerstoff, jedes X2 ist eine Alkyliden- oder alkylsubstituierte
Alkylidengruppe, jedes Z2 ist eine Alkyliden- oder alkylsubstituierte
Alkylidengruppe, jedes R2, R3, R8, R9 und R10 ist unabhängig Phenoxy,
2,6-Dimethylphenoxy, oder 2,4,6-Trimethylphenoxy und n ist von 0
bis etwa 5. In einer stärker bevorzugten
Ausführungsform
ist jedes Q1 Sauerstoff, jedes X2 und Z2 unabhängig eine unsubstituierte Alkylidengruppe
der Form (CH2)m, wobei m 2 bis 10 ist, jedes aus R2, R3, R8, R9
und R10 ist unabhängig
Phenoxy, 2,6-Dimethylphenoxy, oder 2,4,6-Trimethylphenoxy und n
ist von 0 bis etwa 5. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird das Phosphoramid aus Piperazin erhalten (d.h. X2 und Z2 sind
jeweils -CH2-CH2-).
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist das Phosphoramid ein cyclisches Phosphoramid mit der Formel
XII mit einem Glasübergangspunkt
von zumindest etwa 0°C
auf, vorzugsweise von zumindest etwa 10°C und besonders bevorzugt von
zumindest 20°C:
wobei jedes R11-14 unabhängig ein
Wasserstoff oder ein Alkylrest ist, X3 ein Alkylidenrest ist, Q1
Sauerstoff oder Schwefel ist und A25 eine Gruppe ist, die aus einem
primären
oder sekundären
Amin mit den gleichen oder mit unterschiedlichen Resten erhalten
wird, die aliphatisch, alicyclisch, aromatisch oder Alkaryl sein
können,
oder A25 ein Gruppe ist, die aus einem heterocyclischen Amin erhalten
wird, oder A25 eine Hydrazinverbindung ist. Vorzugsweise ist Q1
Sauerstoff. Es soll bemerkt werden, dass, wenn n gleich 0 ist, dann
die beiden Arylringe an der Stelle durch eine Einfachbindung in
den Positionen ortho, ortho' zu
den Phosphorylbindungen miteinander verknüpft sind (d.h. an welcher X3
abwesend ist).
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist das Phosphoramid ein bi(cyclisches) Phosphoramid der Formel
XIII mit einem Glasübergangspunkt
von zumindest etwa 0°C
auf, vorzugsweise von zumindest etwa 10°C und besonders bevorzugt von
zumindest etwa 20°C:
wobei
Q1 Sauerstoff oder Schwefel ist, jedes R15-22 unabhängig Wasserstoff
oder ein Alkylrest ist, X4 ein Alkylidenrest ist und m und n jeweils
unabhängig
0 oder 1 sind, und A26
ist, wobei G1 Schwefel, ein
Alkylidenrest, alkylsubstituierter Alkylidenrest, Arylrest oder
Alkarylrest ist und jedes Z3 unabhängig ein Alkylrest, ein Arylrest
oder ein Arylrest ist, enthaltend zumindest ein Alkyl- oder Halogensubstitution,
oder Mischung davon, oder wobei A26

ist, wobei G2 ein Alkyliden,
Aryl oder Alkaryl ist und Y2 ein Alkyliden oder alkylsubstituiertes
Alkyliden ist. Bevorzugte Phosphoramide sind solche, bei denen Q1
Sauerstoff ist, A26 ein Rest aus Piperazin ist und das Phosphoramid
eine Symmetrieebene durch A26 hat. Hoch bevorzugte Phosphoramide
beinhalten solche, bei denen Q1 Sauerstoff ist, A26 eine Piperazingruppe
ist, das Phosphoramid eine Symmetrieebene durch A26 hat, zumindest
ein R-Substituent ein jedem Arylring ein Methyl ist, benachbart
zu dem Sauerstoff-Substituenten, n und m jeweils 1 sind und X4 CHR23
ist, wobei R23 Wasserstoff oder eine Alkylgruppe von etwa 1 bis etwa
6 Kohlenstoffatomen ist. Es soll bemerkt werden, dass, wenn eines
oder beide von m oder n 0 sind, dann die beiden Arylringe an der
Stelle (d.h. an welcher X4 abwesend ist) durch eine Einfachbindung
in den Positionen ortho, ortho' zu
den Phosphorylbindungen miteinander verbunden sind.
-
Phosphoramide
geeigneter Molekularstruktur werden vorzugsweise hergestellt durch
die Reaktion eines korrespondierenden Amins, wie z.B. Piperazin
oder N,N'-Dimethylethylendiamin,
mit einem Diarylchlorophosphat der Formel (Aryl-O)2POCl in der Gegenwart
eines tertiären
Amins. Dieses Herstellungsverfahren ist beschrieben in Talley, J.
Chem. Eng. Data, 33, 221-222 (1988) und führt zu spezifischen Phosphoramidverbindungen
ohne Wiederholungseinheiten. Alternativ können Phosphoramide durch die
Reaktion des korrespondierenden Amids mit P(O)Cl3 in der Gegenwart
eines tertiären
Amins hergestellt werden, wobei die gewünschte hydroxyl- oder thiohydroxyenthaltende
Verbindung gleichzeitig oder anschließend an die Zugabe des Amins zugegeben
wird. Es wird angenommen, dass Zugabe eines Diamins oder Triamins
zu P(O)Cl3 mit gleichzeitiger oder nachfolgender Zugabe der hydroxyl-
oder thiohydroxyenthaltenden Verbindung zu Wiederholungseinheiten
von Phosphoramid führt,
oftmals zu 1 bis etwa 5 Phosphoramid-Verknüpfungen pro Verbindung. Ebenso
wird angenommen, dass die Zugabe eines Diamins oder Triamins zu
einem monosubstituierten Phosphoryl- oder Thiophosphoryldichlorid
mit gleichzeitiger oder nachfolgender Zugabe von hydroxyl- oder
thiohydroxyenthaltender Verbindung zu Wiederholungseinheiten von
Phosphoramid führt.
P(S)Cl3 kann P(O)Cl3 in den oben angegebenen Herstellungen ersetzen,
um geeignete Phosphoramide zur Verfügung zu stellen.
-
Ein
weiterer Bestandteil der erfindungsgemäßen Harzbestandteile ist zumindest
eine zusätzliche flammhemmende
Verbindung. Eine zusätzliche
flammhemmende Verbindung kann eine organische oder anorganische,
polymere oder nicht polymere Verbindung sein. In gewissen bevorzugten
Ausführungsformen
ist ein zusätzlicher
Flammhemmer einer, der Kohlebildung in zumindest einem Harzbestandteil
vorantreiben kann, z.B. in Polycarbonat, wenn Polycarbonat ein Blendbestandteil
ist.
-
In
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
weist der zusätzliche
Flammhemmer zumindest eine polymere oder nicht polymere organische
Phosphorspezies auf, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Phosphatestern, Thiophosphatestern,
Phosphonatestern, Thiophosphonatestern, Phosphinatestern, Thiophosphinatestern,
Phosphinen, einschließlich
Triphenylphosphin, Phosphinoxiden, einschließlich Triphenylphosphinoxid
und Tris(2-cyanoethyl)phosphinoxid, Thiophosphinoxiden und Phosphoniumsalzen.
Bevorzugte organische Phosphorspezies sind nicht-polymere Phosphatester,
einschließlich
z.B. Alkylphosphatester, Arylphosphatester, Phosphatester auf Resorcinbasis
und Phosphatester auf Bisphenolbasis. Anschauliche, nicht einschränkende Beispiele
für solche
Phosphorspezies beinhalten Triphenylphosphat, Trikresylphosphat,
Resorcinbis(diphenylphosphat), Bisphenyl A-bis(diphenylphosphat)
und andere aromatische Phosphatester, die im Stand der Technik bekannt
sind.
-
In
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
resultiert die Kombination eines zusätzlichen Flammhemmers und zumindest
eines Phosphoramids mit einem Glasübergangspunkt von zumindest
etwa 0°C
in einer flammhemmenden Zusammensetzung mit einer UL-94-Bewertung
von V-2, V-1 oder V-0. In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
erlaubt die Gegenwart von gewissen Mengen an zusätzlichem Flammhemmer die Verwendung
einer geringeren Menge von zumindest einem Phosphoramid mit einem
Glasübergangspunkt
von zumindest etwa 0°C
ohne wesentlichen Verlust in den Flammhemmeigenschaften der Zusammensetzung.
Ohne wesentlichen Verlust in den Flammhemmeigenschaften der Zusammensetzung
bedeutet, dass die UL-94-Bewertung für die Zusammensetzung in der
Gegenwart einer Kombination von Phosphoramid/zusätzlichem Flammhemmer im Vergleich
zu der Bewertung, die in der Abwesenheit des zusätzlichen Flammhemmers beobachtet
wird, nicht schlechter wird. Eine UL-94-Bewertung wird z.B. dann
verschlechtert, wenn sie von V-0 auf entweder V-1 oder V-2 ansteigt,
oder wenn sie von V-1 auf V-2 ansteigt. In noch einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
werden die flammhemmenden Eigenschaften der Zusammensetzung in der
Gegenwart einer Kombination von Phosphoramid/zusätzlichem Flammhemmer im Vergleich
zu derjenigen besser, die in der Abwesenheit von zusätzlichem
Flammhemmer beobachtet wird. Bessere Flammhemmeigenschaften bedeuten,
dass sich entweder die Flammverlöschenszeit
(hier im Folgenden definiert) für die
Zusammensetzung verringert und/oder dass sich die UL-94-Bewertung
für die
Zusammensetzung verbessert, z.B. von V-2 auf entweder V-1 oder V-0,
oder von V-1 auf V-0. In noch einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird ein synergistischer Effekt auf Zusammensetzungseigenschaften,
insbesondere Flammhemmeigenschaften, in der Gegenwart der Kombination
von Phosphoramid/zusätzlichem
Flammhemmer im Vergleich zu der beobachtet, die in der Gegenwart
von zumindest einem Phosphoramid oder zusätzlichem Flammhemmer alleine
beobachtet wird.
-
Die
erfindungsgemäßen Harzzusammensetzungen
können
eine flammhemmende Menge und/oder verarbeitungserhöhende Menge
der Kombination von zumindest einem Phosphoramid und zusätzlichem Flammhemmer
enthalten. Flammhemmung wird vorzugsweise gemäß dem Underwriters' Laboratory UL-94-Protokoll
gemessen. Eine flammhemmende Menge ist eine Menge die wirksam ist,
um die Zusammensetzung nach dem Test gemäß UL-94-Protokoll zumindest
in eine V-2-Bewertung einzustufen, vorzugsweise zumindest in eine
V-1-Bewertung und besonders bevorzugt in eine V-0-Bewertung, wenn an
einer Probe von etwa 0,03 bis etwa 0,125 Inch Dicke mal etwa 0,5
Inch mal etwa 5 Inch gemessen wird, vorzugsweise etwa 0,125 Inch
in der Dicke mal etwa 0,5 Inch mal etwa 5 Inch, stärker bevorzugt
etwa 0,06 Inch in der Dicke mal etwa 0,5 Inch mal etwa 5 Inch und
besonders bevorzugt etwa 0,03 Inch in der Dicke mal etwa 0,5 Inch
mal etwa 5 Inch Abmessung. Erhöhte
Verarbeitbarkeit kann z.B. bestimmt werden als eine Reduktion im
Extruderdrehmoment während
des Kompoundierens, reduziertem Druck beim Spritzgießen, reduzierter
Viskosität und/oder
verringerter Zykluszeit.
-
Typischerweise
ist eine flammhemmende Menge der Kombination von zumindest einem
Phosphoramid und zumindest einem zusätzlichen Flammhemmer in den
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
in dem Bereich von etwa 0,008-5 Teilen, vorzugsweise etwa 0,1-2,5
Teilen Phosphor pro 100 Teile Harzmaterialien (phr), wobei alle
Prozentanteile hier in Gewicht sind. Die Gesamtmenge an Phosphoramid
und zusätzlichem
Flammhemmer ist meist in dem Bereich von etwa 0,1-50 phr, vorzugsweise
etwa 0,5-35 phr und stärker bevorzugt
etwa 1-25 phr.
-
In
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
können
auch halogenenthaltende Flammhemmer und andere halogenenthaltende
Spezies als zusätzliche
Flammhemmer in den Zusammensetzungen vorhanden sein. In vielen Harzzusammensetzungen
stellt die Kombination aus einem halogenenthaltenden Flammhemmer
und zumindest einem Phosphoramid (oder eine Mischung aus Phosphoramid
mit einem weiteren zusätzlichen
Flammhemmer), insbesondere einschließlich einem Phosphoramid mit
einem Glasübergangspunkt
von zumindest etwa 0°C,
sowohl geeignete Flammhemmeigenschaften zur Verfügung, als auch unerwarteterweise verbesserte
Hochtemperatureigenschaften (wie z.B. durch HDT oder Tg einer Harzphase
gemessen). Anschauliche, nicht einschränkende Beispiele für halogenenthaltende
Flammhemmer oder halogenenthaltende Spezies beinhalten bromierte
Flammhemmer und Phosphoramide, enthaltend halogenierte aromatische
Substituenten. Aufgrund von Umweltregulierungen können chlorfreie
und bromfreie Zusammensetzungen für gewisse Anwendungen bevorzugt
sein. Daher beinhaltet die vorliegende Erfindung in einer bevorzugten
Ausführungsform
Zusammensetzungen, aufweisend ein thermoplastisches Harz, zumindest
ein Phosphoramid mit einem Glasübergangspunkt
von zumindest etwa 0°C
und einen zusätzlichen
Flammhemmer, wobei die Zusammensetzungen im Wesentlichen frei von
Chlor und Brom sind. In diesem Zusammenhang bedeutet im Wesentlichen
frei, dass keine Chlor oder Brom enthaltenden Spezies zu den Zusammensetzungen
in ihre Formulierung zugegeben wurden. In einer weiteren ihrer Ausführungsformen
beinhaltet die vorliegende Erfindung Gegenstände, die aus diesen chlorfreien
oder bromfreien Zusammensetzungen erhalten werden.
-
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
auch weitere herkömmliche
Additive, einschließlich
Stabilisatoren, Inhibitoren, Weichmachern, Füllern, Entformungsmitteln und
Antitropfmitteln, enthalten. Antitropfmittel werden veranschaulicht
durch Tetrafluorethylenpolymere oder -copolymere, einschließlich Mischungen
mit solchen anderen Polymeren wie Polystyrol-co-Acrylnitril (manchmal
hier als Stryrol-Acrylnitril-Copolymer bezeichnet).
-
Eine
typische Charakteristik von erfindungsgemäß bevorzugten Zusammensetzungen
sind ihre verbesserten Hochtemperatureigenschaften. Diese werden
demonstriert durch die Tatsache, dass der Rückgang in der Glasübergangstemperatur
(Tg), der sich als ein Ergebnis des Einbringens eines Phosphoramids
in die Zusammensetzung zeigt, wesentlich geringer ist als die korrespondierende
Verringerung, die sich in Blends zeigt, die z.B. Phosphatester,
wie z.B. Bisdiarylphosphate, von dihydroxyaromatischen Verbindungen
enthalten. Dies wird offensichtlich, wenn ein Phosphoramid mit den
Mengen organischem Phosphatester verglichen wird, die geeignet sind,
um erhöhte
Flammbeständigkeit
zur Verfügung
zu stellen, wenn z.B. in der UL-94-Testprozedur gemessen wird. Im
Falle von phasengetrennten Blends, wie z.B. Polycarbonat-ABS-Blends,
wird der Rückgang
in Tg in der Polycarbonatphase notiert.
-
Die
Erfahrung hat gezeigt, dass die Flammhemmeigenschaften einer Verbindung
auf Phosphorbasis, die in einer Harzzusammensetzung enthalten ist,
allgemein eher proportional zu der Menge an Phosphor in der Zusammensetzung
sind als zu der Menge der Verbindung selbst. Demzufolge können gleiche
Gewichtsmengen an zwei Additiven, die unterschiedliche Molekulargewichte
haben, aber die gleichen Flammhemmeigenschaften, unterschiedliche
UL-94-Ergebnisse erzeugen, aber Mengen von zwei Additiven, die den
gleichen Anteil an Phosphor zu der Harzzusammensetzung beitragen,
werden die gleichen UL-94-Ergebnisse erzeugen. Auf der anderen Seite
sind andere physikalische Eigenschaften, wie z.B. Hochtemperaturbeständigkeit, von
der Menge der Verbindung selbst abhängig und relativ unabhängig vom
Phosphoranteil darin. Aus diesem Grund ist es möglich, dass die Abhängigkeit
der Flammhemmung und der Hochtemperaturbeständigkeit von Zusammensetzungen,
enthaltend zwei Verbindungen auf Phosphorbasis, nicht dem gleichen
Muster folgt.
-
Es
wurde jedoch gezeigt, dass bezüglich
der gemäß vorliegender
Erfindung bevorzugt eingesetzten Phosphoramide ihre überragenden
Eigenschaften der Flammhemmung und Hochtemperaturbeständigkeit konsistent
sind. Demzufolge sind die Anteile an Resorcinbis(di-2,6-xylylphosphat),
die dabei wirksam sind, gewissen Harzzusammensetzungen eine geeignete
Flammverlöschenszeit
zu verleihen, ähnlich
zu jenen, die durch ein typisches Bis(2,6-xylyl)phosphoramid bei
einer im Wesentlichen gleichen Menge an Phosphor erzeugt werden,
das Bisphosphoramid hat jedoch eine wesentlich geringere Tendenz
dazu, die Durchbiegetemperatur bei Belastung (HDT) zu verringern,
trotz leicht größerer Menge
des Hauptadditivs.
-
Es
sollte klar sein, dass die vorliegende Erfindung auch Verfahren
ermöglicht,
um die Durchbiegetemperatur bei Belastung von flammbeständigen Zusammensetzungen
zu erhöhen,
die eine Menge an zumindest einem Phosphoramid und zumindest einem
zusätzlichen
Flammhemmer enthalten, die dabei wirksam sind, die Zusammensetzung
zumindest in eine Flammbewertung von V-2, vorzugsweise von zumindest
V-1, besonders bevorzugt V-0 nach UL-94-Protokoll einzustufen, wobei
das Verfahren das Kombinieren von zumindest einem thermoplastischen
Harz, zumindest einem Phosphoramid mit einem Glasübergangspunkt
von zumindest etwa 0°C,
vorzugsweise zumindest etwa 10°C
und besonders bevorzugt von zumindest etwa 20°C, sowie zumindest einen zusätzlichen
Flammhemmer aufweist. In einer bevorzugten Ausführungsform ermöglicht die
Erfindung auch Verfahren, um die Durchbiegetemperatur bei Belastung
von chlorfreien und bromfreien flammhemmenden Zusammensetzungen
zu erhöhen,
wie in dem vorhergehenden Satz beschrieben. Das Verfahren kann dazu
verwendet werden, um die Durchbiegetemperatur bei Belastung von
Zusammensetzungen, aufweisend im Wesentlichen ein einzelnes Phosphoramid
oder eine Mischung aus zwei oder mehreren verschiedenen Arten von
Phosphoramiden zu erhöhen,
sowie von solchen, die im Wesentlichen einen einzelnen zusätzlichen
Flammhemmer aufweisen oder eine Mischung aus zwei oder mehreren
verschiedenen Arten von zusätzlichen
Flammhemmern. Zusammensetzungen, die im Wesentlichen ein einzelnes
Phosphoramid und einen einzelnen zusätzlichen Flammhemmer enthalten,
sind oftmals bevorzugt. Geeignete thermoplastische Harze wurden
hier beschrieben. Insbesondere bevorzugte thermoplastische Harze
sind Polycarbonat, besonders bevorzugt Polycarbonat auf Bisphenol
A-Basis, und Blends aus Polycarbonat, insbesondere Polycarbonat-SAN-ABS-Blends und Polycarbonat-ABS-Blends,
in denen die Menge an ABS typischerweise von etwa 1 bis etwa 45
Gew.-% variieren kann. Ein insbesondere bevorzugtes Phosphoramid
ist N,N'-Bis[di(2,6-xylyl)phosphoryl]piperazin.
Es sollte auch klar sein, dass die vorliegende Erfindung Zusammensetzungen
enthält,
die durch die Verfahren hergestellt werden, sowie Gegenstände, die
aus den Zusammensetzungen hergestellt werden.
-
Herstellungsverfahren
für die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind typischerweise jene, die für
Harzblends eingesetzt werden. Sie können solche Schritte wie trockenes
Vermischen, gefolgt von Schmelzverarbeiten beinhalten, wobei die
letztere Operation häufig
unter kontinuierlichen Bedingungen wie Extrusion ausgeführt wird.
Nachfolgend auf das Schmelzverarbeiten werden die Zusammensetzungen
mittels herkömmlicher
Vorrichtungen, wie z.B. Spritzgießen, zu Testproben geformt.
-
Die
Zugabe von zumindest einem Phosphoramid und zumindest einem zusätzlichen
Flammhemmer zu den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
kann durch Vermischen von allen Blendbestandteilen zusammen vor
der Schmelzverarbeitung erfolgen. Alternativ kann entweder eines
oder beide von zumindest einem Phosphoramid und zumindest einem
zusätzlichen
Flammhemmer mit zumindest einer Harzblendkomponente als ein Konzentrat
in einem Vormischschritt kombiniert werden. Solche Konzentrate werden
oftmals durch Schmelzverarbeitung hergestellt. Das Konzentrat kann
dann mit den verbleibenden Blendbestandteilen kombiniert werden.
-
Die
verschiedenen erfindungsgemäßen Ausführungsformen
schließen
einfache Blends aus zumindest einem thermoplastischen Harz und zumindest
einem Phosphoramid und zumindest einem zusätzlichen Flammhemmer ein, sowie
auch Zusammensetzungen, in denen ein oder mehrere der genannten
Materialien chemischer Reaktion unterliegen, entweder selbst oder
in Kombination mit anderen Blendbestandteilen. Wenn Anteile angegeben
werden, beziehen sie sich auf die original eingebrachten Materialien
anstatt auf solche, die nach irgendeiner solchen Reaktion verbleiben.
-
In
einer anderen ihrer Ausführungsformen
weist die vorliegende Erfindung Herstellungsgegenstände auf,
die aus den gerade offenbarten Zusammensetzungen hergestellt wurden.
Solche Gegenstände
können transparent,
durchscheinend oder opak sein, abhängig von der Blendzusammensetzung.
Die genannten Gegenstände
können
durch alle im Stand der Technik als geeignet bekannte Vorrichtungen
hergestellt werden.
-
Typische
Vorrichtungen beinhalten, sind aber nicht eingeschränkt auf,
Spritzgießen,
Thermoformen, Blasformen und Kalandrieren. Besonders bevorzugte
Gegenstände
beinhalten indirekte und direkt gewickelte Ablenkspulen für alle Kathodenstrahlröhren-Anwendungen, einschließlich Fernseh-
und Computermonitore, Ablenkspulen vom Schlitztyp, Formspiralen-Ablenkspulen,
Fernsehrückwände, Dockingstationen,
Bedienpulte, Blenden, Paletten, elektronische Ausrüstung, wie
z.B. Schalter, Schaltergehäuse,
Stecker, Steckergehäuse,
elektrische Verbindungen, Verbindungsvorrichtungen, Steckdosen,
Gehäuse
für elektronische
Ausrüstung, wie
z.B. Fernsehgehäuse,
Computergehäuse,
einschließlich
Desktop-Computern, tragbaren Computer, Laptop-Computern, Palm-Computern,
Monitorgehäuse,
Druckergehäuse,
Tastaturen, Faxmaschinengehäuse,
Kopierergehäuse,
Telefongehäuse,
Handygehäuse,
Radiosender- und/oder Empfängergehäuse, Lampen
und Leuchten, Batterieladegräte,
Batteriegehäuse,
Antennengehäuse,
Transformatoren, Modems, Kassetten, Netzwerkgeräteschnittstellen, Hauptschalter,
Messgerätegehäuse, Bedienplatten
für nasse
und trockene Anwendungen, wie z.B. Geschirrspüler und Waschmaschinen Wäschetrockner,
Kühlschränke, Heiz-
und Ventilationseinfassungen, Lüfter,
Klimaanlagengehäuse,
Verkleidung und Bestuhlung für
Innen- und Außenanwendungen,
wie z.B. öffentlichen
Transport, einschließlich
Eisenbahnen, U-Bahnen, Bussen, elektrischen Automobilkomponenten.
-
Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht. Alle
Teile und Prozentangaben sind in Gewicht. Die intrinsische Viskosität wird in
Chloroform bei 25°C
bestimmt. HDT-Werte werden bei 264 psi (1820 kPa) gemäß der ASTM
D648-Prozedur bestimmt. Beispiele 5-9 und 11-41 sind zum Vergleich.
-
BEISPIEL 1
-
Blends
aus verschiedenen Mengen eines Bisphenol A-Homopolycarbonats, 6,5
Teilen eines kommerziell erhältlichen
hoch Kautschuk gepfropften ABS-Copolymeren und 9 Teilen eines kommerziell
erhältlichen SAN-Copolymeren
werden unter identischen Bedingungen durch vermischen in einem Henschel-Mischer,
gefolgt von Extrusion mit einem Zwillingsschraubenextruder, hergestellt
und werden zu Testproben geformt. Die Blends enthalten auch konventionelle
Additive, einschließlich
0,4 Teile Polytetrafluorethylen, dispergiert in Styrol-Acrylnitril-Copolymer,
als ein Antitropfmittel, welches nicht in den Bestimmungsanteilen
berücksichtigt
wird, und verschiedene Mengen der folgenden flammhemmenden Additive
auf Phosphorylbasis: N,N'-Bis[di-(2,6-xylyl)phosphoryl]piperazin
(XPP), eine Verbindung gemäß Formel
VI:
wobei jede A-Einheit ein
2,6-Dimethylphenylrest ist,
N,N'-Bis(neopentylendioxyphosphoryl)piperazin
(NPP), eine Verbindung mit ähnlicher
Struktur, bei der jedoch jedes Paar von A-Einheiten an jedem Phosphoratom
(z.B. das A3- und
A4-Paar) eine überbrückende Neopentylgruppe
ist,
N,N'-Bis(diphenylphosphoryl)piperazin
(PPP), eine Verbindung mit ähnlicher
Struktur, bei der jedoch jede A-Einheit eine Phenylgruppe ist, sowie
Resorcinbis(diphenylphosphat) (RDP) und Bisphenol A-bis(diphenylphosphat)
(BPADP), zwei herkömmliche
Phosphatester. Die FOT (Gesamtflammverlöschenszeiten für erste und
zweite Zündungen
von 5 Stäben
mit 0,125 Inch Dicke) und Tg der Polycarbonatphase jeder Testprobe
werden bestimmt und die Ergebnisse sind in Tabelle I angegeben. TABELLE I
Probe | Basis | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
Polycarbonat,
Teile | 81,3 | 72,2 | 76,9 | 73,9 | 73,6 | 71,6 |
FR,
Identität | Keine | XPP | NPP | PPP | RDP | BPADP |
FR,
phr | 0 | 12,4 | 6,9 | 10,4 | 10,7 | 13,2 |
FR,
phr P | 0 | 1,16 | 1,11 | | 0,97 | 1,02 |
FR,
%P | 0 | 1,02 | 1,01 | 1,04 | 1,03 | 1,04 |
FOT,
Sek. | brennt | 19,4 | 84 | – | 20,3 | 27,3 |
Tg,°C | 147 | 131 | 149 | 121 | 111 | 112 |
-
Es
ist offensichtlich, dass die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen eine
signifikant reduzierte FOT und eine Tg haben, die sich von der des
Polycarbonats (147°C)
in einer Basiszusammensetzung, die kein Phosphoramid oder Phosphatester
enthält,
um ein akzeptables Inkrement unterscheidet. Probe 2 hat eine Tg, die
innerhalb des experimentellen Fehlers im Wesentlichen gleich der
des Polycarbonats in der Basiszusammensetzung ist, die FOT ist jedoch
merklich höher
als die, welche mit XPP erhalten wird. Probe 3, die PPP verwendet,
hat eine signifikant geringere Tg als diejenige von XPP und NPP,
zeigt jedoch eine ähnliche
FOT wie die mit XPP erhaltene. Es ist unerwartet, dass XPP-enthaltende
Zusammensetzungen (z.B. Probe 1) eine solch überragende FOT im Vergleich
zu NPP-enthaltenden Zusammensetzungen (z.B. Probe 2) zeigen und einen
solch starken Anstieg in der Polycarbonat-Tg im Vergleich zu PPP-enthaltenden Zusammensetzungen (z.B.
Probe 3). Proben 4 und 5, welche herkömmliche Flammhemmer (FR) einsetzen,
haben für
viele kommerzielle Anwendungen unakzeptabel niedrige Tg. Die Variationen
im FR-Gehalt im Hinblick auf phr des Gesamt-FR und von Phosphor
werden vom Gesichtspunkt der Verhältnisse her als nicht signifikant
betrachtet.
-
BEISPIEL 2
-
Mit
der gleichen Basiszusammensetzung, die für Beispiel 1 verwendet wird,
wird eine Zusammensetzung hergestellt, die 4,5 Teile RDP und 5,7
XPP enthält.
Die erhaltene Zusammensetzung hat eine Flammverlöschenszeit von 17 Sekunden
und das Polycarbonat hat eine Tg von 127°C. Die Glasübergangstemperatur ist für diese
Zusammensetzung höher,
als sie auf Basis der in den Proben 1 und 4 erhaltenen Ergebnisse
erwartet werden würde.
-
BEISPIEL 3
-
Blends
aus 62 Teilen eines kommerziell erhältlichen Poly(2,6-dimethyl-1,4-phenylenethers) und
38 Teilen eines kommerziell erhältlichen
HIPS werden hergestellt und unter identischen Bedingungen ähnlich zu jenen
aus Beispiel 1 geformt. Die Blends enthalten auch herkömmliche
Additive, einschließlich
0,21 Teile eines Polytetrafluoreethylen/Styrol-Acrylnitril-Copolymeren
als ein Antitropfmittel, welches bei der Bestimmung der Anteile
nicht berücksichtigt
wurde, und 20,5 phr XPP, RDP und BPADP als flammhemmende Additive
aus Phosphorylbasis. Die FOT (Gesamtflammverlöschenszeiten für erste
und zweite Zündungen
von 5 Stäben
mit 0,06 Inch Dicke) und Durchbiegetemperatur bei Belastung (HDT)
von jeder Testprobe wird bestimmt und die Ergebnisse sind in Tabelle
II angegeben. TABELLE II
Probe | 6 | 7 | 8 |
FR,
Identität | XPP | RDP | BPADP |
FR,
phr P | 1,92 | 1,85 | 1,58 |
FOT,
Sek. | 24 | 21 | 37 |
HDT, °C | 223,9 | 177,9 | 190,5 |
-
Wiederum
ist es offensichtlich, dass die erfindungsgemäße Zusammensetzung (Probe 6)
akzeptable FR-Eigenschaften und eine signifikant höhere HDT
hat als die Zusammensetzungen, die herkömmliche FR-Additive enthalten,
was die überragenden
Hochtemperatureigenschaften zeigt.
-
BEISPIEL 4
-
Ein
Blend aus 40 Teilen eines kommerziell erhältlichen Poly(2,6-dimethyl-1,4-phenylenethers) und
60 Teilen eines kommerziell erhältlichen
HIPS wird hergestellt und unter Bedingungen geschmolzen, die ähnlich zu
jenen aus Beispiel 3 sind, unter Verwendung von N,N'-Bis[di-(2,6-xylyl)phosphoryl]piperazin
(XPP) als das flammhemmende Material in im Wesentlichen dem gleichen
Anteil. Die beobachtete FOT ist 34 Sekunden.
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BEISPIEL 5
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Ein
kommerziell erhältliches
HIPS, wahlweise enthaltend Poly(2,6-dimethyl-1,4-phenylenether) und/oder ein Polystyrol-Polybutadien-Polystyrol-Elastomer
werden unter Bedingungen hergestellt und geformt, die ähnlich zu
jenen aus Beispiel 1 sind, unter Verwendung von N,N'-Bis[di-(2,6-xylyl)phosphoryl]piperazin
(XPP) als das flammhemmende Material. Die Zusammensetzungen und
Flammverlöschenszeiten
(FOT), wie oben in Tabelle 1 definiert) werden in Tabelle III zur
Verfügung
gestellt. TABELLE III
Probe | Basis | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 |
HIPS,
Teile | 100 | 90 | 70 | 65 | 72 | 78,5 |
PPE,
Teile | 0 | 0 | 0 | 25 | 7 | 3,5 |
Kautschuk,
Teile | 0 | 0 | 0 | 0 | 2 | 3,5 |
XPP,
Teile | 0 | 10 | 30 | 10 | 19 | 14 |
FOT,
Sek. | brennt | 320 | 135 | 400 | 215 | 315 |
HDT, °C, 264 psi | 86 | 74 | 68 | 79 | 71 | 73 |
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Wie
aus den oben angegebenen Daten entnommen werden kann, sind hier
beschriebene Phosphoramide dabei wirksam, die Flammverlöschenszeit
von HIPS zu reduzieren, wahlweise in der Gegenwart von PPE und/oder
Kautschuk. Es ist unerwartet, dass die Flammverlöschenszeiten so dramatisch
verbessert werden, d.h. verringert, wobei die Zugabe des Phosphoramids
das Material unter die UL-94-Klassifizierung V-2 einstuft. Es ist
ebenfalls unerwartet, dass die HDT für die Zusammensetzungen, welche
das Phosphoramid enthalten, so hoch ist.
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BEISPIEL 6
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Blends
aus 90 Teilen eines kommerziell erhältlichen Bisphenol A-Polycarbonats
werden hergestellt, enthaltend 10 Teile von entweder RDP oder XPP.
Die Blends enthalten auch herkömmliche
Additive, einschließlich
einem UV-Schutzmittel und einem Antioxidans, die in den Bestimmungsanteilen
nicht berücksichtigt werden.
Die Zusammensetzungen werden zu transparenten Proben extrudiert
und geformt. Optische Eigenschaften (gemäß ASTM 1003-61), einschließlich %-Durchlässigkeit,
Vergilbungsindex und Trübung,
sowie die Tg der Polycarbonatphase, werden für Testproben aus jedem Blend
bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle IV zusammen mit Ergebnissen
für eine
vergleichbare Zusammensetzung, enthaltend im Wesentlichen 100% des
gleichen Polycarbonats und keinen zugegebenen Flammhemmer, angegeben. TABELLE IV
Probe | Basis | 14 | 15 |
Polycarbonat | 100 | 90 | 90 |
RDP | 0 | 10 | 0 |
XPP | 0 | 0 | 10 |
Tg,°C | 149 | 111 | 131 |
Durchlässigkeit,
% | 90,1 | 88,3 | 89,5 |
Trübung | 0,7 | 3,3 | 0,7 |
Vergilbungsindex | 2,24 | 3,18 | 4,16 |
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Die
oben angegebenen Daten zeigen, dass die Zusammensetzung, welche
XPP enthält,
die gleiche %-Durchlässigkeit
und Trübung
hat wie eine Probe aus im Wesentlichen reinem Polycarbonat, sowie
einen akzeptablen Vergilbungsindex. Verglichen mit der Basisprobe
ist die Verringerung im Polycarbonat-Tg lediglich 18°C für die Probe
enthaltend XPP im Vergleich zu 38°C
für die
Probe enthaltend RDP.
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BEISPIEL 7
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Ein
Blend aus 26,5 Teilen eines ersten Bisphenol A-Homopolycarbonats,
61,8 Teilen eines zweiten Bisphenol A-Homopolycarbonats mit gewichtsmittlerem
Molekulargewicht von etwa 71% von demjenigen des ersten Bisphenol
A-Homopolycarbonats, 4 Teilen eines kommerziell erhältlichen
Bulk-ABS-Copolymeren und 5 Teilen XPP wird hergestellt durch Vermischen
in einem Henschel-Mischer, gefolgt von Extrusion in einem Zwillingsschraubenextruder,
und zu Testproben geformt. Der Blend enthält auch 2,75 Teile herkömmliche
Additive, einschließlich
Titandioxid und Polytetrafluorethylen, dispergiert in Styrol-Acrylnitril-Copolymer
als ein Antitropfmittel. Messung der Schmelzvolumenrate (260°C und 5 Kilogramm
aufgebrachtes Gewicht) für
den Blend ergeben einen Wert von 24,9 cm3 pro
10 Minuten. Der Blend zeigt eine Schmelzviskosität bei 280°C von 390 Pascal-Sekunden (Pa-s)
bei einer Scherrate von 100 Sek.–1,
220 Pa-s bei einer Scherrate von 1500 Sek.–1 und
72 Pa-s bei einer Scherrate von 10000 Sek.–1.
Die beobachtete FOT (Gesamtflammverlöschenszeiten für erste
und zweite Zündungen
von 5 Stäben
mit 0,05 Inch Dicke) ist 21,5 Sekunden. Ein Balldrucktest, der an den
Testproben bei 125°C
gemäß dem Testprotokoll
IEC 695-10-2 (1995-08) durchgeführt
wird, ergibt einen Einstichdurchmesser von 1,6 Millimetern (mm).
Typischerweise ist ein Wert von weniger als 2 mm für die meisten
Anwendungen erwünscht.
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BEISPIEL 8
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Ein
Blend aus 64,3 Teilen Bisphenol A-Homopolycarbonat, 16 Teilen eines
Copolycarbonats aus 45 mol-% Bisphenol A und 55 mol-% 4,4'-(3,3,5-Trimethylcyclohexyliden)diphenol
(APEC 9371), erhalten von Bayer Corp.), 4 Teilen eines kommerziell
erhältlichen
hoch Kautschuk gepfropften ABS-Copolymeren, 6 Teilen eines kommerziell
erhältlichen
SAN-Copolymeren und 9 Teilen XPP, wird hergestellt durch Vermischen
in einem Henschel-Mischer, gefolgt von Extrusion in einem Zwillingsschraubenextruder,
und zu Testproben geformt. Der Blend enthält auch 0,7 Teile herkömmliche
Additive, einschließlich
Polytetrafluorethylen, dispergiert in Styrol-Acrylnitril-Copolymer als ein Antitropfmittel.
Der Blend zeigt eine Glasübergangstemperatur
von 139°C.
Die beobachtete FOT (Gesamtflammverlöschenszeiten für erste
und zweite Zündungen
von 5 Stäben mit
0,06 Inch Dicke) ist 24 Sekunden.
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BEISPIEL 9
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Die
gleiche Zusammensetzung aus Beispiel 8 wird hergestellt, mit dem
Unterschied, dass 16 Teile eines Copolycarbonats, aufweisend 65
mol-% Bisphenol A und 35 mol-% 4,4'-(3,3,5-Trimethylcyclohexyliden)diphenol
(APEC 9351, erhalten von Bayer Corp.) verwendet werden. Der Blend
zeigt eine Glasübergangstemperatur
von 140°C.
Die beobachtete FOT (Gesamtflammverlöschenszeiten für erste
und zweite Zündungen
für 5 Stäbe mit 0,06
Inch Dicke) ist 21 Sekunden.
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BEISPIEL 10
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Ein
Blend aus 58,8 Teilen Bisphenol A-Homopolycarbonat, 25 Teilen eines
Copolycarbonats, aufweisend 65 mol-% Bisphenol A und 35 mol-% 4,4'-(3,3,5- Trimethylcyclohexyliden)diphenol)
(APEC 9351, erhalten von Bayer Corp.), 4 Teilen eines kommerziell
erhältlichen
hoch Kautschuk gepfropften ABS-Copolymeren, 2 Teilen eines kommerziell
erhältlichen
SAN-Copolymeren, 0,5 Teilen CLAYTONE HY und 9 Teilen XPP wird hergestellt
durch Vermischen in einem Henschel-Mischer, gefolgt von Extrusion
in einem Zwillingsschraubenextruder, und zu Testproben geformt.
Der Blend enthält
auch 0,7 Teile herkömmliche
Additive, einschließlich
Polytetrafluorethylen, dispergiert in Styrol-Acrylnitril-Copolymer
als ein Antitropfmittel. Der Blend zeigt eine Glasübergangstemperatur
von 140°C.
Die beobachtete FOT (Gesamtflammverlöschenszeiten der ersten und
zweiten Zündungen
für 5 Stäbe mit 0,06
Inch Dicke) ist 19 Sekunden.
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BEISPIELE 11-25
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Blends
aus 88 Teilen eines kommerziell erhältlichen Bisphenol A-Homopolycarbonats,
6 Teilen eines kommerziell erhältlichen
hoch Kautschuk gepfropften ABS-Copolymeren und 4,5 Teilen eines
kommerziell erhältlichen
SAN-Copolymeren werden unter Bedingungen ähnlich zu jenen hergestellt,
die für
Beispiel 1 verwendet wurden. Die Blends enthalten auch herkömmliche
Additive, einschließlich
0,5 Teile Polytetrafluorethylen, dispergiert in Styrol-Acrylnitril-Copolymer
als ein Antitropfmittel, die nicht in den Bestimmungsanteilen berücksichtigt
sind. Die Blends enthalten auch verschiedene Mengen (in phr) XPP
und zusätzliche
Flammhemmer. Die Zusammensetzungen, Flammverlöschenszeiten (FOT, wie oben
für Tabelle
I definiert) und UL-94-Bewertungen sind in Tabelle V zur Verfügung gestellt.
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-
Proben
11 und 12 sind Kontrollproben, enthaltend zwei verschiedene Mengen
an XPP und keinen zusätzlichen
Flammhemmer. Man kann sehen, dass sich die UL-94-Bewertung von V-0
zu V-1 verändert,
wenn in Kontrollbeispiel 12 eine geringere Menge an XPP verwendet
wird. Die Proben, welche zusätzliches
Flammhilfsmittel enthalten, zeigen, dass Zusammensetzungen mit akzeptablen
UL-94-Bewertungen durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellt werden
können.
Zusammensetzungen, die gewisse Mengen an zusätzlichem Flammhemmer enthalten,
haben eine UL-94-Bewertung, die so gut ist wie die Bewertung für die Kontrollprobe
11, obwohl sie lediglich so viel XPP wie Kontrollprobe 12 enthalten.
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BEISPIELE 26-32
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Blends
aus 25 Teilen eines Bisphenol A-Polycarbonats mit gewichtsmittlerem
Molekulargewicht von etwa 30 000 und 75 Teilen eines Bisphenol A-Polycarbonats
mit geringerem gewichtsmittlerem Molekulargewicht werden hergestellt.
Die Blends enthalten verschiedene Mengen an XPP und Kaliumdiphenylsulfon-3-sulfonat
(bezeichnet als „KSS") als zusätzlichen
Flammhemmer. Die Blends enthalten auch herkömmliche Additive, die in den
Bestimmungsanteilen nicht berücksichtigt
werden. Die Zusammensetzungen werden zu transparenten Proben extrudiert
und geformt. Die Gesamtflammverlöschenszeiten
der ersten und zweiten Zündungen
für 5 Stäbe für jeder
Probe werden unter Verwendung von Stäben mit sowohl 0,060 Inch Dicke
als auch mit 0,125 Inch Dicke bestimmt. Optische Eigenschaften,
einschließlich
Vergilbungsindex (gemäß ASTM D1925)
und Trübung
(gemäß ASTM 1003)
werden für
Testproben von jedem Blend bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle
VI zusammen mit Ergebnissen für
eine Kontrollzusammensetzung (Probe 24) angegeben, welche die gleiche
Polycarbonatmischung und einen kommerziell erhältlichen bromierten Polycarbonatflammhemmer
(PC-B) enthält. Tabelle VI
Material, phr | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 |
PC-B | 0,5 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
KSS | 0,25 | 0,15 | 0,05 | 0,05 | 0,25 | 0,05 | 0,15 |
XPP | 0 | 0,5 | 0,1 | 0,9 | 0,9 | 0,1 | 0,5 |
| | | | | | | |
FOT-a, Sek. | 19 | 26 | 36 | 64 | 61 | 25 | 35 |
FOT-b, Sek. | 24 | 34 | 56 | 83 | 31 | 48 | 53 |
| | | | | | | |
Vergilbungs-Index | 2 | 2,5 | 2,3 | 2,8 | 3,4 | 1,8 | 2 |
Trübung | 1 | 0,6 | 0,7 | 0,5 | 1 | 0,5 | 0,5 |
- FOT-a = gemessen an 0,125 Inch dicken Teststäben
- FOT-b = gemessen an 0,060 Inch dicken Teststäben
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Die
Daten zeigen, dass Proben mit akzeptablen FOT-Werten durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellt
werden können.
Proben, die XPP und zusätzlichen
Flammhemmer enthalten, zeigen optische Eigenschaften, die vergleichbar
sind zu jenen für
einen ähnlichen
Blend, der nur einen kommerziell erhältlichen bromierten Flammhemmer
enthält.
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BEISPIELE 33-41
-
Blends
aus einem kommerziell erhältlichen
Bisphenol A-Homopolycarbonat, einem kommerziell erhältlichen
hoch Kautschuk gepfropften ABS-Copolymer und einem kommerziell erhältlichen
SAN-Copolymeren werden unter Bedingungen hergestellt ähnlich zu
jenen, die für
Beispiel 1 verwendet wurden. Die Blends enthalten auch 0,7 Teile
herkömmliche
Additive, einschließlich
Polytetrafluorethylen, dispergiert in Styrol-Acrylnitril-Copolymer als ein Antitropfmittel,
die nicht in den Bestimmungsanteilen berücksichtigt werden. Die Blends enthalten
auch verschiedene Mengen (in phr) an XPP, CLAYTONE HY und ein kommerziell
erhältliches
Polyphenylsulfon (RADEL R, erhältlich
von Amoco Chemical Co.) als zusätzliche
Flammhemmer. Die Zusammensetzungen, Flammverlöschenszeiten (FOT, wie oben
für Tabelle
I definiert), UL-94-Bewertungen und Sauerstoffgrenzindizes sind
in Tabelle VII zur Verfügung
gestellt. TABELLE VII
Material | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 40 | 41 |
| | | | | | | | | |
PC | 77,8 | 70,3 | 77,8 | 73,8 | 65,8 | 73,8 | 77,8 | 77,8 | 79,3 |
ABS | 4 | 8 | 4 | 4 | 8 | 4 | 4 | 8 | 7 |
SAN | 6 | 2 | 2 | 6 | 6 | 6 | 2 | 6 | 2 |
XPP | 9 | 9 | 5 | 5,5 | 9 | 5,5 | 5 | 5 | 9 |
Organoclay HY | 0,5 | 0 | 0,5 | 0 | 0,5 | 0 | 0,5 | 0,5 | 0 |
PPSO* | 2 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 2 | 2 |
| | | | | | | | | |
FOT, Sek. | 14 | 30 | 30 | 70 | 53 | 52 | 43 | 240 | 24 |
UL-94-Bewertung | V-0 | V-0 | V-0 | V-1 | V-1 | V-1 | V-1 | – | V-0 |
LOI | 34 | – | 35,9 | – | – | – | – | 30 | – |